SaschaSalamander

Blogeinträge (Tag-sortiert)

Tag: BDSM

Tödliches Begehren

Nicht nur draußen wird es langsam heiß, auch hier im Blog könnt Ihr in letzter Zeit immer mehr Rezensionen über Erotik, BDSM oder Gay lesen. Klar lese ich gerne Fantasy, Thriller, Jugendromane, aber mir ist einfach mal nach Abwechslung, und ich habe vor einiger Zeit eben diese für mich neue Sparte entdeckt und lese mich begeistert von Buch zu Buch, von Autor zu Autor.

Diesmal möchte ich TÖDLICHES BEGEHREN mit Euch teilen. Ein Buch, das meine Freundin mir schon mehrfach ans Herz gelegt hatte, ihr Lieblingsbuch sowohl im Genre wie auch von Inka Loreen Minden. Nun habe ich es also endlich gelesen und muss sagen, dass ich ihre Begeisterung verstehen kann und sogar teile. Wirklich ein Leckerbissen, der sich wie von selbst liest!

Der Reporter Ethan Hunter ist auf der Jagd nach einer guten Story. Er beschattet schon seit einiger Zeit den Inhaber eines Casinos, Gabriel Norton. Wie es aussieht, scheint dieser zwar ständig ein Auge auf Männer zu werfen, umgibt sich jedoch mit Frauen und weiß entweder nicht um seine Neigung oder will sie nicht zugeben. Eines Tages kommt Gabriel auf Ethan zu und stellt ihn zur Rede, ihm ist klar, dass der junge Mann nicht zum Zocken ins Casino kommt. Gabriel erpresst ihn, demütigt ihn und verlangt, dass Ethan nun fortan sein Sklave sein müsse.

Ethan, bekennend schwul, fühlt sich zu dem starken Mann hingezogen, außerdem kann er nun näher an Gabriel heran, um seine Story zu schreiben. Also zieht er bei ihm ein, erledigt kleine Aufgaben für ihn, ist sein Angestellter und sein Lustsklave und spioniert ihn hinter seinem Rücken aus. Die beiden Männer kommen sich immer näher, doch die Situation ist gefährlich, Ethan vollführt einen Tanz auf dem Drahtseil und ahnt nicht, in welche Gefahr er sich begeben hat.

Ach, das war schön, tat das gut, war das spannend. Mit 160 Seiten perfekt, um nicht unnötig in die Länge zu ziehen, aber auch länger als die Kurzgeschichten, in denen es meistens dann aufhört, wenn es gerade so richtig heiß wird und man eigentlich noch mehr davon möchte. Auch das Cover gefällt. "Nackter Männertorso" scheint gerade in, und hier hat wirklich mal ein besonders ansehnliches Exemplar Modell gestanden. Deswegen das Cover heute auch etwas größer als sonst üblich ;-)

Die Charaktere sind so beschrieben, dass man sich gut hineinversetzen kann (Gabriel bleibt absichtlich sehr undurchsichtig, doch seine Gefühle werden sehr gut geschildert, auch wenn der Leser den Grund für seine Ambivalenz anfangs nicht nachvollziehen kann). Gabriel hat eine spannende Hintergrundgeschichte, Ethan bleibt etwas flacher in der Gestaltung. Den knappen 160 Seiten entsprechend ist die Entwicklung gerafft aber doch in sich stimmig.

Die Geschichte ist recht klassisch aufgebaut, dadurch liest sie sich sehr flüssig und ohne dass man sich groß konzentrieren muss, also ideal für die leichte Unterhaltung zwischendurch. Allerdings sollte man sich Zeit dafür nehmen, denn es ist schwer, das Buch wieder beiseite zu legen.

Was mir wieder gefiel, war der Schreibstil: nicht zu schnulzig, nicht zu vulgär, keine störenden Begriffe. Minden versteht es, die lustvollen Momente geschickt in Worte zu kleiden.

