SaschaSalamander

Level 26

zuiker_level26_1.jpgNun habe ich also "Level 26" gelesen / gesehen, und ich möchte Euch meine Meinung dazu nicht vorenthalten. Schließlich geht es um die neue "Erzählform 2.0", auch "Digi-Novel". Groß angepriesen, großflächig vermarktet und auf jeden Fall etwas ganz Besonderes. Heißt es überall. Die Meinungen dazu sind geteilt, und meine ist eher "knapp unter Mittelmaß". Gerne etwas detaillierter, warum dieser Hype mich nicht ergreifen konnte. Ein wenig Geduld bitte ich mitzubringen, denn diese Rezension wird lang, beschreibe ich doch schließlich nicht nur ein Buch, sondern auch noch einen Film dazu.

Ein brutaler Killer, Sqweegel. So brutal, dass für ihn eine eigene Charakterisierung geschaffen wurde, welche die Skala der bisher begangen Verbrechen sprengt, bisher galten Verbrechen von harmlosen Taten 1 bis hin zu grausamen Folterungen, Verstümmelungen auf Stufe 25, für diesen Killer wurde ein neues Level erhoben, Level 26. Ein Outsider, Steve Dark, damals mit dem Fall befasst, später seine Familie von diesem Killer ausgerottet. Weitere Morde geschehen, Dark soll zurück ins Boot, nur er kann gegen Sqweegel angehen, doch Dark will nicht. Erst, als seine Frau und das ungeborene Baby in Gefahr sind, entschließt er sich zur Mitarbeit, aber nach eigenen Regeln. Die Jagd auf den brutalsten aller bisher bekannten Killer beginnt.

Das Besondere an diesem Buch: etwa alle 15 bis 25 Seiten kann man einen Code im Internet eingeben, woraufhin eine Videosequenz eingespielt wird. Sie untermalt das Geschehen, gibt neue Hinweise. Allerdings bin ich ein wenig erstaunt, denn ich hatte erwartet, dass die Videos das Buch ergänzen. Tun sie jedoch in meinen Augen nicht, da der Inhalt des Videos später recht genau im Buch erklärt wird. Wer also unterwegs in der U-Bahn oder am Strand nicht den Laptop auspacken will, kann ohne Probleme das Buch lesen und auf die Videos verzichten. Allerdings verstehe ich das nicht, denn ich hatte gehofft, dass Film und Buch miteinander verwoben sind, aber wenn das Buch auch ohne den Film existieren kann, warum dann also? Für eine Innovation wäre etwas mehr Verquickung wünschenswert gewesen.

Die Figuren des Filmes haben nicht so ganz zu dem gepasst, was ich mir selbst vorgestellt hatte, sodass ich beim Lesen dann nicht wirklich ein Bild vor Augen hatte. Normalerweise habe ich beim Lesen ein Bild der Figur im Kopf. Wenn ich später den Film dazu sehe, kann sich dieses Bild ändern, und sollte ich das Buch wieder einmal lesen, dann kehre ich zurück zu meinem eigenen Bild. Dadurch, dass hier nur wenige Minuten zwischen Film und Buch lagen (insgesamt habe ich für das Buch etwa 3 Stunden gebraucht), fiel der Wechsel eher schwer. Beim Film dachte ich "grad sah er für mich noch anders aus", und beim Lesen sah ich dann immer ein verschwommenes Bild, das nicht meines war aber auch nicht das fremde. Geschmackssache, mancher kommt damit klar und finden diese Ergänzung toll, andere stören sich eher daran.

Die Qualität der Filme, auch darüber lässt sich streiten, ich habe viel Positives gelesen im Web. Mich selbst haben sie nicht wirklich überzeugt. Die Schauspieler haben mir nicht sonderlich zugesagt, ich empfand es als recht gestellt, vielleicht waren meine Erwartungen zu hoch geschraubt, sowohl an das Buch als auch den Film. Aber ich hatte erwartet, wenn es so groß vermarktet wird und als neues Medium angepriesen, dass man dann gleich volles Kaliber auffährt, statt dessen wirkte es stellenweise eher "homemade". War zwar teilweise beabsichtigt, aber dennoch unpassend. Denn der Killer drehte seine Videos teilweise selbst, vielleicht sollte dies simuliert werden. Da jedoch die Kamera sich bewegte, kann es also nicht das Stativ des Killers sein, das etwas aufnahm, sodass das Selfmade wieder wegfiel und nicht sein konnte. Ich fand die Kameraführung recht seltsam.

Ich denke, wenn es ein privates Projekt gewesen wäre, oder wenn es ein neuer Autor auf dem Markt wäre, dann hätte ich das anders bewertet. Aber der Autor Anthony Zuiker ist Drehbuchautor und Produzent (CSI), da hatte ich dann doch etwas anderes erwartet. Ja, ich erwähne hier immer wieder das Wort "Erwartungen", denn dieses Buch wird gehypt. Und der Autor steckt in seinem Vorwort die Erwartungen selbst extrem hoch, ich finde, er hat sich da etwas übernommen in seinem Vorwort.

Was mir allerdings gefiel, das war die Darstellung Sqweegels in den Filmen. Der Schauspieler heißt >Daniel Browning Smith<, weltberühmter Kontortionist (Schlangenmensch). Eingepackt in ein hautenges Ganzkörperkostüm aus weißem Latex, dazu seine reptilienartig anmutenden Bewegungen, das hatte was. Ein paarmal wirkte es unfreiwillig komisch, aber weitgehend sah es wirklich genial aus, auf gewisse Weise sogar schon erotisch (auch durch den Fetischaspekt des Latex, wodurch er jegliche DNA-Spuren am Tatort vermeiden konnte). Sehr kunstvoll gestaltet, das Kostüm sehr gut gewählt, die Bewegungen unvergleichlich und einprägsam, schockierend und doch konnte man nicht wegsehen. Mit Sqweegel hat der Autor eine Figur in der Literatur geschaffen, die man nicht so schnell vergisst und die sich eines Tages vielleicht Kultstatus verdienen könnte. Weniger aufgrund seiner Taten (wirklich brutaler als das, was man sonst oft in den Büchern liest, fand ich dieses Werk hier nicht wirklich, ich hatte es mir um einiges schlimmer vorgestellt), als vielmehr durch sein Äußeres.

Die Darstellung des Killers hat es schon ordentlich in sich. Ich bin sicher, viele Leser / Zuschauer werden nachts erstmal unter dem Bett kontrollieren und hinter die Türen sehen, die Zimmerdecke mit prüfendem Blick betrachten, denn Sqweegel könnte überall sein, unsichtbar, und doch zum Greifen nahe. DAS ist Zuiker auf jeden Fall gelungen, und dieser Aspekt für sich betrachtet hat auf jeden Fall volle Punktzahl verdient!

Für die Videos ist noch eines zu erwähnen: man muss sich dafür auf der zugehörigen Internetseite einloggen. Man wird nach Name, Geburtsdatum und Adresse gefragt. Klar kann man faken, trotzdem mag ich sowas nicht. Ich hinterlasse nirgendwo im Web gerne meine Daten, und ich hasse es, lügen zu müssen, wenn ich für etwas bezahlt habe. Es genügt doch, die Videos mit Passwort zu versehen, warum muss man sich dazu zusätzlich noch einloggen? Später beim Surfen nach Rezis habe ich herausgefunden, dass man die Videos alle auch bei Youtube sehen kann. Ist zwar von den Machern nicht so gewollt, möchte ich künftigen Lesern des Buches aber trotzdem mitteilen ;-)

Wer wissen möchte, was ich mit diesen ungewöhnlichen Bewegungen meine und doch keinen Spoiler in Bezug auf die Filmsequenzen möchte, dem empfehle ich einen kleinen Besuch bei Youtube, sucht dort z.B. nach den Kalutshkikh - Brüdern, nach Daniel Brown Smith oder Rubberboy, dann könnt Ihr Euch das gut vorstellen. Ja, doch, ein Killer mit diesen Fähigkeiten, das ist wirklich gruslig und gefährlich, mit ihm möchte ich mich nur ungern anlegen!

Das Buch selbst hat mich dazu gebracht, es sehr schnell zu lesen, die Spannung war da. Allerdings war es eine Spannung der Art wie ... hm, wie soll ich sagen? Naja, ich liebe Hamburger, und manchmal esse ich einen, zwei, drei, vier, bin danach nicht wirklich satt, und während ich esse, weiß ich, dass es ungesund ist, nichts bringt, viel zu teuer ist und kaum einen Nährwert hat, aber das ist mir dann in diesem Moment egal. Ähnlich ist es mit diesem Buch. Es bereicherte mich nicht, es hat keinerlei Nährwert, es ist sehr flach (warum denke ich bei "flach" wieder an die 1 Euro Hamburger?), aber während des Essens / Lesens ist das egal, der nächste Bissen und noch einer und noch einer, schwupps fertig.

Der Schreibstil ist extrem simpel, sehr einfache Satzkonstrukte, in der Regel kaum länger als eine bis zwei Zeilen. Ideal für zwischendurch, man muss sich nicht wirklich konzentrieren, und verpassen kann man auch nichts. Es gibt auch extrem viele Wiederholungen. Ich habe aufgehört zu zählen, wie oft erwähnt wurde, dass Steve eine Mauer um sich herum aufgebaut hat, dass er ein schlimmes Schicksal beim Abschlachten der Pflegefamilie erlitten hatte und dass alle ständig in diesem Buch Kaffee trinken.

So einfach gestrickt die Sätze sind, so platt bleiben auch die Charaktere. Ich habe zwar gespannt gelesen, weil ich mehr wissen wollte. Aber wirklich erfahren habe ich nichts, das Ergebnis war für mich sehr unbefriedigend. Denn ich habe nicht mitgelitten. Mag sein, dass der Killer brutal war, aber das kam bei mir nicht an, denn dazu brauche ich eine Verbindung zum Opfer. Allein die Erwähnung, dass ein Baby in der Ecke saß und zusehen musste, naja, meine Güte, das liest man öfter. Und dass Steves Familie abgeschlachtet wurde, ist tragisch und brutal, aber es wurde weder ausgeführt wie bei manchen Autoren (grade die rechtsmedizinischen Bücher sind da sehr detailverliebt) noch emotional bewegend. Gut, die Familie wurde abgeschlachtet. Aber ich kannte die Familie nicht. Ich wusste nicht, wie lange Steve dort gelebt hatte. Dass es irgendwie hieß, die Familie hätte ihn geliebt wie den eigenen Sohn, den sie später bekam, das ist nett, aber ich lese lieber Taten als Beschreibungen. Vielleicht eine Erinnerung, wie er mit ihnen etwas unternommen hatte. Eine Szene, wie er ins Bett gebracht wurde. Nada, keinerlei Charakterausbau. Und auch die Vorstellung der Charaktere verlief irgendwie seltsam. Da hat eine Figur keinerlei Bedeutung, plötzlich ist sie da und macht eine wichtige Entdeckung, und kurz darauf ist sie eine wichtige Schlüsselrolle am Ende. Bisschen sehr konstruiert für meinen Geschmack.

Der einzige, der Sqweegel schnappen kann, unterscheidet sich für mein Empfinden nicht wirklich von den anderen Ermittlern des Buches, außer durch seine bewusste Langsamkeit, aber das alleine macht ihn nicht zu einem fähigen Ermittler. Aber was ist es dann? In einem Satz wird erwähnt, dass er sehr gut wahrnehmen kann. Ein Satz, und eine Szene, in der er einen Gegenstand findet und eine Szene, in der er etwas hört. Hm, hat mich offen gesagt nicht überzeugt, ich hätte schon gerne etwas mehr gehabt, um mir ihn als Superermittler vorzustellen. Für mich ein Mensch wie jeder andere. Ach ja, doch, er versetzt sich einmal in den Killer hinein, aber das wirkte recht aufgesetzt, weniger nach Superermittler, eher nach einem Autor, der kurz schreibt, wie es sich anfühlen könnte, nun an Stelle des Killers zu agieren.

Insgesamt kam mir der gesamte Schreibstil tatsächlich vor wie ein Drehbuch, und als Film könnte ich mir das sehr gut vorstellen, mit etwas mehr Budget allerdings (wirklich teuer kam mir der Film nicht vor, eher wie "schnell mal was gemacht, um es zu dann teuer zu vermarkten"). Ich glaube, als Film wäre ich ziemlich begeistert, denn die Story hat Potential, und Sqweegel wie gesagt würde ich einen ganzen eigenen Film wünschen. In diesem soll dann bitte seine Vorgeschichte erzählt werden. Denn die gibt es im Buch nicht. Es gibt einige Taten, die er begangen hat, später erfährt man, dass es noch mehr waren. Ich wünsche mir mehr über seine Kindheit, Jugend, Entwicklung. Darüber, warum er so beweglich ist (Talent? Gendefekt? Hat er das gelernt nur für sein Hobby "Töten"? Oder war er mal Artist?). Warum er das getan hat (gut, das Motiv ist klassisch, aber was hat ihn zu dieser Einstellung bewegt? Wie wurde er erzogen?). Welchen Beruf übt er im Alltag aus? Wenn er auf diese Weise greifbarer würde, fände ich ihn wohl auch tatsächlich gruslig, wo ich jetzt eher amüsiert war und den Wahnsinn eher albern denn beängstigend fand.

In einem Film wird auch oft nicht so genau auf Charaktere und Hintergründe eingegangen wie in einem Buch, da genügen Andeutungen oft schon, einfach weil Film ein komplett anderes Medium ist und gänzlich andere Inhalte transportiert. Aber für ein Buch war mir das deutlich zu schwach.

Was mich bei diesem Buch auch wundert ist das Format. Man hätte es um einiges kleiner halten können. Ein sehr breiter Rand, sehr kurze Kapitel (die dafür sorgen, dass man schneller liest, denn "nur ein paar Seiten" liest man nach Beenden des einen Kapitels eher als wenn dann weitere 50 Seiten bis zum nächsten Kapitel warten. Zwischen zwei Filmsequenzen liegen mehrere Kapitel), viel Freiraum durch Leerstellen zwischen den Kapitel, Bildern und Internetcodes. Die Codes bekommen jeweils eine ganze Seite, obwohl es nur ein paar Buchstaben sind, und davor und danach ist meist auch noch eine freie Seite. Warum? Kleiner, handlicher, günstiger, das wäre praktischer gewesen. Wenn man wie ich ungern Leseknicke in die Buchrücken macht, hat man mit diesem echt zu kämpfen. Ich hatte es geschafft, aber ich war gezwungen, das Buch recht verkrampft zu halten.

Aber eines muss ich anmerken: die Bilder im Buch sind toll, die gefallen mir sehr! Ganz ehrlich, die Bilder fand ich das Grusligste am Buch, sie haben mich sehr berührt. Abstrakt und skurill stellenweise, oft nur angedeutet und erst später erkennbar, wenn man den Inhalt des folgenden Kapitels gelesen hat.

Das Ende fand ich sehr enttäuschend. Sehr konstruiert, außerdem viel zu offen (jaja, ich kann es nicht lassen, aber hiermit gebe ich - mal wieder - kund, dass ich es nicht mag, wenn Titel auf Mehrteiler angelegt sind. Und hier ist so verdammt viel offen, dass das Buch eigentlich gar nicht zu Ende ist). Dazu ein blinder Racheakt, der vielleicht nachvollziehbar sein mag, der mich aber nicht überzeugte (und viele andere Leser auch nicht, wenn ich mir einige Kritiker so ansehe).

Alles in allem also, ausnahmsweise mal ein Pro und Contra, nachdem ich so viel getippt habe:

Pro:
+ Pageturner
+ nette Idee mit den Videos
+ hübsche Bilder
+ tolles Cover
+ ein Killer mit Kultstatus
+ super Schauspieler für den Killer
+ man kann das Buch lesen ohne Film

Contra:
- extrem simpel im Schreibstil
- Charaktere absolut flach
- Story hat keinerlei Tiefgang
- ich konnte nicht mitfühlen
- wirkt sehr konstruiert
- mehr ein Drehbuch denn ein Roman
- verspricht sehr viel mehr als es hält
- man muss sich im Internet registrieren
- Filme wirken recht billig produziert
- man kann das Buch lesen ohne Film
- Ende unbefriedigend
- Ende zu offen, zweiter Teil quasi Pflicht

Bildet Euch Eure eigene Meinung ;-)
Ich denke, das Buch hat insofern einen Blick verdient, als es in vielerlei Hinsicht sehr ungewöhnlich ist. Ob es gefällt, das liegt dann beim Betrachter. Aber wenn es nicht gefällt, dann hat es zumindest unterhalten (denn das kann es wirklich gut), und man hat nicht zuviel Zeit investieren müssen.

