SaschaSalamander

Top Ten Tuesday Gekauft

Es ist normalerweise nicht leicht, eine Entscheidung zu treffen. Dieses Mal lautet das Thema der Top Ten Tuesday, dass sich jeder ein altes Thema nach Belieben heraussuchen darf. Aber es sind doch alle Themen klasse! Trotzdem, EIN Thema gibt es, das ist wie für mich gemacht:

Das Gefühl kenne ich nur zu gut. Ich brauche jetzt unbedingt ein Buch, es drückt, und ich muss es sofort kaufen. oder ertauschen. Egal. Hauptsache haben. Und sobald es da ist, werde ich es sofort lesen, SOFORT! Kein anderes Buch ist in diesem Moment wichtiger. Und dann hole ich es aus der Packstation ab, oder ich trage es stolz aus dem Buchladen nach Hause. Nachher fange ich an, erstmal dieses hier zu Ende lesen, aber dann! Und morgen dann habe ich grad keine Lust zum Lesen, übermorgen sehe ich ein anderes Buch, das ich jetzt sofort lesen muss, und auf einmal ist ein ganzes Jahr oder mehr vergangen. Mein einziger Trost ist, dass ich mit diesem Gefühl nicht alleine bin. Diese Liste bei den Top Ten ist der Beweis ;-)

Hier also meine Titel, die ich unbedingt haben musste und garantiert sofort lesen würde. Ohne Reihenfolge dieses Mal, denn in diesem Moment war jedes Buch die Nummer eins!





OSCAR UND DAS GEHEIMNIS DES KLOSTERS (C Frieser)
Dritter Teil einer Kinderbuchreihe um Nürnberg im Mittelalter. Wundervoll geschrieben, und am Erscheinungstag bin ich sofort in den Laden geflitzt. Das ist nun schon einige Wochen her, etwa ein Kapitel habe ich schon gelesen ...


VAGABOND / MUSASHI (T Inoue / E Yoshikawa)
Weiß nicht mehr, was davon mich zuerst reizte, das Buch oder der Manga? Beides jedenfalls erzählt die gleiche Geschichte, nämlich die eines berühmten Samurais. Musste ich sofort haben, denn der Schreibstil im Roman war toll, und die Zeichnungen im Manga waren einzigartig. Aber die Serie ist nicht abgeschlossen, und ich lese gerne am Stück statt immer zu warten. Und den Roman möchte ich erst nach dem Manga lesen. Na, wenigstens füllt es bereits eine komplette Regalreihe *seufz*


KUSHIEL - DAS ZEICHEN (J Carey)
Immer wieder bin ich über diesen Titel gestolpert, weil er so toll sein soll. Und weil er bei Tauschticket ständig nur zu überhöhten Ticketpreisen eingestellt wird, habe ich ihn mir gekauft, weil ich ihn endlich lesen wollte. Ich bin sicher, demnächst werde ich ihn lesen *überzeugt nickt*


DU GEHST, DU SPRICHST, DU SINGST, DU TANZT (G Feidman)
Die Biographie Feidmans. Mir war klar, dass ich sie nicht sofort lese. Aber ich musste sie haben. Es fühlt sich gut an, sie im Regal zu haben :-)


THE BEATRICE LETTERS (L Snicket)
Ich kaufte bei Erscheinungsdatum alles, was mit Lemony Snicket zu tun hatte. Auch dieses Buch. Aber dann habe ich es ein wenig liegenlassen, weil gerade andere Titel da waren. Und jetzt ist schon eine recht lange Zeit vergangen, soviel Bezug habe ich gar nicht mehr zur Serie. Ich werde mir die Serie allerdings demnächst komplett kaufen (davor war sie nur geliehen), und wenn ich die gelesen habe, lese ich direkt auch die Beatrice Letters.


RED JERICHO (J Mowll)
Jugendbuch, von dem ich massig viel gehört habe. Interessante Aufmachung, und ich liebe innovative Ideen, deswegen musste ich es haben, sobald ich davon gehört hatte. Das ist auch schon ein paar Wochen her.


MEINE PRATCHETT SAMMLUNG (T Pratchett)
Ich will die Sammlung komplett haben. Einige habe ich schon gelesen, andere habe ich noch vor mir. Sie laufen ja nicht weg, ich hab sie ja. Da kann ich andere vorschieben. Aber trotzdem musste ich sie alle bereits haben.


DIE WÄCHTER - TRILOGIE (S Lukianenko) Auch hier, bei Erscheinungsdatum ab in den Laden. Die ersten beide Bände habe ich gelesen, zwei weitere liegen vor mir. Ich mag den Autor, er ist ein Favorit, von dem ich ungesehen kaufe und lese, egal welcher Inhalt. Aber er ist zugleich auch ein Autor, von dem ich in kleinen Dosen lesen muss. Zuviel auf einmal macht mich recht schwermütig. Aber wenn ich in passender Stimmung bin und seine Titel lesen kann ohne runtergezogen zu werden, dann lese ich ihn zwischendurch immer gerne :-)


2012 (B D´Amato)
Sah es im Laden liegen und musste es haben. Passiert mir eher selten, bin sonst wesentlich kontrollierter. Aber das Cover war toll, der Inhalt klang klasse. 2012 ist ja inzwischen ausgelutscht vom Thema her, aber das hier klang einfach toll. Aber für dicke Wälzer nehme ich mir gerne im Urlaub Zeit oder wenn ich viel Muse habe. Wann hat man die schon? Doch WENN ich mal wieder Zeit und Muse habe, DANN, ja dann ...


SPIELER UNTER SICH (C Jönsson)
Zweiter Teil der Spieler-Trilogie, der erste hatte mich absolut begeistert. Ich wollte sofort den zweiten lesen, der erschien aber erst später. Als er erschien, war allerdings die Begeisterung des ersten Bandes verflogen (es ist immer noch toll, aber das Feeling "MUSS ICH LESEN" ist halt weg, wurde von neuen Titeln überdeckt), und ich warte nun, bis ich alle drei Teile komplett habe und fange dann beim ersten nochmal an und lese alles komplett.

SaschaSalamander 31.05.2011, 19.06| (1/1) Kommentare (RSS) | PL | einsortiert in: MachMit

Die neuen 100 Lieblingsbücher der Deutschen



Die 100 neuen Lieblingsbücher der Deutschen. Mensch, seit Monaten habe ich hier die alte Liste von 2004 vorgebloggt und meinen Senf zu jedem einzelnen Titel abgegeben, und bevor ich sie bloggen konnte, kommt schon eine neue. Na, bevor die neue Liste ausgewertet ist, werde ich hier auf jeden Fall die alte hier für mich persönlich auswerten, um sie dann mit der neuen zu vergleichen.

Dies ist mal eine Aktion, die genau nach meinem Geschmack ist. Hätte nicht gedacht, dass ich so schnell nach meiner "Reaktivierung" hier irgendwo mitmachen würde, aber "die 100 Lieblingsbücher der Deutschen" hat mich schon damals begeistert. Und umso mehr freue ich mich, dieses Mal bei der Aktion, die ich in >Claudias Bücherregal< entdeckt habe, dabei sein zu dürfen.

Hier der Text, den alle teilnehmenden Blogger heute bei sich veröffentlichen:

****************

Liebe Leser,

wie schon angekündigt startet morgen, am 01.06.2011, die Aktion "Blogger suchen die neuen 100 Lieblingsbücher der Deutschen". Ich freue mich sehr auf Eure persönlichen Lieblinge. So könnt Ihr mitmachen:

1. Schickt mir zwischen dem 01.06. und 01.08. 2011 eine Liste mit Euren 15 Lieblingsbüchern.

2. Vermerkt auf der Liste Euren Namen, Wohnort und Euer Alter.

3. Bücher aus Serien zählen einzeln, Ihr solltet also nicht schreiben "Biss-Trilogie", sondern Euch z.B. für "Biss zum Morgengrauen" entscheiden.

4. Die Reihenfolge der Bücher ist egal, nur die Anzahl der Nennungen auf allen Listen zählt.

5. Insgesamt nehmen 68 Blogs an der Aktion teil - reicht aber bitte Eure Liste nur bei einem dieser Blogs ein.

6. Gerne könnt Ihr im Freundes- und Familienkreis weitere Listen einsammeln und diese (wieder mit Namen, Wohnort und Alter) bei mir einreichen.

7. Auf meinem Blog findet Ihr regelmäßig Updates zur Aktion, genau wie bei >anderen teilnehmenden Bloggern<

SaschaSalamander 31.05.2011, 14.30| (0/0) Kommentare | PL | einsortiert in: MachMit

Hinter den Kulissen II

Hier und da habe ich schon geschrieben, was es mit Sara Salamander auf sich hat. Aber es gibt seitdem viele neue Leser, und ich möchte kurz erzählen, wie ich auf den Namen kam und was er für mich bedeutet: es gibt einige Bücher, die mich nicht nur begeistert, sondern die etwas in mir bewegt haben. Bücher, die zu einem Teil meines Lebens wurden. Nicht nur zu diesem Zeitpunkt, auch jetzt noch sind das vor allem die Werke von Michael Ende. Für manche war er "nur" ein Kinderautor, für viele jedoch ein unvergleichlicher Geschichtenerzähler, wie es ihn nur sehr selten gibt. Mit Inhalten, die nicht nur für Kinder geeignet sind sondern eine tiefe Weisheit erhalten.

Was habe ich bei dem Film DIE UNENDLICHE GESCHICHTE mitgebibbert, hatte Angst vor dem Gmork und weinte mit Atreju um sein treues Pferd, wünschte mir einen Glücksdrachen wie Fuchur. Wie oft habe ich das Buch gelesen, ich kann es nicht mehr zählen. Auch seine andere Werke liebte ich sehr, besonders MOMO, doch DIE UNENDLICHE GESCHICHTE hat mich verändert. Als ich von seinem Tod erfuhr, war ich sehr betroffen.

Umso mehr bin ich dankbar, dass sein Schaffen auch heute noch weiterlebt. Er hat junge Talente gefördert, und seine Werke werden - da bin ich mir sicher - eines Tages Klassiker sein, gleichbedeutend wie es heute Goethe oder die Gebrüder Grimm sind. Falls sie es nicht jetzt schon sind (wonach wird das beurteilt? Wer legt so etwas fest? Woran wird das gemessen?)

Als dann vor einigen Jahren die >LEGENDEN VON PHANTASIEN< erschienen, war ich überglücklich. Es waren nur Spin-Offs, und sie stammten von fremden Autoren. Aber das war mir egal, ich wollte erneut eintauchen in die faszinierende Welt. Dabei lernte ich neue Autoren kennen, die mich begeisterten. Die Titelbilder berührten mich sehr. Die Portale wirkten wie eine Einladung in eine fremde Welt. Ich wollte Teil dieser Welt werden. Und als ich den Blog eröffnete, sollte auch er ein Tor für meine Leser werden. Es gibt inzwischen mehrere Titelcover dieser Bücher, die natürlich neu aufgelegt wurden, doch ich persönlich finde die alten Entwürfe die schönsten.

Sara Salamander müsste eigentlich drei Namen haben. Klanglich am besten Sara Sandra Salamander oder Sara Sonja Salamander. Aber das ist für eine Domain zu lang, außerdem sollte es nicht zusehr nach Plagiat aussehen. Doch der Grundgedanke ist eine Anlehnung an den Bibliothekar Karl Konrad Koreander, einer meiner absoluten Lieblingsfiguren der Literaturgeschichte ever. Ich mag den ollen Kauz. Und wenn ich alt bin, werde ich irgendwann genauso schrullig wie er in meiner Welt aus Büchern sitzen und jungen Menschen Bücher in die Hand drücken, in welche sie hineingezogen werden. Mögen sie Phantasien erretten, wenn es eines Tages erneut der Leere unserer Realität zum Opfer fallen sollte.

Ich heiße meine Leser damals wie heute mit dem breiten Torbogen willkommen. Geheimnisvoll huscht ein Salamander über das Gestein, die Farbe schmeckt nach Wüstensand und Magie. Und im Hintergrund des Tor finden meine Gäste ein großes, dunkelbraunes Bücherregal. So umfassend, dass hoffentlich für jeden Geschmack etwas dabei ist. Greift zu, sucht Euch ein Buch heraus!

Der Text am Eingang ist geschrieben auf altem Pergament. Schon lange, bevor der Buchdruck erfunen wurde, hielten Menschen ihre Erzählungen auf Papyrus fest. Erzählten sie Geschichten in der Höhlenmalerei. Noch heute finden wir Zeugnisse der alten Kulturen, welche die Zeit überdauerten. Märchen sind vermutlich so alt wie die Menschheit selbst. Und auch, wenn ich hier weitgehend moderne Literatur vorstelle, so neige ich doch mein Haupt vor der langen Tradition des Geschichtenerzählens.

Ich wünsche mir, dass ich noch viele Jahre meine Bücher mit Euch teilen werde. Ich wünsche mir, dass Sara Salamander noch viele Jahre andere Menschen zum Lesen bewegen wird. Ich wünsche mir, dass Sara Salamander auch für andere Menschen eine Inspiration sein wird, ein Atemholen im Alltag, eine Orientierungshilfe für Neulinge und ein Fundus für Bücherwürmer.

Sara Salamander, das bin ich ganz alleine. Und natürlich meine Leser. Doch Person hinter diesem Blog bin alleine ich. Eine Frau Mitte 30. Ich führe ein mehr oder minder normales Leben als Sozialarbeiterin, Lebensgefährtin, Dosenöffnerin, Musikerin, Schreiberin, Leseratte. Ich liebe edles Essen, lange Spaziergänge, mich beim Sport auszupowern, spannende Filme und gelegentliche Treffen mit guten Freunden oder Blind Dates aus dem Internet.

Und hinter der Fassade von Arbeit, Alltag und Hobbies gäbe es noch eine Menge zu erzählen. Aber das ist eine andere Geschichte und ... nein, sie wird kein anderes Mal hier erzählt werden. Denn sie ist privat. Aber wer lange und aufmerksam hier liest, wird auch den Menschen hinter dem Blog erkennen in seinen Vorlieben, Interessen, Einstellungen, Prinzipien und geheimen Phantasien.

SaschaSalamander 31.05.2011, 09.50| (2/2) Kommentare (RSS) | PL | einsortiert in: Blog

Hinter den Kulissen I

Ich fühle mich derzeit sehr intensiv nach Rückblick, Ausblick, Bilanz. Hinterfrage meinen Blog, hinterfrage meine Einstellung dazu, hinterfrage meine Methoden. Und erinnere mich natürlich auch an viele Dinge. Deswegen möchte ich gerne einen Teil meiner Erinnerungen mit Euch teilen.


MEINE ERSTE REZENSION

Im Oktober 2003 schrieb ich meine allererste Rezension. Und zwar für die >Mangatainment<, wo ich bis zu deren Einstellung 2007 aktiv als Schreiberling tätig war. Ich war riesig aufgeregt, als ich den Redakteur anschrieb, ob ich einen Manga in seinem Magazin vorstellen dürfe und wenn ja, worauf ich zu achten habe. Es entstand ein langjähriger Kontakt, an den ich noch heute sehr gerne zurückdenke. Meine very first Rezi war der Titel >NEJI SCREW< von Kaori Yuki, den ich heute Vormittag hier vorgestellt habe. Und ich muss schmunzeln, schon damals hatte ich einen Hang zu langen Texten ;-)


SARASALAMANDER BEI MYBLOG

Wann genau ich bei Myblog SaraSalamander ins Leben rief, weiß ich nicht mehr exakt, aber es waren nur wenige Wochen bis Monate, bevor ich zu BlueLion wechselte. Die Texte von dort habe ich hierher übertragen. Dazu gehörten vor allem die Legenden von Phantasien, verschiedene Titel von Hohlbein und Isau sowie die Klippenlandchroniken. >Hier< sind meine alten Rezensionen zu finden.

An das Design kann ich mich nicht mehr genau erinnern, ich hatte damals ziemlich mit den Einstellungen zu kämpfen und war nicht allzu bewandert darin, selbst ein eigenes Design zu entwerfen. Es war recht schlicht.


SARASALAMANDER BEI BLUELION

Bald darauf gab es ein Gewinnspiel, bei dem man einen Blog für ein halbes Jahr gewinnen konnte. Da ich BlueLion als Privatblogger zu schätzen gelernt hatte, bewarb ich mich. Ich hatte Glück und bekam diesen Blog hier geschenkt.

Die Bedienung und Einstellungen waren hier wesentlich einfacher, und auch ohne spezielle Fähigkeiten im Webdesign konnte ich mir mein Wunschdesign basteln. Die Grafiken erstellte mein Mann für mich, er hat wirklich hervorragende Arbeit geleistet, denn ich war ziemlich pingelig und meine Vorstellungen sehr konkret. Ich habe das Design seitdem eigentlich nicht mehr verändert. Es gefällt mir so, wie es ist, es bedeutet mir sehr viel, weil ich inhaltlich und emotional sehr viel damit verbinde.

