SaschaSalamander

Blogeinträge (Tag-sortiert)

Tag: Philosophie

Saint Young Men

Jesus und Siddharta (Buddha) sind gute Freunde, die gemeinsam in Tokyo Urlaub machen. Trotz ihres gegensätzlichen Wesens verstehen sie sich sehr gut und trotzden immer wieder den Tücken des menschlichen Alltags. Ob im Dampfbad, im Kino, im Krankenhaus, beim Schlittschuhlaufen, beim Verkosten neuer Speisen - Sie möchten nicht als Heilige erkannt werden, doch sie treten in so ziemlich jedes Fettnäpfchen und lösen die Situation dann doch immer wieder in Wohlwollen auf.
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SaschaSalamander 24.06.2016, 08.52 | (0/0) Kommentare | PL

Tao Te Puh

hoff_puh_1.jpgIn letzter Zeit lese ich ab und zu Bücher aus östlichen Religionen oder Philosophien, weil ich die Thematik recht interessant finde. Ebenso wie die westliche Religion nur ein Teilaspekt von vielen, aber das ist wohl ein zu komplexes Thema. Was ich damit sagen möchte ist jedenfalls, dass ich sehr viele Widersprüche entdeckt habe, sodass in drei Büchern über Buddhismus drei komplett unterschiedliche Theorien stehen können (was bei den Christen allerdings nicht anders ist, man denke etwa an die Unterschiede der katholischen und evangelischen Kirche). In anderen Büchern werden asiatische Gedanken sosehr gemixt, dass man eigentlich gar nicht weiß, was davon nun was ist und wo es hingehört, aber Hauptsache ein nettes Zitat von irgendeinem weisen Mönch ziert den Kapitelanfang. Die Strömungen sind einfach zu komplex, als dass man sie nach ein paar  gelesenen Ratgebern begreifen könnte.

Genauso wie bei der Philosophie ist es unglaublich schwer, einen Anfang zu finden. Und bevor ich mich bemühe, irgendwo anzufangen und weiterzumachen, steige ich mittendrin ein und schnappe, was mich anspricht. Manche lege ich mittendrin wieder weg, andere lese ich und finde sie gut, andere nehme ich halt im Vorbeigehen mit aber vergesse sie wieder. In der Regel rezensiere ich diese Bücher nicht. Denn ich möchte Philosophie, Religion und Meinung nicht bewerten. Puh dagegen möchte ich kurz vorstellen, dieses Büchlein war etwas ganz Besonderes. Bewerten möchte ich damit jedoch nicht den Inhalt, sondern allein die Aufmachung und den Stil des Buches :-)

Puh, wie der kleine Bär aus dem Hundertmorgenwald? Genau der! Hoff beschreibt anhand des naiven und liebenswerten Bärchens die Grundgedanken des Tao. Und zwischendurch bringt er auch noch die Unterschiede und Parallelen zu Buddha und Konfuzius. Leichtfüßig erklärt, nicht schwer zu verstehen. Kein Buch zum Überfliegen, aber auch keines, das man fünfmal lesen müsste, um es zu begreifen.

Er beschreibt in simplen Sätzen eine einfache Wahrheit und bringt anschließend Passagen aus den Büchern um Puh. Schmunzelnd, lächelnd und wesentlich reicher schließt man das Buch nach 140 Seiten ab und muss wieder einmal feststellen, dass wir uns es meist sehr viel schwerer machen, als es eigentlich wäre.

Außerdem gibt es sehr viele Anreize, die zum Googeln und Nachschlagen animieren. In all den komplizierten Werken sieht man typischerweise den Wald vor lauter Bäumen nicht. Mir geht es oft so, dass ich dann wie erschlagen bin von all der vermeintlichen Weisheit, die mit dem Holzhammer auf mich eingedroschen wurde, und dann vergesse ich es wieder. Dieses Büchlein ist klein, kurz, einfach. Und gerade dadurch sehr einprägsam, sodass ich sogar zum ersten Mal ein paar einfache Grundbegriffe verstanden habe, die mir bisher schwer fielen im Gedächtnis zu behalten. Vielleicht, weil ich es nicht wie die anderen Bücher anging, sondern hier wesentlich lockerer startete. Und genau das ist es auch, was das Buch vermitteln will ... das Buch zeigt und lebt, was es lehrt.