Was haltet Ihr von diesem Format? Was versprecht Ihr Euch davon, wenn Ihr LEVEL 26 demnächst lesen wollt? Wie gefiel es Euch, als Ihr es gelesen hattet?

SaschaSalamander 29.04.2011, 09.19| (1/1) Kommentare (RSS) | PL | einsortiert in: Rezensionen Buch | Tags: Thriller

Kleiner Gruß an alle Bücherblogger

Hier einfach mal ein Gruß an alle anderen Bücherblogger :-)

Ach ja, das Internet ist groß und weit, und wie gerne hätte ich die Zeit und Möglichkeit, alle Blogs zu lesen und zu kommentieren. Am liebsten hätte ich ja alle in meinem Feedreader, aber ich muss mich ja doch beschränken. In der Regel beschränke ich mich auf diejenigen, die einen ähnlichen Lesegeschmack haben und bei denen ich das Gefühl habe, dass die Geschmäcker sich ungefähr ähneln, denn ich möchte gerne Vergleiche haben, falls ich das Buch schon kenne, oder ich möchte Empfehlungen, was mir selbst nun gefallen könnte.

Feedreader sind praktisch, nur leider kommentiert man seltener als bei einem reinen Blogbesuch. Da lese ich doch schon seit einiger Zeit regelmässig bei >Elenas Leseträumen< und war baff, dass ich mit "herzlich Willkommen" nach einem Kommentar begrüßt wurde. Na sowas, hatte ich wirklich noch nie etwas geschrieben?

Ich glaube, das geht mir bei einigen anderen Blogs genauso. Ich lese, konsumiere, aber ich gebe nichts zurück, einfach weil das Netz so groß und die Zeit so knapp ist. Und ich denke, vielen wird es ähnlich gehen. Und wie lange hatte ich schon vor, meine Linkliste zu überarbeiten? Ich bin sicher, einige Blogs gibt es nicht mehr. Und ein paar wertvolle Blogs, die ich gerne lese, fehlen darauf. Versprochen: ich bemühe mich, in den nächsten Tage zu aktualisieren. Bis dahin nehme ich mal die alte Liste vom Netz und überarbeite sie! :-)

Also habe ich mir den festen Vorsatz gemacht, dass ich in nächster Zeit mal versuchen werde, ein bisschen öfter zu kommentieren. Es ist einfach schön, Rückmeldung zu kriegen. Einfach ein "das klingt interessant, vielleicht lese ich das auch mal" oder "ja, das Buch habe ich auch gelesen, mir gefiel es genauso gut", ... es ist ein schönes Gefühl zu wissen, dass man gelesen wird.

Und, frei heraus: ich freue mich, wenn an dieser Stelle heute mal ein paar der ansonsten stillen Leser einen kleinen Gruß für mich hinterlassen :-)

SaschaSalamander 27.04.2011, 17.51| (4/4) Kommentare (RSS) | PL | einsortiert in: Blog

Silberlicht

whitcomb_silberlicht_1.jpgHelen lebt seit vielen Jahren bzw Generationen als Lichtwesen. An die Zeit vor ihrem Tod kann sie sich nicht mehr erinnern, und nun begleitet sie als selbsternannte Muse ihre "Bewahrer", die von ihr auserwählten Menschen, welche sie begleitet. Und dann eines Tages wird sie gesehen, gleich im ersten Satz des Buches. Der Körper gehört Billy, doch in ihm steckt James, ein Lichtwesen wie Helen. Nicht mehr alleine in ihrer Einsamkeit, verlieben sich die beiden ineinander, und bald wünschen sie mehr. Sie suchen einen Körper für Helen, um sich nahesein zu können.

Es fällt mir schwer, eine Beschreibung für das Buch zu schreiben. Denn mit diesem Text oben habe ich bereits die Hälfte des Buches beschrieben, für meinen Geschmack zuviel, doch in der ersten Hälfte passiert fast gar nichts. Andererseits müsste ich sehr viel mehr erzählen, um eine Andeutung der Richtung zu geben, aber selbst damit wäre nicht gedient.

Ich stehe diesem Buch sehr ambivalent gegenüber. Ja, ich weiß, es wird von vielen Leuten gelobt, und es hat auch sehr viele Preise gewonnen. Ja, es war nicht schlecht. Aber so wirklich überzeugen konnte es mich trotzdem nicht, dazu gab es mir zu viele Ungereimtheiten und Unsauberkeiten.

Dem Cover kann man nicht viel entnehmen. Es sieht hübsch aus, aber es ist eines der momentan topaktuellen Gesichter mit Blumen oder Ranken. Dafür finde ich das Format klasse. Es ist nicht wirklich ein gebundenes Taschenbuch, auch kein Softcover, dafür ist es zu stabil. Aber es ist auch kein Hardcover, dafür ist es zu handlich und leicht. In diesem Format könnte man von mir aus alle Bücher veröffentlichen, ich wäre begeistert. Stabiler und hübscher als ein Taschenbuch,  handlicher und praktischer als Hardcover, aber ein ebensolches Schmuckstück im Regal.

Was mir gefällt: die Geschichte ist neuartig und sehr schön erdacht. Gut, dass fremde Seelen einen Körper bewohnen, gibt es häufiger, aber die Umsetzung mit der Lichtgestalt, den lebenden und doch leeren Körpern, das ist neu und spannend. Auch ist es nett umgesetzt, wie die beiden Wesen zueinanderfinden und sich später als Menschen näherkommen, versuchen die Leben der Vorbesitzer ihrer Körper zu leben.

Ebenfalls sehr gelungen ist die Sprache. Sie mag etwas altmodisch anmuten. Gut, Helen ist schon sehr lange tot, trotzdem denke ich, dass durch die Beobachtung ihrer Bewahrer (sie bekommt ja alles mit, nur dass ihr eben der Körper fehlt) eigentlich normal sprechen und handeln müsste, zumal sie sich an das Vorleben nicht mehr erinnert. Aber gut, die Sprache passt zu dem Buch und den Charakteren, und ich fand sie sehr angenehm. Es muss nicht immer urbaner Jugendslang sein, und ich habe die Worte sehr genossen.

Aber hier setzen auch einige Probleme an: abgesehen von der Sprache hätte Helen meiner Ansicht nach noch mehr Dinge mitnehmen können. Sie hatte sehr viel Zeit zu beobachten und innerlich zu reifen. Dennoch benimmt sie sich sehr oft wie ein kleines Kind (für meinen Geschmack sogar schon etwas zu weinerlich. Starke Frauen scheinen nichts in der gegenwärtigen Jugendliteratur verloren zu haben, habe ich immer mehr den Eindruck) und weiß viele Dinge nicht, die eigentlich offensichtlich sein müssten, wenn sie die Menschen zuvor beobachtet hätte. Schriftsteller und Poeten hin oder her, werden auch diese ein normales Leben geführt haben, vor allem ihr letzter aktueller Bewahrer, Mr. Brown. Und doch tut sie Dinge, die ich absolut nicht nachvollziehen kann. Sie beschwört ein großes Chaos herauf, das nicht nötig wäre, wenn Helen ein wenig mitdenken würde. Ein Teenager hätte so gehandelt, doch eine alte Lichtgestalt wie Helen mit der Erfahrung und Weisheit mehrere Leben?

Probleme hatte ich auch etwas mit dem Spannungsbogen. Ich brauche keine Action, und ich brauche auch keinen stringenten Storyverlauf. Trotzdem habe ich dieses Buch gelesen ohne jegliche Ahnung, worum es geht und worauf es hinausläuft. Und bis fast zur letzten Seite habe ich gewartet, dass sich mir das Buch erschließt, aber es kam nichts. Es gibt mehrere wichtigen Eckpunkte, aber mir fehlt das Ziel, das Ergebnis. Das kommt dann auf den letzten beiden Seiten und wirkt für mich eher nach einem abrupten Ende denn nach der Idee, auf welche ein Buch normalerweise hinarbeitet. Mir fehlten die Fäden, die am Ende zusammenliefen.

Es geht um Themen wie Drogenmissbrauch, übereifrige Religionsfanatiker, häusliche Gewalt, die Schere zwischen den einzelnen gesellschaftlichen Schichten, übertragbare Geschlechtskrankheiten, Missbrauch, die Frage nach Himmel und Hölle, die Frage nach dem Warum des Lebens und des Sterbens, die Frage des Machtmissbrauches, Ehebruch, Vergewaltigung, Verdacht der Verführung Minderjähriger, das Leben nach dem Tod. Eine riesige Palette, aber nicht eine einzige dieser Fragen wird beantwortet, viele der Themen nur marginal angerissen. Es gibt ein englisches Sprichwort: "don´t bite more than you can chew". Man solle nicht mehr abbeißen als man kauen könne. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass die Autoren ein bisschen zuviel abgebissen hat, weniger wäre mehr gewesen.

Das Buch ist nett, und ich kann es auf jeden Fall empfehlen. Es ist sehr schön geschrieben, und ich kann die Preise teilweise nachvollziehen. Die Handlung ist etwas Neues, und die Zeit während des Lesens vergeht wie im Flug. Für mich fehlt trotzdem das gewisse Etwas, das es zu etwas Besonderem macht. Es hätte sehr viel mehr Potential gehabt, das leider nicht genutzt wurde. Normalerweise stören mich Serienhype und der Wahn, dass alle Titel immer dicker werden müssen (als gäbe es einen Wettbewerb unter den Autoren, wer das dickste und längste Buch schreibt), aber in diesem Fall wäre mindestens die doppelte Menge angebracht gewesen. Es wurden zu viele Möglichkeiten verschenkt. Schade, denn im Grunde halte ich es für ein wunderschönes Buch und empfehle es gerne weiter ...

SaschaSalamander 27.04.2011, 17.32| (3/3) Kommentare (RSS) | PL | einsortiert in: Rezensionen Buch | Tags: Jugend, Fantasy, Tip,

Ayla und die Fortsetzungen

auel_6_1.jpgAls ich damals zur Schule ging, erzählte ein Lehrer begeistert von den Ayla-Büchern. Und neugierig wie ich war, musste ich sie sofort lesen. Sie stehen inzwischen sogar alle fünf in meinem Regal. Teils, weil ich so begeistert war, teils aus einem Stück Nostalgie heraus. Ich weiß nicht, ob mich die Bücher heute noch genauso begeistern würden, aber ich glaube, dass ja. Der Schreibstil war sehr angenehm, und die Geschichte um die Höhlenfrau ist mir bis heute im Gedächtnis geblieben, zumindest in groben Zügen der ersten zwei Bände. Ich empfand sie als spannend und teilweise auch sehr lehrreich, das Thema der frühen Menschheit hat mich schon immer fasziniert.

Und ich erinnere mich, dass sie neben den Säulen der Erde zu den ersten Büchern gehörten, in denen ich mit Erotik bzw Sexualität konfrontiert wurde, erinnere mich noch recht deutlich an einige Szenen des Buches und an die Beschreibung von Jondalars extraüberriesenmegagroßen Gemächts und seine Wirkung auf Frauen *lol* (schon damals fand ich das irgendwie dann doch albern, auch wenn ich damals selbst noch nichts mit Sex am Hut hatte in diesem Alter. Hat sich bis heute nicht geändert, wenn ich Erotik lese, muss bei solchen Beschreibungen immer noch lachen). Wobei ich vermute, die Episode mit den von Frauen dominierten Männern würde ich heute dann doch mit anderen Augen lesen ;-)

Als ich anfing, gab es bereits drei Bände, die ersten zwei gefielen mir am besten, der dritte war ganz nett aber konnte für mich nicht mithalten. Einige Jahre später erschien dann sogar ein vierter, und noch später ein fünfter Band. Die habe ich auch gelesen, weil sie irgendwie dazugehörten und ich noch immer begeistert war von den ersten zwei bzw drei Bänden. Allerdings war ich dann enttäuscht, die Bücher konnten für meinen Geschmack nicht mehr mithalten. Vielleicht war ich übersättigt von dem Thema, vielleicht hatte die Autorin auch einfach nachgelassen?

Inzwischen ist der sechste Teil erschienen, wow. Die Bücher sind ja richtige Wälzer, mit denen man jemanden regelrecht erschlagen könnte. Als Hardcover kaufe ich es sicher nicht, vielleicht hole ich es mir als Ebook oder leihe es später irgendwann einmal aus. Neugierig bin ich schon, aber ich habe die Befürchtung, dass ich wieder enttäuscht werden könnte, ebenso wie nach dem letzten Band.

Habt Ihr die Bücher gelesen? Wie haben sie Euch gefallen? Werdet Ihr das neueste Buch auch lesen?

SaschaSalamander 26.04.2011, 09.44| (3/3) Kommentare (RSS) | PL | einsortiert in: Rund um Bücher

Silberlicht

Erster Satz:
Jemand sah mich an; ein seltsames Gefühl, wenn man tot ist.

Letzter Satz:
Und als wir uns küssten, vercshwamm alles um uns herum.

Aus: Laura Whitcomb: Silberlicht; Pan 2010

SaschaSalamander 25.04.2011, 14.29| (2/2) Kommentare (RSS) | PL | einsortiert in: 1. und letzter Satz

Don´t worry, be German

doyle_begerman_1.jpgHabe grad mal Lust, ein paar Bücher über Länder zu lesen. England, Amerika, Deutschland, demnächst dieses Finnen-Buch. Vergleiche ziehen, Positives herausarbeiten, Macken erkennen. Spannende Sache.

NICHTS GEGEN ENGLÄNDER, UNTER DEUTSCHEN BETTEN und NOTHING FOR UNGOOD haben mich aus jeweils ähnlichen Gründen ziemlich genervt: weil voreingenommen eine Kultur schlecht gemacht wurde unter dem Deckmäntelchen des Beobachtens. Aber ich habe keine Lust, ständig zu lesen, wie gemein die Deutschen sind, wie dämlich die Engländer doch sind und wie unhöflich unsere Kultur ist und überhaupt Schließlich gibt es nicht "den" Deutschen oder "den Ami", sondern eine Kultur ist einfach ein Mischmasch aus allen, die darin leben, und da ist es unfair, alles über einen Kamm zu scheren und schlechtzumachen. Diese Bücher waren alle drei vielmehr Jammern als Beschreiben, und alle drei habe ich am Ende nur noch überflogen und dann weggelegt.

Da finde ich dagegen DON´T WORRY, BE GERMAN von John Doyle gerade sehr angenehm und auch witzig, das hat mir gefallen. Stellenweise zwar ein wenig klischeehaft, aber ich wollte ja auch kein Sachbuch, sondern einen persönlichen Erfahrungsbericht. Und klar, da schreibt der Autor natürlich davon, was er erwartet hatte und was er dann erhielt.

Ich finde es schön, dass er weder Amerika noch Deutschland als das bessere Land darstellt. Er arbeitet einfach die Unterschiede heraus und beschreibt, was ihm schwerfiel, als er damals hier nach Deutschland kam. Aber auch, wie er sich sosehr dran gewöhnte, dass er dann in Amerika Dinge vermisste oder anders machte als dort üblich. Er beschreibt, was ihm hier und dort besser gefällt, ohne dabei die andere Variante schlechter zu machen, arbeitet mit spitzer Feder Vor- und Nachteile eines Verhaltens heraus, sodass man am Ende nur sagen kann, dass beide Länder toll sind.

Eines von vielen Beispielen: er beschreibt, wie er anfangs erstaunt war, dass in deutschen Restaurants die Bedienung so viel langsamer ist als in Amerika. Dass man auf sich aufmerksam machen muss, wenn man zahlen will. Dass man manchmal ewig zu hocken scheint. Grade, wenn man es gewohnt ist, in Amerika zügig bedient zu werden und alles schnellschnell zu machen beim Essen. Das hat ihn sehr gestört, aber irgendwann hat er gemerkt, dass es auch mal toll ist, stundenlang mit nur einem Getränk im Café zu hocken und zu genießen, ohne wie in Amerika für den nächsten Kunden rausgeworfen zu werden. Und dass es schön ist, wenn man einfach gemütlich essen und plaudern kann, in Ruhe und ohne Hektik. Klar ist es lästig, wenn man zahlen will und keiner kommt. Aber es ist auch schön, wenn man nicht quasi schon rausdirigiert wird, wenn man bereits den letzten Happen auf die Gabel nimmt.

