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Sex in Serie 02 - Eiskalte Leidenschaft
Klappentext: Nach der Trennung von ihrem untreuen Freund sucht Daniela nach einer neuen Bleibe. Die WG der mysteriösen Künstlerin Clara scheint genau das Richtige zu sein. Beide Frauen freunden sich schnell an und beginnen eine leidenschaftliche Affäre. Doch das neue Glück als unabhängige Single-Frau wird schon bald von einer brutalen Mordserie überschattet. Die Schlinge um Danielas attraktiven Hals zeiht sich immer weiter zu.
EISKALTE LEIDENSCHAFT ist nach SPIEL DER BEGIERDE nun die zweite Folge aus der Reihe SEX IN SERIE. Die erste Folge überzeugte vor allem durch Umsetzung und Erotik, stand aber in Sachen Handlung etwas hinter dem von Contendo gewohnten Level zurück.
Und etwa hier setzt auch die aktuelle Folge wieder an: Die Erotik wurde sehr schön umgesetzt, die Sprecher leisten hervorragende Arbeit und gehen sehr schön aus sich heraus, man bekommt so einiges geboten. Dieses Mal gibt es einen netten Mix sowohl aus heterosexuellen als auch lesbischen Einlagen, die gut auf den normalen Hörer zugeschnitten wurden. Ich weiß nicht genau, ob es mir in der zweiten Episode stärker auffiel oder tatsächlich mehr umgesetzt wurde, aber sehr schön: es wurden deutlich mehr Körpergeräusche eingebaut. Genervtes Seufzen, Stöhnen bei körperlicher Arbeit, Kaffeeschlürfen und derlei Alltagsgeräusche mehr. In einem regulären Hörspiel wäre das wohl etwas zuviel, hier aber fand ich es eine sehr, sehr gute Technik, um den Hörer näher an die Protagonisten heranzubringen. Man ist live dabei, fast als stünde man neben ihnen, könne sie berühren, es fühlt sich insgesamt sehr körperlich und realistisch an, sodass auch in den nicht-erotischen Szenen eine gewisse Anspannung und kribbelnde Intimität spürbar ist.
Umsetzung der Musik und Geräusche ist sehr gelungen und vermittelt ein angenehmes Gefühl von Realismus, in manchen Szenen (ich möchte hier nicht vorweggreifen) empfand ich das Setting als recht beklemmend und atmosphärisch.
Uve Teschner als Erzähler macht seine Sache sehr gut, seine Funktion allerdings ist mir allerdings etwas unklar, denn die Handlung würde sich wohl auch sehr gut ohne ihn umsetzen lassen und wirkt wie schon in der ersten Episode eher hinderlich. Die Erzählparts wirken auf mich wie ein Stimmungskiller, angenehme Stimme hin oder her. Yvonne Greitzke (Daniela) und Nina Goldberg (Clara) sind ein Genuss für die Ohren, wenn sie ihre Zweisamkeit ausleben. Vor allem faszinierte mich die Wandelbarkeit von Nina, die in MORGAN UND BAILEY einen ganz anderen Charakterzug verkörpert und hier wie eine neue Person wirkt. Tolle Leistung! Weiterhin sind unter anderem Jaron Löwenberg, Michael-Che Koch, Till Hagen, Bodo Wolf, Rita Engelmann, Uschi Hugo und weitere zu hören.
Inhaltlich hat sich die Folge im Vergleich zum Einstieg in die Reihe etwas gesteigert, hat aber immer noch ordentlich Luft nach oben. Die Handlung ist doch recht simpel und vorhersehbar, und die Spannung wird lediglich durch Setting / Geräusche aufgebaut, nicht aber durch die Handlung. Das Klischee "Erotik ohne Handlung" wird glücklicherweise nicht bedient, man hat sich schon etwas einfallen lassen und die Handlung vor die Erotik gestellt. Trotzdem ist man einfach verwöhnt von dem, was Contendo normalerweise zu bieten hat, sodass man auch hier auf etwas mehr Substanz, ein paar spannende Wendungen und ein überraschendes Finale hofft.
Insgesamt also eine für sich in der Idee bisher einzigartige Reihe, die durch experimentierfreudige Sprecher und hervorragende Umsetzung überzeugt, die sich in Hinblick auf Handlung und Spannungsbogen aber gerne noch etwas steigern darf.
SaschaSalamander 06.04.2016, 09.06
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