SaschaSalamander

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Paranormal Activity

paranormalactivity_1.jpgVom Macher das aktuell vielgepriesenen INSIDIOUS ist der Film PARANORMAL ACTIVITIES. Mein Freund als Horrorfan hat ihn mir empfohlen, da er aus der Masse der sonst üblichen Filme herausragt, also haben wir ihn uns gemeinsam angesehen. Und ich muss sagen, doch, mal was anderes.

Micah hat eine Kamera gekauft, denn seit einiger Zeit wird Katie wieder von etwas verfolgt. Es begann, als sie 8 Jahre alt war, seitdem folgt es ihr, und nun beginnt es erneut. Geräusche, kleinere Aktivitäten, ihr Name geflüstert, sie fürchtet sich. Die beiden suchen das Gespräch eines Mediums, dieser verweist sie an einen Spezialisten für Dämonen. Während Katies Angst täglich wächst, scheint es Micah eher als Spiel zu sehen, er provoziert den Dämon und tut so ziemlich alles, wovor das Medium sie beide gewarnt hat. Die Aktivitäten werden heftiger, und als sie den Dämonenspezialisten kontaktieren wollen, ist dieser nicht erreichbar.

PARANORMAL ACTIVITIES ist klar ein Low Budget Film, dessen Kameraführung an Blair Witch erinnert. Natürlich soll auch dieser Film auf realen Begebenheiten basieren. Mal baut Micah die Kamera auf (nachts), meist trägt er sie tagsüber ständig bei sich. Er filmt alles und jeden, was sowohl den Gefilmten als auch dem Zuschauer recht schnell auf die Nerven geht, aber es ist Teil des Filmes und gehört dazu. Ebenso gehört dazu, wie unlogisch und vor allem unqualifiziert Micah reagiert. Spätestens, als er durch die Kamera die untrüglichen Beweise dafür hat, dass etwas geschieht, das mit dem normalen Verstand vorerst nicht zu erklären ist, sollte er den Fachmann anrufen und akzeptieren, dass etwas nicht stimmt. Auch, dass er die Ängste seiner Freundin komplett ignoriert, machte mich während des Filmes ziemlich wütend, sodass ich mir immer wieder die Frage stellte, warum sie ihm nicht schon längst den Laufpass gegeben hat.

Aber wie gesagt, dies ist Teil des Filmes, der Handlung, es stellt den Alltag der beiden dar und ist durch diese Handkamera ziemlich gut gelungen. Der Aufbau ist schleichend, anfangs beginnt es sehr ruhig, es geschieht nicht viel außer einer sich bewegenden Tür. Die Aktivitäten werden heftiger, die Reaktionen der beiden werden immer emotionaler, es kommt zu Konflikten zwischen den beiden bis hin an den Punkt, als es tatsächlich körperlich wird und der Dämon Katie real bedroht, die Spannungskurve ist bis hin zum etwas zu abrupten Ende perfekt aufgebaut. Durch diesen schrittweisen Aufbau gelingt es dem Filmemacher, mit einfachen Möglichkeiten wie dem An- und Ausschalten des Lichts im Flur oder einer schwingenden Deckenlampe Grusel zu erzeugen.

Was mir an diesem Film besonders gut gefällt: es gibt keine billigen (oder teuren aber schon viel zu oft gesehenen) Effekte. Der Horror spielt sich im Kopf des Zuschauers ab, und es braucht weder Dämonenfratzen noch wabernde Schatten. Der Dämon ist nicht sichtbar, zu sehen ist nur seine Aktivität. Auch die Erklärung ist nicht wie in vielen Filmen an den Haaren herbeigezogen sondern real an wissenschaftlichen Erkenntnissen gehalten und daher interessant für diejenigen Zuschauer, die nicht nur Geisterfilmchen sehen wollen, sondern sich auch tiefgründiger mit dem Phänomen paranormaler Aktivitäten befassen.

