SaschaSalamander

Blogeinträge (Tag-sortiert)

Tag: Fachbuch

Genderbashing - Gedanken vor dem Lesen

Wie Ihr wisst und meinem Blog entnehmen könnt, interessiere ich mich sehr für queere Themen und alles rund um Gender. Dabei schlage ich mich nicht auf irgendeine Seite, sondern ich verfolge gespannt das Geschehen und hoffe meinen Horizont zu erweitern. Denn immer mehr gewinne ich den Eindruck, dass dieses binäre System Mann (gegen) Frau zu Problemen führt. Aber wo steckt die Lösung? Wie sieht es in anderen Kulturen aus? Wo liegen die Unterschiede, wie kann man sie umgehen, kann man sie überhaupt übergehen? Und wie ergeht es Menschen, die abseits dieser bei uns tief im Bewusstsein verankerten Gewissheit der zwei Geschlechter leben wollen oder müssen?


...weiterlesen

SaschaSalamander 02.04.2015, 08.41 | (0/0) Kommentare | PL

Rohkost und Mehr

Victoria Boutenko, bekannte Rohköstlerin veröffentlichte nun ihr neues Buch ROHKOST UND MEHR. Sie gilt als Erfinderin der Grünen Smoothies und hat viele Jahre mit 100prozentiger Rohkost gelebt und dies auch begeistert geteilt. 

In ihrem neuen Buch nun rudert sie zurück und gesteht sich ein, dass sie einige Fehler begangen hat in ihrer Ernährung. Es mag sein, dass rohe Lebensmittel einen höheren Nährwert haben als gekochte. Doch es darf nicht übersehen werden, dass so manches gekochte Produkt gesünder und nahrhafter ist als so manche rohe Nahrung.Sie hält es inzwischen für sinnvoll und notwendig, einige gekochten Gemüse und Hülsenfrüchte in die Ernährung zu integrieren. 

Sie spricht offen von Heißhungerattacken, Mangelerscheinungen und deren Folgen. Was mir dabei gefällt: sie rechtfertigt sich nicht, und sie banalisiert auch nicht. Sondern sie steht aufrecht, blickt dem Leser in die Augen und sagt ganz klar, dass sie sich geirrt hat und nun einen etwas anderen Weg geht. Ich mag Menschen, die sich die Fehler offen eingestehen und sich davon aber nicht unterkriegen lassen, das macht die Autorin für mich sympathisch und ihr aktuelles Buch umso glaubwürdiger.

Ihr Augenmerk bei der bisher fehlerhaften Ernährung liegt dabei vor allem auf Omega 3. Viele Probleme führt sie darauf zurück, dass das Verhältnis von Omega 3 zu Omega 6 nicht ausgewogen war. Besonders Nüsse lassen den Omega 6 Wert in enorme Höhen schnellen, sodass dies zu einem Ungleichgewicht und auch zu Mangel führen kann. Sie zeigt auf einer mehrseitigen Tabelle das Verhältnis beider Werte in typischen Rohkost-Zutaten auf, was sehr aufschlussreich ist und sich im Grunde recht leicht beheben lässt, wenn man darum weiß und darauf achtet.

Auch Elaina Love und Chad Sarno kommen zu Wort. Elaina Love schreibt, dass sie Rohkost inzwischen sehr gut als Reinigung erachtet, aber von einer dogmatischen, absoluten Schiene abgekommen ist. Sie gibt zu, dass der Körper je nach Jahreszeit und Zyklus (v.a. bei Frauen) unterschiedliche Bedürfnisse hat und ein Mensch mit Fleisch oder Gekochtem unter Umständen gesünder leben kann als mit Rohkost. Was für sie selbst das Beste sein mag, muss nicht auf andere Personen übertragen werden. 

Chad Sarno schreibt von seinem Paradigmenwechsel. Jedoch ist er sich hinsichtlich der veganen Ernährung treu geblieben, auch wenn nun Bohnen, Brokkoli und gekochtes Getreide wie Quinoa seinen Speiseplan bereichern. Er sieht das Problem vor allem in den denaturierten Speisen der Industrie und plädiert für eine gesunde, ausgewogene Kost, die nicht von Nüssen und Ölen dominiert ist. Reine Rohkost sieht er ebenso wie Elaine Love nur noch als vorübergehende Ernährung zum Zweck der Reinigung und Entgiftung. 

Ein Drittel des Buches besteht aus sachlichen Informationen und den Gedanken der drei Autoren zu diesem Thema, zwei Drittel sind gefüllt mit Rezepten. Vorspeisen, Salate, Suppen, Brote, Süßspeisen, sie decken dabei alle Bereiche der täglichen Ernährung ab. Und, ungewöhnlich für ein Buch dreier ursprünglicher Rohkost-Pioniere, es sind auch einige Rezepte mit gekochten Zutaten darin enthalten.

Meine Gedanken zu den Ausführungen der Autoren: ich bin kein Ernährungsexperte, aber was sie schreiben, klingt für mich nachvollziehbar und vor allem gesund. Was mich bisher an Rohkost störte (zu viele Nüsse und Öle, Weglassen von Getreide und gekochtem Gemüse) wird hier nun aufgehoben und ergänzt. Ob es richtig ist, will ich mir als Laie nicht anmaßen zu beurteilen, ist sich die Fachwelt selbst doch uneins darüber. Jedoch sage ich ganz direkt, dass das hier Beschriebene das ist, womit ich mich schon lange am wohlsten fühle: natürliche Produkte ohne künstliche Industrie, größtenteils roh aber auch mit gekochten Anteilen pflanzlicher Nahrung. 

Mit diesem Buch fühle ich mich bestätigt. Und ich erweitere meinen Speiseplan trotzdem gelegentlich um Industrieprodukte wie Tacos, Sojapudding, Kaffee, Tofu oder Schokolade und koche mir mehrfach die Woche etwas. Ich will nämlich Spaß am Essen haben. Und möchte ich mich sozial nicht völlig ins Abseits schießen. Ich freue mich daher, dass die Autoren auch hier offen zugeben, dass sie das ebenso sehen. Ich ziehe meinen Hut davor, dass die drei nicht steif auf ihrer einmal gefassten Meinung beharren sondern bereit sind ihre Position zu ändern.

Meine Gedanken zu den Rezepten: schwer zu sagen, denn ich habe bisher kein Rohkostbuch mit Rezepten gelesen. Für Einsteiger sind die meisten Rezepte sicher nicht geeignet, denn obwohl ich bereits vielfältig und "exotisch" einkaufe, finde ich darin sehr viele Zutaten, von denen ich noch nie zuvor im Leben gehört habe und wo ich nicht einmal wüsste, in welcher Ecke des Biomarktes ich sie suchen muss, falls sie dort überhaupt erhältlich sind. Auch ist nicht erwähnt, ob man sie ersetzen kann, ob statt einem "Fuji-Apfel" (?!?) auch ein ganz normaler 0815 Billigapfel verwendet werden darf. Mit Chiasamen, Pak-Choi, Hanföl, Seetang, Dattelpaste und einigen anderen Dingen komme ich ja noch klar, aber wo zur Hölle kriege ich Lakanto-Zucker, Rotalgenflocken, Bragg-Gewürz, Yaconwurzel-Sirup, Mizuna, Sarepta-Senf, Psylliumschalen-Pulver, Irisch-Moos-Paste und Sojalecithin? 