>Hier< ist eine Zusammenfassung meines Einstandes. Willkommensgrüße, Einweihungsparty, Hintergründe zum Blog und ein wenig Nähkästchengeplauder.

Bevor all dies wieder viel zu lang wird, werde ich in einem nächsten Beitrag dann ein paar Hintergründe bringen, warum ich mich Sara Salamander nenne, wie das Design entstand und warum es mich auch heute noch tief berührt.

SaschaSalamander 30.05.2011, 16.22| (0/0) Kommentare | PL | einsortiert in: Blog

Neji Screw

yuki_neji_1.jpgDiese Rezension ist etwas ganz Besonderes für mich. Hier auf SaraSalamander ist sie niemals erschienen. Was es damit auf sich hat, werde ich heute Nachmittag erzählen

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Soso, nun habe ich mich also entschieden, ebenfalls eine Rezension für die Mangatainment zu schreiben: ich habe mir eine Neuerscheinung meiner Lieblings-Mangaka herausgesucht, habe ihn gelesen, mir ein paar Notizen gemacht, den groben Inhalt des Textes überlegt und …und stelle nun ernüchtert fest, dass es nicht gerade leicht ist, einen passenden Einstieg zu finden ;-)

Die Entscheidung, welchen Manga man kaufen möchte, fällt nicht immer leicht. Wenn eine Serie startet, kann es sich unter Umständen über Monate oder gar Jahre hinziehen, bis man nach 38 oder immer mehr werdenden Bänden die komplette Serie im Regal stehen hat. Deswegen freue ich mich auch sehr, wenn zwischendurch ein einzelner abgeschlossener Band erscheint. Noch dazu, wenn er von Kaori Yuki stammt, der berühmten Zeichnerin von Angel Sanctuary, Boys next door und God´s Child (früher veröffentlicht als Count Cain).

Ich war erstaunt, den Manga eingeschweißt im Ständer zu sehen! Er ist weder „adult“ noch ist eine kleine Beilage (Postkarte o.Ä.) zu finden. Dabei ist gerade das doch oft die Vorfreude auf den Kauf: An der Drehsäule oder am Regal stehen und einige Mangas durchblättern, Zeichnungen betrachten, Klappentexte lesen und eine Zeitlang stöbern, bevor man sich für eine neue Serie entschieden hat. War wohl nix – nicht einmal ein Klappentext, der dem Leser Hinweise auf den Inhalt des Buches gibt. Aber gut, ein einzelner Band und dazu noch der Name der berühmten Zeichnerin, da kann man vermutlich nicht viel falsch machen für 6 Euro. Mitgenommen, zu Hause ausgepackt und losgeschmökert.

Beim ersten Überfliegen stellt man dann auch gleich fest, dass leider keine Plaudereien und Infos am linken Seitenrand zu finden sind, auch keine persönlichen Kommentare, Vermerke oder ein Schlussworte der Autorin. Ein kurzer Überblick über die Geschichte wird gleich zu Beginn gegeben:

„Ich bin Screw. Meinen wirklichen Namen kenne ich nicht. Im Jahr 1992 wurden meine Freundin Snow White und ich umgebracht und anschließend eingefroren. Im Jahr 2033 holte mich die Regierung G.E.R.A ins Leben zurück. Ich bin ein Wiederkehrer ohne Gedächtnis. Und nicht nur das: Ich soll meine übernatürlichen Fähigkeiten in den Dienst der Regierung stellen!“ (Seite 1)

Und so beginnt auch der erste Teil der Erzählung: Der Hauptcharakter durchlebt einen Traum, in welchem er einem Jungen begegnet, der sich ihm als „Screw“ vorstellt, als eine Schraube unter vielen (Jap. Neji = engl. Screw = Schraube).

Er erwacht und findet sich an einem fremden Ort wieder, ohne Gedächtnis an seine Vergangenheit und seinen Namen. Er nennt sich daraufhin selbst Screw. Bald erfährt er vom Regierungsarbeiter Luther, dass er 41 Jahre lang als Testobjekt für G.E.R.A benutzt wurde und nun als „Rebirther“ (Wiedergeborener) mit besonderen übersinnlichen Wahrnehmungen und Fähigkeiten erweckt wurde. Auch seine frühere Freundin, Snow White, wird von der Regierung als Testobjekt missbraucht. Um ihr zu helfen, soll er für G.E.R.A als Attentäter arbeiten. Doch alles entwickelt sich anders als geplant, und er entschließt sich zur Flucht …

Der zweite Teil startet unerwartet mit einem neuen Hauptcharakter: Cross, der seine übersinnlichen Kräfte ebenfalls für die Regierung einsetzt. Die beiden finden mehr über ihre gemeinsame Vergangenheit heraus, und auch der wahre Hintergrund von G.E.R.A wird genauer beleuchtet, …

Und damit es spannend bleibt, … werde ich nicht verraten, was es mit dem hübschen Mädchen Norma Jean auf sich hat, das im dritten Teil plötzlich vom Himmel fällt ;-)

Der Manga ist relativ spannend zu lesen, es fällt schwer, ihn aus der Hand zu legen. Es wird in dunklen Farben und beklemmender Atmosphäre eine nahe Zukunft vorgestellt, in welcher die Charaktere sich nach ihrem Erwachen befinden. Gelegentliche Gags oder Situationskomik, wie man sie aus den ersten Bänden von Angel Sanctuary gewohnt ist, sind äußerst selten. Es gibt immer wieder neu beginnende Handlungsstränge, die zum Weiterlesen animieren.

Was eine angenehme Auflockerung darstellt, ist die Interaktion zwischen dem etwas ruhigeren Screw und dem impulsiven Cross. In ihren Dialogen erinnern sie sehr stark an Setsuna und Kato im Höllenkapitel aus Angel Sanctuary. Und sie sind so gegensätzlich wie Raphael und Michael (Cross, der vom Verhalten her ein wenig an den Feuerengel Michael erinnert, steht ihm auch in Sachen Charakter und Verhalten in nichts nach, und in manchen Szenen bleibt mal wieder kein Stein auf dem anderen). Ein wirklich starkes Team …

Sowohl in Zeichnung – dazu nachher noch etwas mehr – als auch von der Handlung her wirkt der Band eher wie ein Rohentwurf der Zeichnerin, in dem sie für sich selbst Entwürfe und Gedanken für eine breit gefächerte Handlung skizziert.

Es ist schade, dass viele der begonnenen Handlungsstränge unbeantwortet und unvollständig bleiben. Der Manga ist sehr komplex, und er ist nicht gerade zum schnellen Überblättern geeignet. Um ihm zu verstehen, sollte man sich Zeit nehmen und ihn wirklich bewusst lesen. Es fällt dann nicht ganz so schwer, sich in die einzelnen Charaktere und Handlungsabläufe hineinzuversetzen und mitzufiebern.

Besonders der dritte Teil dürfte für die meisten Leser im ersten Moment sehr verwirrend sein. Es gibt auf den ersten Blick keinen Zusammenhang zwischen dem bisher Geschehenen und der neuen Handlung (auch auf den zweiten, dritten und vierten Blick muss man da schon wirklich suchen). Es wirkt wie eine neue Geschichte mit alten Hauptfiguren in einer neuen Umgebung.

Dafür, dass all diese Handlungen in einem einzigen Band stattfinden, hat die Zeichnerin wirklich Großes geleistet. Trotzdem wäre die gesamte Handlung in mindestens drei oder auch mehreren Bänden vermutlich schöner zu lesen. Abrupte Szenenwechsel, abgebrochene Handlungsabläufe, völlig neue und eigentlich gar nicht zu den bisherigen Geschehnissen passende Ereignisse – das macht Geschmack auf mehr und Enttäuschung über das plötzliche Ende der Erzählung. Dort, wo die Erzählung endet, könnte ein mehrbändiger Manga gerade seinen Anfang nehmen.

Was geschah in Screws Vergangenheit, wie wird es mit Luther weitergehen, wer und was genau steckt hinter G.E.R.A, wo und wie werden Screw und Cross ihre Kräfte zukünftig anwenden, stehen die Großfirmen G.E.R.A und Clockworks in Verbindung, werden Norma und ihre Freundinnen tatsächlich schaffen und (nene, schön selber lesen, ich verrate es nicht *g*) …? Das Ende lässt sehr viele Fragen offen und gibt fast schon zuviel Raum für eigene Vorstellungen und Vermutungen.

Die Zeichnungen selbst sind eigentlich nicht schlecht, aber wer exakt den gleichen Stil wie in Angel Sanctuary erwartet und erhofft, wird leider enttäuscht werden. Übung macht den Mangaka – und man sieht deutlich, dass Kaori Yuki sich im Laufe der Zeit wirklich sehr verbessert hat.

Was einem allerdings bekannt vorkommen dürfte, das sind hübsche Männer mit zierlichem Gesicht und unschuldig blickende Mädchen mit langem, wallendem Haar. Ebenso wie ihre anderen Mangas ist Neji auch ziemlich düster gehalten. Der gesamte Band ist mit Rasterfolie, Speedlines, Schattierungen und vielen Details ziemlich gefüllt, was in manchen Szenen – jeweils sehr gut zur entsprechenden Handlung passend – stark bedrückend und sehr atmosphärisch wirkt. Nur einige wenige Bilder sind sehr hell gehalten, sodass die Aufmerksamkeit in Schlüssel- und bewegenden Szenen besonders auf Ausdruck und Emotion des Charakters gelenkt wird.

In den ersten beiden Teilen fällt vor allem auf, wie dünn gestrichelt die Zeichnungen wirken, als wäre die Autorin sich unsicher, oder als wäre es eben ein erster grober Entwurf. Auch die Schrift ist sehr dünn. Wenn der Text dann ohne entsprechenden eigenen Untergrund einfach in die Zeichnung hineingeschrieben ist, fällt es stellenweise sehr schwer, wird der eigentlich sonst recht leichte Lesefluss unterbrochen, bis man dann alles mühsam entziffert hat.

Was dagegen besonders positiv auffällt, sind die vielen Details, die Kaori Yuki in die Zeichnungen eingebracht hat. Die Testobjekte in ihren flüssigkeitsgefüllten Behältern, Maschinen und Uhrwerk im Hintergrund, das Kettenkarussell oder der gemusterte Sofabezug alleine sind schon einen extra langen und bewundernden Blick wert … Auch die Coverbilder zu den einzelnen Kapiteln sind sehr detailliert und wunderschön gezeichnet.

Alles in allem kann man sagen, dass Neji Screw eine sehr komplexe Geschichte ist, die spannend zu lesen ist auch von den Zeichnungen her zum größten Teil gefällt. Wenn man die Erwartungen nicht allzu hoch schraubt und einige Lücken in der Erzählung in Kauf nimmt, wird er gefallen.

Für Einsteiger und Erstleser ist er wohl eher gewöhnungsbedürftig, aber als Mangafan und treuer Anhänger von Kaori Yuki ist er natürlich ein Muss ;-)

SaschaSalamander 30.05.2011, 09.00| (0/0) Kommentare | PL | einsortiert in: Manga

Statistik KW 21

Gelesen / Gehört
Sonst noch Fragen? (R Yogeshwar)
Die Nacht der gefangenen Träume (A Michaelis)
Fausto (O Dierssen)
Tödliches Begehren (I L Minden)
Endzeit (L Jensen)
Off Road Kids (A Himekawa)


Gesehen
/


Geschenkt
/


Getauscht
/


 Gekauft
/

SaschaSalamander 29.05.2011, 19.34| (0/0) Kommentare | PL | einsortiert in: Statistik

Ein klein wenig Wahnsinn

Ich fahre total auf Listen ab. Schon seit ich denken kann, muss ich alles katalogisieren, in Listen packen, aufräumen und sortieren, es muss alles schön übersichtlich für mich sein. Und weil Bücher für mich schon immer wichtig waren, führe ich seit 1991 Liste über meine gelesenen Bücher.

Natürlich hat sich die Art und Weise der Auflistung geändert. Früher sortiere ich nach anderen Kriterien als heute. Titel vor 1991 sind nirgends gelistet, und in den ersten Jahren habe ich nur selektiv notiert, vor allem die der Bücherei. Damals gab es noch ein Heftchen, in welches die Mitarbeiterin einen Datumsstempel drückte und rechts in das Feld von Hand die Katalogisierung des Buches eintrug, damit man später einen Nachweis über den Verleih hatte. Ich notierte mir zu Hause in diesem Heft zusätzlich die Titel, damit ich den Überblick behielt. Denn ich war damals ein wenig schludrig und hab die Bücher gerne etwas länger behalten und wusste oft nicht mehr, für welches Buch ich überhaupt angemahnt wurde ;-)

Später arbeitete ich dann ehrenamtlich in der Bücherei, da wurde ich zuverlässiger, wurden auch die Listen sauberer und sortierter. Dann die höheren Schulklassen, das Studium, da habe ich teilweise nur freiwillige Bücher notiert und die Fachbücher und Zwangslektüre weggelassen. Später schrieb ich Fachbücher wieder dazu, weil ich erkannte, dass ich sie "nicht für die Schule, sondern für das Leben" las.

Die Listen scheinen extrem lang. Allerdings empfinde ich sie durch die mehrteiligen Mangas und Hörspielreihen als kürzer, als sie tatsächlich optisch erscheinen mögen. Auf jeden Fall habe ich >hier< unter "gelesene Titel"  alles notiert. Nicht ganz chronologisch, nicht ganz komplett. Aber so komlett und chronologisch als möglich :-)

Spannend für mich, weil ich auf diese Weise zurückverfolgen kann, wie sich meine Interessen im Laufe der Zeit veränderten und wann ich neue Genres für mich entdeckte. Ich kann für mich selbst rekapitulieren "welches war mein erster Hohlbein" oder "wann habe ich zum ersten Mal Ralf Isau gelesen" oder "in welchem Jahr habe ich mein Vorurteil gegen Harry Potter aufgegeben und mich an den ersten Band gewagt" oder "wie alt war ich, als ich meinen ersten Horrorroman gelesen habe?"

Interessant für meine Leser vielleicht deswegen, weil man sehen kann, was ich schon so alles gelesen habe. Nicht alles rezensiert, aber immerhin gelesen. Wer wissen möchte, ob ich dieses oder jenes Buch schon gelesen habe, kann zum Beispiel auf die gelesenen Titel klicken und dann Strg und F klicken und im Suchfeld den Titel oder Autor eingeben und sich durch meine Liste wühlen.

Wer einen Blogbeitrag zu diesem Buch sucht, sollte in der Suchfunktion links oben in der Seitenspalte den Autor oder ein markantes Stichwort des Titels eingeben.

SaschaSalamander 28.05.2011, 18.39| (0/0) Kommentare | PL | einsortiert in: Blog

Leseverhalten bei Rezensionen

Ich finde es spannend, auf wie viele unterschiedliche Weisen man eine Rezension lesen kann. Und weil ich so neugierig bin, habe ich gleich ein paar Fragen an Euch. Es ist kein Stöckchen und keine Mitmachaktion. Ich freue mich über Kommentare hier im Blog. Aber wenn Ihr die Antwort in Eurem eigenen Blog postet und auf mich verlinkt, bin ich natürlich keinesfalls böse ;-)

1. Wo lest Ihr real und virtuell am liebsten Eure Rezensionen?

2. Was ist Euer Ziel beim Lesen einer Rezension?

3. Lest Ihr lieber längere und ausführliche Rezensionen,
    oder doch lieber kurz und knapp?

4. Lest Ihr Rezensionen VOR oder NACHDEM Ihr ein Buch lest?

5. Wie wichtig ist eine Rezension für Eure Kaufentscheidung?

6. Viele hier werden bei Amazon lesen. Wie geht Ihr beim Lesen vor:
    lest Ihr nach Nützlichkeit oder Aktualität?
    sortiert Ihr gerne nach Anzahl der Sterne?
    und wenn ja, lest Ihr zuerst die guten oder schlechten Rezis?

SaschaSalamander 28.05.2011, 09.32| (7/6) Kommentare (RSS) | PL | einsortiert in: MachMit

Endzeit

jensen_endzeit_1.jpgDa ich nicht so viel Zeit zum Hören habe momentan, geht es eher langsam vorwärts. Macht nichts, ich muss ja nicht alles im Rekordtempo "abarbeiten". Dafür genieße ich momentan täglich in kleiner Dosis.

Bei Amazon hat das Buch ja nicht so gut abgeschnitten, sehr viele finden es mittelmäßig oder sogar ziemlich schlecht. Die Gründe, warum so viele Leute das Buch nicht mögen, habe ich mir noch nicht durchgelesen. Spoilergefahr, da bin ich schon recht vorsichtig geworden. Aber sobald ich fertig bin, werde ich mich auf die negativen Rezis stürzen und nachsehen, was die Leute an dem Buch störte!

