SaschaSalamander

Blogeinträge (Tag-sortiert)

Tag: Fachbuch

Da unten

Ein weiteres Buch, das ich aktuell lese: "Unten rum" von Claudia Haarmann. Ein "Aufklärungsbuch von Frauen für Frauen". Man sollte meinen, dass es solch ein Buch heutzutage nicht mehr braucht, aber beim Lesen habe ich sehr viele Aha-Erlebnisse, und ich muss traurig feststellen, dass sich zu damals gar nicht so viel geändert hat ... damals, als Großmutter noch ans Vaterland dachte und es geschehen ließ ... mal sehen, ob ich Zeit und Lust für eine Rezension haben, aber ich werde mich bemühen. Denn dieses Buch möchte ich vielen Frauen wirklich ans Herz legen ...

ich lese es derzeit in kleinen Dosen. In der U-Bahn mit neugierigen Blicken auf Cover oder Inhalt möchte ich es nicht lesen, und schnell mal zwischendurch zu Hause ist es ebenfalls ungeeignet. Also lese ich in Ruhe abends vor dem Schlafengehen ein paar Zeilen. Es ist absolut simpel zu lesen, aber der Inhalt dagegen braucht, bis er sich setzt ... auf positive Weise ...

SaschaSalamander 20.05.2009, 10.27 | (0/0) Kommentare | PL

Die Spuren der Täter - Mordsache Z

ibendorf_taeter_150_1.jpgDa ich mich derzeit mit Büchern über Kriminalität nur so eindecke, fiel mein Blick im Regal auch auf den Autor Klaus Ibendorf und seine beiden Bücher "Die Spuren der Täter" sowie den Folgeband "Mordsache Z".

Ibendorf ist ein Gutachter, der von verschiedenen Auftraggebern (Richter, Anwälte, Versicherungen, Polizei, Betroffene etc) angewiesen wird, einem Vorfall auf den Grund zu gehen. Autounfälle, Brände, ein gesunkenes Schiff, Mord, mögliche Anschläge und vieles mehr gilt es für ihn zu ermitteln. Er arbeitet mit einem regelrechten Chemielabor, unzähligen Formeln, einem Rasterelektronenmikroskop und ähnlich komplizierten Hilfsmitteln. Er betreibt moderne Detektivarbeit, wie man sie kaum in einem Krimi findet, weil sie für eine leichte Unterhaltung wohl zu anspruchsvoll da technisch detailliert wäre.

Es ist überaus faszinierend, wie Ibendorf seine Fälle schildert. Er beschreibt, wie er an den Fall kam, was diesen Fall für ihn auszeichnete. Das Buch ist keine trockene Recherche an Fakten, wie es für ihn wohl meist der Fall war, sondern gespickt mit kleinen Anekdoten, etwas Frust um die Bürokratie um ihn herum, er erzählt von Kontroversen mit anderen Gutachtern im gleichen Fall und anderen Dingen, die ihm so im Alltag unterkommen.

Ich finde die beiden Bücher hochspannend zu lesen. Das ist Krimi mal anders. Hier kommt es nicht auf das Glück der Ermittler an, die durch einen Zufall plötzlich einen Geistesblitz haben und dann den Täter überführen, sondern hier wird akribisch geforscht, recherchiert und an originalgetreuen Schausplätzen nachgestellt. Mal arbeitet er mit Knetmasse und zieht einen Draht darüber (wegen gleichartiger Morphologie, was immer das heißen mag), mal stellt er hochkomplizierte Rechnungen an, mal ist es der klare logische Menschenverstand, welcher ihm weiterhilft. Er überführt Autoschieber und Mörder, entlarvt vermeintliche Anschläge als kleine Unreinheiten beim Einbau einer Glasscheibe und ähnlich spannende Dinge mehr.