Was für mich wichtig zu erwähnen ist: Blair Witch ist extrem wacklig, ich konnte ihn nicht komplett ansehen, nicht des Grusels wegen sondern weil mir übel wurde. Dieser Film hier ist im Stil ähnlich, spielt jedoch nur im Haus, hat daher keine wilden Verfolgungsjagden und ist insgesamt ruhiger im Bild.

Wer Schockeffekte möchte und einen brutalen Horrorschocker nach dem anderen ansieht, wird vermutlich enttäuscht sein. Wer dagegen einen realistischen Grusel sucht und Inhalt wichtiger empfindet als die Effekte, dem wird mit PARANORMAL ACTIVITIES ein ungewöhnlicher Film geboten, wie es ihn nur selten zu sehen gibt. Aber vorsicht - wer sich darauf einlässt, der wird eine Art Angst verspüren, wie ihn "normale" Horrorfilme selten erzeugen können!

SaschaSalamander 16.08.2011, 09.25

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Kommentare zu diesem Beitrag

4. von Melanie

Ja, sieht man die den zweiten Teil zuerst, knüpft der erste nahezu nahtlos an. Man kann sie also theoretisch ganz gut in umgekehrter Reihenfolge gucken. Das Paar aus Teil eins kommt vor (sorry, Namen kann ich mir nicht merken)ist aber noch normal. Mehr zu verraten wäre aber doof. *gg*

vom 18.08.2011, 19.58
Antwort von SaschaSalamander:

hab den zweiten jetzt inzwischen gesehen. Hm, naja, Geschmackssache, ich fand ihn ehrlich gesagt nicht so gut wie den ersten. Er hat einiges erklärt zum ersten Teil, aber die "Lösung" hat mir nicht so recht gefallen, hat es irgendwie entmystifiziert.

Klar, man kann nicht viel verraten, aber ich verstehe auf jeden Fall, warum viele davon begeistert waren ...

3. von Melanie

Ich finde den zweiten Teil nicht schlechter als den ersten. Er erzählt die Vorgeschichte, ist also eigentlich der erste Teil. ;o)

vom 18.08.2011, 09.38
Antwort von SaschaSalamander:

die Vorgeschichte? Ui, okay, klingt dann doch interessant ... so viele Horrorfilme gucke ich nicht, von daher mal überlegen ... 
2. von Melanie

Oh ja, dem kann ich mich nur anschließen! Der Film ist anders, auch uns hat er sehr gut gefallen. Letztes Jahr war ich mit meinem Mann im Kino und hab Teil 2 gesehen, das war auch krass. Hab´s zuvor noch nie erlebt, dass Leute echt laut aufkreischen. Ich hab teilweise halb hinter Jörn gesessen und nur mit einem Auge hingesehen, weil ich genau wußte, der Schockmoment kommt dann, wenn ich gar nicht damit rechne, obwohl man den ganzen Film über damit rechnen muss.
Liebe Grüße
Melanie

vom 17.08.2011, 09.21
Antwort von SaschaSalamander:

hab überlegt, ob ich den zweiten ansehe, Du meinst der lohnt sich?

Schockmomente hatte der erste Teil eigentlich nicht, bis auf den Schluss, aber damit habe ich gerechnet und neben das Bild geguckt (ich mach nicht die Augen zu, sonst verpasse ich was, aber ich blicke daneben, damit sich das Bild nicht so unzensiert in die überraschte Pupille brennt). Das einzige, was mich oft gruselt, sind die billigen Jump Scares, wo eben was ins Bild reinspringt, aber das war hier wie gesagt nicht, hier war der Horror subtiler (und somit fieser)

1. von Tina

Ja mir hat der Film auch echt gut gefallen, hab mich ziemlich gegruselt beim Ansehen. Nett fand ich übrigens auch die Entstehungsgeschichte das Films :) Hier klicken

vom 17.08.2011, 06.34
Antwort von SaschaSalamander:

ui, danke, interessante Hintergrundstory *nick*

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