SaschaSalamander

Statistik KW 11

GELESEN / GEHÖRT
1 - Anständig essen (K Duve)
1 - Die Wunderübung (D Glattauer)
1 - Morgenstern 01 - Leben und Sterben (R Weber)
1 - Morgenstern 02 - Todeszone Sinai (R Weber)
1 - Alpha2 (Kamineo, Kamoi)
2 - Inferno (D Brown)


GESEHEN
After Earth
Pacific Rim
Futurama Staffel 2
American Horror Story Staffel 1


NEUZUGÄNGE
Ruinenmärchen (T Nao)
Sundome 01 (K Okada)
Alpha2 (Kamineo, Kamoi)
Ame und Yuki 2 (M Hosoda, Yu, Y Sadamoto)
Uzumaki 03 (J Ito)
Gute Nacht, Punpun 05 (I Asano)
Cherry Lips 01 (M Morinaga)
Area Dn 01 (Y Kyung-Il, K Nanatsuki)
Finder 07 (A Yamane)


ANMERKUNGEN
1 - komplett
2 - teilweise
3 - abgebrochen

SaschaSalamander 16.03.2014, 20.59| (0/0) Kommentare | PL | einsortiert in: Statistik

I sell the Dead

Ich mag britischen Humor, und groteske Themen wie Zombies, Vampire und Grabräuber sind genau meine Welt. Nachdem ich von mehreren Seiten auf I SELL THE DEAD aufmerksam wurde, musste ich mir diesen Film ansehen. 

Ein Grabräuber offenbart sich vor seiner Hinrichtung dem Geistlichen. In einzelnen Episoden erzählt er, wie er als Kind an diesen Job geriet, wie er und sein Partner immer neue Wege fanden, sich Leichen zu besorgen. Und sie treffen nicht nur auf Tote, sondern auf allerlei Untote und geheimnisvollen Wesen. 

Als Horrorfilm ist es nicht bezeichnen, eher als Trash-Komödie im Stil der alten Schinken aus den Hammer-Studios, gedreht mit der Tricktechnik und Optik von heute. Eine tolle Kombination. Die Schilderungen sind schon sehr morbide und bizarr, und Freunde des Grotesken kommen hier voll auf ihre Kosten, Grusel und Albernheiten Hand in Hand.

Trotzdem konnte uns der Film nicht wirklich überzeugen. Die Episoden sind mir zu zusammenhanglos aneinandergereiht, Spannung im Handlungsverlauf kam nicht wirklich auf. Die Mischung aus Ich-Erzähler, "normaler" Filmhandlung und gelegentlichen Comic-Elementen ist zwar ungewöhnlich und einfallsreich, aber es fehlt einfach der Pep. Ich kam nie so wirklich in den Film hinein, und viele Gags purzelten einfach über mich hinweg, ich verzog gelegentlich mal kurz den Mund, aber wirklich lachen konnte ich an keiner Stelle, dafür war es mir dann an vielen Stellen einfach zu flach.

In der ersten Hälfte dachte ich immer "wann gehts denn los, wann kommt was". Aber dann habe ich irgendwann verstanden, dass das keine Einleitung war sondern tatsächlich die Erzählweise des gesamten Films. 82 Minuten Geplauder in schicker Optik.

Nun ja, die Friedhofsstimmung, die stinkende alte Stadt, der Nebel über den Gräbern, das hat eine ganz eigene Atmosphäre, und die Charaktere sind herrlich dreckig, eklig (viele Filme wollen zwar die damalige Zeit imitieren, scheitern aber an zu sauberen Kostümen und Frisuren). Und in der zweiten Hälfte wird der Film dann auch etwas spannender, sobald mehr Akteure und Wesen auf der Bildfläche erscheinen. 

Dominic Monaghan (HERR DER RINGE, LOST) und Ron Perlan (NAME DER ROSE, HELLBOY) sowie auch die anderen Schauspieler machen ihre Sache wirklich hervorragend. sie können die schrägen Charaktere mit all ihren Macken glaubhaft verkörpern. Wenn ich mal schmunzelte, lag es weniger am Humor als vielmehr an den Künsten der Darsteller. Der niedliche, etwas naiv-trottelige Monaghan, der düstere Perlman mit seinem durchdringenden Blick, sie passen so gut, als wären die Rollen auf sie zugeschnitten worden. 

Alles in allem hat I SELL THE DEAD mich also nicht in allen Punkten überzeugt, in mein Regal wird er es nicht schaffen, und zwischendurch hatte er etliche Längen. Humor und Erzählweise sind einfach nicht zu mir durchgedrungen. Aber die Optik, das Setting und die Schauspieler haben eine Menge davon wieder herausgeholt, sodass es insgesamt ein doch recht unterhaltsamer Film ist. 

Wertung: 5 von 10 aufgeregt im Käfig hüpfende Ghule

SaschaSalamander 14.03.2014, 08.37| (0/0) Kommentare | PL | einsortiert in: Rezensionen Film | Tags: Komödie, Vampire,

Veggi Filata Scheiben und gerieben

Käse, ich liebe Käse! Aber seit einiger Zeit kann ich ihn nicht mehr wirklich genießen, selbst wenn ich es versuche. Mal sehen, was die Kühlregale im Bioladen und Reformhaus so für Käsejunkies zu bieten haben! Neugierig, wie ich bin, habe ich mir den >Veggi Filata< gegriffen. Sah ja schon recht hübsch aus in seiner Verpackung und klang vielversprechend. 

Weiße Scheiben, erinnern schön an Ziegenkäse von der Optik her, und der Streukäse ebenso weiß und bestimmt lecker auf meinen geliebten Spaghetti. Ich konnte es nicht erwarten, daheim die Packung zu öffnen. 

Sofort strömte mir ein muffliger Geruch entgegen, den ich sehr unangenehm fand. Als ich dann eine der Scheiben greifen wollte, zerbröselte sie zwischen den Fingern, die Konsistenz ist bröckelig, der Käse selbst recht trocken. Und Geschmacklich schmeckt das Kokos sehr stark durch, ich empfinde den Geschmack pur ohne Beilage als unangenehm. Dito der Streukäse, pur für mich kaum zu genießen. 

Hätte ich die beiden Packungen im ersten Moment am liebsten unangetastet weggeworfen, entpuuppte er sich dann als gar nicht soooo schlecht: auf dem Auflauf oder den Nudeln verteilt ist der Geschmack eher neutral und weniger störend, das Kokosfett tritt nicht mehr so stark hervor, dafür zerläuft er recht gut. Natürlich nicht so realistisch wie echter Käse, aber genug, um die Sinne zu freuen und das Essen aufzupeppen. 

