- 1. und letzter Satz
- Aktuelles
- Auf der Suche
- Autoren
- Awards
- Bento-Gäste
- Bento Galerie
- Bento Rezepte
- Bento Sonstiges
- Interview
- Bibliothek
- Blog
- Buchhandlung
- Doppelrezension
- Eure Beiträge
- Events
- Fragebogen
- Kahdors Vlog
- Kapitel
- MachMit
- Manga
- Mangatainment
- Notizen
- Oculus Quest
- Passwort
- Podcast
- Pulp
- Rätsel
- Rezensionen Buch
- Rezension Comic
- Rezensionen Film
- Rezensionen Hörbuch
- Rezensionen Hörspiel
- Rund um Bücher
- Rund um Filme
- Rezension Spiele
- Statistik
- TV Tipp
- Umfrage
- Vorgemerkt
- Web
- V-Gedanken
- V-Nürnberg
- V-Produkt
- V-Rezept
- V-Unterwegs
- Widmung
- Zerlegt
- Zitate
Statistik KW 45
1 - John Sinclair Classics 09 - D Nacht d Schwarzen Drachen
1 - John Sinclair Classics 10 - Die Insel der Skelette
1 - John Sinclair Classics 11 - Der Blutgraf
1 - John Sinclair Classics 12 - Das Höllenheer
2 - Nach d Erleuchtung Wäsche waschen (J Kornfield)
2 - Die weiße Krähe (M Sedgwick)
2 - Under Grand Hotel (M Sadahiro)
GESEHEN
Unknown Identity
Mulan
NEUZUGÄNGE
Walhalla (DVD)
Die Wüsten Geschichten (C v Aster)
Shiva Moon (H Timmerberg)
Das Skalpell von Nürnberg (E Schröder)
Nahkampf im Nahverkehr (T Ax)
Wozu wir fähig waren (R Weber)
Zwienacht (R Weber)
Wir waren unsterblich (R Weber)
Erotische Kurzgeschichten (Klabunde)
Die letzte Lesung (L Olson)
ANMERKUNGEN:
1 - komplett
2 - teilweise
3 - abgebrochen
SaschaSalamander 11.11.2012, 15.28| (0/0) Kommentare | PL | einsortiert in: Statistik
Kochen mit Jochen
Das letzte Rezept fand ich sehr ansprechend und konnte mir die Zutaten in Kombination kaum vorstellen, deswegen war meine Neugier sofort geweckt. Heute ausprobiert und - Ich bin begeistert, dieses Rezept wird notiert und häufiger zubereitet werden in meiner Küche. Kalorienarm, sättigend, günstig, einfach und raffiniert, genau wie ich es mag :-)
Das Rezept kann ich leider nicht direkt verlinken, nur wie oben bereits getan die Rubrik. Deswegen poste ich hier mal das Rezept und bitte darum, die Seite auf jeden Fall zu besuchen, gemütlich zu stöbern und bei Gefallen vielleicht sogar zu unterstützen :-)
4 Personen
- 1 kg grüne Bohnen 2,00 Euro
- 1 kg Tomaten 3,00 Euro
- 1 Stück Mango 2,50 Euro
- 1 gekochte Kartoffel
- 1 Zwiebel 0,30 Euro
- Essig, Öl, Salz, Pfeffer,
- 1 Prise Zucker, Bohnenkraut 0,50 Euro
Bohnen schnippeln und mit Bohnenkraut kochen, Tomaten ohne Kern würfeln, Mango würfeln. Gekochte Kartoffel zerdrücken und mit anderen Zutaten zu einem Dressing verrühren, über den Salat geben und etwas ziehen lassen. Voilá, lasst Euch von diesem ungewöhnlichen Geschmack überraschen :-)
SaschaSalamander 10.11.2012, 09.12| (0/0) Kommentare | PL | einsortiert in: Web
Insidious
Weil es draußen dunkler wird, ist momentan die perfekte Zeit, sich in die Kissen zu kuscheln, die Decke über den Kopf zu ziehen und Filme zu gucken, die nur im Dunkeln Spaß machen. Hier also eine Rezension, die schon etwas älter ist und noch nicht von mir veröffentlicht wurde, sie müsste in etwa von Dezember 2011 oder Januar 2012 sein.
