SaschaSalamander

Ausgewählter Beitrag

To catch a virgin ghost

Puh, Inhaltsangabe ohne zuviel zu verraten ist schwer. Ich versuche es: Ein Gangster hat dem Boss Diamanten geraubt und flieht. Er baut einen Unfall und erhält Hilfe von freundlichen Bauern. Er stürzt unglücklich, die Bauern halten ihn für tot, wollen sich die Diamenten krallen und beschließen die "Leiche" zu beseitigen. Im weiteren Verlauf der Handlung folgen: ein Geistermädchen von nebenan, ein nicht totzukriegender Gangster, ein ziemlich angepisster Gangsterboss mitsamt trotteligem Gefolge. Und ein paar nicht ganz so wehrlose Bauern mit dunkler Vergangenheit ...


TO CATCH A VIRGIN GHOST Film lässt sich in kein wirkliches Genre pressen. Er hat Anteile vom Backwood-Horror, Anleihen von asiatischen Geisterfilmen, dazu natürlich ein Gangster-Epos, und haufenweise Komödie. Ach ja, und Romantik gibt es auch, wenn auch auf skurille aber sehr berührende Art.

Was die Komödie betrifft, muss ich anmerken: nicht im klassischen Sinne, wie man es bei uns im Westen kennt. Kein Schenkelklopfer, und teilweise auch sehr flach. Aber zugleich auch herrlich schräg, schwarz und böse, ich musste oft schmunzeln und manchmal auch laut lachen, weil es irgendwann einfach zu absurd und abgedreht wurde. Die Handlung zu erzählen ist nicht einfach, weil es im Grunde mehrere Plots sind, die parallel verlaufen (wenngleich die Handlung stringent voranschreitet und alles auch sehr klar zusammenhängt).

Effekte hat der Film nicht wirklich zu bieten, die Geister-Parts sind eher humoristisch, es gibt keine Jumpscares oder grusligen Momente. Für einen Gangsterfilm wird zu wenig geschossen, für einen Hinterwäldler-Horror ist zu wenig Blut. Aber dafür ist es wunderbar makaber. Und was ich besonders liebe: aufgrund der völligen Eigenständigkeit des Filmes weiß man als Zuschauer nie, was als nächstes passiert. Unvorhersehbar, SO liebe ich meine Abendunterhaltung ;-)

Die Schauspielerische Leistung vermag ich nicht zu beurteilen, weil koreanische Mimik / Gestik sich doch sehr von der unseren unterscheidet. Dazu kommt, dass es eine Komödie ist, sodass vieles wohl auch bewusst steif oder überzeichnet wirkt. Auch das ist etwas, das ich exakt so von vielen anderen Filmen dieser Art kenne und schätze. Ob die Schauspieler berühmt sind - keine Ahnung, auch hier wieder: da kenne ich mich nicht aus. Ist mir sogar schon bei westlichen Filmen eher egal. Sicher ist auf jeden Fall: sie alle passen hervorragend in den Film, können ihre Rolle sehr gut darstellen und sorgen dafür, dass ich mich prächtig über ihre Aktionen amüsiere.

Einen cineastischen Leckerbissen oder einen Blockbuster sollte der Zuschauer nicht erwarten, es ist schon sehr spezielle Kost. Aber wer asiatische Komödien zu schätzen weiß und diesem ganz eigenen Humor etwas abgewinnen kann, der ist hier genau richtig!

SaschaSalamander 27.03.2019, 08.52

Kommentare hinzufügen

Die Kommentare werden redaktionell verwaltet und erscheinen erst nach Freischalten durch den Bloginhaber.



Kein Kommentar zu diesem Beitrag vorhanden

Einträge ges.: 3902
ø pro Tag: 0,5
Kommentare: 2811
ø pro Eintrag: 0,7
Online seit dem: 21.04.2005
in Tagen: 7166
RSS 2.0 RDF 1.0 Atom 0.3