Köstlich: den Streukäse mit Gewürzen vermischen (zB Salz, Pfeffer, Schnittlauch, Paprika), etwas Sojacuisine dazugeben, schön vermengen und die dickflüssige Creme mit den Käsestreifen über das Essen geben. Es zerläuft traumhaft und schmeckt sogar ziemlich lecker. Der leckere Geschmack ist allerdings der eigenen Gewürzkombi zu verdanken, nicht dem Produkt selbst. 

Für Aufläufe oder um schnell mal eine Scheibe Tomatenbrot im Käse oder der Mikrowelle zu überbacken ist er geeignet und okay. Wer keinen Wilmersburger zur Hand hat, kann also ausnahmsweise auch mal auf den Filata zurückgreifen. Auch, wem der Schmelz wichtiger ist als der Geschmack, wird angetan sein. Fleischesser oder Vegetarier wird man mit diesem Produkt allerdings kaum überzeugen können.

Ab März  2014 soll es neue Produkte geben: Filata Chili, Kräuter und Tomate. Darauf bin ich sehr gespannt. Denn wenn Chili und Kräuter den an sich leicht muffligen Geschmack des Kokos überdecken, könnte es sogar recht lecker sein. Na, ich lasse mich gerne überraschen und werde ggf berichten :-)

Für das Foto hatte ich aktuell kein Produkt zur Hand (getippt, nachdem ich bereits zu Ende gefuttert hatte), daher bitte ich hier einfach auf die Seite des Herstellers zu gehen und dort nachzusehen ...

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Edit am 21.04.2014

Inzwischen habe ich im Laden auch die Version Chili und Kräuter gekauft. Nun ja, besser als der Filata pur, weil es den leicht muffligen Gerucht etwas überdeckt. Und mit Sahne und Gewürzen als "Käsesauce" ist es okay, konnte auch Gäste überzeugen. Trotzdem, ich kaufe den Filata nicht, um ihn zu versaucen, sondern um ihn aufs Brot zu essen, und dafür taugt er mir einfach nicht. Neue Sorte hin oder her, mich kann dieses Produkt nicht überzeugen.

SaschaSalamander 13.03.2014, 08.39| (0/0) Kommentare | PL | einsortiert in: V-Produkt

Die Schakkeline ist voll hochbegabt, ey

Der Titel "SCHANTALL, TU MA DIE OMMA WINKEN" klang vielversprechend, hatte mich jedoch immens enttäuscht. Weil es so dargestellt wurde, als würde ein Sozialarbeiter aus seinem Alltag mit einer Familie erzählen. De facto handelte es sich dann aber um fiktive Situationen, in denen abgelästert wurde und die mit sozialer Arbeit null und nada zu tun haben. Ich fühlte mich ziemlich, pardon, verarscht. 

"Die Schackeline ist voll hochbegabt, ey" springt mit Titel, Inhalt und leider auch Cover genau in diese Bresche. Ich war also einerseits neugierig ("vielleicht taugt es ja doch was") und andererseits extrem vorsichtig, um eine weitere Enttäuschung zu vermeiden. Dank Leseprobe bei Skoobe konnte ich einen Blick in das Buch werfen, und mir war schnell klar: hier würde ich das bekommen, was Schantall versprochen aber nicht gehalten hatte: Erfahrungen einer Fachfrau, die ihren skurillen Alltag für den Leser einfängt. 

Die Autorin ist psychologische Gutachterin beim Jugendamt. Ihre Aufgabe ist es, die Familie im Umgang mit den Kindern zu beobachten, auch Gespräche zu führen und dann eine Stellungnahme vor Gericht abzugeben, ob eine Kindswohlgefährdung vorliegt. Dabei erlebt sie traurige, humorvolle, absonderliche, völlig abgefahrene und auch höchst tragische Momente. 

Ich kann mir vorstellen, dass so manch einer, der mit der Materie nicht vertraut ist, das für erfunden hält. Wenn sie die hygienischen Zustände in der Obdachlosenwohnung beschreibt, die unwirkliche Gesprächsführung mit manchen der "normalen" Kommunikation nicht fähigen Menschen schildert, die verqueren Argumentationen einiger Familien widergibt. Aber da ich selbst viel mit diesen Dingen konfrontiert werde, kann ich aus vollem Herzen sagen: "oooh ja, genau SO ist es manchmal". 

Natürlich werden nur die extrem Fälle herangezogen, sonst wäre ein Buch ja nicht lohnenswert. Es gibt sie, die gesunden und normalen Familien, wo alles glatt läuft. Aber viel spannender ist es, was Frau Seeberg sonst zu erzählen hat. Etwa von dem Vater, der völlig hilflos außer "wie fühlst Du Dich" nichts hervorbringt, während seine Kinder ihn mit Tritten traktieren, die Bude zerlegen und Sachen aus dem Fenster werfen. Oder der Mann, der von seiner Mutter bevormundet wird wie ein kleines Kind und alleine nicht in der Lage ist, sich um den eigenen Nachwuchs zu kümmern. 

Es gibt Geschichten, die auch traurig sind und zu Tränen rühren. So etwa die beiden Geschwister, eines davon minderjährig. Sie wuchsen in völlig gesunden Verhältnissen auf, doch als die Mutter verstirbt, verlangt der Vater das Sorgerecht. Das Kind will auf keinen Fall zum Vater, doch Unsympathie und Arroganz ist kein Argument für eine Kindswohlgefährdung, und allem Widerwillen des Kindes zum Trotz scheint es keine andere rechtliche Lösung zu geben. Und dann war da der Fall des Mannes, der Frau und Kind bedroht, jedoch auf eine solch perfide Weise, dass ihm nichts nachzuweisen ist und er mit seinen fiesen Intrigen das Sorgerecht womöglich an sich reißen wird. 

Gelegentlich geht sie auch mit Kollegen bitterböse ins Gericht, etwa wenn das Jugendamt einen tragischen Fehler begangen hat und dadurch das Leben zweier Familien zerstörte. Dieser Fall ging mir persönlich besonders nahe, und ich fand es wunderschön, wie am Ende doch eine Lösung gefunden werden konnte, um allen Parteien gerecht zu werden und trotz der Streitigkeiten vieler Parteien das Wohl des Kindes zu wahren. 