************************************
Früher habe ich unzählige Horrorfilme gesehen, inzwischen nur noch sehr selten. Meine Horrorphase ist vorbei - alles im Leben hat seine Zeit. Aber ab und zu gibt es einen Titel, der mich dann doch interessiert. In diesem Fall INSIDIOUS, der inhaltlich sehr interessant klang und mal wieder einen prima Filmabend versprach ohne Blut aber mit viel Gruseleffekten. Mein Freund liebt dieses Genre und war von PARANORMAL ACTIVITIES der gleichen Macher sehr angetan, also sahen wir uns INSIDIOUS nun gemeinsam an.
Ein Cover stelle ich nicht ein, weil es eben doch ein Gruselfilm ist und ich nicht möchte, dass ein empfindsamer Leser irgendwas sieht, das er nicht sehen möchte. Ich selbst mag solche Cover nicht. Die Filme sind okay, aber die Cover sind mir immer unangenehm. Ich hasse es, wenn ich eine Website öffne und mir ungefragt Trailer und Cover von Horrorfilmen entgegenhüpfen :-)
INHALT
Josh und Renai Lambert ziehen mit ihren drei Kindern um. Eines Tages fällt der älteste Sohn Dalton in ein Koma, die Ärzte können es sich nicht erklären. Bald darauf geschehen seltsame Dinge in dem Haus, Renai bekommt Angst, doch ihr Mann möchte ihr nicht glauben. Erst, als es sichtbare Beweise dafür gibt, dass etwas nicht stimmt, ist er bereit, mit der Familie umzuziehen. Doch der Spuk hört nicht auf, und Joshs Mutter rät dazu, sich Hilfe bei einem Medium zu holen.
CHARAKTERE
Für mich waren die Charaktere von Anfang an problematisch. Dies lag teilweise auch an den Dialogen, die ich sehr überzogen fand. So sagt die Mutter zu Beginn zum Beispiel "ich hatte Todesangst". Klar war die Situation gruselig, ließ sich aber noch problemlos rational erklären. Und so gibt es einige Formulierungen, etwa "all diese Dinge" oder "noch mehr Schicksalsschläge" an einer Stelle, als bisher "nur" der Sohn im Koma lag (und es klang, als hätte sie eben ihren Mann verloren, den Sohn im Koma, das Haus abgebrannt). Dadurch entstand bei mir der Eindruck, dass die Mutter ein bisschen arg überspannt und ein hysterisches Weib ist, wie sie wegen jeder kleinen Situation kreischend durch die Wohnung rannte oder wimmernd in der Ecke hockte.
Dadurch nervte es mich umso mehr, dass der Vater sich nicht wirklich um seine Frau kümmerte und sich statt dessen auf Arbeit verkroch statt bei ihr zu sein und ihr zu helfen. Diese ständige Flucht mag realistisch sein, wirkte im Film aber unpassend.
Die Schwiegermutter / Joshs Mutter allerdings mochte ich, sie war vernünftig und sehr gut dargestellt. Dafür waren dann das Medium und ihre zwei Helfer wieder ziemlich daneben und machten den Film am Ende leider zunichte. Es gibt wissenschaftliche Methoden, aber die beiden Nerds ziehen das wirklich in den Dreck und kommen mit Techniken und einem Äußeren, das einfach nur lächerlich ist. Ab diesem Teil habe ich mich gewissermaßen aus dem Film ausgeklinkt, weil er recht albern wurde. Auch die Erklärung des Mediums konnten den Film nicht retten. Anfangs klang es "realistisch" und gruselig, aber dann wurde es unfreiwillig komisch. Sowohl mein Freund als auch ich haben beide nur noch mit dem Kopf geschüttelt und waren enttäuscht, wie man aus der spannenden Grundlage den Film gegen Ende sosehr verhunzen konnte.