Nur ein Moment von vielen, aber das gefällt mir eben an diesem Buch. Dieser Kompromiss. "Hey, alles hat Vorteile und Nachteile". Und auch die unausgesprochene Essenz "sieh es doch positiv, statt Dich darüber zu ärgern". Er schafft es auch sehr gut, kleine Mängel anzusprechen und genau mit dem Finger in der Wunde zu wühlen, aber ohne dabei zu verletzen oder anzuprangern. Etwa die Sache mit dem "Du" oder allgemein einer laxen Begegnung ist schon ganz schön kompliziert mit ihren unausgesprochenen Regeln in Deutschland. Aber er beklagt sich nicht und wettert nicht. Sondern er schildert einfach seine viele Fettnäpfen, als er sich bei der Schwiegermutter zu locker vorstellte, als er den Nachbarn nach langer Zeit glaubte endlich mit "Tagchen" statt "guten Tag" begrüßen zu dürfen. Und dann erzählt er, wie Menschen, die sich seit 10 Jahren kennen und im selben Büro arbeiten nun auf einmal sich die Hand schütteln und zunicken, beschließen sich zu duzen und sich gegenseitig mir ihren Vornamen vorstellen, als hätten sie 10 Jahre zuvor nicht gewusst, wie der andere überhaupt mit Vorname heißt. Ja, da musste ich laut lachen, das ist schon schräg, wenn man das mal von außen betrachtet, er hat absolut recht! Aber es ist nicht schlimm. Sondern es ist lustig. Erst recht mit seinem Schreibstil, der mich unzählige Male zum Lachen brachte.  Allein die Vergleiche zwischen der First Lady aus Amerika und dem "First Man" in Deutschland, oder die Beschreibung des First Dog! Ich habe herzlich gelacht! Ein Gute-Laune-Bauch mit vielen Aha-Effekten, bei dem man sich oft genug selbst ertappt.

Nachdem ich mit den ganzen anderen Titeln fast schon befürchtet hatte, kein passendes Buch mehr zu finden, hat dieses mir dann die Hoffnung gegeben, weiterhin in diesem Genre zu lesen. Es gefiel mir so gut, dass mein Freund wieder ständig dran glauben musste, weil ich ihm irgendeine Passage vorlesen musste. Wenn er nicht sowieso von sich aus fragte, warum ich schon wieder so lache. Es gab dann auch sehr viele interessanten Diskussionen, nachdem wir gemeinsam gelacht hatten, denn es steckt recht viel Wahrheit in diesem Buch, und bei einigen heiklen Themen hatten wir recht interessante Gesprächsthemen.

Wer also gerne einen cleveren und doch witzigen, sympathischen Blick auf die Schrullen und Eigenheiten der Deutschen haben möchte, der sollte die anderen Titel liegenlassen und auf jeden Fall zu John Doyle greifen.

SaschaSalamander 25.04.2011, 09.42| (0/0) Kommentare | PL | einsortiert in: Rezensionen Buch | Tags: Tip, Erfahrungen, Humor,

Statistik KW 16

Gelesen / Gehört
Don´t worry, be German (J Doyle)
Bartimäus - Ring des Salomo (J Stroud)
Verwesung (S Beckett)
Die ??? 145 - Die Rache der Samurai
Gayheimnisse (Anthologie)
Level 26 (A Zuiker)
Tiere essen (J S Foer)
Tao te Puh (B Hoff)
Shaolin (B Moestl)
Silberlicht (L Whitcomb)


Gesehen
Starship Troopers
Menschen bei Maischberger
Boys don´t cry
Wüstenblume


Geschenkt
/


Getauscht
Verlockende Versuchungen (I Loreen Minden)


 Gekauft
/

SaschaSalamander 24.04.2011, 18.27| (0/0) Kommentare | PL | einsortiert in: Statistik

Perloo

CoverAls kleines Osterspecial gibt es hier mal eine meiner alten, bisher unveröffentlichten Rezensionen von Januar 2006. Was wäre geeigneter als ein warmherziges Kinderhörspiel über einen Hasen, geschrieben von einem meiner Lieblingsautoren in Sachen Tierbücher für Kinder, Avi ;-)

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Perloo, König der Montmer. Allein der Titel und das Cover des Hörspieles gefielen mir, als ich es in der Bücherei liegen sah. Vielleicht dachte ich im ersten Moment unbewusst auch an einen meiner Lieblingsromane, "Watership Down", auf dem ebenfalls ein großes Kaninchen prangt? Egal, ich war gespannt auf die Geschichte!

Der Held der Geschichte ist Perloo, ein Außenseiter und eigentlich alles andere als ein Held. Er ist ein eigenbrötlerischer Einzelgänger, liest am liebsten die alten Geschichten der Montmerkönige (Montmer sind Kaninchen) und träumt von großen Heldentaten. Eines Tages klopft Luka, ein Bote der Granter Jolaine (die Königin) bei ihm, er solle sofort zu ihr eilen. Perloo macht sich auf den Weg und hört, was Jolaine ihm verkündet: sie will ihr Amt nicht an ihren machtgierigen Sohn abgeben, sondern möchte ihm, Perloo, die Würde des Granter verleihen. Sie überreicht ihm eine Urkunde und stirbt. In diesem Moment betritt ihr Sohn das Zimmer, reißt die Urkunde an sich und erzählt dem Volke, Perloo habe seine Mutter getötet, nun sei er ihr rechtmäßiger Nachfolger. Seine erste Tat soll ein Krieg gegen die bösen Felbarts sein. Perloo und Luka fliehen. Können sie verhindern, dass der letzte Wille der Granter Jolaine gebrochen wird? Und eigentlich fühlt sich Perloo gar nicht danach, König zu werden ...

Herrlich, diese Hörspielfassung. Die Sprecher passen wunderbar zu den Charakteren, es sind sogar recht bekannte und beliebte Stimmen darunter. Die Geschichte wird zu Beginn, am Ende und am Höhepunkt der Handlung untermalt durch eine Art modernen "Heldengesang", in dem die Geschichte Perloos vorgetragen wird.

Freundschaft statt Feindschaft, Friede statt Krieg, gemeinsam statt alleine, Moral ohne Holzhammer. Perloo ist eine Geschichte mit liebenswerten Charakteren für Kinder und junggebliebene Erwachsene.

SaschaSalamander 23.04.2011, 09.36| (0/0) Kommentare | PL | einsortiert in: Rezensionen Hörspiel | Tags: Kinder, Tiere, Tip,

Tiere essen

foer_tiere.jpgIch war viele Jahre Vegetarier (aus verschiedenen Gründen, würde jetzt zu weit führen), und ich interessiere mich sehr für das Thema Tierhaltung, Fleischproduktion, Herstellung von Lebensmitteln. Ich will auch gerne wissen, was ich auf dem Teller habe und kaufe auch recht bewusst ein.

Völlig unvoreingenommen bin ich jetzt mal an dieses Buch herangegangen. Dabei habe ich wohl vergessen, dass der Autor weniger Wissenschaftler ist (Fachbuch) als vielmehr ein Erzähler. Bisher ist also noch nicht wirklich viel gesagt worden, das mir weitergeholfen hätte oder woraus ich für mich relevante Info hätte ziehen können. Nun, mal abwarten. Zumindest das Erzählen kann er (ist mein erstes Buch von ihm, daher habe ich keinen Vergleich), ich werde weiterhören.  Auch, wenn seine Betrachtungen bisher Gedanken sind, die ich mir schon vor etwa 15 bis 20 Jahren gemacht habe, als ich mit diesem Thema anfing. Das Buch scheint eher für Neulinge zu sein). Irgendwie trotzdem seltsam, ein Buch über Tiere, Fleischproduktion und Ernährung, und doch kein Sachbuch, sondern eine Erzählung. Ich werde noch ein paar Kapitel brauchen, bis ich mich daran gewöhnt habe!

Diesen Titel nehme ich als Hörbuch zu mir. Wenn ich nicht gerade auf dem Weg zur Arbeit bin, höre ich meist bei Haushaltsarbeiten. Heute beim Kochen. Und irgendwie war es schon jeweils ein ganz blöder Zufall. Schlecht fühlte ich mich nicht, denn ich weiß was ich tue und warum. Trotzdem war es irgendwie unpassend ... passend ... whatever ...

als ich die Dose mit Thunfisch aus dem Schrank holte, begann er auf einmal von Seepferdchen zu erzählen und vom Thunfischfang, bei dem diese Tiere sowie Delfine usw als Kollateralschaden zu Tode kommen. Und zwar solange, wie ich brauchte, meine Thunfischsauce zuzubereiten *grml*. Und dann, als ich gerade dabei war, im Gefrierfach die Küken zu suchen (wir barfen unsere Katze, da gibt es auch mal sowas), erzählt er von seinem Einbruch auf die Truthahnfarm und von einem Tier, das dort qualvoll litt und den Gnadentod von ihnen bekam. Mannmann, irgendwie ein blödes Gefühl grade in diesem Moment ;-)

SaschaSalamander 22.04.2011, 19.59| (1/1) Kommentare (RSS) | PL | einsortiert in: Aktuelles | Tags: Vegan, Fachbuch,

Level 26

Erster Satz:
Das Ungeheuer hatte sich in der Kirche versteckt.

Letzter Satz:
Er hatte sich geirrt.

aus: Anthony E Ziker: Level 26 - Dark Origins; Lübbe 2009

SaschaSalamander 22.04.2011, 14.30| (0/0) Kommentare | PL | einsortiert in: 1. und letzter Satz

Bartimäus - der Ring des Salomo

stroud_bartimaeus4_1.jpgBARTIMÄUS ist in drei Bänden abgeschlossen. Die Geschichte um einen rotzig-frechen Dschinn der vierten Ebene und seinen pickelgesichtigen, unsympathischen Beschwörer hat schon unzählige Leser begeistert. Zu schade, dass die Serie so schnell abgeschlossen war, man konnte kaum genug kriegen. Aber genau da liegt die Würze: es ist gut, wenn Dinge irgendwann vorbei sind.

Trotzdem konnte es Jonathan Stroud nicht lassen, es gibt nun also doch einen vierten Band. Er schließt nicht an die ersten Bände an, sondern er ist ein Prequel. Bartimäus ist ja schließlich schon viele Jahrtausende alt, und so hat er eine Menge zu erzählen, diesmal aus der Zeit des weisen Salomo. Genialer Kunstgriff? Oder pure Geldmacherei? Ich konnte nicht umhin, den Band zu lesen, und hier nun also meine Rezension:

Bartimäus wird in Jerusalem zur Zeit Salamos beschworen. Schwupps, ein kleiner fieser Trick, und schon ist sein Zauberer tot. Mit Bartimäus legt sich keiner so leicht an! Zur Strafe wird er unter die Knute eines der mächtigen 17 Zauberer Salomos beschworen, Khaba, der ihn und unzählige andere Dämonen nun mit harter Hand regiert. Um ihn zu demütigen, lässt er  Bartimäus unwürdige Aufgaben erfüllen, und natürlich fällt es dem Dämon nicht leicht, sein freches Mundwerk zu zügeln. Nur zu gerne zettelt er einen Aufstand an oder reizt seine Möglichkeiten bis an die Grenzen aus. Bei einem seiner Aufträge begegnet er dem Mädchen Asmira. Sie wurde von Königin Balkis aus Saba geschickt, um Salomo zu ermorden, der unerhört hohe Tribute und Steuern verlangt. Es beginnt ein turbulentes Hickhack um Bartimäus, Salomo, die Attentäterin, Khaba und einige Dämonen und um das mächtigste Artefakt, das man sich vorstellen kann.

Die Erzählweise ist etwas ungewohnt. Bei den anderen Büchern hat man sogut wie nur Bartimäus und Nathanael (soweit ich mich erinnere), hier dagegen gibt es verschiedene Erzählperspektiven. Weitgehend Bartimäus und Asmira (die Attentäterin), aber auch die Königin von Saba oder Magier Khaba kommen zu Wort. Das ist etwas, womit ich mich erst anfreunden musste. Die Handlung der anderen Bände ist sehr stringent, hier geht es recht turbulent zu. Das gehört dazu, macht die Story abwechslungsreich, aber es stört für meinen Geschmack ein wenig den Lesefluss. Je mehr Leute zu Wort kommen, desto weniger Raum ist für Bartimäus. Außerdem muss man sich in immer ständig neue Leute hineindenken, was zwar kein Problem ist, ich aber trotzdem lediglich zwei Protagonisten bevorzuge. Geschmackssache, kein Kritikpunkt ;-)

Dafür ist Bartimäus gewohnt in Form. Frech, rotzig, herrlich unverschämt. Der Humor schwarz und bitterböse, stets mit einem Augenzwinkern. Arrogant und eingebildet ist dieser Dämon, und man kann es ihm einfach nicht verübeln, wenn er seinen Meister verputzt, ständig nach einer Lücke im Pentagramm oder einer Ungenauigkeit im Bannspruch lauert. Dieser Kerl lässt sich nicht unterkriegen, dafür lieben wir ihn, dafür würden wir seine Bücher lesen, auch wenn es 20 gäbe.

Besonders gefällt mir, wie Stroud die alte Zeit lebendig werden lässt. Die Beschreibungen des königlichen Palastes, des Königreiches Saba, der langen Wüstenwanderung, all das wirkt so plastisch, als wäre der Autor selbst dort gewandelt, ich war sehr schnell im Ort des Geschehens eingebunden und fühlte mich dort sehr wohl, glaubte fast das schwere Parfum zu riechen, die Blüten der Gärten, die trockene Luft der Wüste, das Fell der Kamele. Und mittendrin natürlich Bartimäus. Den wollte ich lieber nicht riechen mit all seinem Schwefel und dem Gestank nach faulen Eiern ;-)

Gegen Ende gibt es in der Geschichte eine Wende, aber als unerwartet würde ich sie nicht wirklich bezeichnen, da es sehr viele Hinweise darauf gab und jeder Leser mit auch nur einem kleinen Funken Wissen rund um Salomo dürfte es erahnen. Trotzdem nett und gut eingebaut, vor allem die Konflikte, welche sich nach diesem Wechsel für Bartimäus, Asmira, Balkis und Salomo ergeben.

Ich fand es toll, dass es diesmal nicht wieder als Dreiteiler aufgezogen wurde, sondern für sich steht. Die Zeit habe ich mir köstlich vertrieben, und natürlich habe ich einige Lieblingssprüche (mein Favorit ist der Magier, welcher den Dschinn aufforderte, ihn vor dem Verderben zu bewahren *muahaha*. Auch die Maßeinheit "Rattenarsch" dürfte man von mir aus gerne in die moderne Mathematik übernehmen). Während Nathanael auch immer ein Unsympath war, mochte man Asmira eigentlich vom ersten Moment an. Sie hat ihre Ecken und Macken, aber trotzdem ist sie eine tolle Frau, wie ich gerne mehr in der Literatur hätte.

Kleine Leckerbissen bekam der Leser auch geboten. Anspielungen auf historische oder biblische Momente, die wirklich nur in winzigen Nebensätzen völlig unscheinbar daherkommen. Man muss schon sehr genau lesen. Wenn es nicht auffällt, stört das in keinster Weise das Verständnis, aber wenn man ein solches Easteregg entdeckt, freut es umso mehr!

Es wäre toll, wenn Stroud weitere Bücher schreibt. Einteiler. Verschiedene kulturelle Epochen. Anspielungen auf verschiedene Ereignisse gibt es genug, da hat sich Stroud ja selbst genügend Möglichkeiten gelassen. Ich fände es toll! Durch die verschiedenen Schauplätze bekäme das Buch jedes Mal eine neue Idee und würde nicht allzu schnell langweilig werden, das Konzept wäre nicht so schnell ausgebrannt wie ein Mehrteiler. Hoffen wir, dass der Autor das auch umsetzen wird und wir bald mehr von Bartimäus lesen dürfen :-)

SaschaSalamander 22.04.2011, 09.10| (1/1) Kommentare (RSS) | PL | einsortiert in: Rezensionen Buch | Tags: Fantasy

Die Welt ist klein

In den modernen Zeiten des Internets ist die Welt wirklich winzig geworden. Ganz zu Beginn, als es fast noch keine Bücherblogs gab, und als noch nicht viele Leute dieses Medium genutzt haben, und als auch die Suchfunktionen noch nicht so optimiert waren und es einfach schwerer war, sich im WWW zurechtzufinden, da war man noch ein bisschen für sich. Ich freue mich, dass es anders geworden ist.

Ich schreibe Autoren an, bitte um ein Interview (nicht hier, anderweitig) und habe daraufhin spannende Telefonate und Mailwechsel. Schreibe über eine Hörbuchreihe und werde von einem der Sprecher kontaktiert. Erzähle von einem Manga und erhalte eine liebe Mail von der Autorin. Schreibe über ein Kinderbuch und werde vom Autor kontaktiert. Besuche eine Lesung und stehe anschließend im Kontakt mit dem Autor, lasse ihn an meinen Eindrücken und Fotos teilhaben. Das ist toll, das fühlt sich gut an, und es macht das Internet mit seiner anonymen Masse sehr viel persönlicher. Der Autor kommt dem Leser näher, es macht umso mehr Spaß, ein Buch zu lesen, wenn man schon selbst persönlichen Kontakt hatte.

