SaschaSalamander

Blogeinträge (Tag-sortiert)

Tag: Thriller

Hochspannend

Jaja, Bücherfanatiker haben viele, unzählig viele SuBs. Die ganz profanen im Regal. Dieser gliedert sich meist in Bücher und Hörbücher, außerdem in eigene und geliehene. Und dann gibt es da noch die Wunschliste, und weil man sich diese Bücher irgendwie beschaffen muss, ist das auch schon wieder ein eigener SuB, versteht sich. Und auf letzterem SuB lag bei mir schon sehr lange "Der Nobelpreis" von Andreas Eschbach.

Erpressung bei der Wahl um den Nobelpreis. Klingt nach jeder Menge Spannung. Ist es auch. Ich bin momentan absolut begeistert und kann kaum die Stöpsel aus dem Ohr nehmen. Nur noch eineinhalb CDs. Und dann soll es eine hochspannende Wende gegen Ende geben. Na, auf DIE bin ich gespannt!

SaschaSalamander 02.05.2006, 17.47 | (1/1) Kommentare (RSS) | PL

Wahnsinnig verliebt

Ich bin sauer. STINKSAUER! Es ärgert mich, wenn die Menschen so unhöflich sind und bei einer Inhaltsangabe ständig spoilern müssen. Die Handlung mancher Bücher und Filme ist leider nicht erklärbar, ohne zu spoilern. Dann sollten die Rezensenten auch so höflich sein und es bitteschön unterlassen! Es genügt die Anmerkung "und nichts ist, wie es scheint" oder "mehr lässt sich leider nicht sagen, ohne den Filmspaß zu verderben". Aber das gebietet einfach die Höflichkeit, einem anderen, der den Film noch nicht gesehen hat, den "Clou" des Filmes nicht zu verraten. Gut, der Wendepunkt kommt in diesem Fall relativ früh (nach dem ersten Drittel des Filmes), doch dies ist meiner Ansicht nach kein Grund, ihn vorwegzunehmen!

Vorhin habe ich mir "Wahnsinnig verliebt" mit Audrey Tatou (Amelie) angesehen. Auch mit dem, was ich aus Rezensionen und der Erzählung verschiedener Freunde wusste, gefiel mir der Film. Doch ohne das entsprechende Vorwissen wäre der Filmgenuss um ein Vielfaches Größer gewesen!

Zum Inhalt aus obigem Grund nur soviel (der Film mag sehr bekannt sein, aber in die Kategorie der "Spoiler erlaubt, da jeder ihn kennt" wie Titanic, der kleine Prinz oder dergleichen gehört er noch lange nicht!): Angélique ist bis verliebt, die Welt um sie ist bunt, ihr Liebster sendet ihr kleine Liebesbeweise, und sie überrascht ihn mit immer neuen Geschenken und netten Ideen. Angéliques Freunde sind der Ansicht, sie sollten sich trennen, denn er kümmere sich zu selten um sie und würde seine Versprechen nicht einhalten. Zumal er seine derzeit schwangere Frau niemals verlassen wird. Doch Angélique weiß es besser, denn nur wer liebt, kann die Wahrheit erkennen, was wissen schon die anderen!

Der Film ist großartig. Bunte Bilder, herrliche Szenen einer Frischverliebten. Audrey mit ihren Kulleraugen passt hervorragend in die Rolle, sie wirkt so wunderbar unschuldig und verliebt. Der Mann, welchen sie liebt, kann stolz auf eine solch bezaubernde Frau sein. Doch dann, wie oben gesagt, wird alles auf einmal ganz anders, die Situation eskaliert, und ...

Ob es einen Überraschungseffekt gibt, kann ich leider nicht beurteilen, aber der Film ist in drei aufeinanderfolgenden Abschnitten (er / sie / beide) sehr gut erzählt und in Szene gesetzt. Gegen Ende wird es immer spannender, und man schwankt in seinen Gefühlen gegenüber ihr, ihm, eigentlich der ganzen Situation. Der Film zieht den Zuschauer in seinen Bann, er verzaubert, sowie auch Audrey mit ihren rehbraunen Augen und langen Wimpern verzaubert, doch dieser Zauber ist von anderer Art als "Die fabelhafte Welt der Amelie", denn er entpuppt sich gegen Ende als ein spannender Thriller.