Bisher (20 von rund 90 Tracks) gefällt es mir ziemlich gut. Die Therapeutin finde ich recht gut geschildert und von Sawatzki prima dargestellt. Auch Bethany ist auf ihre Weise sympathisch, die ungehörte Prophetin mit dem leicht wahnsinnigen Touch. Irgendwie mag ich diese Verrückte.

Vorhin musste ich an einer für mich sehr spannenden Stelle abbrechen, und ich werde versuchen, mir morgen wieder ein wenig Zeit dafür freizuschaufeln um zu erfahren, wie es nun weitergeht!

SaschaSalamander 27.05.2011, 18.24| (0/0) Kommentare | PL | einsortiert in: Aktuelles | Tags: Thriller, Dystopie,

Eins über allem - Dir selber sei treu

In letzter Zeit habe ich mir sehr viele Gedanken über die Zukunft meines Blogs gemacht. Was war? Und wo will ich hin?

Ich weiß noch, als ich damals hier anfing, da gab es sogut wie fast keine Bücherblogs im Web, das Bücherbloggen war eher ein Novum. Nein, ich war weder die "Urmutter" noch die Begründerin, aber immerhin eine der allerersten.

Hier bei BlueLion ist mein zweiter Start, begonnen hatte ich bei einem anderen Anbieter, wo ich nach einigen Monaten dann jedoch hierher wechselte. Rund sieben Jahre ist es her, dass ein Blog namens SaraSalamander das Licht des WWW erblickte.

Es kamen von anderen Usern weitere Blogs dazu, man war gegenseitig verlinkt. Irgendwann wurde es mir zuviel. Überall gab es Stöckchen, unzählige regelmässige Aktionen, klick mich hier - ich link Dich dort. Das gefiel mir nicht mehr. Ich wollte meine Leser nicht halten, indem ich Teil einer Community war, sondern weil ich gute Rezensionen einstellte.

Dann hatte ich eine Zeit lang aus beruflichen und persönlichen Gründen wenig Möglichkeit zum Schreiben und habe dann auch die meisten meiner Leser verloren, als ich längere Zeit nur noch selten bloggte. Danke den wenigen Lesern der ersten Stunde, Eure Treue über die inzwischen sieben Jahre Bloggerzeit bedeuten mir sehr viel!

Ich bin nach einer Pause wieder eingestiegen und habe fast bei Null angefangen. Und in der Zwischenzeit gab es unzählige Bücherblogs, die Community ist nicht mehr überschaubar. Und auch die Aktionen sind gestiegen. Challenges, Marathons, Stöckchen, Mitmachaktionen wo man nur hinsieht.

Ich freue mich, dass das Buchbloggen nun so einen Aufschwung erlebt hat. Ein paar sehr schöne Blogs habe ich entdeckt, wo ich gerne lese. Und ich möchte mich gerne beteiligen in der Community, allerdings nicht wie manche überall teilnehmen und überall dabeisein. Sondern sehr selektiv, und zwar nach meinem persönlichen Geschmack. Es gibt Mitmachaktionen, die mir sehr gut gefallen, da werde ich dabeisein. Nicht regelmässig, sondern wenn mir das Thema gefällt. Stöckchen werde ich mir schnappen, wenn sie mir gefallen. Meine Zeit ist begrenzt, ich muss arbeiten, habe eine Familie und neben Lesen auch andere Hobbies.

Andere Blogs lese ich gerne, kommentiere nun wieder auch, verlinke diejenigen, die mir persönlich am besten gefallen. Werde jedoch keine Gefälligkeitslinks verteilen und auch ohne schlechtes Gewissen einen Blog wieder entfernen, wenn ich irgendwann nicht mehr dort vertreten bin. Wie gesagt: ds Internet ist nicht alles, und ich möchte deutlich Prioritäten setzen.

Bei Challenges werde ich eher weniger teilnehmen, es sei denn, irgendeiner trifft zu 150 % meinen Geschmack. Denn ich lese nicht gerne, was ich lesen soll, sondern ich entscheide spontan. Ich weiß heute nicht, auf welches Buch ich morgen Lust haben werde.

Ich finde es toll, dass die Leute so aktiv sind, so viel organisieren, so viel in der Community machen. Aber für mich selbst ist es einfach nicht mein Ding. Bin kein so ein Massenmensch, wenn ich mir gegenüber ehrlich bin, auch wenn das vielleicht "gut fürs Geschäft" wäre, überall mitzumachen und mich in wichtigen Blogs präsent zu zeigen in den Kommentaren. Trotzdem: "Eins über allem - Dir selber sei treu!"

Was ich vorhabe zu ändern: ich möchte wie damals wieder anfangen, gelegentlich Rätsel zu stellen und gelegentlich ein paar Fragen zum Leseverhalten in die Runde werfen. Nicht als Stöckchen oder Aktion, sondern einfach als Blogbeitrag, in dem ich mich über Kommentare freue. Unter der Rubrik "MachMit" könnt Ihr ein paar Beiträge von damals finden, wie ich sie wieder aufleben lassen möchte.

Schon lange hatte ich damals vor, auch Interviews und Gewinnspiele einzubauen, doch mir war klar, dass ein kleiner unbekannter Blog für Autoren nicht unbedingt das goldene Mekka sein würde, also habe ich es gar nicht erst versucht. Inzwischen jedoch habe ich einigen Kontakt zu verschiedenen Autoren und Verlagen, sodass es vielleicht doch gelegentlich einmal ein Schmankerln für Euch geben wird. Vor allem durch die Möglichkeit von Facebook und Amazon bieten sich weitere Möglichkeiten der Kontaktaufnahme und Verbreitung, und ich habe bereits einige interessanten Seiten bei Facebook entdeckt.

Nein, ich will nicht mit Biegen und Brechen "größer" werden. Aber mein Blog ist irgendwie auch mein Baby, das mir in Planung und Durchführung seit über sieben Jahren am Herzen liegt, und ich möchte es nun ein wenig fördern. Sieben Jahre, langsam sollte es den Kindergarten verlassen und den Ernst des Lebens kennenlernen :-)

SaschaSalamander 27.05.2011, 15.43| (2/2) Kommentare (RSS) | PL | einsortiert in: Blog

Gayheimnisse

deadsoft_gayheimnisse_1_1.jpgKurzgeschichten lese ich recht schnell normalerweise, in diesem Fall habe ich einige Wochen für das Buch gebraucht. Das lag aber nicht daran, dass es mir nicht gefallen hätte. Sondern im Gegenteil: ich habe mir sehr viel Zeit für die einzelnen Geschichten genommen statt wie sonst zwischen Tür und Angel zu lesen. Denn was in GAYHEIMNISSE präsentiert wird, ist quasi ein Best Of der aktuell angesagtesten Autoren des Genres. Ein Must-Have für jeden, der gerne homoerotische Literatur liest.

Die meisten der Schriftsteller sind mir bereits bekannt, sei es aus eigener Erfahrung,weil sie aktuell auf meinem To-Do-Stapel liegen oder weil sie mir positiv von Freunden empfohlen wurden. Darunter Inka Loreen Minden, Stefanie Herbst und Juna Brock, Simon Rhys Beck, Sandra Henke, Verena Rank, Justin C Skylark, jeder einzelne dieser Namen bereits für mich ein Garant auf eine gute Story, darunter meine drei Lieblingsautoren rund um Gay. Autoren, bei denen man ohne Zögern zugreifen kann bei jedem neuen Titel.

Neu waren für mich Nicole Henser, Sandy Renee Henriks, Angelika Hoffman, Kathrin von Potulski, Hanna Julian und Kira Hawke. Besonders begeistert hatte mich Nicole Henser, doch auch die anderen Autorinnen waren wirklich große Klasse.

Was mir sehr gefällt ist die kurze Beschreibung der einzelnen Autoren nach jeder Geschichte. Ein Vermerk, welche Titel noch erschienen sind, wo sie bereits andere Titel veröffentlicht haben, dazu ein paar private Daten. Das macht es für mich als Leser greifbarer. Ich mag es, wenn Autoren keine fernen Wesen sind, weitab vom Leser, sondern wenn sie wirklich als Menschen erscheinen mit Vorlieben, Hobbies und Interessen. Dadurch fällt es mir auch leichter, später beim Stöbern nach dem nächsten Roman mir diesen oder jenen Schreiberling ins Gedächtnis zu rufen und mich für ein neues Buch von ihm / ihr zu entscheiden.

Die Geschichten selbst sind wunderbar abwechslungsreich. Verbrecherjagd, Alienentführung, ein düsteres Vampirschloss, die Suche nach dem Yeti, Japan um die Zeit des 2. Weltkrieges, ein heißes Treffen beim Filmdreh, ein heimlicher Beobachter in der Nachbarwohnung, Frankreich im Jahre 1793, ein Schweigemönch mit tragischer Vergangenheit und viele weitere packenden Szenarien. Ich finde es schön, wie hier immer wieder neue Verpackungen für "das Eine" gefunden werden.

Auch die Sprache ist - wie üblich bei Deadsoft, ich kenne es nicht anders, ein großes Lob an den Verlag! - einfach klasse. Kein Kitsch und Schmalz, aber auch kein perverser Dirty Talk. Sondern ein flüssiges Beschreiben der Situation, detailliert und doch respektvoll. Ein Genuss für den Leser.

Das unterscheidet Erotik von Pornographie, auch wenn viele Leute beides leider in einen Topf werfen. Aber Veröffentlichungen wie GAYHEIMNISSE zeigen, dass Sex zwar toll ist, aber eben auch nicht alles. Es geht um Liebe, um Gefühle, um Macht, um Spaß an der Freude. Sex sollte keine Sachen zwischen leblosen Maschinen sein sondern ein Akt zwischen zwei Menschen, die sich zugeneigt sind.

Für Kenner des Genres bietet das Buch viele kleine Leckerbissen der Lieblingsautoren. Für Neulinge einen prima Einblick in die unterschiedlichen Schreibstile der einzelnen Verfasser und ein Appetizer für weitere Bücher.

Eines hatten jedenfalls alle Geschichten gemeinsam: sie waren viel zu kurz, gerne hätte ich mehr von den Autoren gelesen. Aber das lässt sich einrichten, denn GAYLÜSTE steht bereits in meinem Regal, und GAYFÜHLVOLL wird demnächst folgen :-)

SaschaSalamander 27.05.2011, 09.52| (0/0) Kommentare | PL | einsortiert in: Rezensionen Buch | Tags: Queer, Erotik, Tip,

Endzeit

jensen_endzeit_1.jpgMal ein GANZ kurioser Fall, wie ich auf das Buch aufmerksam wurde: durch eine Postkarte in einem dieser Ständer, wo man diese Ed-Cards, die Werbung und sonstigen Postkarten findet als kostenlose Werbung. Dieses Bild sprach mich an und ich wollte wissen, was das darstellen soll. Als ich sah, dass es ein Buchcover ist, musste ich die Karte unbedingt haben und mit nach Hause nehmen, weil ich wissen wollte, was für ein Buch das ist. Billige Werbung. Aber hat funktioniert :-)

Seit zwei Tagen höre ich ENDZEIT von Liz Jensen. Das Buch selbst hat ja keine so guten Bewertungen. Ich finde es bisher allerdings recht nett, aber gut, da ich derzeit wenig Muse für Hörbücher habe, habe ich auch nur das erste Zehntel geschafft. Vielleicht liegt es auch an Andrea Sawatzki. Sie ist eigentlich immer ein Garant. Klassischer Fall von "bei ihr ist sogar das Telefonbuch hochspannend". Toll, wie sie die Stimme variiert, wie sie Bethany Bedrohung einhaucht und die Therapeutin angstvoll klingen lässt. Wie die Handlung sich entwickelt, bin ich gespannt.

SaschaSalamander 26.05.2011, 15.22| (0/0) Kommentare | PL | einsortiert in: Aktuelles | Tags: Thriller, Dystopie,

Die Nacht der gefangenen Träume

michaelis_traeume_1.jpgNachdem der >MÄRCHENERZÄHLER< von Antonia Michaelis mich so begeistert hatte, habe ich mir einen Stapel Bücher von ihr bei Tauschticket ergattert. Und mal geguckt, was ich in der Bücherei noch finden konnte. Weil ich die NACHT DER GEFANGENEN TRÄUME nicht als Buch bekam, habe ich mich für das Hörbuch entschieden, gelesen von Felix von Manteuffel.

Hm, müsste ich das Buch bewerten, würde ich (für die Hälfte, denn danach habe ich abgebrochen) ganz sicher eine prima Bewertung abgeben. Es hat mir sehr gut gefallen. Sehr schone Metaphern und Sinnbilder, die auch für Kinder nachvollziehbar und verständlich sind. Märchenhafter Schreibstil, Fantasy genau für Kinder und Jugendliche, wie ich es liebe. Kein All-Age, sondern wirklich ein Kinderbuch, Jugendbuch. Mir gefällt die Idee und die Umsetzung sehr gut. Und auch während des Vorlesens konnte ich einige sehr schönen Wortspiele erkennen, die ich lieber gelesen als gehört hätte.

Aber der Vortrag hat mich ziemlich eingeschläfert. Der Sprecher ist nicht übel, aber gerade für ein Kinderbuch wünsche ich mir mehr Abwechslung in der Stimme. Es muss ja nicht gleich Rufus Beck sein, der für jede Figur eine eigene Stimme bastelt. Aber wenigstens ein wenig Emotion. Ich will es in der Stimme hören, wenn etwas Aufregendes passiert. Ich will die Begeisterung spüren, die Angst. Statt dessen habe ich mich zwei CDs lang ziemlich gequält und es dann abgebrochen. Was bringt es, wenn ich in Gedanken immer wieder abdrifte und der Sprecher mich nicht einmal zurückholen kann?

Bei Amazon habe ich mal flink geklickt, auf den ersten Seiten sehe ich von ihm eigentlich nur Hörbücher für Erwachsene. Krimis, oder auch die Erwachsenenlesung von Harry Potter. Dort mag es vielleicht passen, da Krimis anders aufgebaut sind. Aber für ein Kinderbuch, da fand ich ihn wirklich die falsche Wahl. Schade. Denn eigentlich wirklich ein hervorragendes Buch, das mir sehr gefallen würde. Ich werde mir das Buch demnächst kaufen oder ertauschen. Möchte es gerne gedruckt vor mir liegen haben, das Hörbuch war eine Enttäuschung für mich :(

SaschaSalamander 26.05.2011, 09.51| (0/0) Kommentare | PL | einsortiert in: Aktuelles | Tags: Kinder, Deutsch,

Setzen - Sechs

Ich möchte einfach einmal etwas loswerden, das mir schon oft aufgefallen ist. Seit ich in letzter Zeit auf noch mehr Blogs lese und in noch mehr Communities unterwegs bin, fällt es mir umso verstärkter auf. Denn ich möchte mich gerne schnell und bündig informieren, ich liebe lange Rezensionen, die etwas über den gewünschten Titel aussagen. Umso enttäuschter bin ich dann, wenn die vermeintlich lange Rezension sich entpuppt als:

- 15 Zeilen Klappentext abschreiben

- 20 Zeilen eigene Zusammenfassung des Klappentextes in eigenen Worten

- 15 Zeilen eigene Meinung, die sich auf die Handlung beziehen und aus Klappentext und Zusammenfassung ersichtlich sind auch ohne das Buch gelesen zu haben.

- 5 Zeilen eigene Meinung, die in etwa lauten "das Buch ist sehr spannend, ich habe es in einem Rutsch gelesen, der Anfang zieht sich ein wenig, aber gegen Ende konnte ich es nicht mehr aus der Hand legen" oder "naja, hab mich ziemlich durchgequält, die Charaktere waren alle ein wenig flach, und die Story war ziemlich klassisch. Hatte mehr erwartet".

- 2 Zeilen Fazit: "Muss man unbedingt haben, DIE Empfehlung des Jahres" oder "kann man sich sparen, lieber erst mal reinlesen und dann selbst entscheiden"

Danke für die Info! *grml*
Und für sowas kriegen die Leute Reziexemplare *motz*
Sowas hab ich in der 9ten Klasse als Referat abgegeben, als ich das Buch nicht lesen wollte. Hab es nicht gelesen und trotzdem solche Phrasen vorgetragen und bekam ´ne glatte 1.

Sorry, da bin ich ein bischen gefrustet. Wenn ich ein Buch nichtssagend finde, stehe ich dazu und erkläre das ausführlich. Oder wenn es mir gefällt, dann teile ich das auch entsprechend mit dem Leser. Und wenn mir nichts dazu einfällt, dann schreibe ich eben keine Rezi, auch das sollte der Verlag einem zugestehen. Aber solche nichtssagenden Langtexte gehen mir auf den Keks. Jaja, ich muss sie nicht lesen. Leider sieht man es dem Text vorher nicht an, und es waren vergeudete zwei Minuten, in denen ich auch was anderes hätte lesen können.

