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Das kann doch weg
Klappentext: »Früher habe ich ständig über Dinge nachgedacht, die mir noch fehlten zu meinem vermeintlichen Glück.« Eigentlich ist Fumio Sasaki ein ganz normaler junger Mann, oft gestresst und darauf aus, seinen materiellen Wohlstand zu mehren – bis er eines Tages beschließt, sein Leben radikal zu ändern: Er reduziert seinen Besitz auf ein Minimum. Mit bemerkenswerten Effekten: Plötzlich fühlt er sich frei. Er hat mehr Zeit, mehr Geld und ein tiefes Gefühl der Dankbarkeit für jede einzelne Sache, die er jetzt besitzt.
DAS KANN DOCH WEG ist eine Mischung aus Ratgeber und eigener Erfahrung. Der Autor beschreibt seine einzelnen Etappen vom Messie zum Minimalisten. Er schildert in dem Buch, wie es ihm gelang, sich nach und nach von seinem Besitz zu lösen und inzwischen als Minimalist durchs Leben zu gehen. Inzwischen, so sagt er, kann er einen kompletten Umzug binnen 30 Minuten begehen. Sein Ziel ist, dies bald in 20 Minuten zu schaffen.
Dies ist natürlich nicht mein Ziel. Trotzdem tut es in Zeiten von Überfüllung, Überreizung, Übermaß und Hektik gut, sich einmal auf das zu Besinnen, worauf es tatsächlich ankommt. Sich zu überlegen, was man zum Leben benötigt und was nur unnützer Ballast ist, der den Alltag belastet. In der Zeit, in der man unzählige unnötige Entscheidungen fällen muss, könnte man einfach handeln. In der Zeit, in der man abgelenkt wird von unnötigen Reizen, könnte man sich der Stille hingeben und entspannen.
Ich habe das Buch also nicht als Anleitung gelesen, und als solche ist es auch nicht gedacht. Sasaki stellt klar, dass es auch nicht das perfekte Rezept zum Minimalismus gibt. Und dass es vor allem auch keine Regeln gibt, wer sich als Minimalist bezeichnen darf und wer nicht. Jeder muss für sich selbst entscheiden, was ihm wichtig ist, egal ob dies nun in einen kleinen Stoffbeutel passt oder ein ganzes Zimmer benötigt.
Aus den Gedanken des Autors konnte ich viele inspirierenden Gedanken ziehen, die mich hier und da wohl auch zukünftig begleiten werden. Ich bin sowieso dabei, mein Leben ein wenig zu entrümpeln, innerlich wie äußerlich, und da konnte das Buch ein paar interessante Anregungen bieten. Am Ende wird all der geschriebene Text noch einmal in 55 Tipps zusammengefasst, die das schrittweise Minimieren erleichtern sollen.
Stellenweise hätte der Autor allerdings seinem Buch auch ein bisschen Minimalismus gönnen dürfen. Gelegentlich wiederholt er sich, erzählt die gleiche Idee in anderen Worten und dreht sich auf diese Weise im Kreis. So, als würde er dem Leser nicht zutrauen, es bereits beim ersten Mal zu verstehen. Oder so, als würde er eben doch gerne mal den materiellen Minimalismus durch verbale Weitschweifigkeit kompensieren wollen ;-)
Wer also einen absoluten Ratgeber sucht, ist hier falsch beraten. Aber wer das Konzept Minimalismus interessant findet, gerne mit interessanten Menschen plaudert und ihren Gedanken folgt, und wer sich einfach gedanklich ein bisschen damit auseinandersetzen möchte, der wird hier auf jeden Fall fündig.
SaschaSalamander 14.09.2018, 10.20
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