Ich fand den Film großartig. Und auch, wenn ich die Weiterentwicklung der Handlung nun kenne, könnte ich ihn mir gerne ein zweites oder später drittes Mal ansehen, denn er ist wirklich sehr gut. Trotzdem hätte ich mich gefreut, ihn unbedarft ansehen zu können. Deswegen mein Tipp: wer von Euch diesen Film gerne sehen möchte aber noch nicht allzu viel davon gehört hat, sollte weitere Rezensionen oder die Meinung verschiedener Freunde meiden, denn leider wird bei diesem Film fast überall nur gespoilert :-(

SaschaSalamander 29.03.2006, 15.30 | (1/1) Kommentare (RSS) | PL

Crush Gier

CoverVon Anfang an war ich begeistert. Nach der zweiten CD konnte ich gar nicht mehr aufhören und verbrachte den Rest des Tages unter verschiedenen Ausreden so, dass ich nebenbei das Hörbuch verschlingen konnte. Und jetzt muss ich unbedingt sofort lostippen, sonst platze ich! ;-)

Rennie Newton, Chirurgin. Sie hätte Chefärztin werden können, doch ein ebenso für diesen Posten geeigneter Kollege übernimmt diesen Posten. Kurz darauf wird dieser Kollege ermordet aufgefunden, die Tat eindeutig Handwerk des mehrfachen Mörders Lozada. Einige Wochen zuvor war Rennie Newton Sprecherin einer Jury, die Lozada mangels eindeutiger Beweise freisprach. Die Zusammenhänge liegen auf der Hand. Und als sich herausstellt, dass Rennie im Alter von 16 einen Mord begangen hat, ist für die Polizei alles klar, es werden nur noch die Beweise gesucht.

Wick ist vor einigen Jahren aus dem Polizeidienst ausgeschieden, genauer gesagt seit der Sache mit seinem Bruder. Sein ehemaliger Partner Oren tritt nun mit der Bitte an ihn heran, diesen Fall aufzugreifen. Denn Joe´s Bruder wurde von Lozada getötet ...

Dem Leser ist die Situation von Anfang an bekannt, er weiß um Rennies Unschuld und Lozadas Leidenschaft für die Ärztin, die er für sich mit seinen ihm eigenen Methoden gewinnen will. Mehrfach glaubte ich, nun sei die Geschichte zu Ende, Lozada könnte geschnappt werden oder es sei endgültig aus. Es war mir natürlich klar, dass es nur ein einziges Ende geben durfte, und dieses könnte auf zwei Arten herbeigeführt werden (ich kannte die Autorin nicht, sodass beides möglich erschien). Mehrfach war ich begeistert, wie die Handlung immer wieder herumgerissen wurde. Natürlich war mir klar, dass nach drei CDs noch nicht das Ende erreicht sein kann und noch viel bevorsteht, aber trotzdem riß es mich jedesmal richtig mit, und das muss ein Buch erst einmal schaffen.

Naja, im Prinzip war es eigentlich nichts Neues, es war das altbekannte Spiel. Es knistert gewaltig zwischen den Protagonisten, sie haben alle eine schlimme Vergangenheit, ein Ex-Cop mit einem schlimmen Verlust und eine kalte Eisprinzessin, die keinen Mann an sich lässt. Was es für mich trotzdem spannend machte, war die Beschreibung der einzelnen Charaktere. Lozada ist ein Fiesling, genial, wirklich durchtrieben, intelligent und baaaaaaad to the booooone, ich schaudere richtig, wenn ich an das Buch zurückdenke, ein richtiges Ekelpaket, so gerne habe ich schon lange keinen Bösewicht in einem Buch so verachtet, schon lange hat mich keiner mehr so fasziniert. Wick ist auch nur ein Mensch, er ist mir sympathisch, aber er macht einige Fehler. In seiner Arbeit wie auch gegenüber Rennie, und ich hätte ihm wohl einige Ohrfeigen verpasst, aber irgendwie hat er was *grinz*. Und Rennie, sie ist auch sehr gut dargestellt. Aber bevor ich alle Charaktere ausführlich beschreibe (was ich hier nur zu gerne würde), nur soviel: sie wirken anfangs klischeebeladen und platt, doch im Laufe der Handlung erfährt man immer mehr über ihre jeweiligen Hintergründe, bis zum letzten Kapitel bleiben einzelne Fragen offen, und erst am Ende kann man ihre jeweiligen Motive nachvollziehen.

