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Ausgewählter Beitrag
The Pet
Der reiche Philippe hatte einen Setter, dessen Loyalität und Zuneigung
er nach dem Tod des Tieres schmerzlich vermisst. Kein Mensch, kein Tier kann ihm
dies jemals wieder entgegenbringen. Die Blumenverkäuferin Mary verliert
ihre Katze, ihre Wohnung, ihren Freund. Philippe interessiert sich für
sie, bietet ihr seine finanzielle Hilfe an. Er verlangt keine Gegenleistung. Aber er
äußert die Bitte und das Angebot, dass Mary für zwei bis drei Tage sein
menschliches Haustier sein solle. Ein Experiment für sie und ihn, denn
er erkennt ihre Hingabe. Es klingt ungewöhnlich, doch Mary willigt ein,
nicht nur wegen des Geldes sondern aus Zuneigung zu Philippe. Das
Training als Hündchen ist hart, doch Mary findet Gefallen an ihrer
Situation. Was sie nicht weiß: Philippe hat Verbindungen zu einem Ring
von Menschenhändlern. Und diese zeigen plötzlich großes Interesse an dem
Haustier ...
Ein Film, der im Genre schwer einzuordnen ist. Für einen Thriller ist die Handlung etwas zu ruhig und vorhersehbar, Nervenkitzel kommt trotz der Gefahrensituation nicht auf. Für Erotik gibt es viel nackte Haut, jedoch keinerlei sexuelle Andeutung geschweige denn Interaktion. Für ein Drama ist das Thema zwar ernst genug aufgearbeitet, hätte den Schwerpunkt aber anders verlagern müssen. Für einen Kunstfilm ist es nicht ganz ausreichend kunstvoll, trotz des angenehmen Soundtracks, der ausdrucksstarken Schauspieler und der grandiosen Landschaftsaufnahmen. Was der Film am Ende ist, muss wohl der Zuschauer für sich selbst entscheiden, und die Meinungen hierüber werden sehr stark auseinandergehen.
Sicher ist: er ist mit sehr einfachen Mitteln gedreht, große Effekte oder ausgefeilte Dialoge darf man nicht erwarten. Das Drehbuch ist sehr simpel und vorhersehbar. Die Geschichte ist recht einfach konstruiert. Dennoch birgt der Film eine Tiefe, die ... nein, ich kann es schwer erklären. Ich formuliere es mal mit den Worten einer bekannten Internetseite: "Wer es weiß, der kann es nicht erklären! Wer es nicht weiss, der kann es nicht verstehen" ;-)
Es wird nichts erklärt, dafür sehr viel gezeigt. Was in den Protagonisten vorgeht, warum sie auf diese Weise agieren und was sie bewegt, das zu interpretieren obliegt dem Zuschauer. Und hier werden die Meinungen wohl stark auseinandergehen, werden die einen von einem grandiosen, emotionalem Film sprechen und die anderen von einem unlogischen, trivialen Machwerk.
Was ich sehr gelungen finde ist die Darstellung der Situation des "Haustieres": es wird gezeigt, wie sie sich einerseits von dem Gedanken und der Situation angezogen fühlt, andererseits jedoch darüber lacht, sich unsicher ist und es als Scherz abkanzelt, später verärgert reagiert und dennoch "das Spiel" weiterspielt. Auch, wenn kaum geredet wird, lassen sich die Emotionen sehr deutlich an ihren ausdrucksstarken Augen ablesen. Das Minenspiel der Protagonisten ist sehenswert und gelungen, die Musik unterstreicht unaufdringlich die jeweiligen Situationen. Obwohl Mary ab dem Zeitpunkt des Vertrages nackt ist, wirkt dies niemals pornographisch, sondern ästhetisch und ansprechend. Und, wie bereits erwähnt, hat ihre Nacktheit in diesem Fall keine explizit dargestellte erotische Komponente sondern dient der Verbildlichung ihres Status als Haustier. Erotik spielt sich hier nicht zwischen Körpern ab, sondern auf einer ästhetischen, emotionalen und sinnlichen Ebene.