AUFBAU
Der Film beginnt langsam und träge, die ersten 20 Minuten gibt es nicht wirklich eine nennenswerte Handlung. Ab Minute 30 wird es dann etwas spannender, und der Mittelteil ist für 20 Minuten recht gut. Der Zuschauer hat das Gefühl, jetzt kommt der Film in Fahrt, jetzt kommt es bald zur Sache. Es stellt sich die erste Gänsehaut ein. Ich habe einige Male neben den Monitor geblickt statt auf den Bildschirm, aber es kam einfach nichts, das mich hätte erschrecken können. Und dann ab der Hälfte etwa wird es einfach nur noch albern. Hier und da ein netter Effekt, okay, aber aus dem Psychohorror wurde ein Horrorcomedy mit einem Dämon, der an Darth Maul aus Star Trek erinnert, zwei nerdigen Wissenschaftlern und einer Erklärung, über die ich nur den Kopf schütteln könnte (wenngleich das Thema an sich ein ernsthafter Film hätte werden können). Und der Abschluss war vorherzusehen, typische Ankündigung von Teil II.
GRUSELFAKTOR
Nach dem, was der Film versprach, hatte ich mir weit mehr erhofft. Wie gesagt, etwa 20 Minuten lang habe ich mich angenehm gegruselt, aber davor und danach war nichts davon zu spüren. Ich erwarte kein Blut, und ich brauche keine nervenzerfetzende Musik. Horror ist das, was sich in meinem Kopf abspielt. Schreckmomente, der Gedanke "oh Gott, was mag jetzt hinter der Tür sein" oder "oh nein, wenn sie jetzt den Schrank öffnet, wird etwas Schreckliches passieren". Aber es ist nichts passiert. Und wenn etwas passierte, dann war es harmlos. Nachdem ich erkannt hatte, dass die Ankündigungen der Schockeffekte keinen Schock zur Folge hatten, ließen sie mich relativ kalt, weil ich wusste, dass nichts passieren würde. Mag sein, dass sensiblere oder horrorunerfahrenere Zuschauer sich tatsächlich gruseln, aber wir beide empfanden die Effekte leider als billig und unfreiwillig komisch.
FAZIT
Der Film wirkt wie ein Aufguss aus typischen Horrorelementen um ein Gruselhaus und ein besessenes Kind. Er hat eine Menge Potential, das leider ungenutzt verschenkt wurde. Ein paar nette Momente gab es, doch die rechtfertigen meiner Ansicht nach nicht den Konsum des kompletten Filmes. Absolute Horrorjunkies werden ihren Gefallen daran finden. Wer wie ich nur ausgewählte Filme sieht und Qualität der Quantität vorzieht, der sollte sich lieber etwas anderes ansehen. Empfehlung: THE OTHERS, DER VERBOTENE SCHLÜSSEL, JU-ON, PARANORMAL ACTIVITIES und Co ...
***************
Anmerkung später: ich empfehle >DIE FRAU IN SCHWARZ< :-)
SaschaSalamander 09.11.2012, 16.44| (0/0) Kommentare | PL | einsortiert in: Rezensionen Film | Horror
Die Frau in Schwarz
DAS ist es, woraus für mich ein ordentlicher Gruselfilm besteht. Manche gruseln sich bei Horror, wenn ordentlich das Blut spritzt oder eine Menge Leute sterben. Das finde ich eher harmlos und schalte sogar noch auf die Pausetaste, um das so richtig zu zelebrieren. Aber dafür kann man mich winselnd unter dem Sofa hervorziehen, wenn oben genannten Dinge zu sehen sind. Und wenn es in den letzten Jahren EIN Film geschafft hat, mich so richtig zu gruseln, sosehr, dass ich sogar vor Schreck aufschreie und das Herz nicht entscheiden kann zwischen "soll ich rasen" oder "soll ich lieber aussetzen", dann ist es DIE FRAU IN SCHWARZ. Ähnliche Effekte erzielen bei mir ansonsten nur die asiatischen Originale wie Ju-On, Dark Water und Co.