Ebenfalls sehr gelungen finde ich die Darstellung der beiden Charaktere. Ich bevorzuge gerne zwei gleich starke Männer, das typische "Seme und Uke" ist meist nicht so mein Ding. Aber hier wurde es sehr schön dargestellt, da es sich als eine Entwicklung aus der Situation heraus ergab. Es ist nun schwer, dies zu erklären ohne zuviel zu verraten. Jedenfalls sind die Dinge am Anfang nicht, wie sie scheinen, und der toughe Reporter zeigt bald seine weiche Seite, und der harte Geschäftsmann scheint nicht so abgebrüht, wie er vorgibt.

Anfangs fand ich es verwirrend und fast schon störend, dass Gabriel vermeintlich unklar beschrieben wurde, sein Verhalten wollte mir nicht wirklich einleuchten, normalerweise ist der starke Part klar definiert, und der ständige Wechsel aus Zärtlichkeit und verbitterter Härte erschien mir sehr seltsam. Was anfangs wie eine unsaubere Charakterisierung aussah, stellte sich jedoch bald als geschickter Schachzug heraus, der den Leser ebenso in die Irre führte wie auch Ethan.

Denn wie auch bereits in >TEMPTATIONS< hat Minden etwas geschafft, mit dem ich absolut nicht gerechnet hätte: ich zähle dieses Genre für mich persönlich unter "leicht verdauliche Kost, keine große Konzentration erforderlich, die Story recht geradlinig ohne Überraschungen". Und als die Handlung dann plötzlich drehte, war ich recht überrumpelt und ärgerte mich ein wenig, dass ich mich einfach so völlig naiv aufs Glatteis hatte führen lassen! Nette Idee von der Autorin, und ich fand es schön, wie sich am Ende dann alles entwirrt und geradebiegt.

Auch das Setting, in dem sich die beiden Protagonisten befinden, ist ein nettes Mindgame: Ethan ist einerseits Gabriels "Gefangener", andererseits hat er alle Freiheiten, er darf nach draußen und Botengänge erledigen, wird gut bezahlt, darf mit seiner Schwester telefonieren, er darf neben Gabriel im Bett liegen, sie verbringen eine wundervolle Zeit. Andererseits ist die ständige Bedrohung, dass Gabriel kriminell ist und zu sehr viel mehr in der Lage zu sein scheint, wenn man ihn reizt. Auch hat Gabriel gedroht, Ethans Schwester etwas anzutun, falls der Reporter falsches Spiel mit ihm spielen sollte. Wenn Gabriel gefährlich wäre, würde er Ethan niemals so viel Freiraum lassen! Aber warum bedroht er ihn, warum ist er manchmal so brutal zu ihm und im nächsten Moment wieder so sanft?

TÖDLICHES BEGEHREN ist ein Soft-SM-Thriller, den Freunde der homoerotischen Literatur sich auf keinen Fall entgehen lassen sollten. Nicht nur prickelnde Erotik, sondern auch eine gut erzählte Story, die zu überzeugen weiß. So muss gute Unterhaltung sein!

minden_begehren_1.jpg

SaschaSalamander 01.06.2011, 09.11 | (0/0) Kommentare | PL

Blutlust

blake_blutlust_1.jpgVor vielen Jahren war ich ein Vampirfan. Es gab nur sehr wenige Titel, und die waren gut. Dann wurden es mehr, ich freute mich. Und dann haben so viele Autoren den Markt überschwemmt, dass mir das Genre regelrecht vermiest wurde, denn nur noch die wenigsten Bücher waren gut, und man hat inzwischen keinerlei Überblick mehr über all die unzähligen Titel. Als mir kürzlich jemand BLUTLUST von Riccarda Blake als erotischen Vampirroman empfahl, war ich extrem skeptisch. Zum Glück bin ich viel zu neugierig, als dass ich eine Empfehlung einfach übergehen könnte!