Genug gemotzt, zurück zu den schönen Dingen des Lebens ;-)

SaschaSalamander 25.05.2011, 20.50| (3/3) Kommentare (RSS) | PL | einsortiert in: Pulp

Die Galerie der Lügen

galerie_1.jpegAls Isau-Fan habe ich inzwischen fast alle Werke gelesen, nur sehr wenige gilt es noch nachzuholen. Diesmal widmete ich meine Zeit der "Galerie der Lügen", die mich auf ihren 630 Seiten gut unterhalten hat. Viel Freude, aber auch ein wenig Kritik möchte ich für diesen Titel loswerden. Aber wie immer, erst einmal der Inhalt:

Alex Daniels ist Journalistin, sie befasst sich vor allem mit Artikeln rund um Darwinismus, Kreationismus, Intelligent Design. Während einer Preisverleihung wird sie von der Polizei festgenommen, denn ihre Fingerabdrücke wurden nach der Zerstörung eines wertvollen Kunstwerkes aufgenommen, sie wurde zweifelsfrei als Täterin identifiziert. Alex erhält Hilfe von einem Fremden, welcher ihr Nachrichten ins Gefängnis zukommen lässt und ihr mitteilt, wie sie ihre Unschuld beweisen kann. Wieder auf freiem Fuß, beginnt sie auf eigene Faust zu ermitteln und "das Gehirn" hinter der Aktion ausfindig zu machen. Es bleibt nicht bei dem ersten Kunstwerk, es werden weitere berühmte Werke gestohlen, und es bleibt Alex nur wenig Zeit, das Rätsel zu lösen, welches sehr stark mit ihrer Lebensgeschichte zusammenhängt. Denn Alex hat ein Geheimnis: sie ist ein "echter", also doppelt zeugungsfähiger Hermaphrodit.

Mein großes, großes Lob an Isau vorab: wie immer gelingt es ihm, ein Werk zu schaffen, das in keine Schublade passt. Wissenschaftsthriller? Krimi? Drama? Scifi? Es ist auch egal, wie man es nennt, Hauptsache es ist gut. Und DAS ist es. Wie immer gelingt es ihm, ein ungewöhnliches, in der Literatur noch nicht verbrauchtes Thema aufzugreifen und eine ganz eigene Welt daraus zu spinnen. Woher nimmt dieser geniale Mann nur stets seine Ideen? Und wie immer kann ich nach dem Genuss eines Isau-Romanes sagen: mal wieder ein Buch, das mich begeistern könnte!

Aber wie bei manchen seiner Werke inzwischen leider auch ein wenig Kritik:

irgendwann fühlt man sich als Leser von den Zitaten vowohl am Kapitelanfang als auch mehrfach ständig mitten im Text erschlagen. Irgendwann kommt es mir nur noch vor wie Phrasendreschen, um den eigenen Inhalt durch die Worte großer Meister aufzupeppen und das Buch scheinbar in die Länge zu ziehen, wenn die Charaktere wieder einmal stundenlang über den Inhalt eines Zitates diskutieren.

Das Fachwissen des Buches erschlägt mich. Ich bin interessiert an Biologie, und gerade Vererbungslehre, Genetik fand ich in der Schule den spannendsten Bereich. Trotzdem fühle ich mich von der Masse an Daten regelrecht überfordert. Er geht sosehr ins Detail, und selbst die angeblich einfachen Erklärungen (die die Fachfrau im Laufe des Romanes dem Laien abgibt) sind teilweise abgehoben und kompliziert, ich habe sehr viele Aspekte des Buches überflogen, weil sie zwar wichtig und interessant sind, die Handlung jedoch auch ohne diesen Part verständlich ist. Mag sein, dass ich mich hiermit als dumm und unreflektiert oute, aber ich bin sicher, dass die wenigsten Leser wirklich die Tiefe dessen, was Isau in diesem Roman geschrieben hat, erfassen können (so sie nicht beruflich auf diesem Gebiet angesiedelt sind) (ich denke gerade an des Kaisers neue Kleider. Wer würde schon zugeben, dass ihm dieser Roman zu kompliziert war?).

Klar kann ich verstehen, dass Isau gerne einbringen möchte, was er alles gelesen und erfahren hat (denn man kann kein Buch schreiben, wenn man nicht die Materie des Inhalts kennt). Und klar kann ich verstehen, dass er auch eine Meinung vertritt. Aber stellenweise wirkt das Buch fast schon so, als wolle er dem Leser etwas aufdrücken, das empfand ich als unangenehm. Zuviel, zu einseitig dargestellt. Das Buch könnte um rund 250 Seiten dünner sein, wenn man diesen Aspekt auf das Wesentliche reduzieren würde.

Was eine Stärke und zugleich Schwäche das Buches ist: die vielenen Themen. Hermaphroditen, Genforschung, Weltkulturerbe, Journalismus, Tiefenpsychologie und mehr. Eine wirklich grandiose Idee und eine sehr komplexe Umsetzung. Andererseits jedoch alles ein bisschen und dann zuviel vom einen (Genforschung und Klonen) und zuwenig vom anderen (Rest). Es bleibt dabei einiges auf der Strecke, zum Beispiel die Entwicklung der Charaktere, welche zwar stattfindet aber doch sehr konstruiert wirkt.

Nun gut, es ist schwer, mit all diesen Zutaten einen perfekten Roman zu schreiben. Isau hat es versucht, und es ist ein sehr gutes Buch dabei herausgekommen. Zwar mit einigen Mängeln, dafür aber sehr viel Unterhaltungswert auf hohem Niveau und jeder Menge Themen, welche für stundenlange Diskussionen im Freundeskreis sorgen werden, sobald man sich über das Buch austauscht. Ich denke, vor allem dazu sollte das Buch auch gedacht sein: um Diskussionen anzuregen, sich bewusst mit dem Thema Genetik auseinanderzusetzen statt blind die eine oder andere Theorie der Schöpfungslehre oder Evolution anzunehmen. Das ist ihm gelungen, und aufgrund seines genialen Ideenreichtums werde ich auch die nächsten Bücher wieder verschlingen. Isau gehört zu meinen Top Favoriten. Er ist ein Autor, dessen Werk ich kaufe, egal was er schreibt, einfach weil es von ihm ist :-)

SaschaSalamander 25.05.2011, 09.54| (0/0) Kommentare | PL | einsortiert in: Rezensionen Buch | Tags: Deutsch, Verschwörung, Thriller, Öko, Sci-Fi,

Top Ten Tuesday Paare

Über verschiedene Blogs bin ich auf >Alice im Bücherland< gestoßen. Ich finde die Idee nett. Es wird mir zwar sehr schwer fallen, mich auf immer nur 10 zu einigen.

Das Thema für diese Woche lautet "Eure 10 liebsten Paare". Und es geht nicht zwangsläufig um Liebespaare, sondern es kann alles mögliche sein. Nur Liebespaare hätte ich mir möglicherweise schwer getan, aber so ist es kein Problem:




01. PHILEMON und BAUCIS (Ovid)
Die schönste Liebesgesichte der Welt, die ich kenne. Ungefragt absolut Platz 1, da gibt es nichts zu rütteln und keinen, den ich davorsetze!


02. ALONSO QUIJANO und ALDONZA (M de Cervantes, Don Quijote)
Ich mag den alten Narren und seine verrückte Spinnerei. Er schafft es, mit Liebe und Idealismus zwar nicht Berge zu versetzen, aber immerhin Herzen zu bewegen und Nächstenliebe zu schaffen. Auch Quijote und sein Knappe Sancho sind ein wundervolles Paar)


03. MURAKI und TSUZUKI (Y Matsushita)
Mmh, köstlich! Muraki, ein strahlender Bösewicht ganz in weiß (wie in Animes / Mangas üblich), sadistisch durch und durch. Tsuzuki, der unschuldige *sabber* Todesengel. Aach, was könnte ich Seiten schreiben über diese beiden. Aber da würde ich dann wohl im zensierten Ü-18 Bereich der Doushinji landen *vg*)


04. RAN und SHINICHI (G Aoyama, Detektiv Conan)
Auch, wenn viele diese Serie als Kinderkram abtun, auf Detektiv Conan lass ich nichts kommen. Ich mag die Story, und ich liebe die Charaktere. Ach, möge diese Serie niemals enden!


05. VALJEAN und JAVERT (V Hugo, Die Elenden)
Tragischer geht es eigentlich gar nicht. Das Buch selbst steht für mich auf Platz ein, in Sachen Paare allerdings erst auf dem fünften Platz. Denn DAS Paar das Buches gefällt mir nicht, ich mag die beiden nicht. Aber Javert als Valjeans Nemesis ist unvergleichlich. Zwei Gegenspieler, wie sie selten besser in der Literatur aufgezeigt wurden.


06. SHERLOCK HOLMES und DR. WATSON (Sir A C Doyle, Sherlock Holmes)
Ich mag Detektivgeschichten. Und ich mag Diener bzw Butler. Das sind in der Literatur immer sehr innige Bindungen, die mir recht nahegehen.


07. RONJA und BIRK (A Lindgren, Ronja Räubertochter)
Mein liebstes Kinderbuch. Mein liebstes Kinderpaar. Ich habe es schon als Kind bewundert, wie die beiden sich gegen ihre Eltern zur Wehr gesetzt haben und sich gemeinsam für den Frieden zwischen den Familien stark gemacht haben. Vor allem gefiel mir, dass es nicht so perfekt war, sondern auch Streit gab und man sich trotzdem wieder versöhnte.


08. JONAS und SAM (M Koser, Jonas der letzte Detektiv)
Jonas ist der letzte Detektiv einer nahen Zukunft (die Serie ist alt, die Gegenwart hat die damalige Zukunft eingeholt). Hard-Boiled - "Sci-fi" - Krimi im Stil Noir. Sam sein Supercomputer, sowas von nervig, dass es schon wieder süß ist. Ich liebe diese Wortspiele und das Gerangel der beiden!


09. SUMIRE und MOMO (Y Ogawa, Tramps like us)
Ein wundervoller Manga um eine Frau, die einen Obdachlosen bei sich aufnimmt unter der Bedinungen, dass er ihr Haustier sein soll. Klingt ungewöhnlich, ist es auch. Eine Liebesgeschichte, die mich sehr berührte und in ihren Bann zog. Ach, was habe ich mit ihnen gefiebert!


10.ROSIEL und KATAN (K Yuki, Angel Sanctuary)
Ein mächtiger Engel und sein treuer Diener. Wieder mal m/m, aber die besten Lovestories gibt es in der modernen Literatur eben häufig unter Männern. Gut, von Liebe kann in diesem Fall keine Rede sein, eher von Macht und Hörigkeit, aber das ist nicht minder lecker ;-)


In der engeren Auswahl waren noch:
Marius und Eponine (ebenfalls aus den Elenden, aber eigentlich kein Paar, sondern eine unerwiderte Liebe), Rei und Kira aus dem Manga Mars (haben mich sehr berührt, aber die Liste sollen ja nur 10 sein), Madame Michelle und Kakuro Ozu (Eleganz des Igels),  der TOD und der Rattentod von Pratchett (was für ein Team!), Anna und Anton aus dem kleinen Vampir, die Schöne und das Biest von Disney, Count Cain und sein Butler Riff (Count Cain), Tom Bombadil und seine geliebte Frau Goldbeere (meine zwei Lieblingsfiguren aus dem Herrn der Ringe), Batman und sein Butler, Artemis und Butler, Lady Bedfort und ihr Butler Max (ja, ich geb zu, ich mag Butler). Ach ja, und Jekyll und Hyde standen noch kurz gedanklich auf der Liste, aber ich glaube, die gehen nicht als Paar duch? Trotzdem, ich mag deren Dualität ;-)

Und nächste Woche gibt es ein Thema zur freien Auswahl. Ich werde mich durch Alices Blog wühlen und mal sehen, was mir am meisten gefällt. Ach, Entscheidungen können so schwer sein ...

SaschaSalamander 24.05.2011, 20.07| (2/2) Kommentare (RSS) | PL | einsortiert in: MachMit

Die Abenteuer des Raben Ringelsock

DIE ABENTEUER DES RABEN RINGELSOCK ist ein Projekt der bayerischen JVA Aichach, in welcher auch Frauen inhaftiert sind. Bevor ich näher auf das Projekt eingehe, hier eine kurze Information über den Inhalt des kurzen aber doch bewegenden Bilderbuches:

ein kleines Mädchen sitzt abends am Fenster und kann nicht schlafen. Da klopft der kleine Rabe Ringelsock mit seinem Schnabel an die Scheibe. Sie erzählt dem Raben, dass sie traurig ist, denn ihre Mutter ist an einem entfernten Ort namens Gefängnis, und sie fühlt sich einsam. Ohne von ihrer Mutter zu Bett gebracht zu werden kann sie nicht einschlafen. Der kleine Rabe tröstet sie und erzählt seine Geschichte, als auch seine Mutter einmal für lange Zeit von zu Hause fort war und wie er sich über diese Zeit hinwegtröstete, Freunde fand und seine Mutter am Ende endlich wiedersah.

Inhaftierte Frauen sind nicht nur Täterinnen, sondern sie sind oft auch Mütter. Eine Haftstrafe ist somit nicht nur eine Strafe für die Frau, sondern auch für die Angehörigen, ganz besonders die Kinder. Kinder verstehen nicht, warum die Eltern ins Gefängnis müssen, und warum sie nun quasi mitbestraft werden.

Dieses Buch wurde im Rahmen eines Kunstprojektes geschrieben von inhaftierten Müttern. Liebevolle Zeichnungen, ein kindgerechter Text und sehr viel Zuneigung stecken in diesem Büchlein, welches Kinder einerseits trösten soll, andererseits aber auch Gesprächsstoff bietet. Es ist nicht leicht, mit einem Kind über das Thema Gefängnis zu reden, und mit Hilfe des Raben Ringelsock wird der Einstieg erleichtert. Erzieher, Angehörige, ältere Geschwister, sie können dieses Buch zur Hand nehmen und mit kleinen Kindern darüber reden, wie es sich anfühlt. Und es vermittelt auch das Gefühl "Du bist nicht alleine mit Deiner Angst".

Ich finde, über das Thema inhaftierte Eltern gibt es zu wenig Literatur, und umso schöner, dass ich vor einiger Zeit auf dieses Heft aufmerksam wurde. Ob es über die JVA Aichach noch zu beziehen ist, weiß ich nicht. Wer jedoch Interesse hat, kann sich über das Kontaktformular hier im Blog jedoch gerne an mich wenden, dann würde ich nähere Informationen hierzu geben. Auch bei allgemeinen Fragen zum Thema "Eltern in Haft" darfst Du Dich gerne an mich wenden, der erste Schritt ist schließlich immer schwer, oft sogar peinlich, und vielleicht fällt es Dir hier über die Anonymität des Internets leichter ;-)

SaschaSalamander 24.05.2011, 17.37| (0/0) Kommentare | PL | einsortiert in: Rezensionen Buch | Tags: Frauen, Kinder,

Im Zuge der Modernisierung

Ich bin aufgeschlossen für viele neue Dinge. Aber manchmal gibt es ein paar Sachen, die sind einfach nicht meine Welt. Amazon, Facebook und Videorezensionen gehören dazu. Jetzt bin ich also zweimal über meinen Schatten gesprungen:

Ich werde nun auch bei Amazon Rezensionen einstellen. Falls Ihr mir also dort begegnet, freue ich mich natürlich auch dort über Kommentare oder Feedback. In der Regel erscheinen dort Rezensionen, die hier schon erschienen sind oder in wenigen Tagen erscheinen werden. Manchmal aber kommt es auch vor dass dort etwas erscheint, denn SaraSalamander ist auf gewisse Weise privat, während Amazon eben doch öffentlich ist. Ein paar vereinzelte Text werdet Ihr dort finden, nicht aber hier.

SaraSalamander gibt es auf Facebook nun als ">Privatperson<, ich habe mir einen Account zugelegt, wo ich mich über Freundesanfragen freue. Ihr könnt dort auch Infos, Links und Gedanken von mir sehen, die ich hier im Blog nicht schreiben werde. Denn SaraSalamander ist ein Blog, Facebook eine soziale Plattform, die möchte ich gerne unterschiedlich nutzen. Wer also hier gerne liest, den begrüße ich dort gerne als Freund.

SaraSalamander gibt es auch als >offizielle Seite bei Facebook<, dort werde ich den Blog integrieren und freue mich natürlich, wenn Euch die Seite gefällt und ihr das anklickt. Wer selbst eine offizielle Seite hat als Bücherblogger oder Autor, den werde ich natürlich gerne bei mir unter Favoriten dort verlinken, schreibt mich einfach an :-)

Videorezensionen wird es von mir vorerst weiterhin nicht geben. Vielleicht werde ich mir irgendwann einmal die Muse nehmen und ins Podcasten einsteigen. Vorlesen gefällt mir. Videos dagegen sind nicht so mein Ding, ich höre und lese lieber als zu sehen, und mit dieser Einstellung würde ich Videos nicht wirklich glaubhaft "rüberbringen". Aber man muss ja nicht alles mitmachen.