Was den Handlungsaufbau betrifft, ist dieses Buch genau mein Stil. Nach der Einführung aller Charaktere wird es richtig spannend, sodass ich es kaum noch beiseite legen konnte. Ein faszinierendes Katz- und Mausspiel, in dem Jäger und Gejagte häufig wechseln und nicht immer ganz klar ist, wer gerade in die Falle des anderen gerät. Und zwischendurch ein vermeintlicher Showdown, an dem man sich als Leser fragt, was wohl danach kommen mag. Das Ende ... absolut passend, ich fand es sehr gut aufgebaut und clever eingefädelt. Als [.....] ahnte ich zwar, dass dies nicht das Ende sein konnte, aber ich war dann doch recht erstaunt. Gut, ich bin neu in diesem Genre, vielleicht wussten "geübte" Leser es schon ab dem ersten Moment. Egal, ich war begeistert.

Das Hörbuch wird gesprochen von >Franziska Pigulla<. Eine berühmte Schauspielerin, Synchronsprecherin (Scully Mulder, Demi Moore, u.a.) und Vortragende von Hörbüchern. Ich muss sagen, dass sie eine sehr gute Stimme hat, dass sie sehr gut und glaubwürdig die Stimme variiert um verschiedene Charaktere darzustellen. Allerdings finde ich ihre Sprachmelodie stellenweise etwas unpassend für Wick oder Rennie, das ist allerdings Geschmackssache, ich hätte mir die beiden etwas anders vorgestellt, sie weniger rauchig und ihn etwas männlicher in der Melodie. Aber die Stimme stört nicht und passt meistens ganz gut, der lässige Plauderton und die spannenden Momente werden von ihr sehr gut dargeboten.

Nachdem ich vor einiger Zeit auf Val McDermid stieß, will ich nun auch unbedingt mehr von Sandra Brown lesen. Ich werde mich nun direkt auf die Suche machen, welche Bücher sie noch geschrieben hat, was andere Leser von ihr halten (auch Eure Meinung interessiert mich sehr) und welches ich mir als nächstes in der Bibliothek reservieren werde.

SaschaSalamander 13.02.2006, 13.13 | (1/1) Kommentare (RSS) | PL

American Psycho

CoverGestern begann ich das Hörbuch "American Psycho". Letzens lieh mir ein Freund den Film aus, ich möchte ihn bald ansehen. Aber zuvor wollte ich auf jeden Fall das Buch lesen oder zumindest anhören. Das Thema klingt interessant, das Hörbuch zeigte dann jedoch, dass es ein Buch ist, das absolut nicht auf meiner Wellenlänge liegt. Eine Rezi schreiben möchte ich nicht, weil bei diesem Buch einfach zu viele Geschmäcker sind. Und weil ich nicht einmal weiß, ob ich es zu Ende hören werde. Deswegen nur ein paar Gedanken in der Rubrik "Aktuelles".

Kurz zum Inhalt: Patrick Bateman, topmodern und immer vornedran. Ein erfolgreicher, beliebter, junger Amerikaner. Arbeitet tagsüber in der Wall Street und folgt nachts seinen Gelüsten als Serienkiller. Geschrieben in der Ich - Form. Er geht so durch den Alltag. Feiert Parties, geht mit hübschen Frauen aus, benimmt sich rüde zu seinen Mitmenschen, alles regt ihn auf. Als Leser fragt man sich, wer kranker ist, er oder die Gesellschaft.

Ich vermute, dass dieses eines der Bücher ist, für die es kein Mittelding gibt. Man liebt es, oder man verabscheut es. Ich verabscheue es. Es ekelt mich an. Der Autor hat versteht es gut, die Irrsinnigkeit der Welt in drastische Worte zu fassen. Aber ich komme damit nicht klar. Es wird mir zuviel geflucht, es gibt zuviel Fäkalsprache, denn der Ich-Erzähler mag zwar jung und intelligent, leider aber auch sehr verdorben sein. Eine solche Szene ist beispielsweise, als er sich über einem Werbeposter erbricht und ausführlich beschreibt, wie der grüne Schleim, gemischt mit Galle, über das Gesicht der Frau auf dem Bild rinnt, unter deren Gesicht hat irgendjemand das Wort "Lesbe" geschrieben. Ich bewundere die detaillierte und vor allem auch treffende Sprache des Autors, aber ich will sie nicht hören oder lesen, denn es krampft sich alles in mir zusammen.