Die junge Sinna zieht für ihr Studium nach New York. Und schon in den ersten Tagen hat sie einige seltsame Begegnungen. Etwa eine Gruppe, die sich "Beschützer" nennt und sie vor Vampiren schützen möchte. Eine seltsame Frau, die ihr ständig nachläuft und sie vor den dunklen Bestien warnt. Außerdem Max, sexy und geheimnisvoll, ganz entgegen ihrer Art lässt sich sie sofort auf ein erotisches Abenteuer im Kittyclub mit ihm ein. Carla, ehemalige Geliebte von Max, sieht das gar nicht gern. Sinna weiß nicht, wem und was sie glauben soll, und das Buch ist eine wilde Jagd durch New York, unterbrochen von heißen Szenen: wer ist der dunkle Jäger, der einen Beschützer nach dem anderen tötet? Ist an den Mythen um die Vampire tatsächlich etwas dran? Warum soll Sinna angeblich etwas Besonderes für die Blutsauger sein?

Wow, BLUTLUST hat mich wirklich begeistert! Meine Erwartungen waren natürlich genrebezogen. Realismus, allzu logische Handlung, hochliterarische Sprache, das habe ich von Anfang an nicht erwartet. Und mir war auch klar, dass ich einigen Klischees begegnen würde. Aber worauf ich großen Wert legte und meine Hoffnung setzte: erotische Szenen, die mir so richtig Lust machen. Keine weichgespülten Vampire ohne Biss, keine animalischen Bestien ohne Verstand und Stil. Ein guter Mix aus Handlung und Sex. Und genau das habe ich bekommen, so schnell hatte ich schon lange kein Buch mehr durchgelesen!

Normale Vampirromane werden ja gerne als angeblich härterer Stoff unter der Erotikliteratur bezeichnet. Doch bei BLUTLUST geht es richtig zur Sache. Schon die erste Begegnung im Kittyclub ist recht eindeutig. Und auch später gibt es ein paar geniale Momente. Die Lieblingsszene der meisten Leser dürfte wohl das Liebesspiel nachts im Park sein, nackt gefesselt am Baum, so eindringlich beschrieben, dass man nach dem Lesen glaubt einen Film gesehen zu haben.

Und es gibt nicht nur einfach Dominanz und Unterwerfung, sondern der Vampir hat auch tatsächlich Stil. Er befiehlt nicht einfach nur, er nimmt sich nicht einfach, was er will. Sondern er beherrscht mit Blicken und Gesten, er hat sich selbst unter Kontrolle und plant seine Schachzüge. Er dominiert nicht nur den Körper, sondern das ganze Wesen seiner Geliebten. Ja, so mag ich die Vampire, solche Charaktere könnte es sehr viel öfter geben in der Literatur, finde ich, da verzeiht man dem Roman so manche kleine Schwäche.

Ich finde es schade, dass es einige interessanten Andeutungen und Handlungsfäden gibt, die nicht fortgeführt werden. Es ist zwar zu erahnen aber eben nicht ausgesprochen und häufig mehrdeutig. Und dann endet es auf einmal recht abrupt. Wer aufmerksam gelesen hat, weiß auch ohne Erklärung, was Sache ist, durch den recht offenen Abschluss bleibt jedoch eine Menge freier Interpretation. Die Autorin hat sich viele Optionen offen gelassen, vielleicht dürfen wir auf einen zweiten Teil hoffen? ;-)

Alles in allem jedenfalls ist BLUTLUST ein wirklich hervorragender Vampir-Roman, den ich allen Freunden der leichten Dark-Fantasy und härteren Erotik nur empfehlen kann.

SaschaSalamander 16.05.2011, 08.58 | (2/2) Kommentare (RSS) | PL

Sklavenjagd

Erotische Romane lese ich ja gerne, von soft bis hart alles dabei. Diesmal habe ich einen in die Finger bekommen, der sich sehr stark von den anderen Titeln abhebt, alle Achtung! SKLAVENJAGD von Tomás de Torres heißt der Thriller, der auf den ersten Blick nach "schon zigmal dagewesen" klingt und dann beim Lesen aber zeigt, dass er  in jeder Hinsicht zu überraschen vermag.