Ich habe bei jedem der Fälle mitgebangt, mitgelacht, war verzweifelt, traurig, wütend. Es gelingt der Autorin, den Leser zu bewegen und tief in die Geschichten einzutauchen. Ihr Stil zeigt, dass sie Fachkenntnis besitzt, jedoch wird der Leser nicht mit Fachausdrücken oder langweiligen Erklärungen erschlagen. Statt dessen erklärt sie wie nebenbei manche der Zusammenhänge. Und würzt ihre Erlebnisse mit einem trockenen Humor, der manchem Außenstehenden unpassend erscheinen mag. Doch in ihrem Vorwort erklärt sie bereits, dass dieser Humor notwendig ist, um einen solch belastenden Job weiterhin auszuführen. Ich habe oft gelacht, die Metaphern sind teilweise sehr treffend und unterstreichen die Absurdität der jeweiligen Situation. Auch der an manchen Punkten knochentrockene beschreibende Ton, wenn um sie herum gerade das Chaos tobt, ist köstlich. Ohne diesen manchmal sehr eigenwilligen Humor wäre das Buch so wohl nicht zu ertragen, wäre es zu heftig in den Fallschilderungen.

Schön finde ich auch, wie sie im Anschluss oft darauf eingeht, wie die Geschichte sich im späteren Verlauf entwickelt hat. Was aus den Kindern wurde, wie man den Eltern unter die Arme gegriffen hat. Und meistens haben die Geschichten ein Happy End. 

DIE SCHAKKELINE IST VOLL HOCHBEGABT, EY hält das, was SCHANTALL verspricht. Ich habe das Buch von Frau Seeberg schon vielen Kollegen empfohlen, weil es einfach ein Buch direkt aus dem Leben, aus dem Berufsalltag ist und sich dabei sehr gut lesen lässt. Unterhaltsam, schockierend, bewegend und wirklich gelungen.

SaschaSalamander 12.03.2014, 08.42| (0/0) Kommentare | PL | einsortiert in: Rezensionen Buch | Tags: Erfahrungen, Humor, Deutsch, Tip,

Hörst Du mir überhaupt zu

Das Buch führt 100 Sätze an, die in Beziehungen wohl immer irgendwann einmal fallen. Der Autor Matthias Nöllke beleuchtet verschiedene Stadien und Alltagssituation wie beispielsweise das erste Kennenlernen, die erste Verliebtheit, das Treffen mit Freunden, gemeinsame Unternehmungen (Shopping, Sport), Kontakt zur Familie und Freunden, aber auch die Krisen, den typischen Alltag im Haushalt und später Streit bis hin zur Trennung. 

Sosehr man sich auch vornimmt, bestimmte Dinge niemals zu sagen, passiert es eben doch, ob man will oder nicht, und jeder Leser, der in einer längeren Beziehung ist oder eine hatte wird meistens ertappt nicken. 

"Hörst Du mir überhaupt zu" (naja, irgendwann glaubt man zu wissen, was der Partner lange monologisiert, da schaltet man eben auf Durchzug). "Wir müssen dringend mal reden" (uh-oh!). "Naja, eigentlich war das ja soundso" (wenn einer in Gesellschaft vor anderen eine Situation erzählt und der Partner das berichtigt). "Jetzt bin ich also wieder schuld" (wer kennt diesen Satz nicht? *g*). "Also, ICH finde das ordentlich genug" (selbst bei zwei Reinlichkeitsfanatikern wird der eine immer etwas reinlicher sein als der andere, diese Art Konflikt ist Pflichtprogramm). 

Die Sätze werden nicht einfach aufgezählt sondern kurz analysiert: wird der Satz häufiger von Männern oder Frauen gesagt? Welche Gedanke steckt dahinter? Was rät der Experte in diesem Fall? Und wie sollte man antworten, wie reagieren?

Für ein Fachbuch ist das Buch zu platt und klischeebeladen, denn wirklich wissenschaftliche Quellen werden nicht genannt, die Tipps sind oft eher scherzhaft, und manche der Sätze wirken, als hätte man sie schnell eingefügt, um die Sätze irgendwie auf 100 aufzustocken. Die Geschlechterrollen werden hier teilweise schon sehr platt dargestellt, und einige Male musste ich genervt mit dem Kopf schütteln und habe einfach gelangweilt weitergeblättert.

Für ein reines Plauder- und Humorbuch allerdings geht es mir dann doch etwas zu tief. Denn so platt manches ist - ja, ich habe recht oft schlucken müssen, ein Großteil der Sätze ist auch bei uns schon gefallen. Und da das Buch Klischees beleuchtet, muss man sich als Leser erst einmal bewusst machen, wiesehr man möglicherweise selbst in einem solchen Klischee gefangen ist, selbst wenn man dies nie wollte. Am Ende ist man auch nicht anders als die anderen Beziehungen. Die Probleme sind oft die gleichen, bei allen Paaren. Was jedoch anders ist, das ist die Möglichkeit, damit umzugehen und die Konflikte zu lösen. 

Und für diesen Zweck finde ich das Buch tatsächlich sehr interessant. Ich habe es als Ebook über Skoobe, aber ich überlege es zu kaufen, plattes Klischee hin oder her. Einfach zur gelegentlichen Erinnerung, zum gemeinsamen Blättern. Um immer mal wieder zu sehen, wo man noch an sich arbeiten kann und um gemeinsam zu schmunzeln. Denn das eigene Problem erscheint plötzlich kleiner, wenn man erkennt, wiesehr man in ein allzu menschliches Muster geraten ist und um was es eigentlich geht. Sätze wie "wer hat denn HIER so ein Chaos angerichtet" (bevorzugt aus dem Badezimmer oder der Küche gerufen und in einem Zwei-Personen-Haushalt wirklich unnötig zu fragen) werden humorvoll enthüllt. Sie bringen eine Beziehung langsam Richtung Alterstod, es steht zuviel Unausgesprochenes dahinter. Es ist gut, sich das gelegentlich bewusst zu machen ... 

Und vielleicht, wenn wieder einmal so ein Satz zu Hause fällt, wird es statt Augenverdrehen und Motzen ein Grinsen geben ... wenn die Antwort nämlich nicht lautet "ja, DU findest das sauber, aber ich nicht" sondern "oh, das stand auch in dem Buch, wieder so ein blödes Muster" ... ein Problem zu erkennen ist der erste Weg, es zu lösen :-)

Von daher - Danke, Herr Nöllke, das Buch ist ein kleiner Augenöffner, der zwar unterhält aber zwischen den Zeilen auch sehr viel Möglichkeit zur Selbstreflexion bietet. Ich denke, dass es vielen eingefahrenen Paaren helfen kann, die Beziehung mal ein wenig zu entstauben. 

