SaschaSalamander

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Bobiverse 01 - Wir sind viele

Klappentext: Bob kann es nicht fassen. Eben hat er noch seine Software-Firma verkauft und einen Vertrag über das Einfrieren seines Körpers nach seinem Tod unterschrieben, da ist es auch schon vorbei mit ihm. Er wird beim Überqueren der Straße überfahren. Hundert Jahre später wacht Bob wieder auf, allerdings nicht als Mensch, sondern als Künstliche Intelligenz, die noch dazu Staatseigentum ist. Prompt bekommt er auch gleich seinen ersten Auftrag: Er soll neue bewohnbare Planeten finden. Versagt er, wird er abgeschaltet. Für Bob beginnt ein grandioses Abenteuer zwischen den Sternen – und ein gnadenloser Wettlauf gegen die Zeit ...


Eine sachliche Rezension kann ich leider nicht schreiben, dazu habe ich es zu lange mit mir herumgeschleppt und zu viele Teile des Buches nur überflogen. Aber: normalerweise verliert ein Buch seinen Reiz für mich, wenn ich es zu oft unterbreche, dann breche ich ab. Dass ich dennoch weitergelesen habe zeigt, dass es mir dennoch viel bedeutet hat und trotzdem sehr gut gefiel. 

Für mich ist das Buch gefühlt in drei Drittel geteilt:
1) Bob wird als künstliche Intelligenz "wiedergeboren" und für seine Mission ausgebildet
2) Bob fliegt alleine durchs Weltall
3) Weitere Charaktere, neue Entwicklungen

Diese drei Teile sind gefühlt gleich lang. Im ersten Teil war ich begeistert, habe das Buch regelrecht verschlungen. Science- und Social-Fiction vom Feinsten, dabei jede Menge Nerdkram. Inclusive haufenweise Star-Trek-Anspielungen und Reminiszenzen an alles, womit ich in den 80ern aufgewachsen bin. Dieser Teil war klasse. Ich finde es spannend, wie Autoren sich die Zukunft vorstellen und welche Entwicklungen sie unserer aktuellen Gesellschaft voraussagen. Was wird die Zeit überdauern, welche Änderungen gibt es, wie funktioniert das Zusammenleben, wie hat sich die Politik und somit die Aufteilung der Erde entwickelt?

Im zweiten Teil brach ich immer öfter ab, las dazwischen andere Bücher, ließ es mehrere Tage liegen. Dass ein Charaktere alleine (bzw mit sich selbst, sobald die KI sich repliziert) unterwegs ist und dass nichts Nennenswertes passiert, stört mich nicht, ich liebe Kammerspiele, je isolierter desto besser. >TO BE TAUGHT IF FORTUNATE< von Becky Chambers war so ein Beispiel, oder der Marsianer von Andy Weir (auch CASTAWAY  oder DIE ROTE SCHILDKRÖTE als Beispiel aus der Filmwelt). Trotzdem hat es sich für meinen persönlichen Geschmack zu lange gezogen. Hier wechselten für mich die Genres gefühlt mehrfach, und für das eine war ich gerade in Stimmung, für das andere nicht. Ich möchte dies dem Autor nicht anlasten, denn eigentlich mag ich Medien, die sich über Genregrenzen hinwegsetzen.

Im dritten Teil kommt dann wieder Fahrt in die Geschichte, ich habe es sehr schnell verschlungen und fand es höchst spannend. Ungünstig nur, dass ich im zweiten Teil bereits einiges überflogen hatte und daher gelegentlich den Anschluss verpasst hatte. Es gibt mehrere Handlungsfäden, die ich nicht mehr im Blick hatte. Und gegen Ende kommen uralte Fäden zurück, zu denen ich keinerlei Bezug mehr hatte und die das komplette Buch über bis kurz vor Ende ignoriert wurden. Diese Kapitel habe ich dann leider komplett übersprungen.

Ich habe also sozusagen nur einen Teil des Buches gelesen, zwei drei Handlungsstränge konnte ich sehr gut verfolgen, andere Geschichten sind mir entgangen. Was ich sehr bedauere, weil die Idee als solche sehr gelungen und mal etwas anderes ist. 

Kurz gesagt hat mir BOBIVERSE 01 - ICH BIN VIELE von der Idee her überaus gut gefallen. Es hätte sogar eines meiner Highlights 2019 werden können. Doch die Umsetzung selbst führte leider dazu, dass ich mich nicht völlig auf das Buch einlassen konnte und zuviel verpasst habe. Sollte es auf Spotify die gekürzten Hörbücher geben, werde ich es hören, etwas Kürzung empfände ich als angenehm. Denn irgendwie wüsste ich ja doch gerne, wie die Trilogie weitergeht ;-)

SaschaSalamander 17.01.2020, 14.18

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