Der Film ist ein Remake. Und beide, sowohl Original als auch Remake, basieren auf dem Roman der britischen Autorin Susan Hill. Ich kenne bisher noch nicht den Roman, und auch der erste Film ist mir unbekannt. Daher ziehe ich keine Vergleiche, sondern beziehe mich alleine auf den Film mit Daniel Radcliffe, den ich letzte Woche gesehen habe.
Daniel Radcliffe - ein Grund, warum vermutlich viele Leute diesen Film gesehen haben. Darsteller des Harry Potter. Viele sehen in ihm den Zauberlehrling. Und sind dann evtl sogar enttäuscht von dem jungen Mann, der so gar nichts Zauberhaftes an sich hat. Ich muss sagen, dass mir das nicht so geht, im Gegenteil, ich fand ihn zwar für Potter geeignet, aber gerade gegen Ende eigentlich besser passend in ein anderes, ruhigeres Fach. Er ist sehr still, recht schmächtig, und er passt perfekt in die Rolle eines jeden britischen Gentleman, der etwas altmodisch angehaucht ist. Somit also für DIE FRAU IN SCHWARZ, ein durch und durch britisches Werk, bestens geeignet. (Und zu gerne sähe ich ihn tatsächlich an der Seite von Matt Smith. Aber das ist ein anderes Thema)
Aber genug Drumherum, worum geht es eigentlich in diesem Film: der junge Anwalt Kipps fährt beauftragt, einen Nachlass zu regeln. Ein altes Haus, Marschland, nur während der Ebbe erreichbar. Er nimmt den Auftrag an, denn er droht sonst seine Arbeit zu verlieren, und er trägt seit dem Tod seiner Frau die alleinige Verantwortung für den kleinen Sohn. Als er im Dorf ankommt, begegnet man ihm mit Misstrauen, will ihn gar sofort wieder zurückschicken. Doch er lässt sich nicht abwimmeln, besucht das Haus, sieht eine seltsame schwarze Frau. Bald stirbt im Dorf das erste Kind, die Bewohner werden regelrecht aggressiv ihm gegenüber, beschuldigen ihn, er will aber nicht an den alten Fluch glauben. Und das wird er teuer bezahlen ...
Oh, was habe ich mich gegruselt! Naja, Hammer-Productions, was soll man mehr sagen? Hammer ist DIE Firma, wenn es um Oldschool Grusel geht, um Gothic-Grusel. Die Macher der Klassiker unter den Horror- und Gruselschinken, mit Stars wie Christopher Lee, Peter Cushing und Konsorten. Dazu eine Riege ausgewählter Schauspieler, und es kann eigentlich nichts mehr schiefgehen.
Was ich gruslig fand, habe ich ja oben bereits alles erwähnt in der Einleitung. Hammer hat sich nicht lumpen lassen und so ziemlich alle Geschütze aufgefahren, die überhaupt nur möglich sind. Und was mir sehr gefällt und den Grusel für mich intensiviert: keine Action, kein Krach-Bumm, keine lästige Musikuntermalung oder endlosen Dialoge. Sondern es gibt sehr lange Szenen, in denen kein Wort geredet wird, keine Musik zu hören ist. Kipps ist alleine im Haus, mit wem sollte er reden, wo sollte Musik herkommen? Er hört nur das Knarzen, den Wind, und dazu ein dumpfer Bass, der gerade bei einer 5.1 Anlage kaum hör- aber deutlich spürbar für Unwohlsein in der Magengegend sorgt.
Die Landschaft ist wundervoll, ich bin vom ersten Moment an komplett im Film versunken. Die weiten Flächen, menschenleer, nur Natur, kahl und trist und doch lebendig, das Meer, die Wiesen, der Wald um das Haus, die alten Steinmauern, die Kulisse im Inneren der Dorfhäuser. Und das Gruselhaus selbst, das stammt regelrecht aus dem Lehrbuch, und ich würde vermutlich schreiend das Haus verlassen, anstatt auch nur einen Fuß hineinzusetzen. Schon von außen verheißt es nichts Gutes, raunt es dem Beobachter zu "geh, solange Du noch kannst".