Viele der Rezepte schrecken Einsteiger gewaltig ab. Aber ich gebe zu, mich machen sie auch neugierig. Manche (vor allem die von Chad) sind recht aufwändig mit Dörren und tagelangem Einweichen, die ignoriere ich momentan einfach. Aber sehr viele Rezepte sind schlicht und erfordern lediglich frisches Grünzeug, vielleicht noch einen Mixer. Um alles aus diesem Buch nachzumachen, muss man vermutlich beinahe selbst schon ein Rohkost-Experte sein, aber auch für Interessierte lassen sich einige interessanten Ideen herauspicken für Smoothies, Suppen aus dem Vitamix oder Cremes, Pasten und leckere Hauptgerichte. 

Insgesamt ein aufrichtiges Buch, das mir sehr gefällt. Vor allem deshalb, weil die AutorInnen sich Fehler eingestehen und ohne Scham über die gesundheitlichen und sozialen Probleme berichtet, die Rohkost mit sich bringen kann, ihr neuer Weg klingt wesentlich vernünftiger. Wer sich gesund aber trotz Rohkost ausgewogen ernähren möchte, findet hier viele wichtigen Informationen und Inspirationen. 

Wie immer gilt: eine Ernährungsweise lässt sich nicht auf alle Menschen übertragen, jeder Körper hat individuelle Bedürfnisse. Man sollte keine Ernährungsform als unumstößlich oder perfekt erachten, sondern immer wieder auf die Signale des Körpers eingehen, auch wenn man von seiner momentanen Futter-Philosophie überzeugt ist. Danke, Frau Boutenko :-)

SaschaSalamander 16.07.2014, 08.42 | (0/0) Kommentare | PL

Grüne Smoothies

Vor einiger Zeit wurde ich auf Grüne Smoothies neugierig. Meine ersten Versuche eher wacklig und unsicher, geschmacklich auch nicht wirklich überzeugend. Aber dann fand ich endlich das, was mir schmeckt. Inzwischen trinke ich täglich irgendein Grünzeug und bin begeistert. Rezepte, Infos zu den Kräutern, ein paar Hintergründe, deswegen wollte ich das lesen. Denn ich habe festgestellt, dass ich mich ziemlich gut fühle mit diesen Drinks, wollte erfahren was dahinter steckt, wie sie wirken und vielleicht auch, welche Kräuter welche Wirkung haben. Womit man kombinieren darf, was man vermeiden sollte und vieles mehr. 

...weiterlesen

SaschaSalamander 06.06.2014, 08.45 | (0/0) Kommentare | PL

Warum wir Hunde lieben

Zum Thema fleischlose Ernährung, Gründe für und wider, gibt es ja unzählige Bücher. Ich habe viele davon gelesen in den letzten Jahren, habe aber nicht alle hier vorgestellt. Manche waren mir zu plakativ, zu platt. Ja, Tiere leiden, aber ehrlich, das wissen wir, das hat bisher (leider) wenig verändert.

Hatte auch nie das Buch, von dem ich sagen kann "DAS ist es". Bisher. Denn WARUM WIR HUNDE LIEBEN, SCHWEINE ESSEN UND KÜHE ANZIEHEN von Melanie Joy hat mich sehr beeindruckt. Nicht wegen der Fakten rund um Tierhaltung und der Gründe für die fleischlose Ernährung. Sondern vor allem, weil sie dieses Thema von einer völlig neuen Seite beleuchtet: im Rahmen ihrer Doktorarbeit entwickelte sie die Theorie des "Karnismus": Statt zu fragen, warum man kein Fleisch essen sollte, hinterfragt sie, weshalb man es als so selbstverständlich nimmt, Fleisch zu essen. Und ihre Ergebnisse sind äußerst beeindruckend ... 

"Fleischesser" ist nicht das Gegenteil von Veganer. Denn Veganismus ist eine Ideologie, die mehr beinhaltet als nur den Aspekt der Ernährung. Also hat die Autorin den Begriff des Karnismus geprägt, um die Ideologie des Fleischessens zu beschreiben. 

Eine Ideologie dieser Größenordnung wird gelernt und institutionalisiert, durch gesellschaftliche Praxis und Diskurs aufrecht erhalten. Joy beschreibt, auf welche Weise dies im Alltag umgesetzt wird und wie die durch Medien aufgesetzte Wahrnehmung die vermeintliche Wahrheit des einzelnen Menschen bestimmt. 

So geht sie zum Beispiel darauf ein, wie es möglich ist, dass trotz des Wissens um die Hintergründe (denn wir alle wissen ja, dass unser Fleisch nicht zu Tode gestreichelt wurde, bevor es auf dem Teller landet) das Verdrängen so stark ist, dass wir das gleiche Tier essen, das wir am Vortag noch als Schweinchen Babe so niedlich fanden.

Joy geht gar nicht darauf ein, warum einige Menschen Ekel vor Fleisch empfinden. Statt dessen führt sie auf, wie ungewöhnlich es ist, dass die meisten Menschen sich NICHT vor Fleisch ekeln. Ich konnte nie begreifen, warum manche Vegetarier sich sogar weigern, etwas zu essen, das mit Fleisch in Berührung kam (zB einfach den Schinken aus dem Salat weglassen), aber mit dem Wissen um die psychologischen Hintergründe der Funktion "Ekel" ist das absolut nachvollziehbar. 

Sie beschreibt, wie Tiere sowohl sprachlich als auch optisch immer mehr objektifiziert werden und an Individualität verlieren. Im englischsprachigen Original geht sie dabei auch auf Vergleiche zum Nationalsozialismus ein, wo ebenfalls eine Entpersonifizierung stattfand, für die deutsche Ausgabe wurden entsprechende Passagen des Buches jedoch gestrichen. Wobei ich offen sagen muss, dass der Vergleich zwar sehr hart ist, die psychologischen Hintergründe jedoch auf exakt die gleiche Weise funktionieren, wer mitdenkt kann es sich auch aufgrund ihrer Theorie selbst erklären, auch wenn es heraustrichen wurde. 

Es ist alles so offensichtlich, dass ich mich schäme, es noch nie auf diese Weise betrachtet zu haben. Was sie schreibt, ist so alltäglich und normal, dass niemand darüber nachdenkt. Und genau DAS ist der Grund, weshalb wir verdrängen: weil das Fleischessen sosehr im Alltag integriert ist, gesellschaftlich so tief verankert ist, dass manches gar nicht hinterfragt wird. So kommt es, dass das Empfinden und das Verhalten einer Person sich absolut widersprechen können, ohne dass wir das überhaupt bemerken. 

So komplex die Theorie in ihrem Buch ist, so einfach und direkt ist ihre Sprache. Melanie Joy kommt weitgehend ohne Fachbegriffe aus und schreibt verständlich, flüssig. Ihre Beschreibung von der Entstehung, Entwicklung und Durchführung einer Ideologie lässt sich problemlos auf viele andere Themen übertragen, etwa Frauenwahlrecht, Sklaverei, Homosexualität. Dinge, die damals selbstverständlich waren, die manch einer im Stillen vielleicht anzweifelte aber die als unumstößlich galten. 

Fleischesser werden in diesem Buch nicht angegriffen, allerdings müssen sie es hinnehmen, quasi als "Opfer eines Systems" dargestellt zu werden. Und wenn man das Buch gelesen hat, begreift man, warum Karnismus nicht wirklich eine freie Entscheidung ist sondern vielmehr eine gesellschaftliche Norm. 