Wirklich absolut mitreißend, ich habe beide Bücher in kürzester Zeit verschlungen. Nichts ist so unglaublich wie die Realität, und kein Krimi ist so verrückt und genial wie das Leben. Trotzdem haben beide Bücher leider ein kleines Manko, bzw eine kleine Schwäche: es ist extrem technisch. Ich kenne ja genügend Leute, denen vor lauter Zahlen, Formeln und komplizierter Berechnungen, warum die Sollbruchstelle nun hier oder dort und warum jene mikroskopisch kleine Veränderung am Metallteil der unumstößliche Beweis dafür ist, dass die Kraft nicht mit dieser Stärke aus dieser Richtung, sondern aus jener Stärke mit anderer Richtung und ach oh weh, wie soll ein Normalsterblicher das verstehen, der nix von Feinmechanik, Chemie, Physik und Zahlen kapiert? *ächz*

Kleines Beispiel gefällig?
"Bei der Röntgenanalyse fand ich heraus, dass die Zink-Legierung auch rund 6,5 Prozent Aluminium enthielt, was die Schmelztemperatur des Fußes auf etwa 385 Grad senkte. Der Fuß war aus dekorativen Gründen zunächst mit einer galvanisch erzeugten Kupferschicht überzogen worden, darüber gab es eine Nickel- und abschließend eine hauchdünne Chromschicht. Kupfer schmilzt bei 1.083 Grad Celsius, Nickel bei 1.453 und Chrom bei 1.857. Keine der drei Schichten war beim Brand geschmolzen". Er nennt in verschiedenen Fällen Begriffe wie Radialriss, Relativbewegung (Scheuermerkmal), Luftfeder, Blattfeder, Reaktionsprodukte und ähnliches. Und selbst, wenn er nicht fachlich spricht, sondern von den Geschehnissen rund um den Fall spricht, kommt es vor, dass sogar ich, die ich mich für recht belesen halte, zwischendurch zum Fachlexikon greife, um ein Fremdwort nachzuschlagen, was mir im Alltag nur noch äußerst selten passiert!

Doch, absolut faszinierend. Wer sich für Hintergründe interessiert und wissen möchte, was hinter den Kulissen geschieht, der ist hier absolut richtig. Ein wirklich besonderer Leckerbissen, ich habe die Bücher verschlungen, sie gefielen mir besser als jeder Krimi. Allerdings habe ich die für mich komplizierten Passagen übersprungen, und das werden wohl auch andere Leser tun. Trotzdem, das tut der Spannung keinen Abbruch, und wer etwas davon versteht, wird es wohl NOCH spannender finden als wir "Normalen" ;-)

SaschaSalamander 04.08.2008, 10.07 | (1/0) Kommentare (RSS) | PL

Frettchen für Dummies

CoverInzwischen habe ich schon einige der Dummie-Bücher gelesen. Als ich das Buch "Frettchen für Dummies" in der Bibliothek bei einem (sehr sympathsichen) Mitarbeiter (der jedesmal grinst, wenn ich wieder etwas reservieren komme) reservierte, lachte er und fragte sich, wofür es eigentlich KEINE Dummie-Bücher gäbe. Und er hat Recht, denn diese Bücher gibt es zu jedem wichtigen und unwichtigen Thema. Aber es sind nicht irgendwelche Bücher für DaUs (Dummies), sondern Ratgeber, die ich Laien wie Fachmenschen ebenso ans Herz legen kann.


Die Bücher der Dummie-Reihe kennzeichnen sich alle dadurch, dass sie die Informationen auf eine sehr gut lesbare Weise vermitteln. Wer die Materie in- und auswendig kennt, könnte sich scheckiglachen über den humorvollen Schreibstil und stellt fest, dass die Informationen (zumindest in allen Büchern, die ich gelesen habe) sehr gut widergegeben wurden. Wer noch nichts vom Thema weiß, der erfährt auf humorvolle Art und Weise ohne große Hirnverrenkungen mehr über das, was er lernen möchte. Computeranwendungen, Heimwerkeln, Autos, Psychologie, Philosophie, Musikinstrumente, Gymnastik, klassische Musik, Haustierhaltung, Handarbeiten und was weiß ich nicht alles. In den Anfangszeiten meiner Computerzeit waren mir die Dummiebücher eine nicht zu unterschätzende Hilfe.