Der Film spaltet die Zuschauer. Sehr viele sind begeistert, dazu gehöre ich. Aber ich verstehe auch diejenigen, die ihn nicht mögen. Müsste ich gegen den Film sprechen, würde ich sagen "da passiert ja fast nichts. Der läuft halt durch das Haus, und zwischendurch knartz es mal irgendwo oder bewegt sich was, uhuuu, wie gruslig". Dem halte ich entgegen, dass gerade durch das viele Schweigen, durch die eindrucksvollen Bilder, durch die so eindringlich gezeigte Kulisse es leichter ist, sich in dem Film fallenzulassen, ganz darin zu versinken und sich darin zu verlieren, sich umso intensiver zu gruseln. Aber man muss diesen Stil auch mögen, das ist ganz eindeutig Geschmackssache. Mir hat der Film geschmeckt, mmmh, und selbst beim Schreiben läuft es mir kalt den Rücken herunter, wenn ich mich an manche der Szenen erinnere, und selbst jetzt rund 20 h später zucke ich bei einem unerwarteten Geräusch zusammen.
Eine einzige Sache störte mich etwas: Kipps war mir zu tough. Jeder gesunde Mensch wäre vermutlich bereits schreiend aus dem Haus gerannt, doch er muss nicht einmal schneller atmen. Völlig lässig durchstreift er das Haus, folgt den Schatten und macht sich dann sogar noch auf die Suche nach einer verschwundenen Leiche. Einfach so. Ohne mit der Wimper zu zucken. Erst gegen Ende muss er ein wenig keuchen. Das war an dem Zeitpunkt, als wir bereits die Kissen vor das Gesicht hielten und uns zitternd aneinanderklammerten :-)
Trotzdem: Ich war absolut begeistert von diesem Film, schon lange habe ich keinen solch grandiosen Gothic-Grusel der alten Schule mehr gesehen, der es wirklich wert war, als solcher bezeichnet zu werden. DIE FRAU IN SCHWARZ hat es geschafft, sogar mich abgebrühten Horrorfan das Fürchten zu lehren. Schade, dass es nicht öfter solche großartigen Filme gibt. Oder zum Glück, denn ich weiß nicht, ob mein Herz das allzu oft mitmachen würde ...
SaschaSalamander 06.11.2012, 09.02| (1/1) Kommentare (RSS) | PL | einsortiert in: Rezensionen Film
Schwarzer Mond über Soho
Freunde des Buches >DIE FLÜSSE VON LONDON< kennen Peter Grant bereits: Zauberlehrling bei einer Spezialeinheit der britischen Polizei. Auch im zweiten Band der Reihe übt er sich in Magie, versucht ihre Wirkungsweise und Herkunft zu erforschen. Außerdem ermittelt er in einem seltsamen Fall, bei dem erstaunlich viele Jazzmusiker nach ihrem Auftritt scheinbar an Herzversagen sterben. Und dann wäre da noch der Fall, bei dem es aussieht, als hätte jemand den getöteten Männern ihr bestes Stück - abgebissen ...
REIHE, AUFBAU
SCHWARZER MOND ÜBER SOHO ist der zweite Band. Im Gegensatz zu vielen modernen Krimis, die in sich geschlossen sind, rate ich hier dringend zu chronologischem Lesen. Der Autor nimmt sehr viel Bezug auf Teil 1, ohne dies zu erklären. Ohne Kenntnis der Charaktere und Vorgeschichte dürfte das Buch zwar verständlich aber reizlos sein. Der Autor geht direkt in die Handlung und hält sich nicht mit aufwändigen Erklärungen auf. Zugegeben, ich wünschte, ich hätte den ersten Teil nochmals kurz überflogen vor dem Lesen.