Melanie Joy geht mit dem Einzelnen nicht ins Gericht, trotzdem ist ihr Stil gelegentlich provokant gegenüber der Industrie und der Gesellschaft. Dabei wird sie allerdings niemals unsachlich, sondern sie argumentiert erschreckend schlüssig und logisch. Veganer werden sich in diesem Buch bestätigt sehen, Fleischesser werden animiert ihre eigene Haltung zu hinterfragen und danach tätsächlich eine eigenständige, individuelle Entscheidung zu treffen. 

Von allen Büchern rund um dieses Thema hat Melanie Joy das erste geschrieben, das mich wirklich beeindruckt hat. Seine Stimmigkeit, die Schlüssigkeit, und vor allem auch die Übertragbarkeit auf so viele andere Themen unseres Alltags, das hat mich sehr bewegt. 

Allerdings ist mir klar, dass ihre Herangehensweise sehr verkopft, sehr philosophisch und theoretisch ist. Wenn ich erklären möchte, warum ich ich mich vegan ernähre, dann würde ich wohl als Lektüre eher Karen Duves >ANSTÄNDIG ESSEN< heranziehen. Aber guten Freunden, mit denen ich wirklich bis an die Substanz diskutieren kann und die wirklich tief in die Psyche des Menschen abtauchen wollen und WIRKLICH wissen wollen WARUM, denen lege ich Melanie Joy ans Herz. 



SaschaSalamander 24.04.2014, 08.39 | (0/0) Kommentare | PL

Kleine Veganer-Bibel

Ein Buch, das mich doch recht interessierte. Wobei das Wort "Bibel" mich ziemlich abschreckte und offen gesagt auch störte, denn es ist ein anmaßendes Wort. Erst recht, wenn das Buch von einer Frau geschrieben ist, die selbst keine Veganerin ist. Aber wortwörtlich, man soll das Buch nicht nach dem Umschlag (bzw Titel) beurteilen sondern nach dem Inhalt. Und der sah interessant aus. 

Die Autorin ist Ökotrophologin und Vegetariern und möchte ihre Gedanken und Erfahrungen zum Thema Veganismus mit den Lesern teilen. Es ist kein Koch- und Backbuch, auch kein Plädoyer für reinen Veganismus, sondern einfach die neugierige Auseinandersetzung mit dem Thema, teils sachlich und fundiert, teils narrativ. Schon deswegen ist der Titel leider völlig daneben, nur um es nochmals erwähnt zu haben *g*.

Die Zielgruppe ist mir stellenweise nicht ganz klar. Für Veganer jedenfalls erachte ich es als zu simpel, da alles schon bekannt ist. Ich denke, es richtet sich einfach an Menschen, die entweder einfach neugierig sind, was die Veganer so treiben, oder aber an Menschen, die selbst überlegen, eventuell vegan zu werden aber noch nicht wissen, wo und wie sie ansetzen sollen. Diese Leser finden hier interessante Gedanken über den Umstieg, über die Gründe für das Vegansein und die Probleme wie auch Vorteile, die es im Alltag mit sich bringt. 

Die Autorin plaudert recht viel, erzählt wie sie eigene Erfahrungen sammelt, was sie erlebt, wie sie mit verschiedenen Personen spricht (die Interviews sind nicht in Interview-, sondern in Textform niedergeschrieben). 

Sehr schön finde ich, dass Schocke weder die eine noch die andere Seite in einem schlechten Licht dastehen lässt. Sie betrachtet sehr aufgeschlossen die Fakten, Möglichkeiten und wägt Argumente ab. Es ist eine reflektierte Auseinandersetzung mit einem Thema, das immer mehr Trend wird und auf beiden Seiten für viel Zündstoff sorgt. Da ist es eine angenehme Abwechslung, einmal eine aufgeschlossene Meinung zu lesen, die nicht nur Phrasen betet sondern bewusst hinterfragt, ohne dabei in irgendein Extrem zu verfallen.

Die Rezepte finde ich eine nette Idee, kann offen gesagt aber wenig damit anfangen. Was mich nervt und verschreckt sind Rezepte, die enorm viele Zutaten beinhalten und für die ich erst einmal recherchieren muss, wo man das kauft. Wenn ich für mich selbst etwas erfahren habe, dann dass Veganismus mit sehr einfachen Mitteln umgesetzt werden kann und man dafür nicht tonnenweise fremdartige Sachen kaufen muss. Außerdem ist es sinnlos, wenn zu Hause dann viele Dinge herumstehen, die man nur für ein einziges Rezept braucht und ansonsten mangels Erfahrung dafür keine Verwendung findet.

Eines der Rezepte interessierte mich, der vegane Kaiserschmarrn. Ausprobiert und mit der Konsistenz nicht so ganz zufrieden. Bei meiner späteren Suche im Web fand ich Rezepte hierfür, die wesentlich weniger Zutaten enthielten, einfacher nachzubereiten waren und besser gelangen. Trotzdem, der Gedanke ist nett, und vielleicht gibt es ja auch Leser, die all diese Zutaten als Nichtveganer bereits zu Hause haben oder das Glück haben, in der näheren Umgebung über einen veganen Supermarkt zu verfügen, wo das alles erhältlich ist.

Insgesamt fand ich das Buch jedoch sehr nett zu lesen. Die Gedankengänge sind sympathisch, der Schreibstil ist flüssig, und die Auseinandersetzung mit dem Thema ist zwar nicht extrem tiefgreifend, erreicht dadurch aber vielleicht eine Zielgruppe, die sich sonst nicht unbedingt damit auseinandersetzen würde. 

Wertung: 6,8 von 10 Filo-Platten

SaschaSalamander 04.02.2014, 08.45 | (0/0) Kommentare | PL

Nikos Reise durch Raum und Zeit

NIKOS REISE DURCH RAUM UND ZEIT ist eine Perle unter den Kinderbüchern, für deren Entdeckung ich wirklich dankbar bin! Ich bin hin und weg von diesem zugleich spannenden, lehrreichen und auch unterhaltsamen Buch, dass ich gar nicht so recht weiß, wo ich bei der Rezension nun anfangen soll. UND es ist ein Buch, mit dem ich gerne in das neue Jahr 2014 starte, denn zum Start möchte man ja doch etwas ganz Besonderes ;-)


AUTORIN

NIKOS REISE ist das Debut der Autorin Sonia Fernandez-Vidal. Die 35jährige ist Quantenphysikerin, die unter anderem im CERN arbeitete und viele Vorträge hielt. Sie hat also nicht nur mal kurz recherchiert oder ein wenig Halbwissen in ihrem Buch verteilt, sondern sie hat eine klare und konkrete Ahnung von dem, wovon sie schreibt und worum es hier geht:


INHALT

Niko wacht eines Morgens auf, vor seinen Augen das Zitat "Wenn du möchtest, dass sich etwas ändert, musst du aufhören, immer das Gleiche zu tun". Er ist irritiert, aber er beschließt, den Weg zur Schule einmal anders zu gehen als sonst. Und schon entdeckt er eine Tür, die ihm zuvor noch nie aufgefallen war. Er geht hindurch, und er landet - in der Quantenwelt! Dort ist alles anders als bei uns in der "klassischen" Welt, wie die Bewohner dort es nennen.