Sehr schön ist in diesem Film der Umgang der Protagonisten miteinander. Die Zuneigung des "Tieres" zu seinem Herren, angedeutet in vielen liebevollen Gesten. Die Verantwortung und Zärtlichkeit des Herren zu seinem "Hund", begonnen bei seiner Wortwahl hin zu vielen kleinen Berührungen und Momenten sanfter Zweisamkeit. Der Umgang der beiden Bediensteten auf dem Anwesen mit Mary, welche sich fürsorglich um sie kümmern. Dazu im Gegenzug die Kaltherzigkeit der "Geschäftsfreunde" Philippes. Alles verpackt nicht in Dialoge und Worte sondern in kleine Momente, Fingerzeige, Andeutungen.
Die Verknüpfung des Themas des menschlichen Haustiers mit dem Thema Organhandel und moderne Sklaverei wirkt auf mich etwas künstlich. Ich frage mich, was der Zweck ist. Es könnte dazu dienen, den Gegensatz aufzuzeigen zwischen freiwilligen und erzwungenen Situationen (da manche Spielarten als kriminell betrachtet werden, obwohl sie in beiderseitigem Einvernehmen stattfinden). Es könnte auch dazu dienen, auf den realen Menschenhandel in verschiedenen Ländern der Erde hinzuweisen (darauf deutet vor allem der Abspann hin, in dem einzelne Länder und die aktuelle Situation genannt werden). Oder es dient dazu, der ruhigen, eher spannungsarmen Handlung ein wenig Würze zu verleihen, einen künstlichen Spannungsbogen zu erschaffen.
Sollte es dazu dienen, den Unterschied aufzuweisen - ich finde, die Freiwilligkeit wurde mehr als ausreichend klargestellt. Auf die Situation in anderen Ländern hinzuweisen - dafür hätte ich ein anderes Thema, einen anderen Film gewählt. Und der künstliche Spannungsbogen wirkt eher etwas aufgesetzt denn tatsächlich passend und führt zu einem Momenten, in denen ich ratlos den Kopf schüttelte.
Insgesamt ist THE PET ein wundervoll gestalteter Film, der jedoch nichts erklärt, nur zeigt. Sehr emotional, sehr eindringlich, sehr zärtlich. Etwas zu erklären und weitere Dialoge einzuflechten hätte die Stimmung des Werkes zerstört, nicht anders hätte man es verfilmen können. Leider führt das dazu, dass es wohl weiterhin ein Geheimtip bleiben wird, der abseits vom Mainstream darauf wartet, von Interessierten entdeckt zu werden ...
Ein Film, der im Genre schwer einzuordnen ist. Für einen Thriller ist die Handlung etwas zu ruhig und vorhersehbar, Nervenkitzel kommt trotz der Gefahrensituation nicht auf. Für Erotik gibt es viel nackte Haut, jedoch keinerlei sexuelle Andeutung geschweige denn Interaktion. Für ein Drama ist das Thema zwar ernst genug aufgearbeitet, hätte den Schwerpunkt aber anders verlagern müssen. Für einen Kunstfilm ist es nicht ganz ausreichend kunstvoll, trotz des angenehmen Soundtracks, der ausdrucksstarken Schauspieler und der grandiosen Landschaftsaufnahmen. Was der Film am Ende ist, muss wohl der Zuschauer für sich selbst entscheiden, und die Meinungen hierüber werden sehr stark auseinandergehen.
Sicher ist: er ist mit sehr einfachen Mitteln gedreht, große Effekte oder ausgefeilte Dialoge darf man nicht erwarten. Das Drehbuch ist sehr simpel und vorhersehbar. Die Geschichte ist recht einfach konstruiert. Dennoch birgt der Film eine Tiefe, die ... nein, ich kann es schwer erklären. Ich formuliere es mal mit den Worten einer bekannten Internetseite: "Wer es weiß, der kann es nicht erklären! Wer es nicht weiss, der kann es nicht verstehen" ;-)
Es wird nichts erklärt, dafür sehr viel gezeigt. Was in den Protagonisten vorgeht, warum sie auf diese Weise agieren und was sie bewegt, das zu interpretieren obliegt dem Zuschauer. Und hier werden die Meinungen wohl stark auseinandergehen, werden die einen von einem grandiosen, emotionalem Film sprechen und die anderen von einem unlogischen, trivialen Machwerk.