Ich denke, mit Amazon und Facebook habe ich jetzt einen für mich recht großen Schritt getan. Und ich freue mich schon auf Eure Freundschaftsanfragen und über Euer "Gefällt mir" auf der offiziellen Seite :-)

SaschaSalamander 23.05.2011, 21.37| (2/2) Kommentare (RSS) | PL | einsortiert in: Blog

Statistik KW 20

Gelesen / Gehört
Gayheimnisse (Anthologie)
Sonst noch Fragen? (R Yogeshwar)
Döner, Machos und Migranten (B Durmaz)
Die Nacht der gefangenen Träume (A Michaelis)
Fausto (O Dierssen)
Tödliches Begehren (I L Minden)


Gesehen
Cube 1 - Cube
Cube 2 - Hypercube
Cube 3 - Cube Zero


Geschenkt
/


Getauscht
Pu in Nadelstreifen (Roger E Allen)
Mach mich geil (L Palmer)
Tödliches Begehren (I L Minden)


 Gekauft
Off Road Kids (A Himekawa)

SaschaSalamander 22.05.2011, 20.04| (0/0) Kommentare | PL | einsortiert in: Statistik

Laudatio

In letzter Zeit werden Ebookreader immer häufiger. Das Format "Ebook" kenne ich ja schon seit Ewigkeiten, aber am Rechner wollte ich es damals nicht lesen, für mich geeignete Reader gab es nicht. Seit etwa einem Jahr besitze ich einen Kindle (damals noch aus Amerika), seit kurzem gibt es den Kindle auch in Deutschland.

Auf das Gerät einzugehen ist eine Sache, das werde ich demnächst vielleicht einmal machen, mal sehen. Aber momentan habe ich einfach mal das Bedürfnis, über das Thema Ebook vs Printmedium zu reden. Denn manchmal habe ich den Eindruck, dass alte Gewohnheiten falsche Argumente mit sich bringen ...

Weshalb ich diesen Beitrag hier schreibe? Weil ich manchmal das Gefühl habe, dass Leute meine Begeisterung nicht verstehen können. Ich habe ja in meinem Freundeskreis Vielleser, Buchhändler und Leute, die auch sonst mit dem Medium Buch sehr viel arbeiten. Und die meisten sind neugierig, was mein Gerät so alles kann, sagen im Anschluss aber, dass sie sich das niemals kaufen würden, weil ein Buch eben einfach tausendmal besser sei. Mir scheint, sie kämen sich vor wie Verräter, wenn sie einen Ebookreader als praktisch und sinnvoll bezeichnen. Warum? Einen Ebookreader zu besitzen bedeutet ja nicht, auf gedruckte Bücher verzichten zu müssen. Wir haben niemals im Leben eine Ehevertrag abgeschlossen, in welchem wir dem Medium Buch ewige Treue geloben. Wir gehen nicht fremd, wenn wir ein Buch auf dem Monitor lesen. Wir erweitern einfach nur unsere Möglichkeiten!

Ich liebe Bücher. Und ich werde hoffentlich niemals auf Bücher verzichten müssen. Es ist wunderbar, mit den Fingern über die Seiten zu fahren. Hübsch, wenn ein Blickfänger im Regal steht. Der mufflige geliebte Geruch eines Lieblingsbuches, das schon 20 oder mehr Jahre auf dem Buckel hat, abgegriffen und zerfleddert aber geliebt wie am ersten Tag. Beim Lesen kann man sehen "hey, ich bin schon bei einem Drittel", und das optische Sehen dieses gelesenen Drittels ist etwas anderes als ein digitaler Ladebalken. Man muss nicht erst in irgendein Menü klicken, wenn man das Inhaltsverzeichnis lesen will, man kann einfach vor- und zurück. Auch Querlesen ist leichter, wenn man eine Szene sucht, eine bestimmte Szene im Nachhinein im Ebook zu finden ist einfach verdammt schwer. Bücher sind toll!

Aber mal ehrlich, ist das alles? Ist Lesen NUR eine rein auf die greifbaren Sinne bezogene Tätigkeit? Wollen wir den Verstand wirklich komplett außen vor lassen? Das, was über die Augen wahrgenommen wird - das, was in uns Gefühle auslöst beim Lesen - das, was uns bewegt und die Essenz des Buches ist - ist das abhängig von dem Geruch und der Haptik? Sind die Buchstaben und ihre Aussage soviel weniger wert als der Umschlag und der Geruch des Buches? Achten wir bei unseren Mitmenschen ebensosehr auf Äußerlichkeiten wie bei Büchern? Ist das fair? Oder ist es einfach so, dass dies eine liebe Gewohnheit ist, der wir uns aus falscher Tradition verbunden fühlen?

Ich möchte einfach mal ein paar Argumente FÜR Ebooks bringen und Euch erzählen, warum ich begeistert davon bin.

Es gibt viele Ebooks kostenlos oder extrem günstig. So kann man z.B. einen riesigen Teil des Gutenberg - Projektes zu einem der Masse entsprechend supergünstigen Preis erwerben und hat so viele Klassiker, wie man sie niemals im Leben alle lesen kann. Es gibt viele Seiten, die kostenlos Leseproben (z.B. komplette Kurzgeschichten von Anthologien) verschenken als Werbung, ganz ohne Kaufzwang. Es gibt kostenlose Klassiker, die keinem Copyright mehr unterliegen. Sogar bei Amazon kann man für den Kindle kostenlos Ebooks herunterladen. Preislich einfach ein enormer Vorteil, denn selbst der älteste Klassiker kostet als Buch immer noch Geld, selbst wenn er bei Reclam etc noch so günstig sein mag.

Statt der Tageszeitung kann man es digital abonnieren (in Deutschland noch nicht so extrem gut ausgebaut, aber es entwickelt sich bereits sehr schnell vorwärts), ist billiger, spart eine Menge Papier und lässt sich einfach besser lesen als eine ausgebreitete Zeitung, die man eh niemals wieder perfekt zusammengefaltet kriegt am Ende. Wieviel unnützes Papier wird da täglich vergeudet, schadet unserer Umwelt? Wir jammern über die Papierverschwendung von Kassenzetteln und weggeworfenen Notizzetteln und kaufen extra Umweltschutzpapier und verwenden nachfüllbare Füller statt die alten Patronen. Und kaufen täglich die Tageszeitung, die wir dann wegwerfen, nachdem wir eh nur einen geringen Bruchteil gelesen haben, weil uns einzelne Artikel und ganze Rubriken gar nicht interessieren.

Dann das Platzproblem. Ist es nicht schön, wenn man ein Buch behalten kann statt es weggeben zu müssen? Aber wer so viel liest, der hat irgendwann nicht mehr genügend Regale in der Wohnung und muss überlegen, was er behält und was er weitergibt. Und wer soll das beim Umzug alles schleppen? Auf einen Ebookreader passen weit mehr Bücher als in mehrere Zimmer voller Regale.

Im Urlaub hatte ich bisher in der Regel eine komplette Tasche mit Büchern und eine Tasche mit Kleidung. Ist es nicht toll, wenn das komplette Bücherregal in die Handtasche packt? Spart eine Menge Reisegepäck.

Der komplette Herr der Ringe ist in der Handtasche ein bisschen unpraktisch. Ein Ebookreader passt dagegen problemlos in eine kleine Tasche. Auf dem täglichen Weg zur Arbeit ist es für mich schon ein Unterschied, ob ich 1 kg oder 250 g mit mir trage. Außerdem ist es verdammt umständlich, in der U-Bahn das Buch ohne Beschädigung aus der Tasche zu pfriemeln, aufzuschlagen und dann wieder einzupacken ein paar Stationen später. Einen Ebookreader hole ich mit einem Handgriff heraus, klicke ihn in der gleichen Bewegung an, er öffnet sich automatisch an der letztgelesenen Stelle, hat keine eingeknickten Ecken, keinen beschädigten Schutzumschlag.

Ich lese gerne im Liegen. Ein fettes Hardcover geht mir nach wenigen Minuten auf meine Handgelenke (ohne ins Detail zu gehen, meine Handgelenke sind nicht gerade die besten und gesündesten) und schmerzt. So einen Ebookreader kann ich stundenlang in der Hand halten, ohne dass das Gewicht mir die Hand einschlafen lässt oder auf die Gelenke drückt. Manchen ist das egal, aber für mich ist das ein ganz wichtiges Kriterium!

Es gibt Bücher in Großschrift. Gerade für ältere Leute, oder einfach Leute, die lieber entspannter lesen, ist es doch praktisch, wenn man sich die Größe selbst einstellen kann. Manch einer hat es lieber kompakter und wünscht sich kleine Schrift mit mehr Inhalt auf der Seite zum schnelleren (Quer)Lesen. Der andere hat lieber eine große Schrift, welche die Augen schont und abends nach dem langen Tag wesentlich  entspannender ist.

Der Seitenaufbau und die Lesequalität sind bei einem guten Reader (ich will hier nicht speziell Werbung für den Kindle machen, habe auch schon andere gute Firmen gesehen. Auf eine der deutschen Firmen bin ich der Firmenpolitik wegen nicht gut zu sprechen, doch die Qualität deren Ebookreaders ist ähnlich gut) nicht wirklich länger als beim Umblättern eines Buches, es ist einfach Gewöhnungssache, dass das Bild halt verschwimmt und sich neu aufbaut statt gewendet zu werden. Na und?

Und wer sagt "das spiegelt aber bei Licht oder Schrägsicht" denkt an Monitore. Viele moderne Reader allerdings haben eine E-Ink-Technologie, die aussieht wie gedrucktes Papier. Ein solcher Reader spiegelt beim Lesen nicht mehr oder weniger als ein normales Buch, alles andere ist ein Vorurteil der Leute, die solch ein Gerät nicht kennen aber prinzipiell ablehnen.

Wenn man in einem Buch etwas markiert, hat man Striche, Schrift, Notizen. Zettel gehen verloren, und im Buch selbst zu schreiben tut vielen Leuten weh. Ich mag keine Eselsohren, Kugelschreibernotizen. In einem modernen Lesegerät kann man überall Notizen anbringen, Lesezeichen setzen (diese sehen aus wie Eselsohren, nette Idee). Und entfernen. Man muss kein Buch "entweihen", man fügt einfach digitale Notizen in ein digitales Medium.

Batterie - in diesem Fall kann ich nicht für andere Geräte sprechen, nur für meines. Aber wer Angst hat, dass er unterwegs plötzlich ohne Saft dasteht: das wird nicht einmal mir passieren (obwohl ich einmal bei einem längeren Arzttermin im Wartezimmer einen kompletten Isau gelesen habe!). Ich habe stellenweise schon zwei bis drei Bücher (von der Dicke der aktuellen Regionalromane) gelesen, bevor ich neu aufladen muss. Wenn der Balken sich also dem Ende neigt, ist noch genügend Zeit, nachzuladen, bevor es tatsächlich dunkel wird auf dem Display.

Was den Geruch betrifft - mal ehrlich: wer sitzt schon in der U-Bahn und schnuppert begeistert an einem Buch, bevor er es aufschlägt und darin liest? Ich würde die Leute ehrlich gesagt blöd angucken, wenn einer in der Bahn sein Buch herauszieht, daran schnuppert, mit den Fingern über die Seiten fährt, einen verklärten Blick aufsetzt und dann mit halbgeschlossenen Augen träumend und von den Sinnen berauscht den Finger auf das Papier legt und die erste Seite aufschlägt. Klar, daheim ist ein originales Buch schöner, aber unterwegs? Und sind die einzelnen Vorteile wie zum Beispiel kostenlose Produkte, vergünstigte Preise (da keine Material- und Lager- und Händlerkosten), geringeres Gewicht, nicht störende Notizen, wechselnde Schriftgröße, Platzersparnis etc nicht einfach toll?

Wenn man also sosehr für das Medium Buch und gegen den Reader argumentiert - ist der Inhalt so viel weniger wert als die äußeren Merkmale eines Buches?  Täten wir dem Produkt nicht unrecht, wenn wir die Verpackung als Wichtiger erachten denn das Innere? Seien wir ehrlich: wenn bei unserer Lieblingsserie plötzlich bei der neuen Staffel ein Sprecher oder der Titelsong wechselt, sind wir enttäuscht, weil der alte soviel besser war. Aber bald gewöhnen wir uns daran, und wenn wir dann einen alten Serienteil wieder sehen, sind wir erstaunt, warum wir das alte so gut und das neue so schlecht fanden. So ist es in vielen Dingen :-)

Niemals möchte ich auf Bücher verzichten müssen. Aber auf meinen Kindle auch nicht. Er hat mir Möglichkeiten eröffnet, die ich mit Büchern nicht hatte, und für diese Neuerung bin ich sehr dankbar.

SaschaSalamander 21.05.2011, 20.01| (3/3) Kommentare (RSS) | PL | einsortiert in: Rund um Bücher

Heffalump

DVD-CoverWeil ich gerade nichts Aktuelles parat habe, hier mal eine alte, bisher noch nicht veröffentlichte Rezension. Ich lese momentan gerade recht gerne Pu in allen Variationen (Taoismus, Psychologie, Management, Mythologie etc), ida ist der Heffalump doch gerade richtig passend! Und nicht nur die Zeiten ändern sich, auch die Meinungen. Ich möchte die Rezension so einstellen, wie sie damals war, will aber hinzufügen, dass das Heffalump in dem originalen Buch von A A Milne ebenfalls vorkommt. Es liegt auf meiner baldigen To-Do-Liste, daher weiß ich noch nicht genau, wie dicht der Film nun am Original ist. Aber damals kannte ich Pu eben nur aus Erzählungen und von CDs, nicht jedoch das eigentliche Buch, und Heffalump ist nun einmal weniger bekannt als die Hauptcharaktere, sodass ich ihn für eine Neuerfindung hielt. So kann man sich irren ;-)

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Ich gehöre zu den Erwachsenen, die Winnieh Pooh lieben. Jeden einzelnen von ihnen könnte ich knuddeln, sie sind einfach so liebenswert. Der arme, vom Pech verfolgte I-Ah, der besserwisserische Hase, die weise Eule, die fürsorgliche Känga und ihr neugieriger Sohn Ruh, der verträumte Pooh, der lebhafte Tigger, das ängstliche Ferkel. Dass nun noch ein weiterer Charakter dazukommen sollte, fand ich ziemlich daneben, vor allem weil er meiner Ansicht nach rein optisch irgendwie nicht in die Runde passt. Reines Marketing. Nope, ich war dagegen. Trotzdem kam ich nicht daran vorbei, als die DVD mich in der Bücherei anzwinkerte.

Die Freunde finden Spuren eines großen Tieres in ihrem Wald. Rabbit weiß ganz sicher: das kann nur ein Heffalump gewesen sein! Diese Wesen sind groß und gefährlich, und die Freunde machen sich auf die Jagd. I-Ah schleppt das gesamte Gepäck, Rabbit bereitet alles vor, Tigger kann es kaum erwarten, Winnieh Pooh lässt sich überzeugen mitzukommen, und Ferkel ist lieber mit Freunden in Gefahr als alleine zu Hause. Nur Ruh muss leider zu Hause bleiben, weil er noch zu klein ist. Obwohl er das Lasso am besten wirft und eigentlich schon groß genug wäre! Also macht sich der Kleine alleine auf die Heffalumpjagd. Und er "erbeutet" den ängstlichen, verspielten Lumpl, der im Wald spielte und nun seine Mutter sucht. Die beiden freunden sich an und spielen miteinander, bis es dunkel wird. Ruh möchte Lumpl seine Freunde zeigen, doch die sind noch unterwegs. Als sie zurückkommen und das Heffalump in ihrem Dorf sehen, gibt es ein großes Chaos, alle haben Angst, und Ruh stürzt einen Abhang hinunter. Niemand kann ihm helfen, doch da hat Lumpl eine tolle Idee.

Oh, war das niedlich! Und ich finde, Kommerz hin oder her, dass Lumpl wirklich gut zu den Freunden passt. Da er etwas jünger als Ruh ist, hat dieser nun endlich einen Spielkameraden. Manchmal tat er mir ja doch leid, wie er häufig so alleine bleiben musste, während die anderen immer so tolle Abenteuer erleben.

Lumpl ist wirklich süß (ohne kitschig zu sein), und im Film hat er ein geniales Lachen, so richtig rotzfrech, ein kleiner Satansbraten, aber gleichzeitig so herzlich, offen und eben wir ein kleiner frecher Bengel seines Alters, dem man einfach nicht böse sein kann.