In der Quantenwelt erlebt Niko mit seinen neuen Freunden allerlei Abenteuer, erfährt mehr über das Wesen der Physik und die Bausteine, aus denen unsere Welt erbaut ist. Doch eigentlich dürfte er gar nicht da sein, sein Erscheinen löst große Unruhe unter den Bewohnern aus, und bald muss er sich vor dem großen Rat verantworten ... 


THEMEN, UMSETZUNG

Das Buch beinhaltet wie aus der Inhaltsbeschreibung ersichtlich verschiedene Themen der Quantenphysik. Darunter etwa Relativitätstheorie, Higgs-Boson, Tunneleffekt, Schrödingers Katze, Urknall, Heisenbergsche Unschärferelation, Schwarze Spektren, Paralleluniversen, Superposition oder auch das Institut CERN und den Teilchenbeschleuniger. 

Zwischendurch wird das Ganze gewürzt mit Lateral-Rätseln, die es ein wenig auflockern und auch Humor in die Story bringen. "Was ist nötig, um eine Tür zu öffnen" oder "Wie kann man in einen Luftballon stechen, ohne dass es ein Geräusch gibt und ohne dass Luft entweicht" sind zwei der vielen Beispiele, die zum Knobeln anregen und für einige Aha-Effekte sorgen. Auch Zitate wie das oben genannte oder "Wenn Du eine Frage stellst, bist Du einen Moment lang dumm. Wenn Du nicht fragst, bleibst Du ein Leben lang dumm" machen den Kindern Mut, sich ihres eigenen Denkens zu bedienen, das Um-Die-Ecke-Denken wird hier angeregt.

Die Themen werden sehr leichtfüßig beschrieben, die Physik der klassischen Welt erhält in der Quantenwelt ihre ganz eigene Bedeutung. So beobachtet Niko ein Fußballspiel zwischen Materie und Antimaterie, welches den Urknall und seine Möglichkeiten beschreibt. Das Higgs-Boson wird personifiziert und bekommt eine eigene wichtige Rolle, ebenso die Schwarzen Spektren. Die Relativitätstherie wird veranschaulicht durch den Uhrmacher Chronos, der Uhren mit unterschiedlich schnell laufenden Zeiten anzubieten hat, die Unschärferelation kann man auf der Tanzfläche in der Disco beobachten. Vidal leistet hervorragende Arbeit, wie sie alles kindgerecht erklärt und in passende Metaphern überträgt, verständlich und doch intelligent. 


VERSTÄNDNIS, WEITERFÜHRENDE GEDANKEN

Die Autorin wagt sich an große Themen, an denen schon viele Lehrer gescheitert sind sie vernünftig zu vermitteln. Und wegen ihres großen Fachwissens (manch einer neigt zur Fachidiotie, sprechen wir es doch ganz direkt aus) war ich anfangs auch skeptisch, wie sie all das vermitteln will, erst recht für Kinder, noch dazu mit einer netten Story verpackt. 

Aber in der Tat, es gelingt Fernandez-Vidal wie beschrieben tatsächlich, selbst komplexe Dinge wie Schrödinger, Heisenberg, Einstein und Co so anzureißen. Klar, wirklich in die Tiefe kann man dabei nicht gehen, aber die Grundzüge werden hervorragend erklärt. Die Neugier wird geweckt, ich habe danach viel gegoogelt, um einige Dinge etwas genauer zu beleuchten. Was im Rahmen von drei CDs und so vielen verschiedenen Theorien möglich ist, wurde sehr schön umrissen. Wäre Physik in der Schule ebenso spannend und vor allem nachvollziehbar gewesen, meine schulische Laufbahn hätte wohl eine andere berufliche Richtung eingeschlagen (denn wie gesagt, sosehr ich die Literatur liebe, die Naturwissenschaften begeistern mich nicht minder, doch leider blieben sie mir verschlossen) ... 

Doch nicht nur die Quantenphysik bringt Vidal den Kindern näher. Zwischen den Zeilen verbergen sich auch viele ethischen Grundsätze, die sehr gut veranschaulicht werden. Und neben Ethik, Physik und Freundschaft kommen auch Action und Abenteuer nicht zu kurz, es wird gegen Ende sehr gefährlich, und die Freunde stehen vor einer wichtigen Entscheidung, ich war gebannt und neugierig auf den Fort- und Ausgang des Hörbuches. Natürlich, es ist ein Kinderbuch und bietet wenig Twists oder Überraschungen, trotzdem war ich oft verblüfft über die genialen Ideen und ihre gelungene Umsetzung, und Kinder werden einfach nur begeistert sein, wie Niko und die anderen Helden die Aufgaben lösen und gemeinsam die Abenteuer bestehen!


SPRECHER

Aleksandar Radenkovic kenne ich bereits aus >SAECULUM< und >SPIEGELSCHATTEN<. Inzwischen hat er sich ziemlich gut gemacht, er ist wirklich ein prima Sprecher geworden, der professionell an die Sache herangeht und der an einigen seiner anfänglichen Schwächen gearbeitet hat. Hut ab, eine tolle Leistung! Ich mag seine Stimme sehr gerne, und er passt ideal zu NIKOS REISE. Er vermittelt sehr gut die Geschichte um Niko und seine Freunde, bringt Emotion und Leben in den Text, verleiht den Charakteren eigene Persönlichkeiten, macht sie sympathisch. Trotzdem gelingt es ihm, sich soweit zurückzunehmen, dass der an sich komplexe Inhalt gut beschrieben wird und genügend Raum erhält, um wirken zu können. Ja, Radenkovic ist klasse, ich will mehr von ihm!


FAZIT

Ich liebe dieses Buch. Es zelebriert das laterale Denken, es vermittelt die Grundzüge der Quantenphysik, es macht Mut den eigenen Weg zu gehen, es befasst sich mit ethischen Grundsätzen und ist trotzdem super unterhaltsam. Was will man mehr?



SaschaSalamander 01.01.2014, 09.34 | (2/0) Kommentare (RSS) | PL

Mit einem Bein im Knast

schmieder_knast_1.jpgWir alle sind Verbrecher. Wir fahren zu schnell, wir stehlen Handtücher aus Hotels, wir betrügen bei der Steuererklärung, wir saugen Filme aus dem Internet. Doch zugeben würden wir es nie. Dabei beläuft sich der volkswirtschaftliche Schaden solcher Untaten auf mehr als eine Billion Euro pro Jahr. Wie wäre es, wenn man ein Jahr lang jeden Tag 24 Stunden von einem Polizisten begleitet würde? Jürgen Schmieder hat es gewagt. Er versucht, ein Jahr lang gesetzeskonform zu leben, im Einklang mit unseren mehr als 100 000 Gesetzen und Verordnungen. Ein schwieriges Unterfangen, wo ihn doch schon deren Lektüre schier in den Wahnsinn treibt. Er sieht sich gezwungen, seine Frau anzuzeigen, verfolgt einen russischen Milliardär, bekommt sogar eine Todesdrohung … Am Ende steht die Erkenntnis, dass es viel zu viele Gesetze gibt, aber kaum jemand dafür sorgt, dass die wirklich wichtigen eingehalten werden.