SaschaSalamander 11.03.2014, 08.43| (0/0) Kommentare | PL | einsortiert in: Rezensionen Buch

Spaghettimuffins, Sesam-Tofu und Sprossen


Spaghetti-Muffins, Mandel-Sesam-Tofu und Radieschen-Sprossen. Im Grunde ein Bento, wie ich es früher auch schon oft gemacht habe. Nur die spaghettimuffins waren neu für mich: das erste Mal, dass ich sie als vegane Variante probierte. Normalerweise übergoss ich sie mit einer Milch-Ei-Mischung und bestreute sie mit Käse. Hm, toll *seufz*. Also gut, ich liebe Experimente: statt der Milch-Ei-Mischung probierte ich es mit Hefeschmelz. Wird zwar im Backofen nicht ganz so fest, aber da kalte Nudeln auch von alleine ihre Form behalten, war das nicht weiter schlimm. Geschmacklich jedenfalls top. Und bestreut habe ich die Muffins mit Wilmersburger. War mein erster Versuch ever mit diesem Pizzaschmelz, und ich wusste noch nicht, dass er von sich aus nicht zerläuft. Inzwischen weiß ich, dass ich etwas Flüssigkeit dazugeben muss. War aber trotzdem lecker :-)

Radieschensprossen sind recht scharf, puh, aber sehr lecker und würzig, ideal zu den eher neutralen Muffins. Und unter allen bisher getesteten Tofu-Sorten hat sich Sesam-Mandel aufgrund seiner knusprigen Konsistenz und des herrlich nussigen Geschmacks als mein Favorit erwiesen. 




Gab es nicht zum Nachtisch, hätte aber prima dazu gepasst:
Espresso mit Mini-Muffins nach eigenem Rezept. Hab ein 0815 Schoko-Muffinrezept ein wenig abgewandelt und das Ei durch Sojamehl ersetzt. Ein paar Schokosplitter und ein kräftiger Schuss Whiskey waren der perfekte Kick in dem Teig. Mmh, süß, herb und kräftig, wie ich meine Schokolade liebe!

Manchmal, wenn ich es besonders kräftig möchte, füge ich dem Espresso eine Messerspitze orienatlisches Kaffeegewürz hinzu, das ist immer ein Fest für Nase und Gaumen!

SaschaSalamander 10.03.2014, 08.35| (0/0) Kommentare | PL | einsortiert in: Bento Galerie | Tags: Vegan

Statistik KW 10

GELESEN / GEHÖRT
1 - Die drei Fragezeichen und das blaue Biest 
2 - Edgar Wallace 01 - Der Unhold (Hörplanet)
2 - Die Pfanne brät nicht (A Diestel)


GESEHEN
Futurama Staffel 2
Doctor Who Staffel 7


NEUZUGÄNGE
Anständig essen (K Duve)
Christiane F - Mein zweites Leben (C V Felscherinow)
Über die Tierwunder der Bibel (V B Dröscher)
Schloss Spinnweb (E Gorey, J Wahl)


ANMERKUNGEN
1 - komplett
2 - teilweise
3 - abgebrochen

SaschaSalamander 09.03.2014, 20.59| (0/0) Kommentare | PL | einsortiert in: Statistik

Paulette

Paulette ist Rentnerin. Nach dem Tod ihres Mannes hat ein "Schlitzauge" das Restaurant übernommen. Sie selbst hat nicht genug zum Leben, ihre Tochter ist mit einem Schwarzen verheiratet, und überhaupt geht es ihr ziemlich dreckig. Sie schimpft sie wettert, sie ist ausländerfeindlich und eigentlich auch sonst homophob. Als dann auch noch der Gerichtsvollzieher alles pfändet, hat sie genug. Sie erfährt zufällig, dass in ihrer Nachbarschaft ein Dealer mit Drogen handelt und damit scheinbar ziemlich gut Geld macht. Na, wenn sie nicht mal mehr Geld für die Telefonrechnung hat, warum nicht? Also geht sie zu Vitto und steigt ins Geschäft ein. Weit erfolgreicher, als sie und die anderen Dealer sich das hätten träumen lassen. Natürlich führt das zu Verwicklungen, etwa weil der Schwiegersohn Polizist ist, weil sie Ärger mit den anderen Dealern im Revier bekommt und auch ihre Freundinnen langsam merken, dass etwas nicht stimmt. Paulette wird nicht nur reicher, sie verändert sich auch, und diese Veränderungen machen ihr Angst ... 

aaaah, ein köstlicher Film! Eine ausführliche Rezi möcht ich nicht tippen. Aber ein paar Gedanken dazu loswerden :-)

Ich habe mich köstlich amüsiert. Ein paarmal blieb mir das Lachen im Hals stecken, denn die Franzosen nehmen kein Blatt vor den Mund. Wenn der Enkel fragt "Warum magst Du mich nicht, Omi", dann sagt sie mit kaltem Blick "weil Du schwarz bist". Dies nur ein Beispiel von vielen, wo man sich regelrecht verschluckt und erst einmal nicht weiß, wie man reagieren soll. Bitte nicht trinken oder essen während dieses Films!

Trotzdem ist der Film selbst in keinster Weise fremdenfeinlich oder bösartig. Er zeigt vielmehr die hilflosen Versuche einer verzweifelten, verbitterten Frau, im Leben wenigstens ein bisschen Freude und Anerkennung zu verdienen. Und ohne Hollywood-Kitsch gelingt es den Machern, so etwas wie eine Botschaft zu transportieren und auch ein Happy End zu schaffen. Die Veränderungen Paulettes sind nachvollziehbar, und es macht Spaß, die Entwicklungen der Situation und der beteiligten Personen zu verfolgen. 

Schön ist auch, dass hier die Grenzen zwischen Gut und Böse verschwimmen. Ja klar, es geht um illegale Geschäfte. Dennoch hat Paulette ihre ethischen Grenzen, die man so auch vertreten kann. Und obwohl sie illegale Dinge tut, obwohl sie eine auf den ersten Blick absolut böse Frau ist, so kann man sie doch verstehen, wenngleich man ihr Verhalten und ihre Taten nicht gutheißt. Der Spagat ist den Machern unglaublich gut gelungen. 

Altersarmut und Drogen sind ein ziemlich ernstes Thema, und die Dramatik hinter der Komödie ist zwischendurch spürbar. Die Grenze zwischen Klamotte, Drama und Komödie verschwimmt manchmal ein wenig. Manchmal ist der Film etwas zu albern für das eigentlich ernste Thema. Manchmal zu ernst für den Humor und die bissigen Sprüche. Auch gibt es gelegentlich ziemlich heftige Logikfehler und Dinge, die so einfach nicht glaubwürdig  sind und in der Realität wohl deutlich anders funktionieren würden.

Aber diese kleinen Macken ignoriere ich gerne. Denn es ist ein gelungener Film, ich habe viel gelacht, die Schauspieler machen ihre Sache wirklich gut, die Charakterentwicklung ist nachvollziehbar und die Story ziemlich unterhaltsam. Ein Meisterwerk sollte man nicht erwarten, und der Humor ist schon ziemlich ... speziell. Aber das Bild, wie die alte Paulette einfach nur den Mittelfinger rausstreckt und ihr fiesestes "Killerface" aufsetzt ... oder der Anblick der vier alten Damen, die einen Drogendealer umkreisen und mit Waffen einschüchtern, das hat einfach was! 