Dolores fährt auf einer verlassenen Straße, als sie plötzlich einen Mann anfährt. Aus dem Dunkel taucht eine nackte Frau auf, welche den Mann tötet und dabei ruft "es war die dritte Jagd". Dolores ist geschockt, will es der Polizei melden, doch diese gebietet ihr Stillschweigen über den Vorfall. Einige Zeit später wird ihr der Grund dafür erklärt: es gibt eine Gruppe von Superreichen, die zu ihrem Vergnügen Jagden veranstalten. Die Teilnahme daran ist absolut freiwillig. Als Gewinn für die erste Jagd (Sonnenuntergang bis Sonnenaufgang, keine Hilfsmittel, nur ein Jäger, eine Beute) erhält die Beute 100 000 Euro oder muss einen Tag lang dem Sieger zu Willen sein. Bei der zweiten Jagd winken 1 Million oder eine Woche Sklaverei. Und dann alles oder nichts: 10 Millionen oder aber lebenslange Knechtschaft. Auch Dolores wird die Teilnahme an dem Spiel angeboten.

Klar, das ist abstrus, und Dolores würde so etwas niemals tun. Doch "niemals" sagt sie sich in diesem Buch oft, und dabei muss sie erfahren, dass freier Wille und Würde des Menschen zwei Begriffe sind, die sie beginnen muss neu zu definieren.

Anfangs mutet der Roman an wie ein Märchen um das hässliche Entlein, welches sich in den reichen Prinzen verliebt und ein paar Abenteuer bestehen muss, bevor sie zusammen kommen. Es scheint völlig klar, wie der Plot sich entwickelt und wie das Buch enden muss. Und dann kommt alles ganz anders als erwartet. Twisted Plot vom Feinsten.

Dem Titel und Cover nach ging ich ja nun davon aus, dass es ein SM-Thriller wäre, der ziemlich heftig zur Sache geht und von den 236 Seiten mindestens 150 bis 180 Seiten nur diverse Praktiken und Spielarten enthält, und ich hatte nicht wirklich Lust, das Buch überhaupt anzufangen. Und dann war ich auf Seite 90 erstaunt, dass außer zwei Seiten Pflichtübung in der Beziehung bisher noch gar nichts gelaufen war. Auch später bleiben die entsprechenden Szenen sehr im Hintergrund.

Dass es dennoch ein SM-Thriller ist und kein normaler Roman, liegt wohl an der Heftigkeit der Szenen. Wobei auch hier: der Autor ist ein Meister der Auslassung. Denn das, was im Kopf des Lesers geschieht, ist schlimmer als das, was der Autor selbst beschreiben könnte. Und so hält er sich in den erotischen oder brutalen Szenen sehr zurück und lässt vielmehr den Leser die Arbeit erledigen. Dadurch ist der Inhalt extrem heftig (ich würde das Buch definitiv in den Bereich Hardcore einsortieren und nicht gerade denen empfehlen, die erst neu in diesem Genre sind), obwohl es sprachlich und im Verhältnis Inhalt / Sexszene wirklich bei einem ganz normalen Thriller bleibt. Die Momente sind nur kurz und wenig, dafür jedoch heftig und emotional sehr intensiv.

Es werden zugleich viele Fragen aufgeworfen, mit denen die Protagonistin und somit auch der Leser konfrontiert wird. Antworten gibt es darauf nicht, und so bleibt der Leser zurück mit einem seltsamen Gefühl. War es gut? War es schlecht? War es falsch oder richtig? Ungewöhnlich, dass solche Themen in einem Roman dieser Art überhaupt behandelt werden. Und noch ungewöhnlicher, wie die Heldin mit diesem Thema umgeht.

Normalerweise ist die Handlung ja eher Alibi für das, worum es eigentlich geht: Sex, Erotik, was auch immer. Hier aber ist die Handlung der Hauptteil. Und die Handlung besteht vor allem in Dolores Entwicklung vom schüchternen Weibchen hin zur emanzipierten Frau, die ihr Schicksal in die eigenen Hände nimmt.

Wie gesagt: für Neulinge rate ich "Finger weg", aber wer härtere Kost verkraftet, der muss SKLAVENJAGD auf jeden Fall gelesen haben. Es ist ein Thriller, wie es ihn nur ganz selten gibt ...