So oberflächlich ist alles (bewusst, dies soll es ja darstellen). Ständig werden berühmte Namen genannt, die man wohl kennen sollte. In fast jedem Satz tauchen irgendwelche Markennamen von Uhren, Kleidung, Accessoires etc auf. Die Banalität und das Desinteresse springen den Leser regelrecht an. Da kann man ja nur krank und gewalttätig werden!

Dieses Buch macht mir Angst. Vielleicht werde ich es abbrechen und lediglich den Film sehen. Allerdings habe ich dann das Gefühl, dass mir etwas fehlt, da diese Detailtreue bestimmt nicht in einem Film wiedergegeben werden kann. Ich überlege und überlege. Weiterhören? Abbrechen? Es widert mich an. Es fasziniert mich. Es ist krank. Es ist genial. Es ist abartig. WAAAAAH! Dieses Buch frisst sich ins Hirn ...

Hat jemand von Euch es gelesen? Wie ging es Euch währenddessen und danach? Gefiel es Euch?

SaschaSalamander 10.02.2006, 11.00 | (2/2) Kommentare (RSS) | PL

Tolle Story mit müdem Vortrag

CoverSeit gestern höre ich "Beute" von Michael Crichton (Jurassic Park). Crichton nimmt gerne Neuerung der Technologie und Wissenschaften als grundlegendes Thema. "Die Natur sucht sich ihren eigenen Weg", wie Jeff Goldblum schon in Jurassic Park sagte. Und so führt auch hier ein wissenschaftlicher Durchbruch zur Katastrophe. Allerdings schläft der Erzähler fast beim Sprechen ein. Und auch, wenn es in der erstem Person erzählt ist und somit einen Erzählfluss darstellen soll, halte ich es für unnötig, jeden zweiten Satz mit "ich" beginnen zu lassen und zu weitreichende Abschweifungen zu erlauben. Außerdem ist es unnötig, die Funktionsweise des Computerprogrammes mehrfach zu erklären, der Leser sollte es bereits beim ersten Mal verstanden haben. Bisher würde ich das Hörbuch als "ganz okay" bezeichnen, und vielleicht steigern sich Crichton und der Sprecher noch etwas ...

SaschaSalamander 31.01.2006, 11.37 | (2/2) Kommentare (RSS) | PL

Der silberne Sinn

CoverÜber den silbernen Sinn eine Rezension zu schreiben, fällt mir zugegeben sehr schwer. Dieses Buch ist unglaublich komplex, und ich kam mir ziemlich klein danach vor. Spannende Thriller sind eine Sache, reine Fantasy eine andere. Aber was Ralf Isau wieder einmal geleistet hat, ist unglaublich: wie auch schon im "Kreis der Dämmerung", meinem Lieblingsbuch von ihm (und einem meiner Lieblingsbücher überhaupt), spinnt er aus Realität und Fiktion ein so dichtes Netz, dass die Grenzen verschwimmen.

1978 in Jonestown: Der Sektenführer Jim Jones und seine Anhänger zelebrieren die letzte "weiße Nacht", sie vergiften sich selbst mit einem Zyankali-Getränk, die anderen werden erschossen. Dies ist das erste Ereignis, mit dem auch das Buch beginnt. Das Mädchen Yeremi "Jerry" Bellman überlebt das Massaker und wächst zu einer jungen und erfolgreichen Frau heran. Sie arbeitet als Forscherin an einer Universität, ihr nächstes Ziel soll das "silberne Volk" im Dschungel von Guyana sein. Die "Silbernen" dort verfügen über einen weiteren Sinn, mit welchem sie die Gefühle anderer Menschen nicht nur empathisch aufnehmen, sondern sogar manipulieren können. Widerwillig überwindet Jerry sich, den Ort ihres Traumas aufzusuchen. Doch dort entgleitet ihr schnell die Führung dieser Expedition, das Volk wird vernichtet, und sie versucht mit dem letzten Überlebenden, Saraf Argyr, zu fliehen. Wieder zu Hause beginnt sie mit den Nachforschungen, weshalb Sarafs Volk sterben musste und wer hinter diesem Genozid steckt. Auch ihre eigene Vergangenheit muss sie dabei aufarbeiten, und sie stößt in ihrem Stammbaum auf den telepathisch begabten Eric Hanussen. Was haben die Terroranschläge des 11. September mit ihrem Urahn, dem Sterben in Jonestown und der Ausrottung der Silbernen miteinander zu tun?