Und klar, man kann auch den Kontakt selbst suchen. Fragen, ob man eine längere Passage veröffentlichen darf. Anfragen und um Interview, Rezensionsexemplare bitten. Oder einfach nur erzählen, was man von einem Buch hält, was einem gefiel, was man nicht verstand. Es ist toll, wenn man eine Antwort bekommt!

Ich liebe das Internet :-)

SaschaSalamander 21.04.2011, 18.42| (1/1) Kommentare (RSS) | PL | einsortiert in: Blog

Bartimäus - der Ring des Salomo

Erster Satz:
Sonnenuntergang über den Olivenhainen.

Letzter Satz:
Aufrecht und festen Schrittes durchquerte sie Salomos verwüsteten Saal und strebte der Treppe zu, die sie aus dem Turm hinaus führte und von dort weiter in den wartenden Tag.

aus: Jonathan Stroud: Bartimäus - der Ring des Salomo; cbj 2010

SaschaSalamander 21.04.2011, 15.39| (0/0) Kommentare | PL | einsortiert in: 1. und letzter Satz

Erzählform 2.0

zuiker_level26_1.jpgHeute oder in den nächsten Tagen fange ich "Level 26" an. Wirklich scharf drauf bin ich nicht, denn ich habe die Befürchtung, dass es ein Buch ist, das allein auf Schock und Ekel setzt. Es handelt ja sogar davon, dass es einen Serienkiller gibt, der brutaler, gefährlich und grausamer ist als alle anderen, denn "normale" brutale Serienkiller werden eingestuft von 1 bis 25, und für diesen wurde neu die 26 hinzugefügt, weil er alles übersteigt.

Warum ich das Buch trotzdem lesen werde ist die Verbindung von Buch und Internet. "Erzählform 2.0" nennt der Autor das, und ich möchte ja gerne auf dem Laufenden bleiben. Ich bin schon sehr gepannt, ob ich mir das auch für andere Bücher vorstellen kann, ob die Clips im Internet das Buch tatsächlich lebendiger und besser machen, oder ob es nur ein Hype ist.

Eigentlich bin ich ja jemand, der beim Lesen gerne eigene Gedanken hat, dazu brauche ich keinen Film. Auch keine Videorezension, keinen Buchtrailer. Aber es kann ja sein, dass dieses Buch mich trotzdem überzeugt. Bin ja nicht so ;-)

Einzig, was ich etwas problematisch finde: ich lese gerne im Bücherzimmer, auf meinen Sessel gekuschelt, Füße hochgelegt, neben mir eine Tasse Tee, und da lese ich dann auch mal ein paar hundert Seiten, wenn mir danach ist. Der Computer steht eine Etage höher, ich muss erst mal durch die ganze Wohnung laufen, die Treppen hoch, um die Ecke rum, um an den Computer zu gelangen. Aber oben am Computer ist es nicht bequem, da mümmele ich mich beim Lesen nicht so ein, dass ich die Welt um mich herum vergesse, das macht keinen Spaß.

Entweder, ich lese das Buch unten auf meinem gemütlichen Sessel und hüpfe alle paar Minuten (15 Seiten hat man ja flink durch, bis der nächste Link kommt) rauf an den Rechner. Oder ich lese oben am Rechner, damit ich die Videos immer parat habe, aber dafür kann ich beim Lesen nicht abschalten, sondern ich hocke dann unbequem am Arbeitstisch.

Wie würdet Ihr das machen? Was haltet Ihr von der Idee "Erzählform 2.0" an sich?

SaschaSalamander 21.04.2011, 08.35| (0/0) Kommentare | PL | einsortiert in: Rund um Bücher

Verwesung

beckett_verwesung_1.jpgVERWESUNG ist nach >CHEMIE DES TODES<, >KALTE ASCHE< und LEICHENBLÄSSE nun das vierte Buch um den Arzt und forensischen Anthropologen David Hunter. Eigentlich muss ich über die Bücher nichts mehr erzählen, man kann davon ausgehen, dass jeder Krimifan sie entweder bereits gelesen oder zumindest schon von ihnen gehört hat. Die Meinungen gehen natürlich wie üblich auseinander, manche Fans loben alle Bände, manche meinen, das Niveau der Bücher würde absinken. Zu all den unzähligen Meinungen im Web soll sich hier nun also auch meine gesellen ;-)

Jerome Monk, brutaler Serientäter, festgenommen wegen Mordes an drei jungen Frauen. Das Buch beginnt in der Vergangenheit, als der Täter bereits inhaftiert ist und nun von Vollzugsbeamten ins Dartmoor geführt wird. Dort soll er zeigen, wo er die Leichen vergraben hat. Doch es läuft anders als geplant.

Gegenwart, Monk ist aus dem Gefägnis geflohen. Ein Kollege, welcher an den alten Ermittlungen beteiligt war, weist Hunter darauf hin, dass Monk nun beginnen würde, sich an den damals Beteiligten zu rächen, auch Hunter sei in Gefahr. Im Kreis der Ermittler geschieht ein Überfall, ein Mord, und es zeigt sich nach und nach ein unerwartetes Bild, das den damaligen Fall in einem neuen Licht erscheinen lässt.

Wieder habe ich mich auf Johannes Steck verlassen, der wie auch schon in den vorherigen Vertonungen mit seiner angenehmen Stimme überzeugte. Er nimmt sich zurück, trägt spannend vor ohne zu übertreiben und verleiht einzelnen Figuren eine eigene Dynamik. Die CD wie üblich sehr gelungen.

Das Buch an sich? Hier gehen die Meinungen nun wieder einmal stark auseinander, fast ebenso viele enttäuschte Leser wie auch begeisterte Fans. Meine Meinung dagegen liegt irgendwo dazwischen, ich möchte das Buch nicht in den Himmel loben, aber so wirklich schlecht ist es auch nicht. Nette, durchwachsene Krimikost, die gut unterhält.

Was dieses Buch auf jeden Fall deutlich unterscheidet von den ersten drei Titeln, und was mir sehr gefällt: es geht weniger um Ekelfaktor und grauslige Tatorte, sondern vielmehr um den alten Fall, um die damaligen Ermittler und um den Täter. Nicht wirklich ein psychologischer Krimi, aber zumindest nicht so effekthaschend wie die anderen. Ich vertrage harte Kost, aber mich stört die exponentiell immer ekliger werdende Darstellung in den Romanen, als müssten die Autoren sich gegenseitig überbieten, um sich ja von den anderen als noch lesenswerter, ekliger, brutaler abzuheben. Hierauf hat Beckett diesmal verzichtet, dafür danke ich ihm. Was jedoch nicht heißt, dass Freunde dieses Literaturzweiges hier enttäuscht würden. Dochdoch, es gibt schon eklige Beschreibungen und brutale Morde. Aber sie stehen dieses Mal weniger im Vordergrund.

Die ersten zwei CDs habe ich etwas mit mir gerungen, ob ich nun weiterhören möchte oder nicht. Für meinen Geschmack braucht das Buch diesmal etwas Zeit, um in die Gänge zu kommen. Vor allem, weil ich mir einige Male schon an den Kopf langen musste wegen der Logikbrüche bzw irrationalen Verhaltensweisen. Ich bin weder Mediziner noch Polizist, ich kann nicht mitreden. Aber manchmal wäre ein wenig gesunder Menschenverstand auch nicht zu verachten. Und auf diesen wurde hier vielmals verzichtet. Sowohl Hunter als auch die anwesenden Ermittler, die Psychologin, sie alle verhalten sich schon sehr unvernünftig, übersehen sehr viel, was sogar dem Leser sofort auffällt. Einige Dinge ergeben im Nachhinein einen Sinn (etwa das Verhalten der Psychologin. Manchmal hätte ich sie gerne geschüttelt und gefragt, ob sie von allen guten Geistern verlassen ist, später erklärt sich also der Grund. Was es in meinen Augen jedoch nicht wirklich sinnvoller gemacht hatte).

Später dann, als ich irgendwann resigniert aufgehört hatte, die unlogischen Verhaltensweisen der Ermittler, der Polizei, der Psychologin, des Arztes zu bemängeln, fand ich mich sehr gut in die Geschichte ein, die dann im zweiten Teil des Buches auch recht spannend wurde. Wo Beckett bisher auf eklige Beschreibungen der Leichen setzte, ist es dieses Mal vor allem das schaurige Dartmoor, das für eine Gänsehaut - Atmosphäre sorgt. Zu gerne wäre ich dort, würde es einmal live sehen. Sehr schön beschrieben, diese Szenen gefielen mir sehr. Und auch die Darstellung des Jerome Monk fand ich später dann wesentlich packender.

Das Ende ist typisch für die David Hunter - Reihe: recht konstruiert, sehr dramatisch und gefährlich, ein wenig an den Haaren herbeigezogen, aber immerhin abrundend und zufriedenstellend, sodass der Leser dennoch mit einem guten Gefühl auf den nächsten Band warten kann.

Fazit: für absolute Fans natürlich ein Muss. Ansonsten ist der Roman ein netter Krimi: einfache und spannende Unterhaltung mit gewissen Schwächen, die man dem Autor aber aufgrund seines Erzählstils und der Lebendigkeit der Personen gerne verzeiht. Und ich empfehle auf jeden Fall das Hörbuch, denn die Kürzungen stören nicht wirklich, und der Vortrag ist wie immer hervorragend.

SaschaSalamander 20.04.2011, 08.57| (1/1) Kommentare (RSS) | PL | einsortiert in: Rezensionen Hörbuch | Tags: Krimi, Thriller,

Abgründe

wilfling_abgruende_1.jpgABGRÜNDE - WARUM MENSCHEN ZU MÖRDERN WERDEN. Wer könnte über dieses Thema besser schreiben als ein Mensch, der regelmässig mit Mördern zu tun hat? Jens Wilfling, Mordermittler in München, inzwischen pensioniert. Er hat den Sedlmayr- und den Moshammer- Fall aufgedeckt, er hat etwa 100 Fälle gelöst. Und nun schreibt er also über seine Erfahrungen.

Eine Inhaltsangabe im klassischen Sinne kann man hier nicht geben, es ist ja kein Roman. Aber eine Umschreibung ist möglich: er schreibt im Vorwort, wie die Sieben Todsünden der Bibel sehr mit den Mordmerkmalen (Heimtücke, Habgier, Wollust u.a.) der heutigen Gesetze ähneln. Er schreibt nun in verschiedenen Kapiteln über einzelne Mordmerkmale. Jedem Kapitel widmet er entweder einen Fall (wenn es um einen konkreten Mordfall geht) oder mehrere Beispiele (wenn er einzelne Aspekte darlegen möchte).

Er sagt schon zu Beginn, dass er die psychologische Seite weglassen will, er ist schließlich kein Psychologe. Über diese Seite der Hintergründe muss man also andere Bücher lesen, wenn einen das interessiert. Und auch die juristischen Aspekte klammert er aus. Hier und da schreibt er zwar seine Meinung (wenn er über einige Möglichkeiten und Grenzen der Gesetzgebung frustriert ist), aber auch dies ist nicht Teil des Buches.

Ihm geht es um den Fall an sich. Er schildert meist, wie ein Fall ablief. Dann wird erzählt, wie er zu den Ermittlungen hinzugezogen wurde und wie er schrittweise dem Täter näherkam. Mal ein akribisches Detektivspiel aus endlosen Zeugenbefragungen, mal war der Täter bekannt aber nicht geständig, mal Kommissar Zufall. Es ist spannend, auch aus dieser Sicht zu erfahren, wie ein solches Verbrechen behandelt wird und welche Maßnahmen erforderlich sind zur Verurteilung.

Dieses Buch hat seine Stärken und Schwächen. Eine Schwäche liegt darin, dass man klar merkt, dass er eben kein professioneller Autor ist. Manchmal hat er einen Schreibstil, der doch sehr umgangssprachlich ist. Aber es passt in diesem Fall, denn es ist ja ein Erfahrungsbericht. Würde er gestelzt schreiben oder sich verbiegen, wäre es nicht mehr sein Buch, wären es nicht mehr seine Erfahrungen. Eine weitere Schwäche finde ich die eher unklare Struktur. Die Kapitel sind klar überschrieben, dennoch gibt es auch hier eine Inkonsistenz, etwa "morden Frauen anders als Männer" ist zwar sehr interessant, aber eben kein Mordmerkmal. Ich hätte dann entweder allgemeine Überschriften genommen oder aber wäre klar in der Linie geblieben (der Lektor sah das anders, ist also nur meine persönliche Meinung). Und bei den Fällen hätte ich es schön gefunden, ebenfalls eine Art klare Linie zu haben. Aber mal schreibt er erst vom Fall, ein andermal erst von dem Täter, das nächste Mal gibt es gar keinen Fall. Macht das Buch abwechslungsreich, aber auch etwas unstet und chaotisch.

Was mir etwas aufstieß war das Kapitel über das Thema "Perversion". Das, was er schreibt, war wirklich sehr heftig, ohne Zweifel. Aber es ging nicht um Morde. Sondern zuerst beschrieb er nur einen Fall, wo man einen Verdacht auf Kannibalismus aus sexuellen Motiven hatte, der sich dann aber einfach nur als Kontaktanzeige herausstellte von zwei Leuten, die zwar sehr heftig aber dennoch konsensuell miteinander agieren, ohne dass es illegal wäre. Danach beschreibt er ein paar Perversionen und Unfälle. Aber eben keine Morde. Dieses Kapitel kommt mir eher vor, als hätte er sich Luft machen wollen, was für seiner Ansicht nach abartige Dinge er schon alles gesehen hat (ob nun nicht strafbare Sodomie oder heftigste Praktiken im SM-Bereich). Passt überhaupt nicht ins Buch, und er wird hier auch sehr unprofessionell. In den anderen Kapiteln schreibt er fachlich aus der Sicht des Ermittlers, hier schreibt er rein als Mensch, welchen Ekel und Abscheu er für dieses Tun empfindet (was er beim brutalen Mord teilweise nicht tat, sondern immer wieder seine Professionalität ins Licht rückte. Sind ungewöhnliche konsensuelle Praktiken abartiger als brutaler Mord?!?).

Ansonsten jedoch gefiel mir dieses Buch sehr, sehr gut. Grade, WEIL es sehr menschlich war in Bezug auf die Mordfälle. Ermittler sind Menschen, keine Maschinen, und sie machen Fehler (dazu steht er und schreibt einige Male auch, dass er hier hätte anders reagieren müssen oder dass er sich hatte überrumpeln lassen oder zu weit ging und fast ein Diszizplinarverfahren bekommen hätte). Sie haben Gefühle, wenn sie einem Mörder gegenüberstehen. Und der vermeintlich süße Triumph weicht dann am Ende einer bitteren Schwere. Auch, wenn er sieht, wie seine harte Arbeit an der Justiz abprallt, welche einen Gewalttäter laufen lassen muss, weil die Beweise fehlen. Oder wenn jemand entlassen werden muss (Sicherheitsverwahrung war bei Jugendlichen damals nicht möglich), von dem man ahnt, dass es zu früh ist, und der kurz darauf tatsächlich erneut eine Straftat begeht.

Dieses Buch liest sich sehr flüssig, die Fälle machen betroffen. Ein wenig Sensationsgier mag bei manchem Leser mitschwingen, aber ganz klar ist dies nicht das Ziel des Buches. Sondern es zeigt dem Leser, welche Gründe einen Menschen zu Mördern machen können, welche verschiedenen Arten von Tätern es gibt und wie ein Ermittler dann mit diesen Erfahrungen bei seiner Arbeit umgeht. Sehr zu empfehlen für alle, die sich gerne mit diesen Themen befassen :-)

SaschaSalamander 18.04.2011, 09.26| (1/1) Kommentare (RSS) | PL | einsortiert in: Rezensionen Buch | Tags: Erfahrungen, Fachbuch, Tip,

Statistik KW 15

Gelesen / Gehört
Don´t worry, be German (J Doyle)
Bartimäus - Ring des Salomo (J Stroud)
Verwesung (S Beckett)
Der Drache Gertrud (R Isau)


Gesehen
Megamind
Das Geheimnis der Mondprinzessin
Postal


Geschenkt
/


Getauscht
Ascheherz (N Blazon)
Silberlicht (L Whitcomb)
Gefangen im Zwielicht (V Rank)
Kirschblüten im Schnee (A Murasaki)
Wolf inside (S Koch)


 Gekauft
FrankenFran 1 (K Kigitsu)
Nana und Kaoru 4 (R Amazume)
Spice and Wolf 2 (K Koume, I Hasekura)

SaschaSalamander 17.04.2011, 19.14| (0/0) Kommentare | PL | einsortiert in: Statistik

Schwarz auf Weiß

lenssi_blackwhite_1.jpgSCHWARZ AUF WEIß - SEXTIPPS EINES AFRIKANERS. Mal ein anderes Buch aus dem Marterpfahl-Verlag, von dem ich sonst fast nur deftige Romane und Kurzgschichten lese. Ein Ratgeber, da war ich mal sehr gespannt!