SaschaSalamander 06.05.2011, 09.08 | (1/1) Kommentare (RSS) | PL

Nana und Kaoru

ayazume_nanakaoru_1.jpegHier möchte ich mal einen etwas ungewöhnlicheren Manga vorstellen: NANA UND KAORU. Nicht wie meine sonst bevorzugten Genres Shonen Ai, Sennen, Josei oder Dark Fantasy. Sondern diesmal ein Genre, von dem es in Sachen Mangas leider viel zu wenig gibt. Fantasievolle Erotik (jaja, ich kann ein paar erotische Mangatitel nennen. Aber, sorry, die sind nicht fantasievoll). Inzwischen sind drei Bände erschienen, sodass ich einen kleinen Überblick habe. Denn der Manga hat sich ganz schön weiterentwickelt, und ich hoffe auf viele weiteren Bände!

Nana und Kaoru sind Klassenkameraden. Sie eine fleißige Studentin, immer vornedran. Die Lehrerin meint, sie solle zwischendurch mal ein wenig entspannen, zuviel Stress schade der Leistung. Kaoru dagegen eher ein Tagedieb, zwar bemüht aber nicht wirklich erfolgreich. Seine Freizeit verbringt er lieber mit erotischen Katalogen und seinem Kopfkino rund um Nana. Bis seine Mutter ihm all das angesammelte Spielzeug wegnimmt, damit er endlich einmal für die Prüfung lernt. Nur dumm, dass Nana das Spielzeug in die Finger bekommt. Und was tut eine Frau? Logisch, sie ist neugierig. Und so kommt es, dass sie das neue Harness mit Keuschheitsgürtel anprobiert und den Schlüssel nicht findet. Sie muss zu Kaoru, damit er ihr hilft. Und so schließen beide ein Abkommen: Nana soll ihre Ablenkung kriegen, sie soll entspannen und ihren Kopf leeren dürfen. Kaoru hilft ihr dabei. Kein Küssen, kein Anfassen, kein Sex. Nur Spiel, Ablenkung und Entspannung.

Und so lässt sich Kaoru also jede Menge einfallen, um seiner geliebten Nana ein wenig Abwechslung zu verschaffen. Sie trägt ein Oberkörperbondage unter dem Mantel, während sie mit ihm spazierengeht. Er lässt sie ohne Höschen durch die Stadt laufen. Sie wird in anregenden Posen gefesselt und fotografiert.

Der erste Band war nett, mehr nicht, aber da es wenig Mangas dieser Art (bei uns) gibt, kaufte ich mir die Fortsetzung, die war schon besser. Und der dritte Band hat mich dann richtig begeistert. Denn NANA UND KAORU hebt sich deutlich vom Schmuddelkram ab, den man sonst in die Finger bekommt. Es gibt wirklich keinen Sex, man sieht keine Geschlechtsteile, stets sind die beiden bekleidet. Es geht wirklich rein um Mindgames und Bondage. Es wird nicht einfach nur plump mit Handschellen ans Bett gefesselt, sondern Kaoru ist Fan der großen Bondagemeister. Man sieht, wie er ein Hanfseil bearbeitet (abbrennen, ölen, strecken etc), Fachbücher liest, sich in die Materie einarbeitet. Er übt, er plant, er strukturiert. Er sichert alles ab, damit Nana in keiner Sekunde Gefahr droht.

Besonders toll sind seine Psychospielchen, wenn er ihr Angst einflößt und doch die Situation voll im Griff hat. Sie etwa angeblich alleine lässt und doch direkt um die Ecke nur wenige Meter entfernt steht und sofort eingreifen kann, bevor aus der geplanten Entspannung ein Desaster würde.

Für Nana ist alles nur eine spannende Abwechslung, sie ahnt nicht, was Kaoru alles für Mühe investiert, um sie glücklich zu machen. Anfangs fand ich ihn langweilig, einen dummen Trottel, doch im Laufe der Geschichte wird immer deutlicher, was für eine treue Seele, was für ein fürsorglicher und doch selbstbewusster Mann er ist, der seine Liebe auf Händen trägt. Doch im dritten Band, als sie ihr Spiel erweitern, beginnt sie zu spüren, dass auch sie mehr empfindet. Ist das etwa Eifersucht, was da in ihr rumort?