Genial, einfach genial ... ich weiß im ersten Moment nicht, was ich noch zu diesem Buch sagen kann (und das will, wie ihr mich inzwischen kennt, wirklich etwas Besonderes heißen!). Um zu wissen, wo die Fiktion beginnt und der Autor seine eigene Phantasie spielen ließ, genügt es nicht, kurz ein wenig im Internet zu recherchieren oder sich ein wenig mit dem Thema auszukennen, dazu müsste man tief in die Materie eindringen. Terrorismus, Hanussen, Jonestown, aber auch die Architektur und Geschichte alter Kulturen wie der Inka sind Gebiete, die er in seinem Buch einbaut, und ich bin fasziniert.

Über seinen Schreibstil möchte ich gar nichts mehr sagen, er ist einer meiner Top Lieblingsautoren nicht nur aus Deutschland und nicht nur im Bereich Fantasy, sondern insgesamt. Seit ich mein erstes Buch von ihm verschlungen habe (die Neschan-Trilogie), verlangt es mich nach mehr. Spannungsbogen, Wortwahl, Charakteraufbau, all das beherrscht er meisterlich. Mit dem "Kreis der Dämmerung" ging er über das Genre der Kinder- und Jugendliteratur Fantasy hinaus, und "Der silberne Sinn" ist ein weiteres Meisterwerk der Erwachsenenliteratur, das in keine Schublade eines Genres passt. Ich kann es kaum erwarten, demnächst die "Galerie der Lügen", ein weiteres Werk dieser Art, zu lesen!

SaschaSalamander 04.01.2006, 13.13 | (0/0) Kommentare | PL

Diabolus

CoverMeteor, Sakrileg, Illuminati, Diabolus. Für die meisten sind Illuminati und Sakrileg eindeutig die beiden besten Bücher des Bestsellerautoren Dan Brown. Ich fand sie auf ihre Weise alle sehr gut. Schade nur, dass Diabolus (Digital Fortress) häufig als neues Werk angepriesen wurde, obwohl es doch eigentlich sein Debutroman war.

Susan Fletcher, Kryptologin der NSA, wird von ihrem Chef Stratmore in die Zentrale gerufen. Dort gibt es Probleme mit einem scheinbar unknackbaren Code. Tankado, ehemaliger Mitarbeiter, will der Öffentlichkeit das Geheimnis um den Supercomputer TRANSLATR zugänglich machen. Mit diesem Programm will er die NSA erpressen. Doch Tankado wird in Sevilla ermordet, und Susans Freund David Becker soll in seinen Hinterlassenschaften nach dem Code für Diabolus suchen. Doch je näher die NSA und Becker dem Geheimnis um den Code und Tankados Vermächtnis kommen, desto gefährlicher wird die ganze Angelegenheit. Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt.

Ich fand Diabolus sehr spannend. Zugegeben kann er nicht mit Sakrileg oder Illuminatus mithalten, aber das hatte ich auch nicht erwartet. Die Geschichte ist etwas einfacher gestrickt und leichter durchschaubar, die Verschwörung nicht ganz so groß angelegt. Die Idee um den unknackbaren Code, den TRANSLATR und die geheimen Drahtzüge einzelner Mitarbeiter der NSA waren sehr gut durchdacht und clever verwoben. Ich interessiere mich für Geheimschriften und verschiedene Codes, daher fand ich die Erläuterungen zu einzelnen Techniken und Methoden der Verschlüsselung höchst spannend. Und ich war begeistert, als ich eines der Rätsel am Ende selbst recht schnell gelöst hatte (worauf der Autor es vermutlich auch anlegte *smile*). Auch kann man sich als Genreliebhaber natürlich denken, wer am Ende der "Böse" sein wird, aber der Weg zur Erkenntnis und die Gründe für das Handeln eines jeden Einzelnen sind packend und nachvollziehbar geschildert.

Doch, ich kann dieses Buch jedem empfehlen, der nicht unbedingt dasselbe Niveau wie in seinen anderen Romanen erwartet und dann enttäuscht ist. Man merkt >sprachlich< und inhaltlich zwar, dass der Autor noch einiges zu üben hatte (und das hat er!), aber unterhaltsam und hochspannend ist es allemal, und noch immer besser als manch anderer Thriller aus dem aktuellen Regal.