In diesem Buch schreibt der Autor K T N Len´ssi aus seiner Sicht als Afrikaner, der in Europa lebt, von den Problemen, die wir Weißen mit der Sexualität haben. Er nennt zwölf Dinge, die in Afrika anders laufen und hier zu Frust statt Lust führen. Danach bietet er entsprechend zwölf Lösungsvorschläge. Grob zusammengefasst kann man sagen, dass er das Konzept der traditionellen Monogamie ablehnt, mangelnden Selbstwert als sehr stark hemmend erlebt, die Geschlechterrollen hier aufweichen sieht und fehlende Offenheit bemängelt. Auch ein paar andere Dinge werden genannt, etwa ungesunde Ernährung, Selbsttäuschung, Stress und andere.

Was mir gefällt ist seine offene, direkte Art. Er sagt es klar heraus, ohne dabei aggressiv zu sein oder anzuprangern. Der sympathische Schreibstil eines Menschen, den ich gerne mal persönlich kennenlernen würde und der durch seine aufgeschlossene Art zu überzeugen weiß. Er schildert klar seine Sicht der Dinge und was er dagegen tun würde. Gewürzt mit passenden Fallbeispielen aus seiner Arbeitspraxis als Berater wie auch aus dem Privatleben. Ich habe sehr oft anerkennend genickt und mir gedacht, wie recht er doch hat. Ja, so manches läuft wirklich schief in unserer Gesellschaft. In manchen Dingen habe ich mich ertappt gefühlt, bei anderen Momenten musste ich lächeln, weil ich dies für mich inzwischen auch erkannt habe aber nicht so offen wie er darüber reden könnte (einfach, weil es eben ein sehr intimes Thema ist, das man nicht einfach mal mit Freunden am Stammtisch bequatscht oder seiner Oma am Telefon erzählt).

Er bringt es klar auf den Punkt: habt Selbstvertrauen, seid kreativ, überdenkt mal die Gründe für Eure Eifersucht, und habt endlich wieder Spaß! Es ist kein Leistungssport, es ist kein Wettbewerb, es geht nicht um Körbchengröße oder Penislänge, liebt Euch selbst und lasst die dummen Ausreden, fangt endlich an! Es klingt so einfach, und doch ist es so schwer.

Das ist auch ein Kritikpunkt an diesem Buch: er scheint es sich in manchen Dingen sehr einfach zu machen. Er kritisiert zwar an den richtigen Stellen, die Lösungen aber sind mir etwas zu simpel. Allein aus dem ersten Kapitel, das er in wenigen Seiten behandelt, könnte man ein komplettes Buch machen. Wenn es so einfach wäre, wenn man nur mal kurz mit dem Partner redet, und schwupps ist alles gelöst. Er hat klare Ansichten, das heiße ich gut. Aber er scheint zu denken, dass man sein Lebensmodell auf viele Menschen überstülpen kann. Es ist einfach nicht möglich, mit einem Fingerschnipp Jahrzehnte an Erfahrungen, Werten und Normen einfach zu ändern. Afrika ist eben doch eine ander Kultur, und wenn dort nacheinander Mutter, Schwiegermutter, Schwestern etc den Haushalt nach der Niederkunft übernehmen, ist sowas hier einfach nicht so leicht möglich. Wenn dort Polygamie erlaubt und anerkannt ist, kann man es hier trotzdem nicht so leicht umsetzen und darf, falls man es lebt, auch nicht unbedingt jedem auf die Nase binden, wenn man sein Ansehen in der Gesellschaft wahren will.

Anfangs musste ich oft zustimmen, doch je weiter das Buch vorangeht, desto mehr habe ich das Gefühl, dass er ein wenig abhebt. Ich musste ziemlich oft schmunzeln. Klar, er hat in vielen Dingen recht, aber ganz so einfach ist es dann doch nicht. Und was ich sehr amüsant fand, waren die vielen Anmerkungen des Verlegers. Gerade, wenn der Autor immer wieder die Vorzüge der Polygamie preist, ist ein Verweis auf Verhütung (ob nun mit Kondom oder gar der vom Autor aufgrund der lusthemmenden Chemie verteufelten Pille) einfach notwendig. Ebenso manche recht drastische Pauschalisierung wird dann mit einem kleinen Scherz vom Verleger "entschärft".

Trotzdem, auch wenn er ein wenig übereifrig ist. Und auch, wenn sein Lebensstil und seine Lebenseinstellung sich nicht auf jeden anwenden lässt - es steht verdammt viel Wahrheit in diesem Buch, und es liest sich sehr locker und angenehm. Verglichen mit anderen Sexratgebern, die ich bisher gelesen und wieder genervt in die Ecke gelegt habe ist dies das erste Buch, in dem ich für mich wirklich hilfreiche und passende Tipps finden konnte. Auch, wenn manches nicht so direkt umsetzbar ist, ist es eine sehr gute Anregung, mal das eigene Verhalten zu überdenken und endlich zu handeln statt zu diskutieren.

Wer dieses Buch liest, sollte auf jeden Fall aufgeschlossen sein. "Klassische"Sextipps wie bei Lou Paget gibt es nicht, die Art und Weise des Sex lässt der Autor dem Leser frei (wobei ich schmunzeln muss: trotz seiner Offenheit ist er schon sehr am traditionellen männlichen und weiblichen Rollenbild orientiert). Was er beschreibt ist vielmehr die gesunde Lebenseinstellung, welche zu einer aktiven, lustvollen Körperbetontheit führt. Ihm geht es darum, die Lust zu wecken und zu zeigen, wie man Lustkiller erkennt und ihnen entgegentritt. Und das ist ihm definitiv gelungen.

Jeden seiner Tipps wird man wohl nicht befolgen (können/wollen). Aber ist ja auch keine 1:1 Anleitung, sondern ein Handbuch mit Anregungen. Sex-Ratgeber lese ich wie Kochbücher: ich habe noch nicht ein einziges Gericht nach Rezept gekocht! Dafür aber habe ich mich inspirieren lassen, mir Appettit geholt und mir die Rezepte nach Gusto ein wenig variiert. Und wer diese Art offenen Ratgeber sucht, der wird hier auf jeden Fall fündig. Es gibt Hinweise auf weitere Titel des Autors, und die werde ich mir bestimmt holen, denn ich bin schon gespannt, was er noch aus seinem Schatzkästchen mit uns teilen wird.

SaschaSalamander 13.04.2011, 16.34| (0/0) Kommentare | PL | einsortiert in: Rezensionen Buch | Tags: Fachbuch, Tip, Erotik,

Das Tal 1.4. - die Prophezeiung

kuhn_tal_1.jpegIn >diesem< Beitrag habe ich bereits einiges über das Tal von Krystyna Kuhn geschrieben. Nun habe ich auch den vierten Band gelesen, "die Prophezeiung". Leider ist passiert, was ich befürchtet habe. Aber erst einmal der Reihe nach:

im vierten Band verschwindet einer der Studenten für ein paar Tage und kehrt völlig verändert, fast wie unter Drogen, voller Wahnvorstellungen, zurück ins Tal. Er kommt ins Krankenhaus, eine Rettung nicht in Sicht. Katie, Robert und David machen sich auf Spurensuche. Mit Hilfe bon Benjamins Kamera versuchen sie herauszufinden, wo er in der Zeit seiner Abwesenheit war und was geschehen sein könnte und begeben sich dann selbst auf den Weg an den von ihm besuchten Ort.

Nun ja, wie gesagt: wie ich befürchtet hatte. Die Story an sich wäre spannend. Aber es ist wieder das gleiche Schema: Rätsel, Spurensuche, Geheimnis, noch mehr Fragen als zuvor. Man hat auch Antworten, aber die fühlen sich für mich mehr an wie ein Anfüttern auf mehr. Ich denke an die Serie LOST, die ich irgendwann bei der zweiten Staffel abbrach, weil immer mehr rätselhafte Dinge geschahen und ich mir als Zuschauer ausgenutzt vorkam für Quote und Zahlen, und weil ich mich fragte, ob die Macher überhaupt wissen, worauf es hinausläuft, oder ob sie einfach nur eine spannende Story erzählen wollen, um Kohle zu machen.

Dies ist nun der letzte Teil der Bände 1.1. bis 1.4., im Herbst wird 2.1. erscheinen. Ich hätte gewünscht, dass dieses eine Thema, welches sich durch die ersten Bände zieht, abgeschlossen wird, sodass mit dem fünften Band etwas Neues beginnt. Aber wie es aussieht, wird es wohl 12 Bände geben, und der Leser wird ausgenommen, um auch ja jedes Buch zu kaufen.

Die Handlung kam mir im vierten Band recht zusammengestopselt vor, mir fehlte ein wenig die Spannung der vorherigen Bände. Außerdem - habe ich etwas verpasst, oder fehlt mir die Begründung für den Titel "die Prophezeiung"? Vielleicht lag es daran, dass ich allgemein schon ein wenig genervt war von dem "viele Fragen, fast keine Antworten". Vielleicht liegt es daran, dass es diesmal keine neuen Protagonisten gab (bisher hat man immer einen neuen Studenten intensiver kennengelernt. Diesmal ging es wieder um Katie. Ich hätte mir gewünscht, dass mal ein anderer im Mittelpunkt steht, z.B. Robert).

Für begeisterte Fans auf jeden Fall ein super Buch. Wer sich nicht an fortlaufenden Serien stört, wird ebenfalls begeistert sein. Krystyna Kuhn versteht es, den Leser zu fesseln. Ihr Erzählstil ist große Klasse und super Unterhaltung, die nicht nur Jugendliche, sondern auch Erwachsene begeistert. Auch ich werde mir den fünften Band wieder holen.

Aber wer sich genervt fühlt von der um sich greifenden Serienvermarktung, der wird halt das Buch lesen, nett finden und sagen "ich hab es ja gleich gewusst - schon wieder keine Antworten, und für das nächste Buch soll ich auch wieder löhnen, ich fühle mich wie eine Melkkuh" ...

nun gut, jedem seinen eigenen Geschmack. Wäre es nicht als Serie angelegt und würde den Leser von Mal zu Mal mehr im Unklaren lassen, dann wäre ich uneingeschränkt begeistert!

SaschaSalamander 12.04.2011, 09.57| (0/0) Kommentare | PL | einsortiert in: Rezensionen Hörbuch | Tags: Serie, Jugend, Fantasy,

Der Märchenerzähler

michaelis_maerchen_1.jpgAnna Leemann lebt in ihrer heilen Welt mit "blauer Luft", Musikunterricht, blühenden Rosen und ihren Freunden. Abel Tannatek lebt in einer heruntergekommenen Siedlung, umgeben vom "weißen Rauschen", finanziert seine Schule mit allerlei dubiosen Geschäften und kümmert sich um seine kleine Schwester, seit die Mutter verreist ist. Sie leben in verschiedenen Welten, und doch begegnen sie sich. Nur sehr zögerlich finden sie den Kontakt zueinander, eher zufällig. Anna lauscht den Geschichten, die der Junge seiner Schwester erzählt und wird somit in das Leben der beiden hineingezogen. Denn der Märchenerzähler erfindet nicht nur, sondern er erzählt von der Wirklichkeit, lässt reale Menschen zu Figuren seiner Erzählung werden. Das Märchen wird immer gefahrvoller, und für Abel und Micha wird zugleich die Welt immer bedrohlicher, bis sogar ein Mord geschieht. Kann Anna der kleinen Königin helfen, dem Diamantensammler zu entfliehen und das sichere Festland zu erreichen?

Dieses Buch ist meine aktuelle Top-Empfehlung, denn es hebt sich deutlich aus all den anderen Titeln hervor. Es ist ein gekonnter Mix aus Märchen, Thriller, Romantik und Drama, den man in keine bekannte Schublade stecken könnte. Daher fällt es auch schwer, das Buch zu vergleichen oder zu beschreiben, sodass man einen völlig neuen Ansatz finden muss, davon zu erzählen.

Vorab sei erwähnt, dass DER MÄRCHENERZÄHLER als Jugendbuch vermarktet wird. Jedoch sind die Inhalte sehr intensiv, teilweise auch grausam und dabei erschreckend realistisch, sodass ich es doch eher für junge Erwachsene empfehlen möchte. Es wird ein Wertebild vermittelt, das auf den ersten Bild romantisch klingt, bei genauerer Betrachtung jedoch - meiner Ansicht nach - ungeeignet ist als Vorbild für junge Menschen.

Die Charaktere des Buches werden vor dem Leser lebendig, als kenne er sie persönlich. Mit nur wenigen Worten erschafft die Autorin Eigenheiten, Vorlieben, Angewohnheiten und lässt den Leser einen Teil der Welten werden, in denen Anna, Abel und Micha leben. Vom ersten Moment an bangt, fürchtet, hofft man mit ihnen. Das Buch aus der Hand zu legen - gleichbedeutend sich von einem guten Freund verabschieden zu müssen.

Auch der Aufbau fesselt, und einmal begonnen, befindet sich der Leser im Sog des Märchenerzählers. Das erste Kapitel sofort ein blutiger Einstieg, in dem zugleich sehr viel Traurigkeit mitschwingt, was ist geschehen, wann wird man endlich mehr darüber erfahren? Immer wieder glaubt der Leser nun verstanden zu haben, was das Märchen bedeutet, nur um sich dann auf einer anderen Fährte wiederzufinden, alte Vermutungen über Bord zu werfen, umzudenken und erneut in einer Sackgasse zu landen. Dabei sind die Märchen so eindeutig, so verständlich, wenn man sie im Nachhinein erkannt hat. Und so, wie wohl Anna nicht die Bedeutung hinter den Worten sehen will und ihre Augen verschließt, so wird auch der Leser am Ende die gesamte Wahrheit erkennen und feststellen, dass sie all die Zeit vor ihm lag.

Besonders erwähnen möchte ich den Schreibstil, der in seiner ungewöhnlichen Sprache ein wenig an "die Bücherdiebin" von Markus Zusak erinnert. Sinne werden miteinander verknüpft ("ihre Stimme schmeckte nach Eis", "sie ertrank in dem Blau", "sie beobachtete sein Schweigen"), tote Gegenstände werden lebendig ("Die blauen Stickgarn-Augen [... ] blickten müde und ein wenig ängstlich"), Farben spielen eine sehr wichtige Rolle, Menschen werden zum Teil ihrer Umwelt ("Es war, als wäre auch [Abel] weggetaut, mit dem Schnee verschwunden"). Ungewöhnliche Metaphern schmücken die Seiten ("Jahreszahlten surrten über ihren Köpfen durch die Luft wie merkwüdig gestaltlose Winterbienen", "es begann aus den entsetzten blauen Augen zu regnen").  Die Autorin setzt sich hinweg über die normalen Konventionen des Schreibens und stellt ihre eigenen Regeln auf. Anna nennt Abel gerne "Abel de Saint-Exupery", und auch das Buch selbst strahlt insgesamt sehr viel vom kleinen Prinzen aus. Eine kindliche Logik, und dabei doch tiefsinnig und hintergründig, gemalt in unschuldigen Worten.

Doch hier beginnt der Genre-Mix: hinter den unschuldigen Worten verbergen sich grausame Taten, neben Märchen, Diamanten, Einhörnern und Regenbögen gibt es in eine Anzahl an Verbrechen, deren Nennung dem Leser jedoch zuviel von der späteren Handlung vorwegnehmen würde. Und diese Verbrechen wirken umso tragischer, je unschuldiger der Handlungsrahmen ist. Niemand wird das Buch lesen können, ohne nicht spätenstens am Ende Tränen in den Augen zu haben.