Der Manga ist ab 16 Jahren. Einerseits verständlich, da wie gesagt keine Pornographie enthalten ist. Andererseits sind das Themen, die ganz, ganz sicher in die Ü18 Rubrik gehören. Ich möchte hier nicht näher darauf eingehen, aber wer mehr über diesen Manga wissen möchte, kann mich gerne anschreiben.

Auf jeden Fall ein Geheimtipp für alle, die auf Fesselspielchen, Mindgames und kreative Erotik stehen :-)

SaschaSalamander 23.02.2011, 16.07 | (0/0) Kommentare | PL

Blustlust

blake_blutlust_1.jpgDas Buch, welches es mir gerade schwer macht, mich zwischen Buch oder Hörbuch zu unterscheiden, heißt BLUTLUST von Riccarda Blake. Es wurde mir empfehlen, und ich war extrem skeptisch. Früher mochte ich Vampire, habe die wenigen Bücher verschlungen und die Filme geliebt. Vampire, das hatte so etwas von animalischem Trieb, aber auch von einem edlen Gentleman. Einem Mann, der in all den Jahrhunderten zu einem Mann von Welt wurde, der weiß, wie er Frauen Lust bereiten kann. Der sich beherrschen kann, der intelligent ist, der in sich ruht und Geduld aufweisen kann. Was man heute findet, das sind entweder weichgespülte Untote (ist ja nicht schlecht, ich mag die Bücher. Trotzdem fehlt mir bei den Cullens das, was echte Vampire für mich ausmacht) oder triebgesteuerte Wilde (die Gegenspieler der Cullens etwa, die nur ans Töten denken, oder auch die wilden Krieger von Ward oder Adrian). Die anderen Aktuellen schaffen es - für meinen persönlichen Geschmack - nicht, das für mich Wesentliche des klassischen Vampires zu vermitteln. Dass ich BLUTLUST trotzdem angefangen habe, lag eben nur an einer Empfehlung und den bisher guten Rezensionen, von selbst hätte ich nie nach diesem Buch (erst recht nicht mit diesem Cover) gegriffen.

Und die Erotik der anderen Romane - naja, Geschmackssache. Es gilt zwar als härter, aber dieses "härter" besteht meiner Ansicht nach vor allem darin, dass die Männer unbeherrschter sind und die Frauen sich mehr gefallen lassen. Härter deswegen, weil eben ein wenig härter zugestoßen wird als beim 0815. Aber das war es dann auch schon.

Eigentlich wollte ich gestern nur mal kurz anlesen, um den Schreibstil auszutesten. Aber aus dem Anlesen wurden dann rund 80 Seiten. Mmh, der Vampir Max ist einer von denen, wie sie den alten Vampiren auch würdig sind. Beherrscht, elegant, selbstbewusst, und doch wild und frei. Das ist es, was wir lesen wollen, oder? Und die erotischen Szenen sind nicht ohne bisher, ich bin gespannt, was sich die Autorin im weiteren Verlauf des Buches noch einfallen lassen hat und warum die Protagonistin Sinna nun so wichtig für die Vampire ist?

Ach ja, ganz vergessen: die Handlung. Ach, ist die Handlung nicht egal, solange die Vampire sexy und die Erotik fantastisch ist? Die Handlung ist doch eh immer gleich: sie (Mensch) trifft ihn (Vampir), er ist über beide Ohren verknallt, sie steht total auf ihn, und sie unterschätzt natürlich die Gefahr. Und sie ist Teil einer Prophezeiung und soll demnächst irgendeine wichtige Rolle erfüllen. Wie gesagt: kennt Ihr schon ;-)

Ich hoffe, dass ich dieses Wochenende genügend Zeit zum Lesen haben werde!