Außerdem ist diese neue Geschichte ohne erhobenen Zeigefinger ein gutes Beispiel für Kinder, wie Vorurteile entstehen können und wie unsinnig sie oft sein mögen. Die Heffalumps fürchten den lauten Tigger, den dicken Bären, das ständig schreiende Ferkel und den viel zu ernsten Rabbit, und diese haben Angst vor den großen, gefährlichen Heffalumps. Als sie sich kennenlernen, müssen sie alle erst ihre Scheu überwinden und gegen viele Vorurteile ankämpfen, bevor sie zu dicken Freunden werden können.

Diese DVD können Kinder zwar bedenkenlos ohne ihre Eltern ansehen, aber ich bin sicher, dass auch "große Kinder" ihre Freude daran haben und ihn gerne mit ansehen werden. Gemeinsam macht es schließlich mehr Spaß, dass beweisen Christopher Robin und seine Tiere uns schließlich immer wieder ;-)

SaschaSalamander 18.05.2011, 15.22| (0/0) Kommentare | PL | einsortiert in: Rezensionen Film | Tags: Kinder

Fausto

Erster Satz:
Natürlich fing die Sache mit dem Bücherdämon mit einem Pickel an.

Letzter Satz:
Canans Bauchnabel hatte die Form eines Wassertropfens.

aus: Oliver Dierssen: Fausto; Heyne 2011

SaschaSalamander 17.05.2011, 15.13| (0/0) Kommentare | PL | einsortiert in: 1. und letzter Satz

Artemis Fowl - der Atlantis-Komplex

colfer_atlantis_1.jpgEine Rezension möchte ich hier nicht schreiben, weil ich nicht weiß, ob ich das objektiv beurteilen kann. Eine kurze Meinung dazu möchte ich trotzden abgeben ;-)

Der Gebrauch von Magie hat Artemis krank gemacht, er ist zwanghaft besessen von der Zahl 5, die 4 dagegen ist für ihn eine gefühlte tödliche Bedrohung. Seine Zwänge werden immer heftiger, in Butler sieht er eine Gefahr. Außerdem muss er dringend sein neues Projekt zum Laufen bringen, nämlich Welt vor einer Klimakatastrophe zu retten. Während der Besprechung mit Holly, Fowley und Vinjaja werden sie angegriffen. Artemis Krankheit wird immer schlimmer, und der Feind ist ganz schön gefährlich.

Vielleicht ist die Serie langsam am Ende, weil man einfach schon die Charaktere, ihre Eigenheiten kennt. Das erste, zweite, dritte Mal war es einfach witzig, wenn Mulch seine Zwergenfähigkeiten einsetzt. Das erste, zweite, dritte Mal fieberte ich noch mit, wenn Butler angegriffen wurde. Und so weiter. Klar, die Motive der Gegner und ihre Taktiken ändern sich. Und es kommen neue Figuren hinzu, die auch jetzt teilweise wieder auftauchen.

Trotzdem kann es mich einfach nicht packen, seit drei Wochen kämpfe ich mit dem Hörbuch, und das ist wirklich eine sehr lange Zeit für mich. Ein Band wird noch folgen, dieser soll dann der letzte sein. Wieder einmal überlege ich, ob ich alle Bände kaufen soll, oder ob ich die Serie lasse? Ich habe keine Lust, eine unvollständige Serie im Regal stehen zu haben, aber noch weniger Lust habe ich, mir Bücher zu kaufen, die mich nicht fesseln.

Weniger ist mehr, gerade bei Artemis Fowl bestätigt sich das für mich leider, leider, leider. Aber das ist einfach eine persönliche Sache. Denn die Story an sich war wirklich nett, die Idee wieder sehr kreativ. Aber ich bin einfach jemand, der in Sachen Literatur ständig Abwechslung braucht, sonst wird mir sehr schnell langweilig.

Ob andere Leser das genauso sehen oder noch immer begeistert sind, kann ich nicht beurteilen. Für mich selbst: es gab schwächere Bände, es gab stärkere Bände in der Reihe, und vielleicht ist der Abschluss ja wieder so grandios wie einige der Vorgänger, ich werde ihn auf jeden Fall wieder lesen ...

SaschaSalamander 17.05.2011, 09.57| (0/0) Kommentare | PL | einsortiert in: Aktuelles

Verwechslungen beim Parallel-Lesen

Vor einiger Zeit ist mir das schon einige Male passiert, zuletzt bei zwei Krimis mit ähnlichem Ermittlerteam und ähnlichem Fall. In der Regel achte ich darauf, dass ich beim parallelen Lesen die Genres nicht zusehr vermische. Zwei Titel vom gleichen Autoren ist natürlich ungünstig.

Diesmal ist es wieder passiert. DIE NACHT DER GEFANGENEN TRÄUME von Antonia Michaelis und FAUSTO von Oliver Dierssen. In beiden Fällen Jugendliche, die in den ersten zwei Kapiteln von ihren Schulproblemen und den Lehrern (bzw dem Direktor) erzählen. Der eine Jugendliche wird von seinem Vater aus der Schule abgeholt und lebt bei ihm, der andere Junge lebt bei der alleinerziehenden Mutter. Da habe ich mittendrin dann doch einige Male Schwierigkeiten gehabt.

Aber es klappt ganz gut. Was hier hilfreich ist, das ist der Sprachstil. Dierssen schreibt sehr lax, humorvoll, lässig, ich muss sehr viel lachen über den schrägen Humor, ich sehe manche Dinge (etwa das Keramikgebiss, welches die Schulpsychologin mit ihrer Zunge geraderückt, bevor sie spricht) regelrecht vor mir.

Michaelis dagegen schreibt sehr poetisch, eher still und nachdenklich, mit einer ungewöhnlichen naiven, kindlichen Logik voller Charme, mit kreativen Wortschöpfungen und einer sehr schönen Symbolik. So schön, dass ich mir wünschte, ich hätte das Buch hier statt das Hörbuch (aber da ich nicht alles kaufen kann, muss ich eben sehen, was ich bei Tauschticket und in der Bücherei ergattere. Ich bin froh, dass ich die meisten anderen ihrer Bücher nun jedoch als Printmedium habe, nicht auf CD).

Und das Ebook blöderweise handelt derzeit nun auch von Schule, nämlich Betül Durmaz mit ihren Machos, Döner und Migranten. Auch dort Konflikte mit Schülern und Lehrern. Gerade eine sehr ungünstige Konstellation. Mal sehen, wie ich mich da wieder herausmanövriere ;-)

SaschaSalamander 16.05.2011, 20.14| (0/0) Kommentare | PL | einsortiert in: Aktuelles

Fausto

dierssen_fausto_1.JPGVor einiger Zeit habe ich von dem Buch FAUSTO erfahren, und der Inhalt klingt klasse, ich musste es haben: ein kleiner Bücherdämon, der die Fehler im Deutschheft des Schülers Joseph Fittich alias Joschel frisst und damit eine Menge Chaos stiftet.

30 Kapitel hat das Buch, zwei habe ich schon durch. Es liest sich absolut flüssig, ich mag den Humor und kann mir vorstellen, dass das zu erwartende Chaos wirklich ziemlich krass sein wird, ich freue mich darauf, denn es kündigt sich bereits ziemlich heftig an: ein neuer Schüler ist in der Klasse, und er scheint eine ziemliche Wut auf Streber zu haben. Noch mag er Joschel, aber wie geht es weiter, wenn Joschel plötzlich fehlerfreie Hausaufgaben abliefert?

Der Schreibstil ist nicht übermäßig gekünstelt und trotzdem sehr jugendlich, passt prima zu dem 15jährigen, den es darstellen soll. Wirkt sehr locker, gefällt mir :-)

SaschaSalamander 16.05.2011, 15.19| (0/0) Kommentare | PL | einsortiert in: Aktuelles

Blutlust

blake_blutlust_1.jpgVor vielen Jahren war ich ein Vampirfan. Es gab nur sehr wenige Titel, und die waren gut. Dann wurden es mehr, ich freute mich. Und dann haben so viele Autoren den Markt überschwemmt, dass mir das Genre regelrecht vermiest wurde, denn nur noch die wenigsten Bücher waren gut, und man hat inzwischen keinerlei Überblick mehr über all die unzähligen Titel. Als mir kürzlich jemand BLUTLUST von Riccarda Blake als erotischen Vampirroman empfahl, war ich extrem skeptisch. Zum Glück bin ich viel zu neugierig, als dass ich eine Empfehlung einfach übergehen könnte!

Die junge Sinna zieht für ihr Studium nach New York. Und schon in den ersten Tagen hat sie einige seltsame Begegnungen. Etwa eine Gruppe, die sich "Beschützer" nennt und sie vor Vampiren schützen möchte. Eine seltsame Frau, die ihr ständig nachläuft und sie vor den dunklen Bestien warnt. Außerdem Max, sexy und geheimnisvoll, ganz entgegen ihrer Art lässt sich sie sofort auf ein erotisches Abenteuer im Kittyclub mit ihm ein. Carla, ehemalige Geliebte von Max, sieht das gar nicht gern. Sinna weiß nicht, wem und was sie glauben soll, und das Buch ist eine wilde Jagd durch New York, unterbrochen von heißen Szenen: wer ist der dunkle Jäger, der einen Beschützer nach dem anderen tötet? Ist an den Mythen um die Vampire tatsächlich etwas dran? Warum soll Sinna angeblich etwas Besonderes für die Blutsauger sein?

Wow, BLUTLUST hat mich wirklich begeistert! Meine Erwartungen waren natürlich genrebezogen. Realismus, allzu logische Handlung, hochliterarische Sprache, das habe ich von Anfang an nicht erwartet. Und mir war auch klar, dass ich einigen Klischees begegnen würde. Aber worauf ich großen Wert legte und meine Hoffnung setzte: erotische Szenen, die mir so richtig Lust machen. Keine weichgespülten Vampire ohne Biss, keine animalischen Bestien ohne Verstand und Stil. Ein guter Mix aus Handlung und Sex. Und genau das habe ich bekommen, so schnell hatte ich schon lange kein Buch mehr durchgelesen!

Normale Vampirromane werden ja gerne als angeblich härterer Stoff unter der Erotikliteratur bezeichnet. Doch bei BLUTLUST geht es richtig zur Sache. Schon die erste Begegnung im Kittyclub ist recht eindeutig. Und auch später gibt es ein paar geniale Momente. Die Lieblingsszene der meisten Leser dürfte wohl das Liebesspiel nachts im Park sein, nackt gefesselt am Baum, so eindringlich beschrieben, dass man nach dem Lesen glaubt einen Film gesehen zu haben.

Und es gibt nicht nur einfach Dominanz und Unterwerfung, sondern der Vampir hat auch tatsächlich Stil. Er befiehlt nicht einfach nur, er nimmt sich nicht einfach, was er will. Sondern er beherrscht mit Blicken und Gesten, er hat sich selbst unter Kontrolle und plant seine Schachzüge. Er dominiert nicht nur den Körper, sondern das ganze Wesen seiner Geliebten. Ja, so mag ich die Vampire, solche Charaktere könnte es sehr viel öfter geben in der Literatur, finde ich, da verzeiht man dem Roman so manche kleine Schwäche.

Ich finde es schade, dass es einige interessanten Andeutungen und Handlungsfäden gibt, die nicht fortgeführt werden. Es ist zwar zu erahnen aber eben nicht ausgesprochen und häufig mehrdeutig. Und dann endet es auf einmal recht abrupt. Wer aufmerksam gelesen hat, weiß auch ohne Erklärung, was Sache ist, durch den recht offenen Abschluss bleibt jedoch eine Menge freier Interpretation. Die Autorin hat sich viele Optionen offen gelassen, vielleicht dürfen wir auf einen zweiten Teil hoffen? ;-)

Alles in allem jedenfalls ist BLUTLUST ein wirklich hervorragender Vampir-Roman, den ich allen Freunden der leichten Dark-Fantasy und härteren Erotik nur empfehlen kann.

SaschaSalamander 16.05.2011, 08.58| (2/2) Kommentare (RSS) | PL | einsortiert in: Rezensionen Buch | Tags: Vampire, Erotik, Fantasy, Dark, BDSM,

Statistik KW 19

Gelesen / Gehört
Gayheimnisse (Anthologie)
Artemis Fowl - der Atlantis-Komplex (E Colfer)
Sonst noch Fragen? (R Yogeshwar)
Döner, Machos und Migranten (B Durmaz)
Wir treffen uns im Traum (JVA Leipzig)
Die Abenteuer des Raben Ringelsock (JVA Aichach)
Fausto (O Dierssen)


Gesehen
/


Geschenkt
/


Getauscht
Papierkrieg (M Mucha)
Im Bann der Engel (C Gref)


 Gekauft
/

SaschaSalamander 15.05.2011, 19.16| (0/0) Kommentare | PL | einsortiert in: Statistik

Highschool of the Dead

highschooldead_1.jpgEine Highschool. Ein Fremder an der Tür, der den nahenden Lehrer beißt, und schon beginnt das Chaos, immer mehr werden gebissen, die anderen versuchen zu fliehen, und schwupps sind wir mitten im schönsten Zombie-Horror.

Soviel zur Handlung, mehr gibt es nicht wirklich zu erzählen meiner Ansicht nach. Ich könnte jetzt die Charaktere vorstellen, aber wer weiß, ob die im nächsten Band noch leben. Wie es dazu kam, weiß man noch nicht. Helikopter fliegen über die Schule hinweg, woanders scheint das Chaos größer zu sein. Vermutlich überall im Land. Was ist geschehen?

Klassischer geht dieser Manga eigentlich nicht, ganz traditionell im Stil der alten Romero-Filme, in denen die Zombies langsam und mit wankendem Gang in einer dichten Masse auf die Opfer zuströmen, immer auf der Suche nach Fleisch und Braaaaainzzz. Dazu jede Menge sexy enge Blusen und Pantyshots (so nennt man es im Manga oder Anime, wenn unter den knappen Röckchen immer wieder das Höschen zu sehen ist).

Souverän gezeichnet, tolle Ideen, spannende Kämpfe. Wie gesagt, großartig viel dazu erzählen kann ich nicht wirklich, dazu ist mir dieses Genre dann doch zu stetig wiederkehrend. Aber ich finde es auf jeden Fall klasse, dass es nun in diesem Band auch einmal als Manga umgesetzt wurde. Viele nette Gags - vor allem für Insider des Genres -  sind zu finden, Anspielungen auf andere bekannte Zombietitel oder kleine Eastereggs einfach so. Auch die Waffen sind witzig gelöst: ein Besenstil, eine Bohrmaschine, eine Nagelpistole, und natürlich die typischen Werkzeuge wie Baseballschläger. Und ganz zum Abschluss auch noch eine kleine Waffenkunde und zwei spannende Seiten mit Zombie-"Facts".

Ich selbst mag Zombies, gebe dafür aber nicht zwangsläufig Geld aus, schnuppere meist nur mal rein. Habe nur den ersten Teil von RESIDENT EVIL gesehen, kenne die wichtigen Klassiker (NACHT DER LEBENDEN TOTEN, ZOMBIE HING AM GLOCKENSEIL), mag die Komödien dazu (ZOMBIELAND, SHAUN OF THE DEAD), aber ich muss nun nicht alles kennen. Hier habe ich also reingelesen, fand es absolut klasse. Ich lege es allen Zombiefans ans Herz, dieser Manga gehört einfach dazu, er ist großartig gemacht und beinhaltet alles, was das Fanherz höher schlagen lässt. Aber wer kein Zombie-Fan ist, naja, der verpasst nichts, was es in anderen Zombietiteln nicht auch gäbe :-)

SaschaSalamander 13.05.2011, 09.34| (0/0) Kommentare | PL | einsortiert in: Manga

Die Wahrheit über Alice

james_alice_1.jpgKatherine hat ein dunkles Geheimnis, denn ihre Schwester wurde ermordet. Sie ändert ihre Identität, geht an eine neue Schule. Einst umschwärmter Star und auf allen Parties groß dabei, ist sie nun eher zurückgezogen und hält sich von allem zurück. Umso größer ihre Freude, als Alice, eine der beliebtesten Schülerinnen, sie nun auf ihre Geburtstagsparty einlädt und sich mit ihr anfreundet. Sie verstehen sich hervorragend, hier und da hat Alice ein paar seltsame Momente, aber das übergeht Katherine. Doch bald begreift sie, dass Alice ein böses Spiel mit den anderen spielt, vor allem aber mit ihr. Es ist bereits zu spät, und die Wahrheit droht ans Licht zu kommen.

Hm, nun ja. Ehrlich gesagt, das Cover sprach mich nicht an (bin nicht so der rosa Blümchenfan, das hat was von Teenieschnulz). Aber es wurde überall dermaßen vermarktet, dass ich fast nicht anders konnte, die Neugier war zu groß. Buchhandlungen, Frauenzeitschriften, Blogs. Und natürlich ein sehr spannender Klappentext, der viel Geheimnis versprach. In der Realität bin ich herzlich wenig neugierig, da kann ich mich zügeln. Aber wenn es um Bücher geht, da bin ich kaum zu halten, und ich musste einfach wissen, wer Alice nun wirklich ist und was es mit ihrem Geheimnis auf sich hat.