"Der Märchenerzähler" ist ein Buch, das man nicht so schnell vergisst, für begeisterte Bücherwürmer ebenso wie für Leute, die nur wenig, dafür jedoch ausgewählt lesen. DIE Empfehlung im Frühjahr 2011 :-)

SaschaSalamander 11.04.2011, 09.40| (0/0) Kommentare | PL | einsortiert in: Rezensionen Buch | Tags: Tip, Drama,

Statistik KW 14

Gelesen / Gehört
Meine Worte sind wie Sterne (W Arrowsmith)
Der indianische Weg (Herder)
Don´t worry, be German (J Doyle)
Das Wesen (A Strobel)
Abgründe (J Wilfling)
Der Märchenerzähler (A Michaelis)
Das Tal 1.4 - die Prophezeiung (K Kuhn)
Highschool of the Dead (D Sato; S Sato)
Schwarz auf Weiß (K T N Len´ssi)
Night Head Genesis 01 (Y Higuri, G Iida)


Gesehen
Ghostbusters 1
Ghostbusters 2
Lizenz zum Heiraten
Word´s greatest Dad


Geschenkt
/


Getauscht
Lessons in Lack (N Schwarz)
Das Adoptivzimmer (A Michaelis)
Tigermond (A Michaelis)
Die wunderliche Reise von Oliver und Twist (A Michaelis)
Morgenstern (A Michaelis)


 Gekauft
Du gehst, du sprichst, du singst, du tanzt (G Feidman)
Highschool of the Dead (D Sato; S Sato)

SaschaSalamander 10.04.2011, 20.14| (0/0) Kommentare | PL | einsortiert in: Statistik

Ärgerliche Sortierungen

Wenn ich so durch mein Regal blicke auf den Fotos: es gibt da etwas, das mich rasend macht. Bei Büchern, aber auch bei DVDs. Nämlich die Tatsache, dass die einen Verlage ihre Titel so beschriften und die anderen anders. Mal zeigt die Schrift nach rechts, wenn man das Buch aufrecht stellt, mal zeigt sie nach links. Und wenn ich ein Buch hinlege, dann ist sie mal lesbar und mal kopfüber.

Das macht es, wenn man ein kleiner Sortierfreak ist, manchmal ganz schön lästig. Was soll man jetzt machen? Das Buch mit der Oberseite nach unten ins Regal stellen, damit der Titel flüssig zwischen die anderen passt? Oder das Buch mit dem Cover nach unten hinlegen, bloß dass man alles lesen kann?

Nervt Euch das auch sosehr?

SaschaSalamander 09.04.2011, 16.23| (0/0) Kommentare | PL | einsortiert in: Pulp

Regal ungelesener Bücher

Ihr wisst ja, ich bin nicht so der Fan von Fotos oder Videos. Aber eine Kategorie Fotos gibt es, die ich doch sehr gerne bei anderen ansehe: nämlich die Fotos der Bücherstapel von anderen Bloggern. Ich sitze dann da, den Kopf schiefgelegt, damit ich auch alle Titel gut lesen kann. Vielleicht kenne ich ja einen? Habe es schon gelesen? Oder liegt auch auf meinem Stapel? Oder hat ein tolles Cover, das sieht so toll aus, das will ich auch lesen, obwohl ich es nicht kenne?

Hier mal ein Blick über meine beiden ungelesenen Regale. Linkes Regal von oben nach unten, dann dito das rechte Regal. Ich gehöre zu denen, die meist nach Thema sortieren.





Ihr seht schon, was das ist. Links oben steht meine Erotikabteilung. Nein, die wirklich dreckigen Titel braucht ihr gar nicht suchen, ich habe ein Regal, das ich nicht fotografiert habe: Rezensionsexemplare, teilweise Vorabexemplare, die ich vor der Veröffentlichung nicht zeigen werde ;-)






Hier ein bunter Mix aus Regionalkrimis und verschiedenen Titeln. Passten grad nirgendwo anders rein, thematisch klappt nicht immer, man muss ja auch gucken, wo grade Platz ist.




Kunterbunte Ecke. Steht halt da, wird irgendwann mal gelesen. Wird eher ein bisschen länger dauern. Nette Titel, aber andere Sachen gehen grade vor ... sind ein paar "Klassiker" dabei, und ich denke, die rennen mir nicht weg im Gegensatz zu den Neuerscheinungen, die morgen nicht mehr neu sind ;-)




Von diesem Regal habe ich eigentlich zwei. Aber ich habe es nur einmal fotografiert. Pratchett. Ich habe irre viel von ihm gelesen. Aber genausoviel habe ich noch nicht gelesen, und die warten alle noch, bis ich mich ihrer annehme.




Mangaaaaaaaaz! Teilweise bereits gelesene Titel, die ich so gut fand, dass ich sie einfach nochmals lesen muss ... und ein Comic :-)




Nochmal Mangafieber. Eine durchgeknallte Serie, ein Jugendmystery, ein Horror, ein historischer mit vielen Bishonen. Fans werden rechts wohl die Autorin bereits an der Covergestaltung erkennen. Bin eigentlich kein Fan von ihr, aber diese Serie mochte ich, zumindest die ersten beiden Bände. Habe gewartet, bis die Serie fertig ist, ich lese gerne komplett statt gestückelt.




Hier sieht man ganz klar, dass ich Anhänger von Kaori Yuki bin. Wobei ich außer dem Count und Angel Sanctuary wohl alles wieder weggeben werde (nene, Angel Sanctuary steht bei den bereits zigfach gelesenen. Den Count dagegen habe ich nach ein paar Bänden wieder abgebrochen, um auf das Ende zu warten). Und ein bisschen bunter Mix von Aoyama, Soryu und zwei weiteren ...




Bin kein Samurai-Fan, aber DIESE Serie gefällt mir irre gut. Auch hier: ersten Bände gelesen, und irgendwann will ich mal den Abschluss! Blöderweise läuft die Serie noch immer, ohne dass ein Ende in Sicht wäre, so etwas ärgert mich oft. Irgendwann stelle ich fest, dass ich umsonst 30 Bände gekauft habe, weil es nach dem dritten Band nicht mehr gefällt, na toll. Oder ich werde es nie lesen, weil der Autor vor Abschluss der Serie stirbt *grml*. Naja, wenigstens habe ich den dazugehörigen Roman von Musashi im Regal stehen. Und rechts ein bisschen Klassiker meines Lieblingsgenres, Fans werden es am Rücken erkennen ;-)

SaschaSalamander 09.04.2011, 15.19| (2/2) Kommentare (RSS) | PL | einsortiert in: Pulp

Der Märchenerzähler Zitate

S. 18: Die blauen Stickgarn-Augen waren abgewetzt, als hätten sie schon zuviel gesehen. Sie blickten müde und ein wenig ängstlich.

S. 33: Zwei Tage, in denen sie ihn beobachtete, wie er schwieg.

S. 40: Seine Worte klangen anders. Jemand hatte Licht zwischen den Sätzen angezündet.

S. 54: Ihre Stimme war so kalt wie Eis, schmeckte aber nicht nach Vanille. Sie schmeckte nach Scheuerpulver und einer kittelgestreiften Lebensenttäuschung.

S. 55: Es begann aus den entsetzten blauen Augen zu regnen.

S. 72: Der Raureif im Garten war ein Mantel aus Zugvogelflaum.

S. 133: Die Luft im Garten war gar nicht mehr so blau wie sonst. Etwas Rötliches hatte sich hineingemischt. Bertil versuchte größer auszusehen - und er wird dabei kleiner, ohne es zu merken.

S. 210: Das weiße Rauschen au sdem Walkman hüllte sie beide ein wie eine dicke Decke aus Neuschnee, es faltete seine Flügel über ihnen zusammen und schloss die neugierigen Blicke aus.

S. 246: Die anderen redeten über Geschichte. Jahreszahlten surrten über ihren Köpfen durch die Luft wie merkwüdig gestaltlose Winterbienen.

S. 258: "Du hast Recht", sagte Abel im Flur. "Die Luft ist blau. Ich hätte nicht gedacht, dass das stimmt". Er lächelte. "Ja", sagte Anna, "gestern wäre ich beinahe darin ertrunken".

S. 284: Die Wellen glichen jetzt dunkelgrünem Honig. Es musste am Misstrauen liegen.

S. 328: Abel stand nicht mehr bei den Fahrradständern. Es war, als wäre auch er weggetaut, mit dem Schnee verschwunden.

S. 346: Sie fiel in die Umarmung wie in warmes Wasser, wie auf ein Sofa, wie in einen Sommertag, wie in die Tür eines Ortes, der Zuhause war.

S. 367: "Am Ende springe ich über so viele Schatten, dass ich keinen mehr habe, und was ist ein Mensch ohne Schatten?"

SaschaSalamander 09.04.2011, 11.41| (3/0) Kommentare (RSS) | PL | einsortiert in: Zitate

Highschool of the Dead

Heute mal eine große Ausnahme. Ich habe mich vor ein paar Tagen gefragt, warum ich noch nie einen Manga nach erstem und letztem Satz durchleuchtet habe? Nicht alle sind geeignet, aber ein paar fallen schon auf. Schließlich sind Mangas nicht nur Bilder, sondern auch Texte. Dabei sind vor allem Mangas etwas, die gerade auch durch die Übersetzungen leben, und ich achte beim Kauf schon auch bewusst darauf, wer da seine Finger bei den Texten im Spiel hatte! Also, heute zum ersten (aber nicht letzten) Mal der erste und letzte Satz eines Mangas:

Erster Satz:
Am Vorabend des Tages, an dem alles endete, blieb ich bis spät in die Nacht auf ...

Letzter Satz:
Mir war noch gar nicht klar, dass diese Welt schon nicht mehr existierte.

Aus: Daisuke Saito und Shouji Sato: Highschool of the Dead 01; Carlsen Manga 2010

SaschaSalamander 08.04.2011, 16.38| (0/0) Kommentare | PL | einsortiert in: 1. und letzter Satz

Das Wesen

strobel_wesen.jpgZuerst schrieb Arno Strobel den >TRAKT<, später DAS WESEN. Aufmerksam wurde ich jedoch erst bei dem Wesen, da das Thema mich sehr interessierte. Kaufen muss bei diesem Genre nicht sein, und bis ich es endlich geliehen bekam, dauerte es ein Stück. Also las ich zuerst den Trakt. Und ich bin froh, denn sonst hätte ich es vielleicht bei diesem einen Titel belassen. Aber erst mal der Reihe nach ...

Vergangenheit und Gegenwart. Vergangenheit: Lichner wandert in den Knast, weil er angeblich ein Kind getötet haben soll. Die Beweise sprachen gegen ihn. Aber waren die Beweise echt? Oder hat der ermittelnde Polizist über die Stränge geschlagen?

Gegenwart: der Täter wird entlassen, in der Zwischenzeit ist viel geschehen. Wieder verschwindet ein Mädchen, diesmal Lichners Tochter. Er behauptet, keine Tochter zu haben. Aber wieder sprechen Beweise gegen ihn. Was ist wirklich geschehen? Gab es bei der damaligen Ermittlung Fehler? Spielt irgend jemand ein grausames Spiel?

Klingt faszinierend. Gab es schon mehrfach, aber ich mag diese Thematik. Justiz, Kriminalität, das ist einfach mein Gebiet, und ich finde es spannend, die unterschiedlichsten Ansätze und Gedanken zu verfolgen, selbst wenn sie nur fiktiv sind. Wenn dann der Täter noch ein angesehener Psychologe ist, wird es umso interessanter.

Vorab zum Hörbuch: es wird zu Beginn des Kapitels jeweils gesagt, in welchem Jahr das folgende Kapitel spielt. Heißt, vor dem Lesen nennt Sascha Rotermund eine Jahreszahl. Mal ehrlich - achtet Ihr auf sowas? Ich habe das glatt überhört. Und ich hatte einige Zeit ziemlich Probleme, der Handlung zu folgen. Bis ich dann nach ein paar Kapiteln einige Rezensionen las, weil ich das Buch fast weggelegt hätte. Ich hatte einfach nicht aufgepasst, aber danach verstand ich dann.

Wirklich besser gefiel mir das Buch danach nicht. Irgendwie wurde ich mit nichts warm. Kein einziger der Charaktere war mir sympathisch. Der Psychologe zu schmierig. Die Exfreundin undurchsichtig und komisch. Der leitende Ermittler ein von sich eingenommener Kerl ohne Gewissen. Sein Schatten daneben ein cleveres Bürschlein ohne Rückgrat, das zwar ahnt, dass etwas nicht stimmt, das aber trotzdem brav alles tut, was der Chef sagt, selbst falls dafür ein Unschuldiger für 15 Jahre hinter Gitter müsste. Nein, ich konnte und wollte mich mit keinem identifzieren. Ist kein Muss für ein Buch, aber es erleichtert das Lesen ungemein. Denn sobald man mitfiebert, will man wissen, wie es weitergeht. Wenn das fehlt, zieht sich ein Buch in die Länge wie Kaugummi. Zumindest mir geht es so.

Ab etwa zwei Dritteln spielt das Buch nur noch in der Gegenwart, danach wurde es spannender. Dies haben mir auch einige anderen Rezensenten bestätigt, sodass ich bis dahin fleißig durchhielt. Es hat sich gelohnt, das Ende war interessant und auch für mich überraschend. Sehr clever: hervorragend vorbereitet, intelligent gestaltet. Kurios aber realistisch (mehr oder weniger. Aber ein paar Freiheiten lasse ich dem Autor, schließlich bin ich kein Fachmann auf dem Gebiet dessen, worauf es am Ende ankommt. Vielleicht geht es. Vielleicht ist es überzogen. Egal, es war stimmig und passte zu den Figuren).

Trotzdem, auch wenn das Ende gefiel. Ein Buch sollte im Ganzen überzeugen. Ich war einige Male kurz davor, das Hören abzubrechen. Und ich frage mich auch jetzt noch, ob ich etwas verpasst hätte, wenn ich aufgehört hätte. Es war nett, okay. Aber es hat mich jetzt nicht vom Hocker gerissen.

Davon abraten kann ich nicht, dazu war es zu gut. Aber empfehlen würde ich es nicht, da rate ich dann doch eher zu anderen Titeln, wenn man gerne twisted plots, entlassene Straftäter, Kindsentführung, deutsche Krimis oder ähnliche Genres mag. Da DER TRAKT mir jedoch recht gut gefiel (dort war es umgekehrt: grandioses Buch, das Ende dafür nicht sosehr mein Ding), werde ich das nächste Buch - ich hoffe doch, dass er noch eines schreiben wird! - wieder lesen. Ich bin schon sehr gespannt darauf! :-)

SaschaSalamander 08.04.2011, 09.43| (1/1) Kommentare (RSS) | PL | einsortiert in: Rezensionen Hörbuch | Tags: Krimi, Deutsch,

Der Märchenerzähler

michaelis_maerchen_1.jpgGestern habe ich den MÄRCHENERZÄHLER beendet, und mir liegt soviel auf der Zunge, ich möchte so unendlich viel erzählen! Nun, ich habe immerhin eine sehr hübsche Zitatensammlung, die ich diese oder nächste Woche noch vorstellen möchte aus diesem Buch. In vielen anderen Rezensionen, die ich heute nach Beenden gelesen habe, fand ich kurze Zitate, und ich wusste in allen Fällen, wo sie standen, denn auch mir hatten sie so gefallen. Sehr eindringlich, einprägsam, keine flüchtigen Worte, sondern gemeinsame erlebte Momente vielmehr.

Eine Sache gibt es trotzdem, die mir sehr aufstößt. Oder die mich unangenehm berührt, wie man es nimmt. Ich habe das Buch als Erwachsene gelesen. Bei manchen Jugendbüchern vergesse ich, dass es eigentlich für Jugendliche ist und gehe völlig darin auf, vergesse alles um mich herum. Das war hier der Fall. Deswegen las ich es mit meinen persönlichen Augen, mit meinen mir eigenen Erfahrungen. Und alles, was im Buch geschrieben wurde, hätte exakt so passiert sein können. Es ist realistisch und möglich. Und ich kenne sehr viele Menschen, die so handeln würden und kann auch alles, was geschrieben wurde, sehr gut nachvollziehen.

Doch das Buch ließ mich nicht mehr los, und auch danach habe ich noch sehr viel nachgedacht. Und wenn ich bedenke, dass das Buch für Jugendliche ist, muss ich über die Vermarktung mal wieder den Kopf schütteln. Denn der Inhalt ist definitiv nicht geeignet für Jugendliche. Es ist eher für junge Erwachsene, ich würde sagen so um die 19 oder 20 plus. Klar kann man es auch als jüngerer Mensch lesen, aber mir wäre nicht wohl dabei, einem 16jährigen Mädel möchte ich dieses Buch nicht gerne in die Hand drücken. Denn es wird etwas vermittelt, das so nicht sein sollte.