SaschaSalamander 14.01.2011, 09.52 | (0/0) Kommentare | PL

Panik - Eine Pandemie wird gemacht

marvol_pandemie_1.jpgSchon längere Zeit habe ich keine Erotik mehr vorgestellt. Das möchte ich nun ändern und auch in Zukunft daran arbeiten, hier etwas mehr Themenauswahl in den Blog zu bringen. Und um meine Leser zu schocken, wird es hier gleich mal richtig Hardcore ;-)

"Panik - eine Pandemie wird gemacht" ist ein SM-Thriller. Ein Wissenschaftler stirbt bei den Arbeiten an der Erforschung einer Erkrankung an Korallen. Ein Pharmaproduzent nimmt dies als perfekten Anlass, eine neue Pandemie auszurufen, nämlich die Korallenpest. Dadurch soll der Umsatz eines neuen Grippemittels erhöht werden. Auch die Medien sind in dieses Komplott eingespannt. Zahlungsmittel in dieser Konspiration ist nicht nur Geld, sondern auch sexuelle Dienstleistungen, die die Angestellte des Pharmakonzerns an dem Medienchef ausführt. Doch bald hat sie genug von diesem Spiel und will aussteigen. Dass es nicht nur um ein wenig Dominanz und Erotik ging, wird ihr jedoch schnell klar, als ihr Arbeitgeber Killer auf sie hetzt. Eine wilde Jagd durch Deutschland, Schweiz und Amerika beginnt, die eine riesige Palette an Abwechslung aus Erotik und Spannung für den Leser bereithält.

Als ich den Titel las, das Cover sah und dann auch noch den Klappentext mit dem Inhalt überflog, war ich extrem skeptisch. Das klang zu komplex, als diese beiden Themen zu verknüpfen. Entweder ein Thriller um Medizin und Verschwörung, oder aber ein BDSM-Roman. Was denn nun? Aber die Mischung ist wirklich hervorragend gelungen. Der erotische Teil überwiegt, und der Autor beweist, dass er nicht nur einen Stil beherrscht, sondern gekonnt verschiedene Möglichkeiten ausreizt. Rollenspiel (Wärter-Gefangener, Mechaniker-Kundin, Magd-Knecht, Kinderfrau-Zögling etc), bezahlte Session, Liebesspiel, heimliches Stelldichein, wilde Verführung, sanftes Locken. Die Orte könnten unterschiedlicher nicht sein von der Garage übers Hotelzimmer, einem Pool, im Club, in einem privaten Studio, einem Büro usw.  Es werden recht viele Fetische bedient, sodass für jeden etwas dabei sein dürfte.

Und weil die Szenen so stark variieren, muss die Sprache natürlich auch abwechseln. Es wäre seltsam, wenn die bezahlte Domina denselben Tonfall anschlägt wie eine verliebte Ehefrau oder eine prüde Geschäftsfrau. So kommt es, dass es wirklich niemals langweilig wird und man sich auf jeder Seite fragt, welches ungewöhnliche Szenario wohl als nächstes kommen mag.

Gegen Ende dann zeigt sich, dass nicht nur der Sex abwechslungsreich und bunt ist, sondern auch die Handlung es ganz schön in sich hat. Denn auf einmal ist nichts mehr, wie es schien, und es stellt sich heraus, dass die Verschwörung größere Ausmaße hatte als angenommen. Kann man den vermeintlich Guten trauen? Sind die Opfer nun Täter und umgekehrt? Mit einem gelungenen Showdown wird der Roman beendet, und zurück bleibt der Gedanke, mit "Panik" wirklich einen sehr ungewöhnlichen Thriller gelesen zu haben, wie man ihn so schnell nicht wieder in die Finger bekommen wird.

SaschaSalamander 08.12.2010, 09.40 | (0/0) Kommentare | PL

Brennende Fesseln

reese_fesseln_150.jpgInzwischen lese ich ja auch Krimis und Thriller, wie man hier im Blog seit einiger Zeit sieht, und sogar diejenigen aus weiblicher Feder. Eine Freundin empfahl mir daraufhin "Brennende Fesseln" von Laura Reese als spannende Lektüre und erotischen Thriller. Aha ... na, ich war gespannt!