Ich habe mir das "Frettchenbuch für Dummies" geholt. Und schon beim ersten Durchblättern fand ich einige wertvollen Informationen, die ich im Netz und aus verschiedenen Fachbüchern noch nicht bekommen habe. Der Autor ist selbst Herrchen einiger solcher Wusel und hat wirklich Ahnung von dem, was er schreibt. Endlich ein Buch, das ich mir über Frettchen kaufen werde. Die meisten Bücher haben zwar hübsche Bilder (damit wird in den Dummiebüchern eher gespart), aber der Text erscheint mir zu menschenfreundlich. Ich las Bücher, in denen es hieß, die Tiere könnten auch alleine gehalten werden, und die vorgegebenen Maße des Käfigs waren fast alle zu klein. Ein solches Buch soll aber nicht dem Halter um den Bart gehen, sondern vor allem die artgerechte Haltung in den Vordergrund rücken. Kim Schilling versteht es hier wirklich, diese Tierchen schmackhaft zu machen, aber zugleich auch deutlich zu machen, wieviel Arbeit mit diesen wahnsinnigen Irren verbunden ist.

Und für das Lachen ist gesorgt. Bereits beim Überfliegen des Buches in der U-Bahn und auf der Straße musste ich lauthals loslachen. Die Bücher sind mit viel Witz geschrieben, locker und lässig. Theorie muss nicht todernst sein, bei keinem Thema. Und so ein witziges Thema wie Frettchen bietet da erst recht Anlass!

"Wenn sie angefaucht werden, fauchen Sie doch auch mal zurück. So ein dummes Frettchengesicht sehen Sie nicht alle Tage"

"Ich kenne kein Frettchen, das noch keinen Freudentanz aufgeführt hat. Falls doch, dann war es bestimmt tot. [...] Achtung: Frettchen sind Profis. Probieren sie diese Bewegungen nicht selbst aus, sonst könnten irreparable Schäden an Ihrem Bewegungsapparat und Ihrem Ego die Folge sein. Dieser Tanz ist ohne Hand und Fuß. Das Frettchen bewegt sich in alle Richtungen gleichzeitig. Nach vorn hüpfen, seitwärts tänzeln, dann eine Rolle rückwärts. Der Tanz ist niemals gleich, alle Tänze sind aber sehr unterhaltsam"
Ungeeignete Lebensmittel: "Schweinefleisch, Salz, Finger (auch wenn sie daran beißen), [...] Kaffee und Tee. Bitte kein Koffein. Als wären die Tiere nicht schon aufgedreht genug."

"Mindestens die Hälfte seiner Freizeit sollte ein Frettchen zusammen mit Ihnen verbringen. Vielleicht hat Ihre Mutter Sie früher immer auf ein Kissen gesetzt, Ihnen eine Flasche in den Mund gesteckt und den Fernseher eingeschaltet. Aber das war sicherlich nicht das, was sie erhofft hatten. Auch ein Frettchen möchte spielen, und sein Besitzer sollte sich anschließen. Das ist gut für Geist, Seele und Figur. [...] Menschen tun die blödesten Dinge, wenn sie mit ihren Frettchen spielen. Und Frettchen tun auch die dümmsten Sachen. Nun ja, es sind halt Frettchen."

Und dazu gibt es bei den meisten Kapiteln vorab noch einen herrlichen Cartoon über Frettchenhaltung. Cartoons, die vermutlich nur Frettchenhalter verstehen oder Menschen, die um die Eigenheiten dieser Racker wissen ;-)

Auch, wenn ich hier mehr über die witzige Seite des Buches geschrieben habe (denn was soll ich auch über die fachliche schreiben als "sinnvoll, qualifiziert, hilfreich und fachkundig"?) - das Buch gehört zu denen, die man als Frettchenbesitzer im Schrank stehen haben sollte. Vor allem die Tipps für die Pflege der Tiere und Hinweise auf mögliche Krankheiten sind sehr wichtig. Und bei all dem Fachwissen ist das Buch wirklich gut zu lesen und macht Freude.

SaschaSalamander 01.03.2006, 09.33 | (0/0) Kommentare | PL

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