Hm, wie in Worte fassen, ohne zu spoilern und denen, die es kennen dennoch zu sagen, was ich meine? Nun, es geht ab Seite 300 etwa auch um das Thema Vergebung (Hinweis: Bootshaus). Ich finde es gut, wenn ein Mensch verzeihen kann, und ich ziehe meinen Hut vor der Person im Buch, diese Größe hat nicht jeder. Und dennoch muss ein Verhalten zu Konsequenzen führen, gerade in diesem Fall. Nicht vielleicht einem Bruch oder einer Trennung oder einer juristischen Sanktion. Aber man muss darüber reden, Dinge abklären, man kann einige Sachen nicht einfach ignorieren. Dies jedoch geschieht im Buch nicht. Es wird verziehen, doch es folgen keine Konsequenzen, kein klärendes Gespräch. Und das Bild, welches für Jugendliche entstehen könnte, gefällt mir nicht. "Die wahre Liebe" wird hier gleichgestellt mit selbstzerstörerischen Elementen.

Für erwachsene Leser ist das okay. Die brauchen in dieser Form kein Vorbild mehr. Außerdem haben sie hoffentlich inzwischen ihren Weg gefunden. Jugendliche dagegen könnten mit verklärten Augen Dinge sehen, die so einfach nicht richtig sind, sein sollten. Jeder darf handeln, wie er will, ich erlebe das immer wieder, und ich könnte heulen, wenn ich dann solche Menschen vor mir sitzen sehe, wenn ihr Leben den Bach hinuntergeht und sie aus edelsten Motiven handelten. Aber ich möchte dies nicht als Vorbild für pubertierende Teenager, die noch auf der Suche nach sich selbst sind empfehlen müssen.

Und dann gibt es noch etwas, das mich wundert. Sehr viele sagen, man könne nichts über das Buch erzählen ohne zu spoilern. Gut, die Sprache zu beschreiben fällt mir nicht leicht. Aber der Inhalt, den kann ich eigentlich recht gut erklären, und ich empfinde es nicht als "zuviel" (obwohl ich da selbst doch sehr pingelig bin). Außerdem sagen sehr viele, dass die Geschichten "wahr würden". Dies impliziert, dass die fiktiven Geschichten auf einmal real geschehen, so wie etwa bei TINTENHERZ. Es lässt an Fantasy-Elemente denken, wo keine sind. Dabei kann man doch einfach sagen, dass der Märchenerzähler die Realität in Märchen packt und das momentane Geschehen in feine Worte spinnt, hinter denen sich die Wahrheit versteckt. Das klingt dann schon nachvollziehbarer. Ich denke, dann hätte ich das Buch auch eher gelesen, weil ich nicht mit einem "schon wieder Mainstream Fantasy" gerechnet hätte.

Jedenfalls hat mich das Buch sehr, sehr begeistert, es ist eines der Highlights der letzten Wochen und wird sich vermutlich auch in der Jahresstatistik zu einem DER Bücher des Jahres 2011 entwickeln.

Aber gut, all dies sind Gedanken, keine Rezension. Ich werde mich bemühen, noch eine sachliche, neutrale Rezension zu schreiben ;-)

SaschaSalamander 07.04.2011, 17.52| (1/1) Kommentare (RSS) | PL | einsortiert in: | Tags: Drama, Tip,

Der Märchenerzähler

Erster Satz:
Blut. Überall ist Blut.

Letzter Satz:
(könnte sich ggf als Spoiler entpuppen)

aus: Antonia Michaelis: Der Märchenerzähler; Oettinger 2011

SaschaSalamander 06.04.2011, 16.11| (0/0) Kommentare | PL | einsortiert in: 1. und letzter Satz

Vladimir Tod 01 - hat Blut geleckt

brewer_tod_1.jpgDer Klappentext des Buches gibt nicht viel her, aber sehr viel mehr kann man auch nicht erzählen, ohne zuviel zu verraten: Vladimir Tod ist ein Halbvampir und lebt nach dem Told seiner Eltern bei seiner Tante Nelly. Eigentlich ist er ein ganz normaler Jugendlicher, wenn man von ein paar ungewöhnlichen Dingen wie seinem Durst auf Blutkonserven, der tödlichen Gefahr von Knoblauch und Sonnenlicht absieht. Er hat die üblichen Probleme: der Bully der Schule mobbt ihn, er weiß nicht wie auf das von ihm begehrte Mädchen zugehen, und die Lehrer haben andere Vorstellungen über seine Noten als er.

Dazu mischt man die Identitätskrise, die bei diesem Buch zu erwarten ist: starben seine Eltern wirklich einen normalen Tod? Wer ist der Fremde, der über sein Geheimnis Bescheid zu wissen scheint und sich immer mehr in sein Leben drängt? Gibt es noch andere wie ihn?

Es gibt Jugendbücher, die sind "All Age", die liest man auch als Erwachsener und hat überhaupt kein Problem damit, weil man sich zurückerinnert, weil man es auch Erwachsener nachvollzieht, und weil die Handlung in Komplexität und Inhalt eigentlich auch mit Erwachsenen spielen könnte. Und dann gibt es Jugendbücher, die sind wirklich nur für Jugendliche gedacht, weil sie eher einfach gestrickt sind und den kritischen Maßstäben eines Erwachsenen nicht standhalten. Erstere Bücher lassen die Protagonisten handeln wie Jugendliche, sind selbst aber mit erwachsener Logik geschrieben. Zweitere Kategorie denkt in jugendlicher Logik, handelt jedoch auch so, sodass manchmal unlogische Brüche vorkommen, die einen Teenager nicht stören, für einen Erwachsenen aber den Lesefluss unterbrechen können.

Beides ist okay, und beide Bücher lese ich gerne. Aber es fällt mir im zweiten Fall schwer, eine Rezension zu schreiben. Ich möchte sie daher dreiteilen. Denn ich möchte das Buch nicht top empfehlen, wenn erwachsene Leser dann frustriert sind über meine Tipps. Aber ich möchte so ein tolles Buch auch nicht abwerten, nur weil ich mit falschen Maßstäben herangehe. Hier also meine Dreier-Rezi ;-)


ERWACHSENE:

Das Buch ist aufgrund des Schreibstil und der knappen Länge von 200 Seiten in knapp einer Stunde durchgelesen. Es gibt einige witzigen Aha-Effekte, wenn ein Junge Edgar Poe heißt, man in die Elm Street einbiegt, der Bösewicht sich D´Ablo nennt. Auch kann man sich mit ein wenig Ethymologie denken, was es mit dem geheimnisvollen Objekt "Lucis" auf sich hat, sodass auch von Beginn an klar ist, wie das Buch enden wird.

Die Geschichte hat man schon unzählige Male gelesen, ob nun bei Harry Potter, Charlie Bone und ähnlichen Titeln. Der Jugendliche hat Angst vor dem fremden neuen Lehrer. Der erfahrene Leser weiß, dass nicht alles ist, wie es scheint und erinnert sich an Severus Snape.

Die Sprache, die Tagebucheinträge der Erwachsenen, die Erklärung ihrer Handlungen entsprechen denen eines Jugendlichen in ihrer Struktur und Wortwahl. Ein Erwachsener würde sich anders ausdrücken, würde anders argumentieren. Das macht nichts, das Buch ist trotzdem spannend, aber man muss einfach schmunzeln.

Und wenn ein unlösbares Problem im Buch geschildert wird, dann wüsste der Erwachsene sofort die Lösung und wundert sich, warum das Buch nicht diesen Weg einschlägt (da die Lösung nicht in der Entscheidung des Protagonisten liegt sondern daran, wie es eigentlich in der Handlung weitergehen müsste). Aber das Buch ist spannender, wenn es aus Sicht des Jugendlichen so weitergeht, wie es für einen Jugendlichen logisch ist. Einige Male war ich recht amüsiert, denn ein All-Age-Roman wäre doch etwas anders gewesen. Aber als All-Age wäre das Buch wohl nicht in dieser Form möglich gewesen, und das wäre schade, denn das Buch ist für sich betrachtet genial.

Was Charlie Bone für 8 bis 12 jährige ist, ist VLADIMIR TOD für Jugendliche zwischen 11 und 15. Und wer wie ich diese Art von Literatur mag, wird unzählige Male schmunzeln müssen und sich trotzdem hervorragend amüsieren. Ein tolles Buch, aber die Fortsetzung brauche ich nicht unbedingt. Große Überraschungen dürften uns wohl nicht erwarten, es gibt andere Titel, die auf uns warten ;-)


JUGENDLICHE:

ein absoluter Pageturner. Das Buch kann man nicht mehr aus der Hand legen. Sogar Lesemuffeln werden sich für den jungen Halbvampir begeistern. Denn in jedem von uns steckt ein Stück Vladimir mit seinen Ängsten und Sorgen. Er ist so normal und trotzdem individuell wie jeder einzelne von uns, und ob Mädchen oder Junge, wird man sich sofort mit ihm identifizieren. Sein bester Freund Henry ist ein klasse Kerl, wie man ihn sich selbst auch wünscht.

Die Angst, sich vor seinen Mitschülern zu entblößen, sich zu blamieren, das hat jeder schon einmal bei einem Referat erlebt. Auch der Kontakt mit dem anderen Geschlecht, der jetzt so langsam beginnt, ist gar nicht so leicht, wie die ganzen Medien immer behaupten wollen. Und wenn Vladimir langsam lernt, seine Kräfte auf harmlose Weise einzusetzen, um sich gegen seinen "Feind" durchzusetzen, der ihn ständig gängelt und ärgert, dann lacht man sich ins Fäustchen und wünscht, man könnte das auch.

Die Frage "wer bin ich" und "warum bin ich so anders als die anderen" ist spannend zu verfolgen. Man will unbedingt wissen, was es mit dem geheimen Tagebuch auf sich hat. Ist sein Vater nun wirklich bei einem Brand ums Leben gekommen? Warum hat er Vlad nie von den anderen Vampiren erzählt? Oder war er etwa der einzige Vampir, gibt es sonst niemanden wie ihn? Kann er dem Fremden vertrauen, kann er überhaupt einem anderen Menschen (?) vertrauen?

Von der ersten bis zur letzten Seite kommt man kaum zum Durchatmen. Auch ohne ständige Actionszenen lässt einen das Buch nicht mehr los, bis man es endlich beendet hat. Und dann der Showdown begeistert so richtig, es werden sehr viele Geheimnisse geklärt, und endlich erfährt man, was es mit einigen Dingen auf sich hat. Aber es werden auch viele neuen Fragen aufgeworfen, die hoffentlich im zweiten, dritten und nächsten Band beantwortet werden! Ach, wäre der nächste Band doch endlich im Handel, die Wartezeit ist einfach zu lang!


ALLGEMEIN:

die Aufmachung des Buches gefällt mir sehr. Glanzlack und Relief. Ich mag es, wenn ich ein Buch nicht nur sehen, sondern auch spüren kann. Mit dem Finger über den Umschlag (Softcover) fahren und einzelne hervorgehobene Muster oder Buchstaben ertasten. Auch mag ich die Schlichtheit. Während Mädchenbücher in letzter Zeit immer mehr nur Gesichter und verschnörkelte Muster zeigen, scheint es bei der Jungs-Literatur schlichter zu werden, schwarz-weiß mit einem einzigen Farbklecks.

Ich mag klare, übersichtliche Kapitel. Hier sind sie sehr kurz, teilweise nur zwei oder drei Seiten lang. Aber es passt zum Rest des Buches, daher stört es nicht. Hervorragend finde ich die Kapitel"überschriften" an der Seite des Buches (da ich kein optischer Mensch bin, muss ich leider zugeben, dass mir erst nach einem Drittel des Buches auffiel, dass es nicht einfach nur tolle Muster, sondern die Überschriften waren. Man muss schon sehr genau hinsehen, kann es nicht so einfach mit einem Blick erkennen). Insgesamt hat das Buch mit seiner Aufmachung einen hohen Widererkennungswert, auch das mag ich. Es unterscheidet sich von anderen Titeln und fällt einfach auf durch das Symbol des bunten Smilies.

Und mein letzter, abschließender Gesamteindruck: ich habe das Buch in einer Stunde durchgelesen, habe die Zeit sehr genossen. Sollte mir zufällig das Buch in die Hände fallen (Bücherei oder von Freunden geliehen), werde ich es gerne fortführen. Aber Tickets oder Geld würde ich dafür nicht ausgeben. Es ist halt eben ein reines Jugendbuch, das mich nett unterhält, mehr auch nicht. Aber wenn mich ein Jugendlicher fragt oder ein Bekannter einen Tip für seinen Nachwuchs möchte, dann werde ich in diesem Genre unbedingt VLADIMIR TOD nennen. Vladmir ist witzig, spannend und macht einfach nur süchtig.

SaschaSalamander 06.04.2011, 09.55| (0/0) Kommentare | PL | einsortiert in: Rezensionen Buch | Tags: Jugend, Fantasy, Vampire, Tip,

Der Märchenerzähler - Gedanken beim Lesen

michaelis_maerchen_1.jpgMensch, so viele Beiträge an einem Tag. Aber ich kann nicht anders und muss schnell noch tippen, bevor ich zu Bett gehe ...

"kurz mal anlesen". Jaja, meistens klappt es. Ich kann Bücher wieder weglegen. Jawoll, ich lese genug, da kann ich das, und ICH bestimme, was und wann ich lese! Außer ganz selten, wenn ich mal anlese und dann plötzlich auf Seite 100 bin. Wenn dieser Beitrag hier getippt ist, werde ich mich ins Bett verkrümeln und dort weiterlesen. Ich wünsche mir die Zeiten zurück, in denen ich ungestraft eine Nacht durchmachen konnte, aber inzwischen würde ich morgen wohl irgendwo auf einem der Gänge einschlafen und ohne Schlüssel wieder aufwachen ... hab ich schon mal erwähnt, dass ich mich alt fühle?

Jedenfalls ist es mir inzwischen fast egal, worauf das Buch hinausläuft. Falls es nicht völlig abwegig sein sollte (und davon gehe ich bei all den positiven Berichten nicht aus), darf sich die Autorin nun fast alles bei mir erlauben. Ich liebe die Wortwahl, bin ihrer Sprache verfallen. Wundervolle Metaphern, die zum Träumen einladen würden. Wäre da nicht die Traurigkeit, die auf jeder Seite mitschwingt, auch ohne Worte. Weinen oder Träumen? Oder beides?

Manchmal frage ich mich, warum ich einzelne Momente des Buches nicht als kitschig empfinde? Ich kann es mir nicht erklären. Vielleicht, weil Kitsch etwas Oberflächliches ist und dieses Buch alles andere ist als oberflächlich.

Das Buch ist unglaublich intensiv. Es regt alle Sinne an. Vor allem Farben werden sehr stark betont und spielen eine große Rolle, verleihen einer Szene Stimmung und Gewicht. Es gibt viel zu hören, obwohl ich erstaunlicherweise eine große, angenehme Stille in mir spüre, während ich dieses Buch lese. Synästhesie vom Feinsten, die Antonia Michaelis zaubert. Märchenhaft und bunt wie >BIG FISH< von Tim Burton (Film), kindlich wie DER KLEINE PRINZ, traurig wie die BÜCHERDIEBIN. Stimmig in jeder Hinsicht, und zugleich voller Widersprüche. Wie kann ein Buch, welches sosehr von Farben strotzt, ein solch graues Bild vermitteln? Wirklich gekonnt, wie ihr das gelingt! Die Figuren, die inmitten der bunten Welt alleine zu stehen scheinen. Die vielfarbigen Protagonisten inmitten des grauen Alltags.

Viele Rezensenten sagen, man könne das Buch nicht beschreiben. Vielleicht kommt später ein Inhalt, den man nicht erklären kann, bisher könnte ich alles in der Inhaltsangabe genau erklären ohne Spoiler. Aber ich beziehe dieses "nicht beschreiben können"  für mich derzeit vor allem auf die Sprache. Ich liebe  Sprache sehr, doch in der Regel akzeptiere ich sie bei 95 % aller Bücher als Mittel zum Zweck, um Informationen zu transportieren. Für mehr nutzt sie kaum jemand, die Autoren wollen mit actionreicher Handlung oder brutalen Steigerungen punkten, die Sprache passiert zufällig nebenbei. Antonia dagegen spielt mit Worten, wie ich es bisher nur bei sehr wenigen erlebt habe. Sie erschafft und verbindet. Sie verleiht belanglosen Dingen Tiefe und Gewicht. Auf eine lyrische Weise, die zu beschreiben kaum möglich ist.