Wenn man gerne mal bissige Komödien sieht, die sich abseits von Hollywood und deutschen Klamotten bewegen, sollte man Paulette auf keinen Fall verpassen. 

SaschaSalamander 07.03.2014, 08.40| (1/1) Kommentare (RSS) | PL | einsortiert in: Rezensionen Film | Tags: Komödie, Drama,

New Yorkers Pizza Lieferdienst

Ich liebe es zu kochen und zu experimentieren, und selbstgemacht hat immer Vorrang. Aber manchmal muss es einfach ein Filmabend mit Pizza und Freunden sein, oder einfach mal die Füße hochlegen und bestellen statt selbst zu malochen. Zwischendurch muss das einfach mal sein :-)

Es gibt haufenweise Möglichkeiten, wo man auch als Veganer in Nürnberg essen gehen kann. Genaugenommen sind es sogar so viele Möglichkeiten, dass man kaum alle durchprobieren kann. Schwieriger wird es da schon beim Lieferdienst für Pizza. Habe mich hier informiert, dort angerufen, da im Web gesurft, in meiner Nähe scheint es nichts zu geben. 

Für mich bestand Pizzateig bisher immer aus Wasser, Mehl und Hefe. Vielleicht auch noch ein wenig Öl. Habe aber erfahren, dass sehr viele originalen Pizzabäcker scheinbar Ei im Teig verwenden, aha?!? Unfassbar, dass man nicht einfach den Käse weglassen kann und dann bei Joey´s oder Freddy oder beim Lieblingsitaliener um die Eggi was kriegen kann :(

Der einzige in der Stadt, den ich finden konnte, ist der >New Yorker<. Pizza American Style, gebacken auf italienischem Steinofen. 

Leider liefern die nicht in mein Gebiet. Kostet Aufschlag, für meinen Bereich 3 Euro. Am Montag war es allerdings meine erste Bestellung ever, und als kleines Kennlernangebot haben sie ohne Aufschlag geliefert. Schatz eine 40 cm Pizza mit Thunfisch, für mich "Vegan Nick" mit 30 cm. 

Die Lieferung dauerte etwa eine Stunde, aber das hatte man uns am Telefon schon angekündigt, und da wir außerhalb des Liefergebietes liegen finde ich das auch okay. Die Pizza war bei Ankunft auch noch heiß und absolut frisch. 

Ich bin in der Wartezeit fast vor Neugier geplatzt! Wie würde der Vegankäse schmecken? WTF hat Sojasauce auf einer Pizza verloren? Kriegen die den Rand ordentlich hin beim American Style? Und vor allem: ist es die 8,90 Euro für 30 cm (und bei der nächsten Lieferung den Aufschlag) auch wert?

Tomatensauce, Vegankäse, Tomaten, Oliven, Paprika, rote Zwiebeln, Peperoni, Olivenöl und Sojasauce. Das klingt ja mal nicht so nach dem Burner. Ich stellte mich darauf ein, dass es halt eine trockene Pizza mit schlecht schmelzendem Vegankäse und eben ein wenig trockenes Gemüse sein würde (denn vegetarische Pizzen habe ich früher oft gegessen, hatte bisher immer die schlechte Erfahrung gemacht, dass die viel zu trocken waren. Da habe ich lieber eine "normale" Pizza bestellt und dann gesagt, die sollen die Wurst weglassen).

Aber was mich dann erwartete - WOOOOOW! Ich hatte mit allem gerechnet, aber nicht damit :-)

Als die Pizza kam, füllte sich unser Wohnzimmer gleich mit dem typischen Pizzaduft, das ist immer eine große Vorfreude, wenn man alles zurechtstellt und sich dann am Esstisch versammelt, den Duft riecht, die Pizzen offen vor sich sieht. Das Wasser läuft im Mund zusammen, und dann endlich losgefuttert! 



Ich war hin und weg von meinem "Nick". Hätte ich mit irgend einer anderen Pizza samt Käse, Thun, Schinken, Ei oder sonstigem tauschen können - ich hätte es nicht getan!



Der vegane Käse (ich bin ja zu neugierig, woraus der besteht bei denen? Ob ich das nachmachen kann zu Hause?) schmeckt köstlich. In der Konsistenz ist er etwas weicher, "fließender", könnte eine Art Schmelz sein, hat aber nicht den herben Hefegeschmack sondern ist milder. Hat sogar an manchen Stellen ein klein wenig Fäden gezogen, jaaaaaa, DAS liebe ich an warmem Käse und das ist es, was ich doch etwas vermissen werde in Zukunft, aber hier musste ich wirklich auf absolut nichts verzichten!



Wo die Sojasauce sein soll, habe ich nicht geschmeckt, sie passte scheinbar perfekt in die Kombi aus Sauce, Käse und Gemüse. Mmh, ich hätte mich reinlegen können! 

Der Rand war prima. Bin sonst nicht so der Randesser, weil mir das zu trocken ist. Der Randteigr war schön fluffig weich, und ich habe ihn in ein wenig Ketchup gedippt, schmeckte toll. Und die Pizza war auch sehr gehaltvoll belegt, eben "American Style", Belag ordentlich dick und schwer. Durch das Gemüse allerdings nicht belastend wie normale Pizza, sondern schön leicht. Und vor allem: nicht wie die meisten vegetarischen Pizzen, die ich kenne, trocken und fad, sondern richtig saftig und würzig. Und was mich bei amerikanischen Pizzen normalerweise stört, ist der viel zu dicke Boden, aber umsonst gebangt, der Boden ist hauchdünn, typisch Steinofen. Also quasi: Belag und Rand amerikanisch, Boden italienisch. Die perfekte Kombi für meine Traumpizza! ;-)

Seit ich meine Ernährung umgestellt habe, esse ich auch nicht mehr ganz so viel, habe gelernt besser auf mein Sättigungsgefühl zu hören und dafür langsamer zu genießen. Also gab es für mich nur eine halbe Pizza, und den Rest am nächsten Tag. Außerdem ist "der nächste Tag" der ultimative Test, ob eine Pizza wirklich was taugt! Gummi? Trocken? Labbrig? Kann man sie auch kalt genießen? Wie reagiert sie auf Mikrowelle?