MIT EINEM BEIN IM KNAST ist ein typisches Beispiel dafür, dass es eigentlich zu wenige Genres in der gesamten Einteilung der Literatur gibt. Die Bestsellerlisten entscheiden i.d.R. nach Romanen und Sachbüchern. Titel wie dieser landen also zwangsläufig unter Sachbüchern. Ich nenne sie allerdings gerne "Plauderbücher" (hab mal den besseren Begriff "narrative Sachbücher" gelesen): wenn ein Journalist sich zu einem Thema schlau macht, einen Selbstversucht wagt und dann ein Sachbuch darüber verfasst, wieviele Gesetze es gibt, wie man glücklich wird, was es mit Nerds auf sich hat, wie man eine gute Beziehung führt, usw. Oder wenn ein hart arbeitender Arzt / Tätowierer / Telefon-Polizist / Undercvover-Polizist / Betsatter / Putzfrau / Gerichtsmediziner / Lehrer / Knastarzt / Mordermittler /  Bundespräsidentenfrau von seinem ereignisreichen Arbeitsleben erzählt.

Alles, was diesen Büchern gemeinsam ist, trifft auch auf MIT EINEM BEIN IM KNAST ZU: es fließen sehr viele persönliche Erfahrungen ein, die Selbstdarstellung der eigenen Persönlichkeit und Meinung steht dem eigentlichen Thema noch voran. Es bietet zwar dem Laien Informationen zum Thema, jedoch keinesfalls sachdienlich und didaktisch. Aber das erwartet der Leser auch nicht. Der Leser will unterhalten werden und mehr erfahren über die schrägen Klienten, schrecklichen Schüler, harten Tattoo-Boys, das Chaos unter deutschen Betten und die Frage, wie man Glück und Erfolg erringen kann. Oder eben, welche schrägen Gesetze es gibt.

Ich habe das Buch gerne gelesen und mich gut dabei unterhalten. Es hat ein paar nette Trivia geboten und mich einige Male laut auflachen lassen. Der Autor schildert einige Gesetze, von denen ich noch nie gehört hatte und die mich schmunzeln ließen. Ja, Deutschland verwaltet sich eines Tages zu Tode, das wird hier wieder sehr deutlich.

Schade allerdings fand ich, dass der Autor maßlos übertreibt und Dinge derart überspitzt, dass man meint, er legt es regelrecht darauf an, alles ins Lächerliche zu ziehen. Es schwingt zuviel Satire mit. Und oft fragte ich mich, ob er die genannten Dinge tatsächlich getan hat (falls ja verstehe ich, wenn ihm ein Großteil der Freunde die Freundschaft gekündigt hat). Es scheint für ihn nur Schwarz-Weiß zu geben. Kein Gesetz wird aktiv, wenn ich zu Hause mit Freunden um Pfennigbeträge Poker spiele, selbst wenn Glücksspiel an sich verboten sein mag. Man kann es auch übertreiben. Und wenn man es übertreibt, kann man aus JEDEM Thema ein Buch machen ...

Ich hätte mir also gewünscht, dass das Thema etwas ernsthafter behandelt würde. Es gibt sehr viele Stolperfallen und auch Verlockungen im Alltag, die selbst gesetzestreue Bürger schnell ins Wanken bringen. Diese benennt er auch, räumt ihnen jedoch nicht mehr Gewicht ein als anderen, eher banalen Themen. Die Möglichkeiten, die das Thema "Kriminalität im Alltag" bietet, hat er nicht ausgereizt sondern fast alle verspielt.

Durch all die vielen Nebensächlichkeiten wirkt das Buch an einigen Stellen aufgebläht und unnötig, und ich habe nach einiger Zeit viele Passagen nur noch übersprungen. Um etwa die Hälfte gekürzt, hätte es dagegen ein recht amüsantes und zwar nicht lehrreiches aber dennoch informatives Buch über das deutsche Gesetz und seine Umsetzung im Alltag sein können. So jedoch ist es ein reines Plauderbuch, das vor lauter Selbstdarstellung leider immer wieder das Ziel vor Augen verliert und die Inszenierung der Sachlichkeit vorzieht.

Trotzdem, ich habe es gerne gelesen.Denn wenn auch nicht bereichert, hat es mich immerhin unterhalten ;-)

SaschaSalamander 17.07.2013, 08.45 | (0/0) Kommentare | PL

Tender - Obst

slater_obst_1.jpgZwei Textbeispiele, warum ich das Buch TENDER / OBST von Nigel Slater nicht nur der Rezepte wegen ansprechend finde. Mir gefällt seine Art, Lebensmittel zu betrachten. Nicht schnellschnell, wie es in Zeiten von FastFood und 5Minutenrezepten üblich ist. Sondern voller Genuss. Essen ist Leidenschaft, und das vermittelt er gekonnt:

**********************

S. 087, Aprikosen:
Eine gute Aprikose ist leicht getupft: Sommersprossen in Rot, Rost und Schokolade überziehen ihre Schultern. Vielleicht hat sie auch eine Stelle auf ihrer Schale, die rau aussieht. Ihre samtige Haut strahlt in tiefem, intensivem Orange, so als würde die Flamme einer Kerze leuchten, und dieser Anblick leitet uns im Garten oft zu ihr.

S. 227, Feigen:
Eine Feige ist reif, wenn sich eine Nektarperle am Fruchtansatz zeigt und sich die Schale wölbt. Sie platzt dann leicht auf, weil der Druck des reifen Fruchtfleischs für die Schale zu kräftig wird. Die meisten samthäutigen Feigen, die mir im Sommer und Herbst begegnen, werden meistens in stiller Ehrerbietung verspeist. Diese Früchte kann man nicht wie einen Apfel einfach aus der Hand essen. [...] Das bedeuet nicht, dass ich nicht ein oder zwei Feigen auch gare. Obwohl die Hitze der Konsistenz von Feigen etwas Seidiges verleiht, ereignet sich der wirkliche Höhepunkt, wenn sie die Samen im Inneren probieren. Das warme Fruchtfleisch und die knackigen Samen sind eine Sinnenfreude, wie sie nicht besser sein könnte.

S. 404, Pflaumen:
Wenn ich eine perfekte Pflaume entdeckt habe, fast überreif, mit zartem Fruchtfleisch in einer goldfarbenen Schale mit Purpurflecken, veranstalte ich deswegen ein ziemliches Theater. Wer mich kennt, weiß, dass ich dann einen kleinen Teller und eine Serviette hervorhole. Und sie langsam esse und mir dabei vorstelle, die Zeit würde stehenbleiben. Häufiger begegnet mir eine solche Frucht ohne Vorwarnung und dann gibt es keine andere Möglichkeit, als sie direkt aus der Hand zu essen und den Kern ins lang gewachsene Gras unter den Baum zu spucken.

aus: Nigel Slater: Tender / Obst; Dumont 2013

****************

Mmmh, diese Aprikose, man möchte nicht einfach nur hineinbeißen, man möchte sie erkunden, erschnuppern, betrachten, sie ist geschildert wie eine zarte Frau, und mit ebendieser Ehrfurcht tritt der Autor ihr gegenüber. Berauschend ...

ich finde Feigen etwas höchst Erotisches, und schon einige Leut sagten mir leider, sie können das nicht nachvollziehen. Aber die Frucht, das Fleisch, die Hülle, das Innere, der Geschmack auf der Zunge, das ist unbeschreiblich. Der Autor hat hier in Worte gefasst, was ich mir jedes Mal denke, sobald ich eine reife Feige in der Hand halte, ich fühle mich von ihm verstanden. Und mal ehrlich - wer bei diesem Text nicht Lust bekommt (worauf auch immer *smile*), der ist wahrlich kein Genießer ;-)