Dass die Autorin zwei Jahre jünger ist als ich stimmt mich ein wenig ... nun ja, wie soll ich sagen? Ich lese ihre Biographie. Ich sehe mich an. Ich bin ein bisschen wehmütig. Und ich freue mich für sie.

Aber jetzt muss ich Schluss machen, ... schon lange her, dass ein Buch mich so gefesselt hat, das passiert selten. Das muss ich ausnutzen und genießen ;-)

SaschaSalamander 05.04.2011, 20.59| (0/0) Kommentare | PL | einsortiert in: Aktuelles | Tags: Tip, Jugend, Drama,

Und morgen der dicke Kater

Manchmal hab ich schon komische Momente. Man sollte mir nicht zu viele Tickets in die Hand geben. Oder was weiß ich. Aber ich hatte grade das Bedürfnis dazu ...

nach den ersten Seiten des Buches DER MÄRCHENERZÄHLER war ich recht angetan vom Schreibstil. Bisschen recherchiert über die Autorin. Kannte ich vorher nicht. Klasse Stil, angenehme Art. Schwingt was mit, das gefällt. Andere Titel?

Ah, unzählige Bücher, hauptsächlich Kinder und Fantasy. Die Titel klingen interessant. Der Inhalt klingt klasse. Und was mich begeistert: die Autorin scheint wahnsinnig kreativ zu sein. Ich habe irgendwie das Gefühl, dass viele Leute immer wieder das gleiche Buch veröffentlichen, nur unter anderem Titel. Sehr unterschiedliche Inhalte und Themen, aber alles klang sehr interessant und vielversprechend.

Vier Bücher habe ich angefordert. Hoffentlich wache ich morgen nicht mit einem Kater auf nach dieser Aktion ... aber das war es wert, ich freu mich schon tierisch auf diese vier Bücher. Eines beinhaltet in Geschichtenform die Gedichte von Morgenstern, die ich sosehr liebe. Ein anderes ist angelehnt an einen meiner Lieblingsautoren, Dickens. Das andere ist ein spannendes Fantasy, das mich von 1001 Nacht träumen lässt. Und das vierte ein Jugendbuch, in dem ein Kid durch eine Tür in eine fremde Welt gelangt. Kann doch gar nicht schiefgehen ;-)

SaschaSalamander 05.04.2011, 19.41| (0/0) Kommentare | PL | einsortiert in: Aktuelles

Der Märchenerzähler

michaelis_maerchen_1.jpgMann, dieses Buch hat lange gebraucht, bis es mich erreichte! Ich habe es schon lange vor Erscheinen gesehen als Leseexemplar gesehen und überlegt, ob ich es nehme oder lieber ein anderes. Nun, ich nahm es damals nicht, denn so toll das Cover aussah, so nett es beim Reinlesen schien, der Klappentext klang nach durchschnittlichem All-Age, wie er momentan regelrecht verramscht wird. Dann sah ich das Buch überall in den Läden liegen, in verschiedenen Listen auftauchen, das Cover schien überall zu prangen. Rezensionen wie gesagt lese ich ungern, weil die zum Spoilern neigen.

Aber es gibt einige wenige Schreiberlinge, die ich kenne und denen ich vertraue in dieser Hinsicht. Und dort begegnete es mir nun auch immer häufiger. Und alle sagten "kann ich nicht sagen, sonst verrate ich zuviel". Mensch, sowas macht mich fuchsig, ich will doch nicht die Katze im Sack! Aber wehe, mir verrät jemand zuviel!

Dann mich ausführlich im Laden beraten lassen und endlich entschieden, dass ich es nun lesen werde. Alle anderen Bücher liegen nun wartend daneben, ich will endlich dieses hier lesen. Will endlich wissen, warum alle so begeistert sind, und ob das nur ein billiger Hype ist, oder ob es mich wirklich bewegen wird und diese Aufruhr auch wert ist.

Oettinger-Verlag. Davon kenne ich eigentlich nur Gutes, viele meiner Lieblings - Kinderbücher sind von dort. Kann mich nicht erinnern, dass mir da eines untergekommen wäre, mit dem ich nichts anfangen konnte. Und das Cover ist auch toll gemacht, es ist wunderschön.

Sogar der Trailer gefällt mir sehr gut, was wirklich ungewöhnlich ist. Denn Trailer finde ich - meine persönliche Meinung! - eher als sinnlos. Ich sehe sie mir zwar immer wieder an, schüttle dann aber irritiert den Kopf und frage mich, was das jetzt mit dem Buch zu tun hatte. Aber dieser hier machte mich wirklich neugierig!

Hier und da habe ich Dinge gelesen wie "bittersüß" oder "traurig und doch schön" oder "Kloß im Hals". Diese Worte bei diesem Buch lassen mich ein bestimmtes Thema vermuten (oder ein anderes. Naja, jedenfalls eine Richtung). Mal sehen, ob ich richtig liege. Falls ja, dürfte ziemlich harte Kost auf mich zukommen, die mit Märchen so gar nichts zu tun hat, falls ich richtig liege. Falls meine Gedanken richtig sind, dann denke ich sofort an einige anderen Bücher (ich glaube, eines davon sogar ebenfalls Oettinger), die mich alle sehr bewegt haben und noch immer zu meinen Lieblingsbüchern zählen ...

Auch, wenn ich noch nicht angefangen habe mit Lesen, eines fiel mir bereits beim Durchblättern auf: Parataxen. Ich glaube, aus Versehen habe ich irgendwo ein Komma gefunden, aber die Autorin schreibt sehr knapp. Was jedoch nicht schlecht sein muss, sondern ein ganz eigener Stil sein kann. Auf den ersten Blick und das erste Überfliegen jedenfalls wirkt es sehr angenehm, und das Schlichte kann ein dramatisches Thema umso intensiver machen (ich denke an Mangas, die mit ihren kindlichen Zeichnungen erst recht tragisch wirken, etwa "barfuss durch Hiroshima" oder "Adolf", bei denen ich literweise Tränen geweint habe). Schlichtheit bedeutet auch "kindlich", "einfach", "unschuldig", "direkt". Ohne Umwege.

Mensch, ich interpretiere und denke, noch bevor ich gelesen habe. Wie lange habe ich nun mit mir gehadert? Ich glaube, Dezemer dürfte es sein, seit ich immer wieder sage "lese ich - lese ich nicht - lese ich - lese ich nicht" ...  ich hoffe sehr, dass das Buch diesen emotionalen Aufwand schon lange vor der Lektüre wert ist ;-)

SaschaSalamander 05.04.2011, 18.30| (0/0) Kommentare | PL | einsortiert in: Aktuelles

Abgründe

Erster Satz:
Jeder Mensch hat den Wunsch, in Würde sterben zu dürfen.

Letzter Satz:
Nie mehr im Leben werde ich diesen Satz vergessen!

Aus: Josef Wilfling: Abgründe; Heyne 2010

SaschaSalamander 05.04.2011, 17.53| (0/0) Kommentare | PL | einsortiert in: 1. und letzter Satz

Große Freude

feidman_1.jpgInzwischen erhalte ich Bücher, indem ich nach Neuheiten stöbere. Bestsellerlisten ansehe. Blogs lese. Empfehlungen von Freunden bekomme. Mich im Laden beraten lasse. Es passiert sogut wie nie, dass ich in den Laden gehe, ein Buch sehe und kaufe, ohne mich zuvor darüber informiert zu haben. Denn würde ich mich häufiger zu so etwas hinreißen lassen, dann würde ich bald unter der Brücke schlafen bei meinem Konsum, da ist es schon wichtig, WOFÜR ich mein Geld ausgebe, und nicht nur DASS. Aber manchmal passiert es doch. Gestern hat es mich erwischt:

Eine Biographie. Und das, wo Biographien eigentlich zu dem Genre gehören, das ich neben Krieg und Geschichte des 20ten Jhd fast nie lese. Aber DIESE hier MUSSTE ich haben!

Giora Feidman. Ein einzigartiger Musiker, den zu beschreiben mir hier sehr schwer fällt. Er löst Gefühle in mir aus, die ich nicht mit Worten zerstören möchte. Nur soviel: meine Musik sind Rock und Klezmer. Rock berührt mein Herz, das ist mein Rhythmus. Und Klezmer. Klezmer berührt meine Seele. Klezmer berührt mich dort, wo andere Menschen keinen Zugang haben dürfen. Klezmer ist intim. Klezmer ist nicht nur Musik, sondern es ist Leben, Liebe, Sein.

Giora Feidman ist nicht der einzige, und viele mögen ihn nicht wegen seines Mainstream-Klezmer. Trotzdem, für mich ist er DER Klezmer-King. Er hat mir diese Musik nähergebracht. Er hat die Musik salonfähig gemacht. Er hat in COMEDIAN HARMONISTS und SCHINDLERS LISTE musiziert. Er hat mich durch die Themen seiner CDs dazu gebracht, mich mit verschiedenen Inhalten religiöser, historischer, kultureller Art auseinanderzusetzen.

Auf ihn aufmerksam wurde ich damals, als ich den Film JENSEITS DER STILLE sah. Der Film ist ein kleines Meisterwerk. Das Mädchen besucht ein Konzert, und dieses war für mich ein Schlüsselerlebnis, ich machte mich sofort auf die Suche nach diesem Mann. Giora.

Inzwischen habe ich fast alle CDs von ihm (sucht mal nach ihm, die Sammlung ist riesig!), habe mehrer Konzerte von ihm besucht, habe meine Lieblings-CDs signiert (beim nächsten Konzert nehme ich das Buch mit). Und das Beste: er hat für mich das Case meiner Querflöte signiert und einen Segen darunter geschrieben *strahl*.

Am liebsten würde ich die Biographie sofort verschlingen, schon immer wollte ich mehr über den Menschen Giora erfahren, wo ich doch nur den Musiker kenne. Aber ich werde es langsam genießen. Nach und nach. Hier ein Happen, dort ein kleiner Genuss. Ich kann es nicht erwarten!

SaschaSalamander 05.04.2011, 16.11| (0/0) Kommentare | PL | einsortiert in: Aktuelles

Still Missing

stevens_missing_1.jpgAnnie ist eine erfolgreiche Maklerin. Eines Tages bei einer Hausbesichtigung wird sie entführt und in eine vorbereitete Hütte gebracht. Schalldicht, keine anderen Menschen in der Umgebung, eine Flucht aussichtslos. Der Täter unterzieht sie einer Art psychischer Folter. Nicht im klassischen Sinne, wie man es aus den Thrillern kennt. Sondern er will ein Kind mit ihr und lebt mit ihr das aus, was er unter Beziehung versteht und haben will, und wenn sie nicht mitmacht, wird er böse. Er hat sehr strenge Regeln und Vorstellungen, die er recht brutal umsetzt. Durch die "weichen" Momente, die er mit ihr verbringt, wird es umso grausamer. Sie kann entfliehen, und die Suche nach dem Täter beginnt.

Auf diesen Titel bin ich gestoßen, weil ich begeistert nach Titeln suchte, die von Laura Maire gesprochen wurden. Dass es auch noch ein aktuelles Buch war, umso angenehmer. Das Buch ist in mancherlei Hinsicht eher ungewöhnlich. Zum Beispiel beginnt es erst im Nachhinein. Es erzählt die Geschichte bis zu einem Punkt rückblickend. Annie erzählt ihrer Therapeutin, was geschah, wie sie sich fühlte, wie es weiterging. Und auch, wie es sich heute auf sie auswirkt, von welchen Ängsten sie geplagt wird und wie sich dies im Alltag zeigt. Ab dem Punkt der Flucht (etwas nach zwei Dritteln des Buches) sind wir dann in der Gegenwart, die Suche nach dem "Warum" und "was steckte dahinter" beginnt.

Wer einen klassischen Thriller erwartet, sollte vorgewarnt sein. Das Buch ist "anders". Wie in der Inhaltsangabe beschrieben: es geht nicht um die klassische Folter, um Deprivation, Schläge, Qualen, Blut, Gewalt. Es ist subtiler. Ohne vorwegzugreifen soviel: was er ihr als "Beziehung" abverlangt, ist schrecklich, traumatisch. Aber es kommt eben nicht so brutal daher wie die typischen Romane. Daher kann es sein, dass manch einer, der eher auf derbe Kost steht (Reichs, Gerritsen, Hayder, Fadyen und Co), sich hier langweilt.

Die blutigen, brutalen Sachen lassen mich kalt, das ist ein Buch. Dieses hier dagegen hat mich sogar in einen meiner Träume verfolgt. Ich hatte keine Angst, konnte problemlos schlafen. Doch die Thematik dahinter hat mich dann doch sehr bewegt und nicht losgelassen.

Das Ende fand ich ungewöhnlich aber realistisch. Man könnte sagen, dass es sowas nicht gibt, und es war auch schon recht seltsam, zugegeben. Aber ich halte es für durchaus realistisch, doch. Und auch, wenn ich nicht damit gerechnet hatte, dass es so enden würde, hatte ich es sogar irgendwie gehofft. Also insgesamt sehr, sehr stimmig.

Laura Maire, dazu muss ich nichts mehr sagen. Grandios. Sie ist einfach klasse. Sie ist für mich DIE weibliche Stimme. Zwar ein wenig unangenehm im Ohr, wenn sie ZU emotional wird, aber gut, es passt jeweils perfekt zur Situation, daher ist es okay. Kommt nicht allzu oft vor. Aber was ich an ihr so großartig finde ist etwas, das ich sonst nur bei Männern kenne: sie verleiht den einzelnen Charakteren eine Persönlichkeit, eine eigene Sprache. Aus dem Zusammenhang gerissen könnte ich anhand eines Satzes erkennen, wer da nun spricht. Mann, Frau, Kind, Wut, Trauer, Beschwichtigung, Panik und so weiter. Männliche Pendants fallen mir da nur Rufus Beck und Stefan Kaminski ein.

Ich gebe zu, dass ich anfangs etwas gebraucht habe. Das Buch entwickelt sich - für meinen Geschmack - eher langsam. Es ist ein subtiles Buch, das den Leser nicht überfällt mit Action und Brutalität. Sondern es führt an die Situation hin. Auch, nachdem sie entführt wurde, erkennt man erst nach und nach, was der Täter geplant hat, worauf es hinauslaufen wird und warum es für Annie so schrecklich ist. Da ich keine Rezensionen gelesen hatte und absolut nicht wusste, worauf ich mich einließ, fragte ich mich während der ersten beiden CDs doch, ob da nun noch Spannung reinkäme und wie es weitergehen würde, wo der rote Faden sei. Anfangs habe ich eigentlich nur gehört, weil ich neugierig war, wie sie ihm entkommen würde, dachte auch, dass dies wohl das Ziel des Buches sei. Umso erfreuter, dass es sich dann ganz anders entwickelte.

Ja, ein sehr ungewöhnliches Buch. Aber ich kann es absolut empfehlen. Allerdings muss man sich ein wenig Zeit dafür nehmen und sollte dem Inhalt Zeit geben, sich zu entwickeln ...

SaschaSalamander 04.04.2011, 09.15| (0/0) Kommentare | PL | einsortiert in: Rezensionen Hörbuch | Tags: Krimi, Thriller, Tip,

Statistik KW 13

Gelesen / Gehört
Meine Worte sind wie Sterne (W Arrowsmith)
Der indianische Weg (Herder)
Vladimir Tod hat Blut geleckt (H Brewer)
Temptations (I L Minden)
Don´t worry, be German (J Doyle)
Das Wesen (A Strobel)
Abgründe (J Wilfling)
Are you Alice 1 (I Katagiri; A Ninomiya)


Gesehen
Tatort: Im Netz der Lügen


Geschenkt
/


Getauscht
/


 Gekauft
Abgründe (J Wilfling)
Oskar u d Geheimnis d Klosters (C Frieser)

SaschaSalamander 03.04.2011, 20.08| (0/0) Kommentare | PL | einsortiert in: Statistik

Prioritäten

Heute früh auf dem Weg zur Arbeit fiel mir auf, dass ich diese Woche gar nichts hier gebloggt hatte. Naja, es war auch sehr turbulent. Sehr viele Überstunden, eine Menge Termine und recht viel um die Ohren. Sogar das Lesen kam dieses Mal recht kurz und war eher halbherzig. Ich möchte morgen ein wenig vorbereiten, damit ich nächste Woche wieder ein paar Rezensionen hier drin stehen habe. Und auch ein paar aktuelle Gedanken. Vielleicht sogar mal wieder ein Rätsel oder was anderes. Hach ja, Prioritäten. Ich wünschte, man könnte die immer so setzen, wie man selbst das gerne will ;-)

SaschaSalamander 01.04.2011, 17.40| (0/0) Kommentare | PL | einsortiert in: Pulp

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