Nachdem ihre Schwester Franny auf grausame Weise ermordet wurde, entschließt sich die Journalistin Nora, den der Polizei bekannten aber mangels Beweisen freigelassenen Mörder selbständig hinter Gitter zu bringen. Anhand von Frannys Tagebuch liest sie, wie diese immer mehr in den Sog des sadistischen M geriet. Doch zwei Wochen vor ihrem Tod verlässt er sie, und ihre Einträge enden. Nora will diese Lücke füllen: sie plant M zu verführen, den Weg ihrer Schwester zu gehen und ihm sein Geständnis zu entlocken. Doch M durchschaut ihr Spiel und geht einen Pakt mit ihr ein: sie muss sich unterwerfen, und im Gegenzug verrät er ihr nach und nach, was er mit Franny tat, wer sie tatsächlich war und ob er sie nun getötet hat oder nicht. Eigentlich wollte Nora nur spielen und siegen, aber auch sie gerät in den Bann dieses Mannes. Als auch noch ein zweiter Mordverdächtiger auftaucht, wird das Spiel immer undurchsichtiger. Wem kann Nora trauen? Wer hat Franny getötet? Wird Nora die Nächste sein?

Ja, doch, wirklich ein spannender und prickelnder Thriller. Nora rutscht in dieses Geschehen hinein, ohne es wirklich zu wollen, und der Leser kann sich gut hineinversetzen. Normalerweise mag ich es nicht, wenn Autoren die Ich-Form in ihren Büchern verwenden, hier jedoch passt es sehr gut, denn auch die Gefühlswelt der anderen Charaktere wird dabei nicht vernachlässigt.

Von der ersten bis zur letzten Seite ein Pageturner, den man kaum beiseite legen kann. Neue Erkenntnisse, unerwartete Wendungen lassen den Leser mitfiebern. Sprachlich ist das Buch nicht wirklich ein Highlight, aber für spannende Unterhaltung erwarte ich auch keine rilkesche Lyrik, sondern einfach einen flüssigen Schreibstil, und DEN hat "brennende Fesseln" definitiv vorzuweisen! Obwohl es in manchen Szenen inhaltlich recht derb wird, finde ich es prima, dass es dennoch nicht in die Fäkalsprache abgleitet, wie dies bei anderen Krimiautoren leider häufig der Fall ist. Und auch, wenn es ein "erotischer Thriller" ist, driftet es nicht in lästige Bettszenen ab, die ich normalerweise überblättere, sondern wahrt dennoch einen gewissen Stil.

Aaaaber: es ist tatsächlich etwas heftig ... was M in diesem Buch mit Nora und Franny praktiziert, ist nicht gerade mit einem Seidenschal um die Augen oder einer Plüschhandschelle am Bett erschöpft. Elektrostimulation, Sodomie, Skarifizierung, Flagellation, Spanking, Mumifizierung, Material wie Peitsche oder schwere Ketten sowie das psychologische Spiele mit Unterwerfung und Demütigung werden verwendet. Nicht wirklich jedermanns Sache, und so ziemlich jeder Leser dürfte spätestens in der Szene mit dem Hund (die wider Erwarten dennoch so verfasst ist, dass man sie lesen kann, obwohl allein beim Gedanken an so etwas wohl jeder normale Mensch sich angeekelt abwendet) an seine Grenzen stoßen. Trotzdem ist es so geschrieben, dass man es gut lesen kann, und manchereiner kann den etwas "sanfteren" Momenten wie Fesseln oder Schlagen sogar etwas abgewinnen, ...

Doch, wer mal einen erotischen Thriller möchte und statt der Beschreibung blutig verstümmelter Leichen und grausamer Vergewaltigungen (Hayder, Reichs, Brown, Higgins-Clark, Cornwell, Blunt, Hoffman, etc) mal eher ein paar psychologische Spielchen und den sexuellen Nervenkitzel hart an der Grenze und darüber hinaus möchte, der sollte diesen Roman unbedingt lesen. Er wird ihn nicht so schnell vergessen ...

SaschaSalamander 05.10.2007, 18.21 | (0/0) Kommentare | PL

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