Der Text zu den Pflaumen strahlt etwas aus, das mir sympathisch ist. Das Auskosten des Moments, die Präsenz ganz im Hier und jetzt, Genuss mit allen Sinnen. Das verspielte Kind, das den Kern einfach ins Gras spuckt. Der Blick zum Gras in dem Bewusstsein, dass es nicht einfach nur Gras ist, sondern schon lange gewachsen ist. Ja, er personifiziert das Gras und die Pflaume regelrecht, sie begegnet ihm ohne Vorwarnung. Was er über Pflaumen schreibt, so verhalte ich mich bei Kiwis. Die perfekt reife Kiwi (naja, sofern man bei dem langen Transportweg von "perfekt" sprechen kann, aber ich habe leider keinen Garten und wohne auch nicht in Neuseeland) ist selten, meist ist sie etwas zu hart oder weich. Aber WENN ich mal eine für mich perfekte Kiwi erwische, dann ist das ein Fest, und die im Raum Anwesenden sahen mich irritiert an, was für ein Trara ich wegen so einem kleinen Stück Obst machte ;-)

Er schreibt sehr liebevoll, aber auch direkt, mit einer Portion Selbstironie. Das gefällt mir :-)

SaschaSalamander 21.03.2013, 14.20 | (0/0) Kommentare | PL

Tender - Obst

slater_obst_1.jpgVORAB

Wenn ich eine Rezension zu einem Fachbuch lese, finde ich es wichtig, den Rezensenten zu kennen: Laie? Interessierter? Fachkundiger? Mit welcher Intention las er das Buch? Daher für Neugierige mein Bezug zu diesem Buch: Ich liebe kochen und verbringe pro Woche viele Stunden in der Küche. Mir geht es vor allem darum, zu experimentieren. Und ich koche das, worauf ich gerade Lust habe, denn Kochen ist Sinnesfreude, und kein stures Rezept auf dem Papier. Kochbücher habe ich noch nie befolgt. Aber ich habe unzählige davon im Schrank, weil ich mich von den Zutaten und Bildern inspirieren lasse zu eigenen Kreationen. Wenn ich fünf Mal das gleiche Rezept koche - schmeckt es jedes Mal anders. Wenn sich mein Mann wieder beschwert, dass es anders schmeckt als das letzte Mal, zitiere ich zukünftig Slater: "Ein wichtiger Teil des bis in die Zehenspitzen freudemachenden Kochens ist das ständige Optimieren eines geliebten Rezepts" (S. 55).

Dieses Buch reizte mich aufgrund des Autors, denn Nigel Slater ist ein bekannter britischer Koch und Food-Journalist. Hierzulange ist er leider nicht allzu bekannt, was sich hoffentlich bald ändern wird. Ich wurde auf ihn aufmerksam, als ich den ungewöhnlichen Film >TOAST< sah.


ÄUßERLICHKEITEN

Das Buch wiegt stolze 1,9 kg. Man kann es also schon einmal nicht nebenbei in der Hand halten, während man im Topf umrührt ;-)

Der Umschlag ist sehr edel gestaltet, statt eines Schutzumschlages hat das Buch eine Art "Schärpe", die halbseitig über die Front gelegt ist. Man kann sie beiseite schieben, darunter ist der Einband in Stoff gebunden und mit einem kleinen Text bedruckt. Die Idee finde ich sehr originell und chic, leider aber auch etwas unpraktisch. Denn beim Lesen schiebt sich die Schärpe hin und her, ich habe regelmässig Angst, sie zu beschädigen. Sie abzumachen beim Lesen ist eine gute Idee, nur ist das anschließende Wiederbefestigen eine umständliche Fitzelei. Von daher eine sehr schöne Idee in leider etwas ungünstiger Ausführung. Aber das Cover ist nichts, das bei mir in die Bewertung einfließt, es gibt für mich Wichtigeres am Buch ;-)


OBST

Nach der Einleitung folgen 23 Kapitel speziell den jeweiligen Obstsorten gewidmet, dann ein Kapitel mit gemischtem Obst sowie ein Register zu den einzelnen Zutaten. Der Autor schreibt nur von den Obstsorten und auch Nüsse, welche er in seinem Garten hat und die auch in England wachsen. Wer also einen generellen Überblick über alle möglichen exotischen Früchte von Ananas über Banane, Kokosnuss und Zitrone erhofft, ist hier falsch. Das gefällt mir, denn vor zuviel Globalisierung übersieht man manchmal die Schätze, die vor der eigenen Tür liegen. Stachelbeeren, Holunder, Pflaumen, alles direkt aus Omas Garten, da werden Kindheitserinnerungen wach!

Ein Kapitel beginnt damit, wie er seine persönlichen Gefühle bezüglich des Obstes schildert. Von der Freude und Leidenschaft der Frucht, der jeweilige Reiz für ihn: etwa die Vernunft des Apfels, die Sinnlichkeit der Feige, die Vergänglichkeit der Birne, das Zelebrieren der perfekten Pflaume.

Danach sind die Kapitel unterschiedlich aufgebaut, abhängig davon, was und wieviel er zu der gerade behandelten Frucht sagen möchte. Aber allgemein kann man sagen, dass danach ein kurzer Abschnitt über den Garten folgt (welche Besonderheiten im Anbau), die Küche (worauf muss man bei der Zubereitung achten), Auflistung einiger Sorten, Kombinationsmöglichkeiten mit anderen Lebensmitteln, Rezepte, ein paar Anregungen für Rezeptkreationen und schnelle Ideen zwischendurch.

Zu den Obstsorten - ich war überrascht! Ehrlich, ich wusste, dass es immer mehrere Sorten gibt. Aber irgendwie ... naja, eine Aprikose ist eine Aprikose, eine Feige eine Feige, ich habe da im Supermarkt noch nie darauf geachtet. Er beschreibt 13 verschiedene Feigen, 12 Pflaumen, sieben Sorten Johannisbeeren, und so weiter. Das zeigt mir, wie wichtig es eigentlich ist, sich einmal auf das "vor der eigenen Tür" zu konzentrieren, statt immer nur nach neuen exotischen Genüssen zu suchen.

Es mag ein Kochbuch, ein Sachbuch sein, aber es ist auch unglaublich persönlich und intensiv, das macht es zu etwas Besonderem. Seit das Buch bei mir zu Hause ist, habe ich täglich darin geblättert. Immer wollte ich nur kurz etwas nachsehen, doch dann blieb ich hängen und las mehrere Seiten, konnte nicht mehr aufhören. TENDER - OBST bietet nicht nur Rezepte, sondern auch Anregungen und Ideen, und genau das suche ich.