Das zweite Abenteuer wirkt auch mich ein bisschen wie ein Lückenfüller. Es werden neue Handlungsfäden begonnen, alte Fragen zum ersten Band werden nicht beantwortet. Auch endet das Buch ziemlich abrupt und bereitet ohne Umwege den Weg zum dritten Band, WHISPERS UNDER GROUND, der auf Deutsch bisher noch nicht erschienen ist.
GENRE, STIL, AUTOR, SPRACHE
Im >ersten Band< habe ich bereits sehr viel zu diesem Buch beschrieben. Ich möchte es nicht ausführlich widergeben, aber wenigstens kurz anreißen: Aaronovitch ist bekannt vor allem als Autor der Serie DR. WHO, und der Reihe um Peter Grant merkt man das Britische sehr schön an. Staubtrockener, intelligenter Humor, manchmal so subtil, dass man genau hinhören muss. Auch die Atmosphäre der Stadt London hat er wunderbar eingefangen, er vermag es Bilder im Kopf des Lesers zu erzeugen. Seine Reihe lässt sich klar der Urban Fantasy zuordnen, und seine Art des Umgangs mit der Magie gefällt mir sehr. Er hat etwas ganz Eigenes geschaffen, das ich seitdem oft zitiert habe und das mir seit dem Lesen des ersten Bandes immer wieder durch den Kopf spukte, sobald in anderen Büchern Magie praktiziert wird.
So humorvoll und unterhaltsam das Buch anmutet, ist es dennoch recht komplex und eignet sich nicht zum Nebenbeihören. Viel hintergründiger Humor (der ja den Reiz des Buches ausmacht) würde verlorengehen, außerdem werden wichtige Schlüsselszenen recht unauffällig dargestellt, sodass auch dem weiteren Verlauf des Buches schwer zu folgen ist, sobald man etwas überhört. Für meinen Teil muss ich sagen, dass ich beim dritten Band wohl wieder zum Buch greifen werde.
JAZZ
Schon im ersten Band klang sehr viel Jazz an, denn der Protagonist ist Sohn eines berühmten Musikers. Hier wird der Jazz quasi zum Hauptthema der Ermittlungen. Es wird sehr viel über die Musik, die Musiker, die Instrumente, die Stilrichtungen geredet, Variationen einzelner Songs werden auseinandergenommen, auch gibt es einige scherzhafte Anspielungen für Insider, das gesamte Buch eine große Hommage. Ich denke, man muss Jazz nicht mögen, und man muss sich auch nicht auskennen, wenn man dieses Buch liest. Aber es ist auf jeden Fall hilfreich ;-)
SPRECHER
Dietmar Wunder (Adam Sandler, Daniel Craig) wurde als Sprecher für das Hörbuch gewählt, und er passt hervorragend zur Rolle des Peter Grant. Er spricht den Text ruhig und mit der richtigen Prise Betonung an den wichtigen Momenten, auch sein Tempo ist ideal. Wie für Wunder üblich gelingt es ihm, sich zurückzunehmen und alleine den Inhalt wirken zu lassen. Auch, wenn ich zukünftig das Buch ungekürzt und zum Lesen statt Hören für mich wählen werde, hat der Verlag mit diesem Sprecher alles getan, das Bestmögliche aus dem Hörbuch herauszuholen.
FAZIT
Der zweite Band hat mir sehr gefallen, er wird der Reihe gerecht. Trotzdem wirkt er ein bisschen wie ein Lückenfüller für den folgenden Band und ließ mich etwas unzufrieden zurück. Ansonsten aber hat Aaronovitch mit Peter Grant ein kleines Meisterwerk geschaffen, das in vielerlei Hinsicht aus dem Mainstram des modernen Fantasy herausragt.
Wertung: 8,8 von 10 Milliwuff
SaschaSalamander 05.11.2012, 09.24| (0/0) Kommentare | PL | einsortiert in: Rezensionen Hörbuch | Reihe, Tip, Krimi, Fantasy,
ø pro Tag: 0,5
Kommentare: 2812
ø pro Eintrag: 0,7
Online seit dem: 21.04.2005
in Tagen: 7175