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Ausgewählter Beitrag
Tristan
TRISTAN
Wer die Schönheit angeschaut mit Augen,
Ist dem Tode schon anheimgegeben,
Wird für keinen Dienst auf Erden taugen,
Und doch wird er vor dem Tode beben,
Wer die Schönheit angeschaut mit Augen!
Ewig währt für ihn der Schmerz der Liebe,
Denn ein Tor nur kann auf Erden hoffen,
Zu genügen einem solchen Triebe:
Wen der Pfeil des Schönen je getroffen,
Ewig währt für ihn der Schmerz der Liebe!
Ach, er möchte wie ein Quell versiechen,
Jedem Hauch der Luft ein Gift entsaugen,
Und den Tod aus jeder Blume riechen:
Wer die Schönheit angeschaut mit Augen,
Ach, er möchte wie ein Quell versiechen!
Wer die Schönheit angeschaut mit Augen,
Ist dem Tode schon anheimgegeben,
Wird für keinen Dienst auf Erden taugen,
Und doch wird er vor dem Tode beben,
Wer die Schönheit angeschaut mit Augen!
Ewig währt für ihn der Schmerz der Liebe,
Denn ein Tor nur kann auf Erden hoffen,
Zu genügen einem solchen Triebe:
Wen der Pfeil des Schönen je getroffen,
Ewig währt für ihn der Schmerz der Liebe!
Ach, er möchte wie ein Quell versiechen,
Jedem Hauch der Luft ein Gift entsaugen,
Und den Tod aus jeder Blume riechen:
Wer die Schönheit angeschaut mit Augen,
Ach, er möchte wie ein Quell versiechen!
(>August von Platen<)
Warum gerade dieses Gedicht? Weiß nicht. Fiel mir gerade in die Hände. Irgendwann musste ich das in der Schule mal lernen, und ich fand es so wunderschön. So melancholisch. So erhaben. So erhebend. So wehmütig. So ehrlich. Jaja, die alten Dichter, ... DIE wussten wirklich noch, wie man Gefühle beschreibt! *seufz*. Ich höre gerade die Stimme von Pleitgen, die würde wohl sehr gut dazu passen)
SaschaSalamander 18.07.2006, 11.07
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Kommentare zu diesem Beitrag
2.
von MicroAngelo
Es braucht nicht mal 2 Jahre für die -ich nenne sie mal schlicht und voll Absicht despektierlich Holzköpfe- um wieder in der Versenkung zu verschwinden. Leider gibt es derart viele Klone, die allesamt unser Hirn erweichen wollen, dass der -als Metapher zu verstehen- "Verlust" des einen Holzkopfes nicht wirklich spürbar ist. Es gibt so eine Art mediales Hintergrundrauschen, bestehend aus Radio- und TV-Werbung, Dummbeutelpresse, "Liedgut", Zeitgeist... Alles scheint immer rascher entwertet zu werden.
Zeit entwertet die Welt.
vom 18.07.2006, 18.37
Antwort von SaschaSalamander:
Manche sind noch wesentlich schneller vergangen ... dieser hier hält sich ja doch schon etwas länger, hat hier und da immer mal wieder einen Hit.
"Zeit entwertet die Welt" ... stammt das von Dir?
Diesen Satz muss man erst einmal setzen lassen ... ich grübel noch drüber nach ...
es ist ja nicht so, dass die Welt bzw einzelne Bestandteile entwertet werden ... sondern dass sie von vorneherein von wenig Wert waren. Aktuelle Dinge von Wert werden wohl auch weiterhin bestehen. Große Musiker, große Autoren, die werden wohl auch die Zukunft erleben und in hundert oder zweihundert Jahren noch bekannt sein. Diese werden nicht entwertet durch die Zeit ...
Es braucht nicht mal 2 Jahre für die -ich nenne sie mal schlicht und voll Absicht despektierlich Holzköpfe- um wieder in der Versenkung zu verschwinden. Leider gibt es derart viele Klone, die allesamt unser Hirn erweichen wollen, dass der -als Metapher zu verstehen- "Verlust" des einen Holzkopfes nicht wirklich spürbar ist. Es gibt so eine Art mediales Hintergrundrauschen, bestehend aus Radio- und TV-Werbung, Dummbeutelpresse, "Liedgut", Zeitgeist... Alles scheint immer rascher entwertet zu werden.
Zeit entwertet die Welt.
vom 18.07.2006, 18.37
Manche sind noch wesentlich schneller vergangen ... dieser hier hält sich ja doch schon etwas länger, hat hier und da immer mal wieder einen Hit.
"Zeit entwertet die Welt" ... stammt das von Dir?
Diesen Satz muss man erst einmal setzen lassen ... ich grübel noch drüber nach ...
es ist ja nicht so, dass die Welt bzw einzelne Bestandteile entwertet werden ... sondern dass sie von vorneherein von wenig Wert waren. Aktuelle Dinge von Wert werden wohl auch weiterhin bestehen. Große Musiker, große Autoren, die werden wohl auch die Zukunft erleben und in hundert oder zweihundert Jahren noch bekannt sein. Diese werden nicht entwertet durch die Zeit ...
1.
von MicroAngelo
...derweil es einen heutzutage graust, wenn ein namenloser Barde etwas vorträgt à la "und wenn ein Lied meine Lippen verlässt"
Ich bin schon ein Dino...
vom 18.07.2006, 12.00
Antwort von SaschaSalamander:
Ach, das hat nix mit Dino zu tun, mir geht es ja genauso. Diesen Sänger von "wenn ein Lied" und anderen "Hits" (ob man die 200 Jahre später immer noch singt?) mag ich nicht sonderlich ... das klingt so platt ... solche Texte wie damals, das ist wenigstens noch Pathos pur, das überträgt sich irgendwie ... Und ich bin nun wirklich kein Dino ;-)
...derweil es einen heutzutage graust, wenn ein namenloser Barde etwas vorträgt à la "und wenn ein Lied meine Lippen verlässt"
Ich bin schon ein Dino...
vom 18.07.2006, 12.00
Ach, das hat nix mit Dino zu tun, mir geht es ja genauso. Diesen Sänger von "wenn ein Lied" und anderen "Hits" (ob man die 200 Jahre später immer noch singt?) mag ich nicht sonderlich ... das klingt so platt ... solche Texte wie damals, das ist wenigstens noch Pathos pur, das überträgt sich irgendwie ... Und ich bin nun wirklich kein Dino ;-)
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Ich lernte das in einer Zitatensammlung. Dort wurde er Horaz zugesprochen, während andere Quellen Ovid nennen. Aber danke für die
vom 18.07.2006, 22.54
Ahja ... wie sagte Woody Allen ... man ist erst berühmt, wenn man worte anderer Leute in den Mund geschoben bekommt ... oder so ähnlich *grübel* ...