Gerade heute, wo man im Winter Erdbeeren kaufen kann oder mitten in Deutschland überall Kiwi und Bananen erhält (nichts dagegen, ich freue mich über die Vielfalt und die Möglichkeiten), halte ich es für wichtig, nicht die Ursprünge zu vergessen. Wenn man heute jemanden fragt, wann welches Obst geerntet wird oder ob eine Frucht am Strauch oder einem Baum wächst, ja ob es überhaupt in Deutschland angepflanzt wird oder aus dem Ausland stammt - müssen sehr viele kapitulieren (ich nehme mich in manchen Fällen leider nicht aus). Slater weckt die Lust am Do-It-Yourself, und noch nie habe ich es sosehr bedauert, keinen eigenen Garten zu besitzen. Die Früchte werden dem Leser hier nähergebracht, als wären es Protagonisten eines spannenden Romans, man möchte sie kennenlernen, mehr über ihre Geschichte, ihre Persönlichkeit erfahren.


REZEPTE

Die Rezepte sind sehr unterschiedlich. Es gibt Rezepte mit und ohne Fleisch, simple Dinge ebenso wie ausgefallene Kreationen. Mit wenig Geld und Aufwand ist es möglich, einen Hauch von Luxus in der Küche zu zaubern, das zeigt Slater ganz deutlich. Denn er ist Purist, einige Rezepte kommen sogar mit gerade einmal 3 Zutaten aus.

Zu den Rezepten schreibt er gelegentlich persönliche Texte, die Anleitung ist ausführlich und anschaulich. Abgesehen vom regulären Rezeptteil hat er häufig weiter hinten im Kapitel weitere Ideen zur Variation und Verbesserung von Rezepten. Für mich, die ich nicht nach Rezept sondern Gaumen koche, ist das perfekt. Besonders ansprechend finde ich seine Auflistung, welches Obst mit welchen Gewürzen und Zutaten harmonisiert. Dadurch ist es möglich, eigene Kreationen zu erschaffen und sich von den vielfältigen Möglichkeiten inspirieren zu lassen.

Selbst habe ich noch kein Rezept davon nachgekocht. Aber erstens werde ich das eh nicht tun, und zweitens bin ich derzeit heftig erkältet und kann nichts schmecken, das kann noch ein paar Tage dauern. Und ich platze, wenn ich Euch das Buch nicht jetzt schon vorstellen darf ;-)


AUFMACHUNG, FOTOS

Die Bilder stammen von Nigel Slaters Stammfotografen, Jonathan Lovekin. Die Bilder sind schlicht und anregend, strahlen Lebensfreude aus und sprechen die Sinne an. Es ist nicht jedes Rezept mit Bildern versehen, das ist auch nicht nötig. Dafür gibt es viele Bilder nicht nur von einzelnen Gerichten, auch von den Früchten selbst, vom Garten, von den Blüten. Passend zum Inhalt, der "tender" (zärtlich, sanft) und nicht nur Titel sondern auch Motto des Buches ist, sind die Bilder lustvoll, zärtlich, ja auf ihre eigene Weise beinahe erotisch. Sie machen Lust, regen an und wecken den Wunsch nach Genuss dieser Köstlichkeiten. Mir gefällt, dass sie trotz allem recht schlicht sind. Keine hochgepushten Bilder, die aussehen wie "oh mein Gott, dieses Rezept krieg ich eh nie hin", sondern die dazu einladen, es selbst einfach einmal zu versuchen.


SPRACHE

Noch nie zuvor habe ich gelesen, wie jemand so leidenschaftlich und emotional über Nahrung spricht. So völlig unverkopft, rein aus dem Bauch heraus und ganz im Hier und Jetzt verankert, den perfekten Genuss, den perfekten Moment zelebrierend.

Obwohl es ein Sachbuch ist, liest es sich unterhaltsam, flüssig und mit einem Lächeln (oder auch verschmitzten Grinsen, je nach Situation). Die Sprache ist klar und direkt in der Aussage, leicht verständlich. Dabei aber sehr weitschweifig in ihren Worten, bildreich und verspielt. Slater spielt nicht nur gerne mit den Rezepten und Variationen, er spielt auch mit der Sprache, mit dem Leser. Er versteht es, beim Lesen alle Sinne anzusprechen und die Vorfreude auf das kommende Rezept zu wecken. Würde man das Buch auf seine Rezepte reduzieren (wie sonst bei Kochbüchern üblich), man nähme ihm die Seele!


FAZIT

Ein wundervolles Buch, das mich durch und durch begeistert. Eine Liebeserklärung an den Garten, das Obst und die Küche. Leidenschaftlich und voller Genuss. Wer mit Leib und Seele die Zutaten würdigt, wer in Essen mehr sieht als nur eine einfache Gaumenfreude, für den ist das Buch ein Quell an Inspiration.

Wertung: 9,7 von 10 Hawke´s Champagne

SaschaSalamander 19.03.2013, 08.48 | (0/0) Kommentare | PL

Jesus von Nazaret - Hörbuch

prinz_jesus_1.jpgVORAB

Das Thema "Jesus" ist für mich sehr interessant. Ich bin sehr christlich aufgewachsen und kenne mich in der biblischen Geschichte ziemlich gut aus. 20 Jahre lang gab es fast nichts anderes. Der Religion bin ich nicht abgeneigt, ihre Umsetzung heutzutage allerdings sehe ich äußerst kritisch (aber das ist ein langes Thema, das nicht in diese Rezension gehört). Doch noch immer interessiere ich mich sehr für die Hintergründe der Bibel, lese sowohl Fachbücher hierzu, informiere mich über Forschungen, neue Erkenntnisse und verschiedene Auslegungen.

Meine Motivation zu diesem Buch lag also darin, mein Fachwissen etwas aufzufrischen bzw zu vertiefen (je nachdem, wie tief das Buch in seinen Inhalten gehen würde, das konnte ich zuvor natürlich nicht wissen). Meine Sorge lag darin, dass es womöglich versuchen könnte zu missionieren, dass es überchristlich sein könnte und die Inhalte weniger kritisch beleuchtet als vielmehr glorifiziert und nicht ausreichend wissenschaftlich angeht. Meinen Eindruck möchte ich hier nun schildern:


INHALT

Jesus, der Sohn Gottes. Schon so viel wurde, auch unabhängig von der Bibel, über ihn geschrieben. Auch das Buch von Alois Prinz befasst sich mit seiner Person. Sein Ziel ist es, die Person des Jesus von Nazaret zu beleuchten, sein Leben zu beschreiben und sein Wirken zu schildern.


ZIELGRUPPE

Das Hörbuch richtet sich an Jugendliche und Erwachsene. Es ist ohne komplizierte Fachbegriffe und erläutert die komplexen Zusammenhänge einfach, verständlich und dennoch sehr sachlich und kompetent. Obwohl es auch an Jugendliche gerichtet ist, muss man sich als Erwachsener nicht unterfordert fühlen. Es werden viele interessanten Fakten und Informationen geboten, die auch bibelkundigen Hörern neu sind und mit denen man manche Inhalte des Wirkens Jesu danach wesentlich besser versteht.

Für mich stellte sich vor allem die Frage: richtet es sich an bibelfeste Leute mit Vorwissen? An strenggläubige Christen? An Atheisten? An Kritiker oder gar Gegner? Will es missionieren, überzeugen oder einfach nur informieren? Und ich war während des Hörens sehr angetan, denn der Autor versteht es, geschickt alle anzusprechen, sowohl die Christen wie auch die Atheisten, die Kritiker wie die überzeugten Anhänger. Mehr dazu im Punkt der Umsetzung.


AUFBAU

Das Buch ist, wie sollte es bei einer historischen Biographie anders sein, chronologisch aufgebaut. Angefangen kurz vor Jesu Geburt bis hin zu seinem Tod, seiner Auferstehung und in kleinen Ansätzen auch das spätere Wirken seiner Apostel ab Pfingsten.

