SaschaSalamander

Ausgewählter Beitrag

Drei Mann in einem Boot

Ein Hörspiel der Lauscherlounge, gesprochen von Oliver Rohrbeck, Jens Wawrczeck und Andreas Fröhlich. Mit kleinen Gastauftritten, z.B. von David Nathan oder Santiago Ziesmer. Bei dieser Besetzung kann ich natürlich nicht vorbeigehen. Erst recht, wenn es sich um einen Titel handelt, den ich schon oft gehört aber nie gesehen oder gelesen habe.


Das Original stammt von Jerome K. Jerome. Hier in Deutschland dürfte wohl vor allem der Film mit Heinz Ehrhardt bekannt sein. Ich hatte bis vor ein paar Tagen trotzdem keine Ahnung, worum es überhaupt geht und stieg als absoluter Neuling in das Hörspiel ein. 

Es ist gut gemacht, ohne Zweifel. Die Sprecher harmonieren, als würden sie schon seit Jahren zusammen arbeiten (okay, Flachwitz, sorry. Ein bekannteres Team als die drei ??? gibt es vermutlich nicht), die Dialoge sind stimmig, die Abmischung passt. 

Trotzdem konnte ich nicht wirklich viel damit anfangen. Die Handlung erzählt von drei jungen Männern (anfangs dachte ich, es seien alte Herren, denn ihre Gebrechen und Zipperlein klangen sehr danach), die zu dritt eine Flußfahrt auf der Themse planen. Die Vorbereitungen, die Fahrt, das Ende der Fahrt. Dazwischen erzählen sie sich gegenseitig von ihren Geschichten und Erlebnissen, die Flußfahrt bildet hierfür die Rahmenhandlung. 

Doch, es war schon witzig. Es ist schräg, was sie alles mit auf die Fahrt nehmen, sie haben quasi den kompletten Hausstand dabei. Auch ihre Vorbereitungen, Ängste und Sorgen sind ziemlich witzig, und die Charaktere sind originell. Bei der Rollenverteilung hat man sich recht gut an die ??? gehalten, sodass sie alle drei ihren gewohnten Rollen treu bleiben. 

Das machte es mir aber offen gesagt auch etwas schwer. Denn auch, wenn ich gelernt habe, eine Stimme nicht mit ihrer sonstigen Rolle zu assoziieren, ist das bei den dreien als Kombo unmöglich. Ständig hörte ich Justus, Peter und Bob, wodurch es stellenweise nicht möglich war, sich auf die Handlung einzulassen. 

Die Geschichten dann selbst, nun ja, ich weiß nicht, ob ich die falsche Zielgruppe bin, oder ob der Humor heute im 21ten Jahrhundert einfach nicht mehr greift. Obwohl die Erzählung an sich zeitlos ist, wirkte sie in ihrer Art doch sehr altbacken und ein wenig träge. Hatten den Charme einer Altherrenrunde am Stammtisch, die gemeinsam bei Karten, Pfeifchen und Dackel ihre Erlebnisse austauschen. Nicht meine Welt. Schade. Aber macht nichts, mir muss nicht alles gefallen, und nicht alles muss mir gefallen ;-)

Und ein großes Lob schiebe ich auch noch hinterher: der Song "Roll the boat" wurde von den dreien als Kanon eingesungen. Witzig, originell und sehr gut passend zu dem Hörbuch. Das war wirklich eine prima Idee :-)

SaschaSalamander 09.03.2015, 09.12

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