Und voilá, auch am nächsten Tag noch immer top. Kalt ein absoluter Genuss. Viele Pizzen werden steif oder labbrig, aber sowohl die Thunfisch als auch Nick haben beide ihre Konsistenz und den Geschmack bewahrt, Schatz und ich waren absolut überrascht. Das bedeutet für mich auch, dass ich nächstes Mal die größere Variante bestelle und mir etwas mehr für den nächsten Tag aufheben werde :-)

Er hat seine kalt gefuttert, ich habe meine zum Test kalt angebissen aber dann für zwei Minuten in die Mikrowelle. Der Rand natürlich nicht mehr so fluffig aber immer noch lecker, der Boden und Belag genauso wie am Vortag.

Schatz war ziemlich begeistert, wird sehr gerne wieder dort bestellen. Ist also kein fauler Kompromiss mir zuliebe sondern tatsächlich Zufriedenheit mit dem Service und dem Produkt, sowohl von omnivorer wie auch pflanzlicher Seite. Den Aufschlag für den längeren Lieferwerg werden wir sehr gerne zahlen, das ist es uns wert. 

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Nachtrag:

inzwischen haben wir seit Erstellung des Beitrages drei oder vier Mal versucht, dort zu bestellen. Einmal klappte es, aber man druckste am Telefon ständig herum. Wir gaben zu verstehen, dass wir den Aufschlag für den längeren Lieferweg sehr gerne zahlen, und wir haben auch anschließend ein sehr gutes Trinkgeld gegeben. 

Trotzdem scheint denen das nicht zu gefallen. Wirklich "nein" sagen können sie nicht. Aber einmal hieß es "wir haben momentan zu viele Bestellungen, probieren sie es bitte in drei Stunden noch einmal". Einmal druckste man am Telefon so viel mit mmmmmh und ääääääh und aber rum und sprach nicht wirklich aus, dass man auf diese Entfernung nicht liefern wolle. 

Unsere "Entfernung" ist etwa 500 Meter von der nächsten belieferten Postleitzahl entfernt. Klar muss man Grenzen setzen, sonst ufert es ewig aus. Aber ich verstehe nicht, warum sie dann nicht klar "nein" sagen, heute mal liefern und morgen mal wieder nicht. Hätten sie einmal klar gesagt "nein, machen wir nicht, bitte rufen sie an, wenn sie umgezogen sind und in unserem PLZ-Gebiet wohnen", hätte ich das hingenommen. Aber heute ja, morgen nö, das ist feige.

Ich habe keine Lust, am Telefon immer nur zu betteln in der Hoffnung, dass es heute mal klappt. 

Meine Suche nach einem ordentlichen Lieferdienst für Pizza - Filmabend rulez - geht also weiter. Freddy ist einer der wenigen ohne Ei, aber dafür ist seine Pizza ohne Käse immer zu trocken. 

Schade, wirklich schade. Wir haben Döner, Burger, Sushi, tonnenweise andere Kulturen, haufenweise Bioläden und Reformhäuser, Eiscreme, Cafés, überall an jeder Ecke vegan, nur der Filmabend zu Hause richtig stilecht mit Lieferservice, den vermisse ich :(

SaschaSalamander 06.03.2014, 08.42| (0/0) Kommentare | PL | einsortiert in: V-Nürnberg | Tags: Vegan

Witch and Wizard 01 - Verlorene Welt

WITCH AND WIZARD 01 - VERLORENE WELT ist der Auftakt einer neuen Serie des Erfolgsautors >James Patterson<. Von ihm stammen erfolgreiche Serien wie MAXIMUM RIDE, LINDSAY BOXER, ALEX CROSS und viele andere. Auch hat er unzählige Einzeltitel geschrieben. 

Ich habe hier und da schon in seine Werke hineingelesen, länger verfolgt habe ich keine Serie. Er zählt für mich in die Kategorie "seichte, aber doch spannende Unterhaltung". Manchmal braucht man sowas zwischendurch. Und unter dieser Voraussetzung bin ich auch an die neue Reihe WITCH AND WIZARD herangegangen: mich einfach mal richtig gut unterhalten zu lassen.

Die Reihe handelt von den Geschwistern Whit und Whisty Allgood, die eines Tages festgenommen und ins Gefängnis gesteckt werden. Angeblich besitzen sie magische Kräfte und seien gefährlich für die "Neue Ordnung". Im Gefängnis lernen die beiden ihre Kräfte kennen und sie einzusetzen, sie fliehen und entschließen sich zu kämpfen. Ob ihnen das gelingen wird?

Das klingt nicht neu, auf jeden Fall aber spannend und aus der Feder eines Erfolgsautoren wie gemacht für einen packenden Start in die Reihe. Und wie zu erwarten: ich habe mich prächtig unterhalten. Trotzdem muss ich leider ein paar Mängel anmerken. 

Logik ist in diesem Buch nicht gerade die Stärke des Autors, und auch, wenn "Fantasy" immer der Gestaltung des Autors überlassen ist, gibt es doch so manches, das für geübte Fantasy-Ohren ungewöhnlich klingt und auch nicht erklärt wird. Einige Punkte scheinen mir dagegen recht platt von anderen Autoren abgekupfert, ich habe unzählige Elemente wiedererkannt. Der Leser wird nicht in die Welt eingeführt, Begriffe werden wie nebenbei erwähnt, ohne dass dadurch sehr viel klarer wird. Die Grundidee der "Neuen Ordnung" sowie der Welt, in der Whit und Wistyleben, sind an sich ist recht interessant, doch alles enthält zu wenig eigene Substanz, um wirklich Bestand zu haben. Es hat stellenweise den Anschein, als wolle der Autor schnell einen Bestseller an den nächsten Reihen, ohne sich wirklich mit Vorarbeit, Zusammenhang und neuartigen Ideen aufhalten zu wollen. 

Der Humor ist hier recht zweischneidig. Ob er gefällt oder nicht, das ist wohl sehr stark vom Leser abhängig. Mir persönlich ist er gelegentlich zu rotzig und unrealistisch. Jugendliche, die zum Tode verurteilt werden, verhalten sich für mein Empfinden einfach anders. Einerseits wirken die beiden Protagonisten extrem naiv, auf der anderen Seite zeigen sie keinerlei Respekt (was hier wohl den Charakterzug von Stärke darstellen und die Rebellion gegen das System unterstreichen soll) und scheinen kaum in der Lage, Situationen einschätzen zu können. Wer mit der Peitsche die Haut im Gesicht aufgeplatzt bekommt, sollte danach keine dummen Sprüche reißen (oder bin ich etwa ein Weichei, wenn ich nach einer solchen Aktion lieber kurz einmal die Klappe halte statt den Gegner zu verhöhnen?)

Ich empfand es stellenweise als sehr unpassend, was die beiden von sich gaben. Allerdings kann ich mir vorstellen, dass Jugendliche das trotzdem unterhaltsam finden und sich köstlich über die frechen Sprüche amüsieren. 