Dabei erzählt der Autor historische Hintergründe, beleuchtet dann eine bestimmte Szene aus der Bibel, und diese wird dann im Anschluss mit den gesellschaftlichen und politischen Verhältnissen der damaligen Zeit in Verbindung gebracht.

Ich habe einige Episoden aus Jesu Leben vermisst, die ich für wichtig gehalten hätte zu erwähnen. Aber gut, die Bibel ist dick, 3 CDs sind sehr wenig Material, und der Autor muss also Prioritäten setzen. Es ist einleuchtend, dass nicht alles behandelt werden kann. Das, was absolut relevant war, wurde auch behandelt, dazu einige weitere kleinen Episoden, Gleichnisse und entscheidenden Momente seines Lebens und Wirkens, um das Bild etwas abzurunden. Auch ist das Hörbuch im Verhältnis zum Buch gekürzt, und vielleicht sind ja dort einige der mir fehlenden Inhalte zu finden ;-)


UMSETZUNG

Alois Prinz hat sein Buch leichtverständlich umgesetzt. Was mir besonders gefiel: die ganzen Stadthalter, Kaiser und sonstigen "hohen Tiere" wurden hier sehr gut erklärt in ihren Verwandschaftsverhältnissen, Hirarchien und Aufgaben. Das ist ein Punkt, mit dem ich normalerweise immer sehr große Probleme habe, weil das schon recht undurchsichtig ist (gerade, wenn einer der wichtigen Leute im Laufe der Zeit verschiedene Ämter bekleidet, wenn der Sohn den gleichen Namen trägt wie der Vater, und so weiter). Großes Kompliment, dass ich zum ersten Mal das Gefühl hatte, es verstanden zu haben!

Schön finde ich, dass nicht nur die Bibel als Referenz hergenommen wird. Sie dient als Grundlage für die Episoden um Jesu. Im Hörbuch wurden keine Quellen für die einzelnen Belege historischer Fakten genannt, das ist jedoch auch nicht möglich. Und es ist in Hörbüchern nicht üblich, im Booklet die Quellen zu benennen, daher kann ich das hier nicht beurteilen. Ich gehe davon aus, dass im Buch mit Fußnoten und Literaturliste im Anhang diese benannt sind. Wenn man Recherche betreiben möchte, ist ein Hörbuch ungeeignet, zum bequemen Hören allerdings ist es perfekt.

Was gelegentlich auch im Hörbuch genannt wird, sind Bezüge zu verschiedenen Philosophen der Antike, späterer Zeit und der Gegenwart, von Aristoteles über Kierkegaard, Nietzsche und andere. Interessant finde ich ebenso, wie versucht wird, verschiedene Wunder und Ereignisse auf unterschiedlichen Ebenen zu erklären. So z.B. die Wunderheilungen (Stehe auf und wandle ... Sprich nur ein Wort, und mein Knecht wird gesund ... Lazarus), die Speisung der 5000, Wasser zu Wein. Es werden logische Erklärungen gesucht, es werden psychologische und philosophische Erklärungen genannt, dazu kommt eine metaphorische Deutung sowie die Überlegung, dass es wirklich ein Wunder sein könnte. Der Autor schreibt dem Hörer keine Antwort vor, der Kritiker wird sich ebenso bestätigt sehen wie der gläubige Christ.

Themen wie die beiden Zöllner, der Hauptmann von Kapernaum, der barmherzige Samariter oder die Entscheidung des Pontius Pilatus werden dem Hörer nahegebracht, indem der Autor genauer auf die Umstände der damaligen Zeit eingeht, auch die Politik dahinter schildert. Weshalb waren Zöllner verachtet, warum traf Pilatus eine Entscheidung gegen seinen Willen, welche Position hatte der Hauptmann gegenüber Jesu inne, etc. Besonders interessant fand ich die Erklärungen zu Maria Magdalena, die ja sehr umstritten ist und zu vielen Diskussionen und Spekulationen führte. Und ich stelle fest, dass ich da wohl tatsächlich einiges verwechselt habe, denn durch die vielen Spekulationen wurden einige Behauptungen aufgestellt und Verbindungen geknüpft, die so laut Prinz jedoch nicht in der Bibel zu lesen und auch nicht historisch belegt sind.

Mir gefiel auch, dass er manche Dinge über Jesu sagte, die recht unbequem waren. Er versuchte nicht, die Dinge schönzureden, indem er sie durch das hehre Ziel der Religion begründete. So schildert er ziemlich direkt, wie Jesus seiner Mutter und Familie sich recht kalt zeigte, die leibliche Familie gegenüber der "neuen" Familie (Jünger, Anhänger) zurückstellte, wie er andere Familien zerstörte und ihnen quasi die Söhne entriss (ja, sie gingen freiwillig, doch für die Eltern bedeutet dies auch, dass nun der Sohn fehlt, welcher später die alten Eltern ernähren soll). Er macht Jesus nicht schlecht dadurch, doch er schildert ganz direkt, welche Konsequenzen das hatte und wie manche Menschen darauf reagierten. Solche Beispiele finden sich im Hörbuch einige, sodass wie bereits gesagt nichts verklärt aber auch nichts stets kritisiert wird. Es ist sehr ausgewogen, das macht die Lektüre sehr angenehm.


SPRECHER

Hans Löw ist Schauspieler, als Sprecher habe ich ihn bisher noch nicht wirklich wahrgenommen. Er hat jedenfalls eine sehr angenehme Stimme, die ihn prädestiniert für einen sachlichen Text, bei dem man sich zurücknehmen muss, der aber keinesfalls trocken oder monoton sein darf. Zugegeben, Text und Sprecher haben so gut zusammengepasst, dass es mir schwerfällt, irgendetwas über Löw zu sagen, das mir besonders aufgefallen wäre. Das ist allerdings nicht negativ, sondern ein großes Kompliment, denn für ein Sachbuch erwarte ich, dass das Thema im Vordergrund steht und nichts und niemand anderes.

Ich wäre neugierig, ihn auch einmal in einem Roman zu hören, denn die Stimme gefiel mir. Ich kann mir vorstellen, dass er durchaus sehr gut darin sein kann, auch emotional zu sprechen und Persönlichkeit einzubringen.

Einige Eigennamen und Orte wurden anders ausgesprochen, als ich das kenne. Man kann natürlich im Hörbuch kein Glossar zur Aussprache anhängen. Aber ich fand das sehr ungewohnt, werde mal ein paar Begriffe googeln, ob ich das bisher immer falsch gesagt habe ;-)


FAZIT

Eine Hörbuch, das ich Interessierten auf jeden Fall empfehlen kann, leicht verständlich und mit viel fundiertem Fachwissen. Als Hörbuch ideal für Lesemuffel und zum leichten Hören im Alltag. Für jemanden, der noch tiefer in die Materie möchte, ist aber dagegen eher das Buch zu empfehlen.

SaschaSalamander 04.03.2013, 08.27 | (0/0) Kommentare | PL

Einträge ges.: 3848
ø pro Tag: 0,6
Kommentare: 2801
ø pro Eintrag: 0,7
Online seit dem: 21.04.2005
in Tagen: 6917
RSS 2.0 RDF 1.0 Atom 0.3