Das Buch war in zwei Tagen gelesen, es ist sehr flüssig. Zwar sehr ungewohnt, aber man kommt locker mit: eine Ebene spielt in der Vergangenheit um Katherine und ihre Schwester. Die zweite Zeit spielt später mit Katherine und Alice. Und die dritte Zeit viele Jahre später mit Katherine und ihrer Tochter. Und alle drei Zeitformen sind im Präsens geschrieben, das ist erst einmal gewöhnungsbedürftig.

Schon im ersten Kapitel erfährt man, dass Alice gestorben ist. Und man möchte natürlich wissen, wer Alice war, warum sie sterben musste, wer der Vater des kleinen Kindes ist, wie das alles zusammenhängt und welche Geheimnisse da nun alles enthüllt werden. Ein bisschen wird die Sensationsgier angestachelt, allein schon durch die Vermarktung des Buches.

Angepriesen als spannender Thriller, fand ich es eher einen reinen Teenieroman. Ich möchte das Buch nicht schlecht machen, denn ich habe es wie gesagt superschnell gelesen und war recht gefesselt. Dennoch konnte ich mich in absolut keine der Figuren hineinversetzen, sie blieben mir alle zu oberflächlich, vor allem auf Alice wurde nur äußerlich eingegangen (aus Sicht von Katherine, ohne jedoch Alices Gedanken, Gefühle und Beweggründe zu beleuchten), und auch Katherine bleibt für mich extrem unpersönlich. Sie ist die Art Teenager, von denen ich mich in der Schule damals fernhielt, weil sie mir zu platt waren, zusehr auf Äußerlichkeiten fixiert. Ständig sprachen sie über Mode, Stars, Parties, das war nicht meine Welt. Das heißt nicht, dass deren Welt schlecht ist, und dass andere Leser es nicht toll finden können. Aber wer wie ich kein Disco - Party - Highlife - Typ ist und war, der wird nicht wirklich mitfiebern. Es wird nach außen hin sehr viel auf heile Welt gespielt, dahinter jedoch ist es recht düster (wenn auch nicht tiefgründig, aber immerhin düster).

Unzählige Male habe ich mir an den Kopf gelangt und gesagt "Mädel, wach auf". Habe mich gefragt, warum sie dies getan haben oder warum jenes nicht bemerkt wurde. Sehr unreif wirken sie alle auf mich. Und allein deswegen war all das, der Inhalt des Buches, überhaupt erst möglich.

Was als Geheimnis verkauft wird, empfand ich nicht wirklich als Geheimnis, irgendwie hatte ich mir da mehr davon versprochen. Alices "Geheimnis" wird auf zwei Seiten mal nebenbei enthüllt am Ende, eher abgearbeitet, und daraufhin stirbt Alice (ist kein Geheimnis, von ihrem Tod erfährt man ja schon zu Beginn, ist also kein Spoiler). Schwupps Ende Aus.

Jaaaaaa, es war schnell und spannend zu lesen. Und für jüngere Leser bestimmt eine spannende Sache. Für Partyfreunde und die Art Teens, die ständig hip und trendy sind / sein wollen bestimmt ein Kultbuch. Die Geschichte war recht geschickt aufgebaut und in sich schlüssig. Von daher verständlich, wenn es gefällt. Aber wer sich von einem Buch nicht nur reine Unterhaltung verspricht, sondern auch bereichert werden möchte, wer sich hineinversetzen will, wer gerne ein wenig Anspruch möchte, der sollte zu etwas anderem greifen, er hat nicht wirklich ein Geheimnis oder einen Thrill verpasst. Gänzlich abraten würde ich den Lesern, denen es innerlich schmerzt, wenn die Hauptcharaktere immer und immer wieder unvernünftig handeln und sich selbst alles verbauen und eigentlich selbst Schuld tragen an dem Dilemma, welches es dann zu lösen gilt. Denn die werden hier vor Schmerz aufschreien ...

Tut mir doch ein wenig leid, wenn ich so über das Buch rede. Denn ich weiß, dass es unzählige begeisterte Leser gibt. Und ich möchte es auch keinem madig machen. Aber ich möchte einfach klar die Zielgruppe definieren, denn dieses Buch spaltet die Gemüter. Und da überall so positive Beiträge zu lesen sind, möchte ich einfach diejenigen unterstützen, die nicht so begeistert waren. Denn auch diese Stimmen sollten Gehör finden ;-)

Und jetzt, Feuer frei: hat Euch das Buch gefallen? Warum? Wo fandet Ihr Katherine tiefgründig, was ich übersehen habe? Konntet Ihr Euch hineinversetzen? Bin ich zu streng? Oder fandet Ihr es am Ende genauso enttäuschend? Oder war es DIE Buchsensation des Frühjahres 2011?

SaschaSalamander 11.05.2011, 09.55| (0/0) Kommentare | PL | einsortiert in: Aktuelles

Temptations

minden_temptations_1.jpgEs kann ja nicht alles Hardcore oder Thriller sein, was ich lese. Manchmal liebe ich angenehm leichte Kost zwischendurch. Und Kurzgeschichten sind sowieso toll, da kann man vor dem Schlafengehen mal eine genießen und das Buch gemütlich über ein paar Tage verteilen, ohne sich vor dem Einschlafen noch mit komplizierten komplexen Gedankengängen der Romane oder Fachbücher auseinandersetzen zu müssen.

Über Inka Loreen Minden habe ich schon viel gehört, ein paar Leseproben habe ich mir auch schon angesehen, die mir recht gefielen. Da freute ich mich, dass mir nun also vor einiger Zeit TEMPTATIONS bei Tauschticket über den Weg lief: gerade mal 108 Seiten, vier Kurzgeschichten von jeweils rund 25 Seiten, ideal zum Kennenlernen der Autorin.

Die erste Geschichte erzählt von einem Marquess, der sich die Gefühle für seinen Stallburschen nur ungern eingestehen will. Danach schreibt Minden über einen Captain und seinen Ersten Offizier, die in der Vergangenheit einige Probleme miteinander hatten und nun den Grund dahinter erkennen. Die dritte Story handelt von der Entführung eines jungen Adligen durch einen Räuberhauptmann, die anders endet als geplant. Und zu guter Letzt müssen ein im Krieg verwundeter Soldat und sein Leibarzt erkennen, dass es vielleicht doch einen Weg geben könnte, ihre Gefühle nicht mehr verstecken zu müssen.

Inhaltlich gefiel mir der Räuberhauptmann doch am besten. Aber in der vierten Geschichte kann man tatsächlich von einer "Wendung" sprechen, und sie gefiel mir außerordentlich gut. Clevere Idee, und ich bin sicher, dass das nicht nur Fiktion ist sondern in dieser und ähnlicher Form bestimmt schon einige Male praktikziert wurde / wird ...

Die Handlung ist jeweils eigentlich nur ein Alibi. Klar könnte man den Marquess durch eine Gräfin ersetzen und den Stallburschen durch den Küchenjungen und so weiter. Alles schon dagewesen. Na und? Was zählt ist die Unterhaltung, und das gelingt Minden sehr gut. Ich stolpere nicht über kitschige Formulierungen, sondern alles liest sich flüssig und angenehm. Die Worte sind perfekt gewählt, sie sind weder zu abgedroschen noch wären sie ungewöhnlich. Sondern, wie gesagt, es ist ein Fluss, dem der Leser gerne folgt, und schon sind 25 Seiten vorbei, ehe man richtig angefangen hat zu lesen. Eigentlich wünscht man sich am Ende nur, dass es jetzt weitergehen könne. Denn grade jetzt wurde es erst richtig spannend!

Ja, es ist banal. Ja, es ist immer wieder das Selbe. Und, ja, manchmal tut es gut, so etwas zu lesen. Und dann bitte mit Stil und angenehmer Sprache. Während ich das lese, will ich nicht ständig das Gefühl habe, ich hielte Schmuddelzeug in der Hand. Ich will aber auch nicht ständig lachen müssen wegen unfreiwillig komischer Sätze. Und genau das ist es, was mir an Minden gefällt: ich kann mein Hirn abschalten und einfach nur für ein paar Minuten die Geschichte genießen, mit einem Lächeln zurückkommen und sagen "ach, das war jetzt richtig romantisch und sexy" ...

Wer anspruchsvolle Erotik mag, kann gerne ein wenig in meinem Blog wühlen (es werden demnächst einige weitere Titel folgen). Aber wer zwischendurch was Nettes, Unkompliziertes will, der kann hier eigentlich gar nichts falsch machen.

Ich jedenfalls weiß nach diesem Buch: MEHR! Dies war zwar mein erstes, aber ganz sicher nicht mein letztes Buch dieser Autorin :-)

SaschaSalamander 09.05.2011, 15.33| (3/3) Kommentare (RSS) | PL | einsortiert in: Rezensionen Buch | Tags: Queer, Erotik, Historisch, Romantik,

Statistik KW 18

Gelesen / Gehört
Gayheimnisse (Anthologie)
Artemis Fowl - der Atlantis-Komplex (E Colfer)
Die Wahrheit über Alice (R James)
Sonst noch Fragen? (R Yogeshwar)
Döner, Machos und Migranten (B Durmaz)
Pu der Bär, Ferkel u d Tugend des Nichtstuns (B Hoff)


Gesehen
Joey
Dark City
Mortal Kombat II


Geschenkt
/


Getauscht
Tao te Puh (B Hoff)
Pu der Bär, Ferkel u d Tugend des Nichtstuns (B Hoff)
Die Gabe des Schmerzes (A Miller)
Eine Handvoll Sterne (R Schami)
Die Prophezeiung des Pudradamus (J T Williams)
Pu der Bär - Gesamtausgabe (A Milne, H Rowohlt)
Tao Te King (Lao-Tse)
Jenseits von Pu und Böse (J T Williams)
Pu it yourself (R E Allen)
Fausto (O Dierssen)


 Gekauft
/

SaschaSalamander 08.05.2011, 20.13| (0/0) Kommentare | PL | einsortiert in: Statistik

Sklavenjagd

Erotische Romane lese ich ja gerne, von soft bis hart alles dabei. Diesmal habe ich einen in die Finger bekommen, der sich sehr stark von den anderen Titeln abhebt, alle Achtung! SKLAVENJAGD von Tomás de Torres heißt der Thriller, der auf den ersten Blick nach "schon zigmal dagewesen" klingt und dann beim Lesen aber zeigt, dass er  in jeder Hinsicht zu überraschen vermag.

Dolores fährt auf einer verlassenen Straße, als sie plötzlich einen Mann anfährt. Aus dem Dunkel taucht eine nackte Frau auf, welche den Mann tötet und dabei ruft "es war die dritte Jagd". Dolores ist geschockt, will es der Polizei melden, doch diese gebietet ihr Stillschweigen über den Vorfall. Einige Zeit später wird ihr der Grund dafür erklärt: es gibt eine Gruppe von Superreichen, die zu ihrem Vergnügen Jagden veranstalten. Die Teilnahme daran ist absolut freiwillig. Als Gewinn für die erste Jagd (Sonnenuntergang bis Sonnenaufgang, keine Hilfsmittel, nur ein Jäger, eine Beute) erhält die Beute 100 000 Euro oder muss einen Tag lang dem Sieger zu Willen sein. Bei der zweiten Jagd winken 1 Million oder eine Woche Sklaverei. Und dann alles oder nichts: 10 Millionen oder aber lebenslange Knechtschaft. Auch Dolores wird die Teilnahme an dem Spiel angeboten.

Klar, das ist abstrus, und Dolores würde so etwas niemals tun. Doch "niemals" sagt sie sich in diesem Buch oft, und dabei muss sie erfahren, dass freier Wille und Würde des Menschen zwei Begriffe sind, die sie beginnen muss neu zu definieren.

Anfangs mutet der Roman an wie ein Märchen um das hässliche Entlein, welches sich in den reichen Prinzen verliebt und ein paar Abenteuer bestehen muss, bevor sie zusammen kommen. Es scheint völlig klar, wie der Plot sich entwickelt und wie das Buch enden muss. Und dann kommt alles ganz anders als erwartet. Twisted Plot vom Feinsten.

Dem Titel und Cover nach ging ich ja nun davon aus, dass es ein SM-Thriller wäre, der ziemlich heftig zur Sache geht und von den 236 Seiten mindestens 150 bis 180 Seiten nur diverse Praktiken und Spielarten enthält, und ich hatte nicht wirklich Lust, das Buch überhaupt anzufangen. Und dann war ich auf Seite 90 erstaunt, dass außer zwei Seiten Pflichtübung in der Beziehung bisher noch gar nichts gelaufen war. Auch später bleiben die entsprechenden Szenen sehr im Hintergrund.

Dass es dennoch ein SM-Thriller ist und kein normaler Roman, liegt wohl an der Heftigkeit der Szenen. Wobei auch hier: der Autor ist ein Meister der Auslassung. Denn das, was im Kopf des Lesers geschieht, ist schlimmer als das, was der Autor selbst beschreiben könnte. Und so hält er sich in den erotischen oder brutalen Szenen sehr zurück und lässt vielmehr den Leser die Arbeit erledigen. Dadurch ist der Inhalt extrem heftig (ich würde das Buch definitiv in den Bereich Hardcore einsortieren und nicht gerade denen empfehlen, die erst neu in diesem Genre sind), obwohl es sprachlich und im Verhältnis Inhalt / Sexszene wirklich bei einem ganz normalen Thriller bleibt. Die Momente sind nur kurz und wenig, dafür jedoch heftig und emotional sehr intensiv.

Es werden zugleich viele Fragen aufgeworfen, mit denen die Protagonistin und somit auch der Leser konfrontiert wird. Antworten gibt es darauf nicht, und so bleibt der Leser zurück mit einem seltsamen Gefühl. War es gut? War es schlecht? War es falsch oder richtig? Ungewöhnlich, dass solche Themen in einem Roman dieser Art überhaupt behandelt werden. Und noch ungewöhnlicher, wie die Heldin mit diesem Thema umgeht.

Normalerweise ist die Handlung ja eher Alibi für das, worum es eigentlich geht: Sex, Erotik, was auch immer. Hier aber ist die Handlung der Hauptteil. Und die Handlung besteht vor allem in Dolores Entwicklung vom schüchternen Weibchen hin zur emanzipierten Frau, die ihr Schicksal in die eigenen Hände nimmt.

Wie gesagt: für Neulinge rate ich "Finger weg", aber wer härtere Kost verkraftet, der muss SKLAVENJAGD auf jeden Fall gelesen haben. Es ist ein Thriller, wie es ihn nur ganz selten gibt ...

SaschaSalamander 06.05.2011, 09.08| (1/1) Kommentare (RSS) | PL | einsortiert in: Rezensionen Buch | Tags: Erotik, Tip, BDSM,

Äußerlichkeiten

Bei Filmen finde ich es immer extrem spannend, wie unterschiedlich die Cover sind. Bei Bücher hat jedes Land sein eigenes Cover, okay, aber dieses ist dann auch weitgehend fest. Bei Filmen dagegen wird ein riesiger Hype um die Plakate gemacht. Und ich habe auch schon Umfragen mitgemacht im Internet (gibt ja Umfrageportale, wo man Punkte sammeln und Gutscheine erhalten kann), wo es allein um verschiedene Plakate für einen Film ging.

Nun gut, ein Buch basiert auf Inhalt und Text, da sind die Bilder nicht so wichtig, der Leser möchte sich eigene Gedanken machen. Ein Film basiert auf Bildern und soll den Zuschauer reizen. Allein das Plakat soll den Zuschauer ins Kino treiben.

Aber ist das bei Büchern nicht genauso? Ich denke zum Beispiel an >DAS HANDBUCH FÜR DETEKTIVE< von Jedediah Berry. Das sah ich und wusste sofort "muss ich haben", noch bevor ich wusste, worum es ging. Einfach weil das Cover mich berührte und zu rufen schien. Als ich später das englische Original dazu sah, war ich erschrocken. Das sah ja eklig aus, nicht die warmen, weichen Farben des deutschen Buches, sondern statt dessen ein ekliges aufgerissenes Auge, ich mag keine Augen auf Covern, in Filmen etc.

Einzige Ausnahme bei Büchern sind Jugend- und Erwachsenenversionen. Etwa Harry Potter bekam ja extra eine Ausgabe für Erwachsene. Vielleicht wollte man es doppelt vermarkten. Vielleicht stellte man einfach fest, dass Erwachsene nicht auf Jugendbücher zurückgreifen, sodass auch erwachsene Wenigleser zum Kauf animiert wurden, was einerseits miese Vermarktung ist, andererseits will man ja Geschäft machen (würde ich als Händler auch), und Bedarf schien zu bestehen, warum nicht die Bedürfnisse der erwachsenen Leser erfüllen?