Die Dialoge sind allerdings ziemlich ... nun ja, Geschmackssache. "Du leuchtest!" - "Was?" - "Du leuchtest!" - "Wie? - "Was ist daran nicht zu verstehen?" - "Na, dass ich leuchte!". Ich denke, das ist ein recht gutes Beispiel, wie der Humor in diesem Buch funktioniert. Wobei ich es stellenweise schon sehr seltsam finde, wie einer der Geschwister eine magische Sache nach der anderen macht, beide das völlig gelassen hinnehmen als wäre das völlig normal, und dann eine  Kleinigkeit plötzlich dazu führt, dass sie plötzlich völlig außer sich ihre magischen Fähigkeiten erkennen. Aber gut, auch hier: nicht jedes Buch ist für jeden Leser geeignet, und Jugendliche dürften das recht witzig finden.

Die Handlung ist ziemlich geradlinig und vorhersehbar. Das sehe ich jedoch nicht als abwertend, denn wie gesagt habe ich es mir ja genau aus diesem Grund geholt: leichte Unterhaltung für zwischendurch. Von daher fand ich es witzig, meine Vermutungen alle bestätigt zu sehen und zu verfolgen, wie die Geschwister sich ihren Weg bahnen. 

Erzählt wird die Geschichte abwechselnd aus Sicht von Wisty (verkörpert durch Inga Reuters) und Whit (gesprochen von Aleksandar Radenkovic). Inga Reuters war mir bisher unbekannt, ich werde mir den Namen jedoch gut einprägen. Sie ist eine der wenigen weiblichen Sprecher, die überzeugend Emotion transportieren können und die gekonnt mit ihrer Stimme zu jonglieren vermag. Sie lacht, weint, schreit, ist begeistert, enttäuscht, überrascht, man fiebert mit ihr mit und kann sich alles sehr bildlich vorstellen. Ich hoffe sie öfter zu hören, sie hat das Hörbuch für mich zu einem kleinen Erlebnis gemacht.

Aleksandar Radenkovic, den ich schon häufiger gehört habe, überzeugte mich dieses Mal weniger. In den bisherigen Hörbüchern, die ich erlebt habe, fand ich ihn nicht schlecht, er spricht eher ruhig und sachlich, sodass er gerade für Titel wie >NIKOS REISE DURCH ZEIT UND RAUM< einfach ideal ist. Hier allerdings hätte ich mir mehr Einsatz gewünscht. Neben Inga Reuters verblasst er und lässt Whit zu einer Nebenfigur werden.

Mein Fazit für das Hörbuch? Es ist eines der Jugendbücher, das sich wirklich nur an Jugendliche richtet, ein All-Ager ist es definitiv nicht. Meiner Ansicht hat das Buch nichts, das es aus der Masse der aktuellen Serien hervorhebt und somit erwähnenswert macht. Aber ich will ehrlich sein: auch Jugendliche dürfen sich gerne mal so richtig spannend unterhalten lassen, Logik und Substanz hin oder her. Und dafür ist WITCH AND WIZARD perfekt. Freche Sprüche, eine flotte Handlung, spannende Abenteuer, witzige Charaktere, für Jungen wie für Mädchen gleichermaßen geeignet. Von daher, auch wenn ich selbst die Fortsetzungen nicht verfolgen werde, kann ich es also trotzdem empfehlen :-)

Wertung: 3,5 von 5 sprechende Wiesel

SaschaSalamander 05.03.2014, 08.42| (0/0) Kommentare | PL | einsortiert in: Rezensionen Hörbuch | Tags: Jugend, Reihe, Fantasy,

Food Inc

FOOD INC erzählt, was hinter den Versprechungen der Lebensmittelindustrie steckt und wie die Dinge "hinter den Kulissen" aussehen. Zeigt die Qual der Tiere in den übervollen Ställen, die Machenschaften des Genmais-Riesen Monsanto, zeigt welche Giftstoffe in den Produkten enthalten sind. Der Bürger glaubt häufig, selbst entscheiden zu können, was er zu sich nimmt, doch die Realität ist leider eine andere. 

Der Film ist interessant und abwechslungsreich gestaltet, zeigt einige erschütternden Bilder, aufrüttelnden Interviews und bringt so manchen Zuschauer zum Nachdenken. Ausgezeichnet mit zwei Emmys, für den Oscar nominiert als beste Doku und empfohlen von diversen veganen, vegetarischen und bio-affinen Seiten. 

Allerdings ist er ziemlich auf amerikanische Verhältnisse zurechtgeschnitten, sodass man zum Beispiel bei der Schilderung der amerikanischen Familie über im Supermarkt angebotene Lebensmittel und deren Preise einfach umdenken muss. Während in den mir bekannten Büchern in solchen Fällen in einer Fußnote die deutschen Verhältnisse hierzu geschildert werden, wird dies im Film leider nicht getan. Trotzdem ist all das, was in dem Film erzählt wird, auch sehr gut für deutsche Verhältnisse zu "übersetzen". Es ist erschreckend, wiesehr der Tod von Tieren inzwischen institutionalisiert ist. Die nette Bergbauernkuh ist lediglich das, was dem Verbraucher auf Verpackungen und in der Werbung vorgegaukelt wird.

Der Film richtet sich eher an Neulinge, die sich noch nicht mit dem Thema "woher kommt unsere Nahrung" befasst haben. Für diese jedoch ist der Film ein Augenöffner und zeigt drastisch und ungeschönt, warum man vor dem Konsum erst einmal nachdenken sollte. 

Ich möchte den Film hier kurz vorstellen, weil ich es doch wichtig finde, auf solche Dokumentationen hinzuweisen. Und vielleicht ist der ein oder andere ja neugierig, was so schlimm daran sein soll, wenn es ein Patent auf Lebensmittel gibt, und warum man den Genuss von Eiern nicht so leicht mit "die legen die doch sowieso" rechtfertigen kann. Dem kann ich FOOD INC nur empfehlen :-)

Ergänzung, nachdem einige Kommentare und PNs via Facebook erfolgten: Food Inc ist stellenweise ziemlich brutal, und die Bilder sind sehr eindringlich. Hier wird nichts geschönt, und das Leid wird so gezeigt, wie es tatsächlich ist. Keine glücklichen Kühe auf saftigen Wiesen, statt dessen schreiende, gequälte, blutende Tiere. Ich finde es wichtig, dass der Film solche Bilder zeigt um klarzumachen, dass ein überzüchtetes Huhn qualvoll verenden kann aufgrund Haltungsbedingungen und körperlicher Entkräftung, selbst wenn der Verbraucher denkt "sie legen ja sowieso Eier". Hier wird gnadenlos mit vielen Mythen aufgeräumt.