Was ich sehr gelungen finde ist die Darstellung der Situation des "Haustieres": es wird gezeigt, wie sie sich einerseits von dem Gedanken und der Situation angezogen fühlt, andererseits jedoch darüber lacht, sich unsicher ist und es als Scherz abkanzelt, später verärgert reagiert und dennoch "das Spiel" weiterspielt. Auch, wenn kaum geredet wird, lassen sich die Emotionen sehr deutlich an ihren ausdrucksstarken Augen ablesen. Das Minenspiel der Protagonisten ist sehenswert und gelungen, die Musik unterstreicht unaufdringlich die jeweiligen Situationen. Obwohl Mary ab dem Zeitpunkt des Vertrages nackt ist, wirkt dies niemals pornographisch, sondern ästhetisch und ansprechend. Und, wie bereits erwähnt, hat ihre Nacktheit in diesem Fall keine explizit dargestellte erotische Komponente sondern dient der Verbildlichung ihres Status als Haustier. Erotik spielt sich hier nicht zwischen Körpern ab, sondern auf einer ästhetischen, emotionalen und sinnlichen Ebene.
Sehr schön ist in diesem Film der Umgang der Protagonisten miteinander. Die Zuneigung des "Tieres" zu seinem Herren, angedeutet in vielen liebevollen Gesten. Die Verantwortung und Zärtlichkeit des Herren zu seinem "Hund", begonnen bei seiner Wortwahl hin zu vielen kleinen Berührungen und Momenten sanfter Zweisamkeit. Der Umgang der beiden Bediensteten auf dem Anwesen mit Mary, welche sich fürsorglich um sie kümmern. Dazu im Gegenzug die Kaltherzigkeit der "Geschäftsfreunde" Philippes. Alles verpackt nicht in Dialoge und Worte sondern in kleine Momente, Fingerzeige, Andeutungen.
Die Verknüpfung des Themas des menschlichen Haustiers mit dem Thema Organhandel und moderne Sklaverei wirkt auf mich etwas künstlich. Ich frage mich, was der Zweck ist. Es könnte dazu dienen, den Gegensatz aufzuzeigen zwischen freiwilligen und erzwungenen Situationen (da manche Spielarten als kriminell betrachtet werden, obwohl sie in beiderseitigem Einvernehmen stattfinden). Es könnte auch dazu dienen, auf den realen Menschenhandel in verschiedenen Ländern der Erde hinzuweisen (darauf deutet vor allem der Abspann hin, in dem einzelne Länder und die aktuelle Situation genannt werden). Oder es dient dazu, der ruhigen, eher spannungsarmen Handlung ein wenig Würze zu verleihen, einen künstlichen Spannungsbogen zu erschaffen.
Sollte es dazu dienen, den Unterschied aufzuweisen - ich finde, die Freiwilligkeit wurde mehr als ausreichend klargestellt. Auf die Situation in anderen Ländern hinzuweisen - dafür hätte ich ein anderes Thema, einen anderen Film gewählt. Und der künstliche Spannungsbogen wirkt eher etwas aufgesetzt denn tatsächlich passend und führt zu einem Momenten, in denen ich ratlos den Kopf schüttelte.
Insgesamt ist THE PET ein wundervoll gestalteter Film, der jedoch nichts erklärt, nur zeigt. Sehr emotional, sehr eindringlich, sehr zärtlich. Etwas zu erklären und weitere Dialoge einzuflechten hätte die Stimmung des Werkes zerstört, nicht anders hätte man es verfilmen können. Leider führt das dazu, dass es wohl weiterhin ein Geheimtip bleiben wird, der abseits vom Mainstream darauf wartet, von Interessierten entdeckt zu werden ...
SaschaSalamander 26.07.2013, 14.00
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