Wer Puh mag, mag auch dieses Buch. Und wer sich für asiatische Lehren interessiert, sollte auch mal hineinschnuppern. Es muss nicht immer so kompliziert sein, wie es dargestellt wird ;-)

SaschaSalamander 02.05.2011, 09.38 | (0/0) Kommentare | PL

Abschluß des Jahres 2009

barbery_eleganzbuch_150.jpgUnd bevor ich nachher den Blog beschließe, bevor ich 2009 für mich selbst literarisch beende und mich dann in Partyvorbereitungen ergehe und kein Buch mehr für den Rest des Jahres berühren werde, bin ich glücklich. Darüber, dass das Ende dieses Jahres mit einem solch schönen Gedanken, einem solch schönen Buch enden durfte. Wenn ich ein Buch beginne, weiß ich selten, was mich erwarten wird. Und so ist es ein unglaubliches Glück, mit einem solch wunderbaren Werk das Jahr beenden zu dürfen. Zeit für eine Rezension habe ich heute nicht. Und die werde ich mir nehmen müssen, denn alleine meine Notizen und Gedanken, die ich zu diesem Buch gemacht habe, sind länger als mehrere Rezensionen zusammen. Wie soll ich dies nur in Kürze fassen?

"Die Eleganz des Igels". Es ist mir normalerweise erst nach vielen Wochen oder oft auch Monaten möglich zu sagen, ob ein Buch mich bereichert hat. Denn ob ein Buch für mich wertvoll ist, erkenne ich erst daran, wenn ich nach langer Zeit noch immer daran zurückdenke, wenn mich Gedanken des Buches im Alltag begleiten. Ich denke an bestimmte Momente der Handlung und fühle mich mit Einzelfiguren der Handlung verbunden.

Bücher, die mir sofort nach dem Lesen sosehr ins Bewusstsein gehen, gibt es nur selten. Ein solches Beispiel war "Die Stadt der träumenden Bücher" von Moers, "Monsieur Linh und die Gabe der Hoffnung" von Claudel, "Seide" von Baricco oder "11 Minuten" von Coelho, "Briefe in die chinesische Vergangenheit" von Rosendorfer oder die Snicket-Reihe. Doch diese Bücher sind selten. Pro Jahr ist es vielleicht ein Buch, mit sehr viel Glück sogar zwei. Und ich bin dankbar für den Genuss eines jeden einzelnen. Und unbeschreiblich dankbar und glücklich bin ich, das Jahr nun mit einem Solchen Roman abschließen zu dürfen. Mit der "Eleganz des Igels".

Warum ich weiß, dass dieses Buch sich in mich gegraben hat, dass es nicht morgen vergessen sein wird, sondern in mir ist und mich begleiten wird? Weil ich vorhin etwas feststellen durfte, das eine so große Seltenheit ist, dass es in diesem Fall erwähnenswert ist. Denn ich habe ja schon darüber geschrieben, dass ich ohne Lesezeichen hoffnungslos verloren wäre. Ich finde nicht mehr die Stelle, wo ich war, zumindest nicht ohne Aufwand. Ich überfliege die Texte, und der Inhalt ist klar, doch die Worte sind vergänglich. Anhand eines Absatzes kann ich nicht sagen, wie weit zurück ich mich befinde und worum es gerade geht und wieviel weiter ich schon gelesen habe. Manchmal nicht einmal, ob ich es überhaupt schon gelesen habe.

Doch dieses Werk ist für mich eindeutig. Ich schlug eine beliebige Seite im Buch auf. Las nur einen einzigen Satz. Und ich wusste sofort, um welchen Gedanken es ging, welche Handlung damit verknüpft war, wo im Buch ich mich gerade befand. Dachte daran zurück, erfreute mich daran. Ich werde es ganz vorne in mein Regal stellen. Damit ich genauso wie in einige der anderen Werke, die ich oben nannte, immer wieder einmal ins Regal greifen kann, ein beliebiges dieser Bücher an einer beliebigen Stelle aufschlagen und mich dann lächelnd zu erinnern ...

SaschaSalamander 31.12.2009, 15.12 | (2/1) Kommentare (RSS) | PL

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