Ich selbst kann das Leid nachempfinden, muss solche Bilder nicht sehen. Daher hatte ich das auch nicht in meiner Beschreibung erwähnt, denn an diesen Passagen habe ich den Blick abgewendet und nur dem Ton gelauscht, nebenher am PC andere Dinge erledigt. Schon als Kind bekam ich Albträume, selbst wenn nur im Märchen oder Kinderfilm ein Hund geschlagen wurde oder ein Tier in der Falle verendete. Nein, ich muss das nicht sehen. Aber es ist wichtig, dass Menschen, die das nicht wissen, hinsehen und es sich bewusst machen. Dieser Film ist da einen recht mutigen Schritt gegangen!


SaschaSalamander 04.03.2014, 08.39| (0/0) Kommentare | PL | einsortiert in: Rezensionen Film | Tags: Vegan

Warum wir im Sommer Mückenstiche kriegen

Der komplette Titel des Buches lautet "Warum wir im Sommer Mückenstiche kriegen, die Schnecken unseren Salat fressen und es den Regenbogen gibt - Eine Geschichte von Noah und seiner Arche zu >Variationen über ein Thema von Haydn< von Johannes Brahms". 

Autorin der Geschichte ist Kirsten Boie, die ich neben den klassischen Kinderbüchern vor allem für ihre ernsten und doch kindgerechten Sachbücher zu ansonsten oft tabuisierten Themen sehr schätze. Sprecher des Hörbuches ist Peter Kaempfe, den ich nicht kenne und zu dem ich nicht viel erzählen kann. Die Orchestereinlagen werden unter Regie von Fancois-Xavier Roth vom SWR Sinfonieorchester eingespielt. 

Erzählt wird die bekannte Geschichte von Noah und der Arche. Anders als rein die Bibel zu zitieren wird hier sehr viel in einzelne Aktionen hineininterpretiert und werden verschiedene Handlungen hinzugedichtet, um es für Kinder lebendiger zu machen. Die Art und Weise, wie dies geschieht, möchte ich nicht niederreden, muss aber ganz ehrlich sagen, dass es meinen Geschmack absolut nicht getroffen hat. Gott wird hier auf eine Weise personifiziert, die mir zu wenig göttlich und dafür zu launisch und wankelmütig und wenig vorausschauend erscheint. Der Humor, der gelegentlich eingebaut ist, will bei mir nicht so recht zünden. Vielleicht liegt es daran, dass es wirklich eine Geschichte rein für Kinder ist. Von der Sorte, die für Erwachsene nicht geeignet sind (es gibt ja Kinderbücher, die für alle Altersklassen geeignet sind und solche, die sich eben ganz alleine nur an Kinder richten). 

Der Vortrag des Sprechers erinnert an einen Märchenonkel. Mit ruhiger, beschaulicher Stimme erzählt er, wie Gott seinen Plan ersinnt, Noah und seine Söhne die Arche bauen, wie einer der Söhne sich über die Anweisungen hinwegsetzt. Er bringt wenig Abwechslung mit seiner Stimme ein, jedoch scheint mir das hier auch nicht erforderlich oder möglich, bleibt die Geschichte selbst doch stets auf einem eher ruhigen Level ohne große Aufregung oder Spannung. 

Die Musik dagegegen ist ein absolutes Highlight auf der CD. Sehr schön umgesetzt vom Orchester und prima passend für diese Geschichte. Zwar werden nicht wie bei Marco Simsa einzelne Elemente herausgegriffen und erklärt, aber auch ohne Beschreibung ist es sehr schön möglich, Bilder im Kopf entstehen zu lassen. Gottes Zorn, der prasselnde Regen, das Gedränge der vielen Tiere, die ersten Sonnenstrahlen, der Regenbogen, als hätte Brahms dieses Stück speziell zu diesem Thema geschrieben. 

Ich bin ein wenig hin und hergerissen in meiner Bewertung und werde deswegen wie in solchen Fällen bei mir üblich mehrere Punkte getrennt bewerten:

Geschichte: 3 von 5 Mückenstiche
Sprecher: 4 von 5 Märchenonkel
Musik: 5 von 5 donnernde Paukenschläge

Gesamt: 4 Regenbogen

SaschaSalamander 03.03.2014, 08.34| (0/0) Kommentare | PL | einsortiert in: Rezensionen Hörbuch

Statistik KW 09

GELESEN / GEHÖRT
1 - Witch and Wizard 01 - Verlorene Welt (J Patterson)
1 - Mindnapping 15 - Einsamer Anruf (AudioNarchie)
2 - Warum wir Hunde lieben, Schweine essen (...) (M Joy)


GESEHEN
Futurama Staffel 2
Doctor Who Staffel 7
I sell the Dead


NEUZUGÄNGE
Ondragon 02 - Totenernte (A Strohmeyer)


ANMERKUNGEN
1 - komplett
2 - teilweise
3 - abgebrochen

SaschaSalamander 02.03.2014, 20.58| (0/0) Kommentare | PL | einsortiert in: Statistik

Aufräumen, Umräumen, Sortieren

Nicht wundern, dass die Startseite auf einmal komplett leer ist ;-)

Mir ist heute mal nach einer kleinen Sortierung. Die letzten Wochen habe ich ja wenig Zeit, Lust und Nerv gehabt zum Bloggen. Wenn das Wetter grau und trist ist, habe ich mich teilweise schon sehr früh ins Bettchen verkrochen. Und wenn es dann mal schön war, musste ich sofort raus in die Natur. Bloggen ist halt doch nur ein Hobby, und keine Pflicht ... 

Dafür lege ich mich heute so richtig ins Zeug und bereite eine Menge Rezensionen und Berichte für Euch vor, damit es in den nächsten Wochen wieder viel für Euch zu Lesen gibt! 

Eine kleine Änderung: ich habe jetzt zudem die Themen "V-Rezepte" und "V-Produkte" in den Blog integriert. Weil ich manchmal doch Lust habe, Euch diese oder jenen vegetarischen oder veganen Produkte vorzustellen. Spannend, was es da alles auf dem Markt gibt! Und weil ich so viel experimentiere und meine Ergebnisse gerne mit Euch teilen möchte, wird es hier nun auch zwischendurch Rezepte geben. Wie schon beim Thema Bento gesagt finde ich, dass Bücher und Ernährung sehr gut in einen gemeinsamen Blog passen. Denn beides steht für Genuss, Lebensqualität und Kreativität. 

So, aber bevor ich mich hier im Geplauder verliere, setze ich mich lieber an die nächste Rezension. Bis später *winkt*

SaschaSalamander 02.03.2014, 09.56| (0/0) Kommentare | PL | einsortiert in: Blog

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