Wie ich darauf komme? Ich habe heute zwei Filme gesehen und überlege zu rezensieren. CJ7 und THE HOLE, mal sehen, ob ich Lust habe, etwas zu tippen. Und in beiden Fällen fand ich sehr viele verschiedene Cover und Plakate und überlegte, welche für mein Empfinden am besten den Inhalt des Filmes wiedergeben. Gerade hier fiel mir mal wieder auf, wie unterschiedlich es wirken kann und wie man einen Film mal gruslig, mal lustig, mal spannend wirken lassen kann allein durch die Atmosphäre eines Plakates ...

egal, mir ist der Inhalt noch immer sehr viel wichtiger. Ich will nicht behaupten, dass Cover mich abschrecken oder anziehen, aber es passiert ab und zu eben doch. Von daher fände ich es nett, wenn Bücher ebenso wie Filme mehr Cover hätten, nicht nur Adult- und Teen-Version oder verschiedene Länderausgaben. Könnte man vielleicht bei Hardcovern realisieren, indem man die Schutzhüllen doppelseitig bedruckt? Oder Special-Ausgaben wie bei Filmen (Bonus, Limited, Special Box etc). Klar teurer Schnickschnack, aber für Fans wäre das eine tolle Sache, ich fände es prima, und von meinen Lieblingswerken würde ich möglicherweise sogar eine andere Version kaufen, wenn ich diese hübscher finde :-)

berry_detektive_1.jpg 

SaschaSalamander 05.05.2011, 09.11| (1/1) Kommentare (RSS) | PL | einsortiert in: Rund um Bücher

Franken Fran

kigitsu_frankenfran_1.jpgDiesmal möchte ich Euch einen Manga vorstellen, der es gewaltig in sich hat. Ich weiß gar nicht so recht, wo man ihn einordnen sollte. Eigentlich gibt es da nur den Begriff "Guro", und damit wäre dann auch schon alles gesagt. Ich wüsste jetzt nicht, wie ich diesen Begriff, den es im Deutschen nicht gibt, erklären sollte. Wer mag, kann ja mal nach dem Begriff googeln und sich ein paar Bilder ansehen, dann dürfte klar sein, was gemeint ist. Aber: nur suchen, wer schon über 18 ist, das ist nämlich nicht gerade was für Kinder ;-)

Hier würde man es wohl in "Gothic Horror" oder "Medical Horror" einordnen (auch wieder englische Begriffe, aber dafür weitgehend bekannt), verkauft wurde es als "medical horror". Darunter fallen also medizinische Abartigkeiten wie Frankenstein, oder von Lovecraft und Poe einige Geschichten von postmortal entfernten Gehirnen, die dann draußen weiterleben und ähnliches. Oder Sachen wie Sweeney Todd, Repo Man, Jack the Ripper, Jeykill und Hyde und ähnliche nette Zeitgenossen. Wobei das Randbereiche sind, denn Guro an sich gibt es bei uns nicht, und die Japaner haben da etwas geschaffen, an das sich unsere westliche Welt noch nicht herangetraut hat, einziger Film von ähnlichem Ekelfaktor fiele mir lediglich >BRAINDEAD< von Peter Jackson ein, aber der ist im Grunde auch kein Vergleich komplett anders  (aber ähnlich extrem) ...

Aber gut, ich bin in meinem Element, ich schweife ab. Jetzt sollte ich wohl trotzdem besser von FRANKEN FRAN erzählen ...

Professor Madaraki ist Wissenschaftler, und momentan ist er nicht zu Hause. Fran hütet in der Zwischenzeit das Haus. Fran ist seine neueste Schöpfung, und nicht sofort erkennt man, wer oder was sie eigentlich ist, die Gäste halten sie für einen Menschen. Fran hat sehr viel vom Doktor gelernt, und als nun die Gäste mit ihren Anliegen an den Doktor und in Vertretung nun an sie herantreten, hilft Fran gerne. Netter Slogan: "Keine Angst, sie wird Dich nicht töten. Sie repariert Dich nur". Und das ist oft schlimmer. Oder besser?

Der erste Band besteht aus verschiedenen Kurzgeschichten. So will ein Vater den verstorbenen Sohn lebendig machen lassen wegen des Familienerbes. Fran meint es gut und hilft, wenn auch anders als der Vater sich das vorgestellt hatte. Ein junger Mann bittet seine große Liebe um ein Date, sie lehnt ab, geht und wird prompt von einem Auto zerfetzt. Noch ist es nicht zu spät, Fran ist rechtzeitig am Ort des Geschehens und kann das Mädchen wiederbeleben. Nun wird sich zeigen, ob der junge Mann das Mädchen wirklich liebt, denn das Ergebnis ist typisch für Fran!

Ich würde zu gerne mehr erzählen, aber ich möchte nicht vorweggreifen. Der Manga ist einfach grandios gehalten. Wer dieses Genre mag, muss FRANKEN FRAN einfach lieben! Und wer noch nie zu einem Manga gegriffen hat aber blutigen Splatter - Goth - Abgefuckt - Horror mag, der sollte ausnahmsweise mal auf dieses Medium zurückgreifen. Storyline, Zeichnungen, Inhalt, es ist einfach ein kleines Meisterwerk.

Zugegeben, auf den ersten Blick könnte man sagen, es strotzt nur so vor Geschmacklosigkeiten. Blut spritzt, Gedärme liegen am Boden. Der Zeichner spart nicht an Details, wenn das zerfetzte Mädchen von der Straße gekratzt wird. Und als zu medizinischen Zwecken Fran ein Gehirn entfernen muss, zieht sich dieses Bild über eine ganze Zeite und zeigt in allen Einzelheiten den Glibber und Schmodder. Da braucht man schon einen kräftigen Magen oder aber einen recht schwarzen Humor.

Aber hinter diesen Bildern versteckt sich eine sehr gut erzählte Geschichte. Denn trotz der Abstrusitäten werden ethische Dilemmata angesprochen. Und so abartig und brutal Fran wirken mag, so hintergründig sind ihre Motive. Nein, sie ist nicht böse. Sie ist niedlich und lieb, und ihre Taten wirken vielleicht aufgrund der Art und Weise, wie sie Lebewesen miteinander verknüpft und tote Menschen wiederbelebt kalt und brutal. Aber sie hat sich jedes Mal etwas dabei gedacht, und am Ende hat der Leser ein Schmunzeln im Gesicht. Ja, Fran hat es richtig gemacht, sie hat damit Gutes gewirkt und den Menschen geholfen, auch wenn diese es im ersten Moment nicht erkennen konnten. Ich glaube, mit einer Fran wäre diese Welt ein kleines Stück besser. Absurder, aber ehrlicher ...

Die Figuren sind sehr schön gestaltet. Fran ist hübsch gezeichnet, und es gibt tolle Momente, wie ganz nebenbei, wenn sie im wahrsten Sinne kopflos durch das Labor huscht oder sich ihre Arme abschraubt, repariert, beiseitelegt. Sie hat gerne mal einen Ersatzkörper dabei, und wenn nicht, dann muss ihr Haustier herhalten, die Menschenkatze Oka, ein Katzenkörper mit Menschenkopf. Die Wortgefechte zwischen den beiden sind einfach niedlich und verleihen dem Manga eine ordentliche Portion Humor. Fran, die Katze, ihre Butler (lauter Horrorwesen, die nachts bei Vollmond auf Streifzug gehen, sich jedoch vor einem Horrorfilm gruseln), der Wissenschaftler, sie bekommen alle in nur wenigen Panels eine eigene Persönlichkeit, besser als es manchem Autor auf hunderten Romanseiten gelänge.

Die Storyline ist perfekt. Eine der Geschichten dauerte rund 20 Seiten, und auf diesen 20 Seiten hat der Autor es geschafft, drei Twists einzubauen! Und als man dachte, jetzt ist die Story aus, es kommt nichts mehr, schwupps hat sich noch einmal alles gedreht, und es gab noch eine Schlusspointe. Mensch, das finde ich wirklich außergewöhnlich, und das zeugt von der Erzählkunst des Schreibers / Zeichners! Dazu kommt, dass die Geschichten perfekt in die Panels eingearbeitet sind. Kigitsu wählt perfekt seine Einteilung, wofür er nur ein winziges Bildchen braucht, was er groß darstellen muss, und wofür er eine ganze Doppelseite benötigt, besser hätte man den Manga kaum zeichnen und erzählen können. Und das Beste: die überraschenden Wendungen haben perfekte Kunstpausen. Man muss nämlich immer erst umblättern, und dann wird man von einer neuen Monstrosität regelrecht erschlagen, man schluckt, ist schockiert, und dann beginnt man zu lachen, weil es einfach viel zu schräg ist.

Es gibt ein paar Dinge, die ich ungewöhnlich finde: erstaunlich, wie viele Dinge durch die Zensur rutschen. Gut, der Manga ist eingeschweißt und ab 16, aber wäre es ein Film, wäre er vermutlich indiziert. Und ich wette, falls man ein Höschen von Fran gesehen hätte, wäre es auch ab 18 gewesen. Naja, ich denke, ich muss die Zensur  oder Nicht-Zensur nicht verstehen, sollte mich einfach freuen, dass ich ihn ganz normal im Handel kaufen durfte. Klar, es ist fiktiv, das erkennt sogar ein Kind. Aber mal ehrlich, sind das einige anderen indizierten Filme nicht auch?

Eigentlich war der Manga ja als One-Shot gedacht, aber dann folgten weitere Bände. Ich bin froh darüber, denn schon jetzt hat FRANKEN FRAN einen Ehrenplatz in meinem Regal. Einer der Bände, die ich keinesfalls irgendwann verkaufe oder vertausche, der bleibt bei mir, den muss ich ab und zu mal wieder durchblättern, wenn ich gerade in Splatterlaune bin!

Ja, absolutes Special Genre. Normalen Lesern würde ich das nicht empfehlen. Ich glaube, man muss schon ein bisschen krank im Kopf sein, wenn man auf diesen Humor steht. Ich liebe diesen Manga, und Freunde des ungewöhnlichen Splatters werden ihn auch lieben.

SaschaSalamander 04.05.2011, 08.43| (0/0) Kommentare | PL | einsortiert in: Manga | Tags: Tip, Horror, Schräg,

Tiere essen

foer_tiere.jpgNein, eine Rezension möchte ich nicht schreiben. Denn ich habe nur knapp über die Hälfte gehört. Aber ich werde auch nicht weiter hören und denke, dass ich für mich selbst es soweit beurteilen kann, dass ich weiß, ich werde nicht weiterhören.

Eine erste Meinung über >TIERE ESSEN< habe ich ja bereits geschrieben. Ich halte es für ein sehr gutes und wichtiges Buch. Es hebt nicht den moralischen Zeigefinger und verdammt nicht den Fleischesser. Statt dessen schildert der Autor sehr realistisch die Zustände der Fleischproduktion und was dies für die Tiere bedeutet. Er verdammt nicht das Essen von Fleisch sondern den unbesorgten Umgang mit dieser so kostbaren Ware "Fleisch", die einmal das Lebewesen "Tier" war. Ein Motto, das er recht früh im Buch brachte, er betont den Unterschied zwischen "besorgt essen" und "nicht unbesorgt essen". Nein, man muss kein schlechtes Gewissen haben, man muss sich nicht sorgen. Aber man soll vorher darüber nachdenken, sich Gedanken machen und dann überlegen, was man für sich mit dem Gewissen vereinbaren kann, man darf nicht unbesorgt sein. Das finde ich eine sehr gute Einstellung, ...

wer sich selbst schon viel mit dem Thema befasst hat, kann dem Buch nicht wirklich neue Ansätze entnehmen. Aber wer anfangen möchte, sich bewusster zu ernähren, der sollte es auf jeden Fall lesen. Ratgeber schockieren und mahnen und kommen mit Fachausdrücken und Zahlen und Fakten. Dieses Buch hier dagegen berührt und bewegt. Es bringt den Leser zum Nachdenken seiner eigenen Verhaltensweisen.

Ich hoffe, dass möglichst viele Menschen diesen Titel lesen, denn es weist auf etwas hin, das in unserer Gesellschaft gerne übersehen wird. Es ist ein unbequemes Thema, und jeder muss sich selbst ins Gesicht sehen und dazu stehen, wie er bisher damit umging und wie er vorhat, dies zukünftig zu tun. Es wäre schön, wenn dieses Buch dazu beitragen könnte ...

SaschaSalamander 03.05.2011, 08.38| (0/0) Kommentare | PL | einsortiert in: Aktuelles | Tags: Vegan, Fachbuch,

Tao Te Puh

hoff_puh_1.jpgIn letzter Zeit lese ich ab und zu Bücher aus östlichen Religionen oder Philosophien, weil ich die Thematik recht interessant finde. Ebenso wie die westliche Religion nur ein Teilaspekt von vielen, aber das ist wohl ein zu komplexes Thema. Was ich damit sagen möchte ist jedenfalls, dass ich sehr viele Widersprüche entdeckt habe, sodass in drei Büchern über Buddhismus drei komplett unterschiedliche Theorien stehen können (was bei den Christen allerdings nicht anders ist, man denke etwa an die Unterschiede der katholischen und evangelischen Kirche). In anderen Büchern werden asiatische Gedanken sosehr gemixt, dass man eigentlich gar nicht weiß, was davon nun was ist und wo es hingehört, aber Hauptsache ein nettes Zitat von irgendeinem weisen Mönch ziert den Kapitelanfang. Die Strömungen sind einfach zu komplex, als dass man sie nach ein paar  gelesenen Ratgebern begreifen könnte.

Genauso wie bei der Philosophie ist es unglaublich schwer, einen Anfang zu finden. Und bevor ich mich bemühe, irgendwo anzufangen und weiterzumachen, steige ich mittendrin ein und schnappe, was mich anspricht. Manche lege ich mittendrin wieder weg, andere lese ich und finde sie gut, andere nehme ich halt im Vorbeigehen mit aber vergesse sie wieder. In der Regel rezensiere ich diese Bücher nicht. Denn ich möchte Philosophie, Religion und Meinung nicht bewerten. Puh dagegen möchte ich kurz vorstellen, dieses Büchlein war etwas ganz Besonderes. Bewerten möchte ich damit jedoch nicht den Inhalt, sondern allein die Aufmachung und den Stil des Buches :-)

Puh, wie der kleine Bär aus dem Hundertmorgenwald? Genau der! Hoff beschreibt anhand des naiven und liebenswerten Bärchens die Grundgedanken des Tao. Und zwischendurch bringt er auch noch die Unterschiede und Parallelen zu Buddha und Konfuzius. Leichtfüßig erklärt, nicht schwer zu verstehen. Kein Buch zum Überfliegen, aber auch keines, das man fünfmal lesen müsste, um es zu begreifen.

Er beschreibt in simplen Sätzen eine einfache Wahrheit und bringt anschließend Passagen aus den Büchern um Puh. Schmunzelnd, lächelnd und wesentlich reicher schließt man das Buch nach 140 Seiten ab und muss wieder einmal feststellen, dass wir uns es meist sehr viel schwerer machen, als es eigentlich wäre.

Außerdem gibt es sehr viele Anreize, die zum Googeln und Nachschlagen animieren. In all den komplizierten Werken sieht man typischerweise den Wald vor lauter Bäumen nicht. Mir geht es oft so, dass ich dann wie erschlagen bin von all der vermeintlichen Weisheit, die mit dem Holzhammer auf mich eingedroschen wurde, und dann vergesse ich es wieder. Dieses Büchlein ist klein, kurz, einfach. Und gerade dadurch sehr einprägsam, sodass ich sogar zum ersten Mal ein paar einfache Grundbegriffe verstanden habe, die mir bisher schwer fielen im Gedächtnis zu behalten. Vielleicht, weil ich es nicht wie die anderen Bücher anging, sondern hier wesentlich lockerer startete. Und genau das ist es auch, was das Buch vermitteln will ... das Buch zeigt und lebt, was es lehrt.

Wer Puh mag, mag auch dieses Buch. Und wer sich für asiatische Lehren interessiert, sollte auch mal hineinschnuppern. Es muss nicht immer so kompliziert sein, wie es dargestellt wird ;-)

SaschaSalamander 02.05.2011, 09.38| (0/0) Kommentare | PL | einsortiert in: Rezensionen Buch | Tags: Tip, Religion, Philosophie, BewusstSein,

Statistik KW 17

Gelesen / Gehört
Gayheimnisse (Anthologie)
Tiere essen (J S Foer)
Silberlicht (L Whitcomb)
Artemis Fowl - der Atlantis-Komplex (E Colfer)
Schutzengel (P Coelho)
Russische Seelen (V Bronnenmeyer)


Gesehen
Priscilla - Königin der Wüste
The Hole - wovor hast Du Angst
CJ7

Geschenkt
/


Getauscht
Sinful Kisses (I L Minden)
Dämonenlust (M Skerhut)


 Gekauft
/

SaschaSalamander 01.05.2011, 19.36| (0/0) Kommentare | PL | einsortiert in: Statistik

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