SaschaSalamander 29.11.2005, 11.43 | (2/1) Kommentare (RSS) | PL

Noch ein spannendes Buch

Cover
Dark Water ist spannend. Und manche Bücher sollte man nicht unbedingt vor dem Einschlafen lesen. Nicht, weil ich Angst hätte, sondern weil ich dann davon träume. Deswegen wähle ich meine Literatur vor dem Schlafengehen doch recht genau aus ;-)

Dieses Mal fiel die Wahl auf "Diablolus" von Dan Brown. Vermarktet als sein neuester Roman, eigentlich jedoch sein Erstlingswerk. Ich fand es wieder sehr interessant geschrieben und war enttäuscht, als ich es zum Schlafen beiseite legen musste. Wäre Funkel nicht ins Bett gekommen und hätte das Licht gelöscht, hätte ich vermutlichd ie Nacht durchgelesen, denn bei diesem Buch finde ich mal wieder kein Ende *ggg*.

SaschaSalamander 19.11.2005, 10.07 | (1/1) Kommentare (RSS) | PL

Neue Lieblingsautorin

CoverDerzeit lese ich unter anderem "Die Erfinder des Todes" von Val McDermid. Nachdem ich bereits von ihrem Roman >Echo einer Winternacht< begeistert war, wollte ich nun noch mehr von dieser Autorin lesen.

Das Buch liest sich fast von selbst, hochspannend ab dem ersten Moment. Dieses Mal geht es nicht darum, wer der Mörder ist, sondern darum, einen Serientäter rechtzeitig vor dem nächsten Mord (dessen Opfer der Mann der ermittelnden Profilerin sein soll) zu fassen. Das Rezept ist nicht neu, aber richtig zubereitet, schmeckt eine aufgewärmte Suppe noch besser. Und Val McDermid ist wirklich eine großartige Köchin!

Ich freue mich schon tierisch darauf, weiterzulesen und dann eine kurze Rezension zu schreiben. Auch, wenn ich bisher nur wenig im Bereich Krimi und Thriller las - ich habe eine neue Lieblingsautorin dieses Genres gefunden!

SaschaSalamander 05.11.2005, 09.47 | (0/0) Kommentare | PL

Assassini

CoverVal, Nonne und Schwester des ehemaligen Jesuiten Ben Driskill, wurde ermordet. Schon lange war sie der Kirche ein Dorn im Auge, und scheinbar war sie gerade dabei, eine große Verschwörung aufzudecken. Außerdem noch der nahende Tod des Papstes Calixtus IV sowie weitere Handlungsstränge.

Kapituliert. Ich habe "Assassini" von Thomas Gifford abgebrochen. Bis zur Mitte der dritten von sieben CDs habe ich gehört, und jetzt wende ich mich wieder anderen Werken zu. Da ich weder mit dem Sprecher Ulrich Pleitgen noch mit dem Aufbau der an sich eigentlich interessanten Handlung etwas anfangen kann, habe ich mich durch eine Unzahl von Amazon - Rezensionen gewühlt. Mir sind nur wenige Hörbücher / Bücher begegnet, bei denen die Meinung so stark auseinandergeht! Einige loben den Sprecher bis in den Himmel, andere finden ihn langweilig und lustlos. Viele sind begeistert von dem packenden Thriller, sobald sie die ersten 50 Seiten überwunden haben, fast ebensoviele stören sich an Handlungsaufbau, Längen und anderen Mängeln bis hin zum Ende.

Ich selbst habe während dieser dreieinhalb CDs versucht, mir eine Meinung über "Assassini" zu bilden, das Buch zu bewerten, aber es ist mir nicht möglich. Mehrfach habe ich hin und herüberlegt, woran es liegt: ob am Sprecher, an der Erzählweise, an den vielen Erzählsträngen, an den ständig wechselnden Perspektiven, den vielen schwer zu merkenden Namen, den mir eventuell fehlenden Hintergründen, an meiner eigenen Dummheit und Unfähigkeit?

Eigentlich lese ich sehr gerne anspruchsvolle Literatur. Was manch einer in der Schule als Qual empfand, las ich freiwillig genussvoll in meiner Freizeit. Ich halte mich nicht für ungebildet. Aber bei diesem Buch musste ich das Handtuch werfen. Und ich kann nicht einmal sagen, ob dieses Buch einfach nur zu hoch für mich ist, oder ob der Autor unfähig ist, eine spannende Handlung auch entsprechend zu verpacken.

Der Sprecher variiert zwar die Stimme, was viele sehr loben, aber mich stört sein teilnahmeloses Artikulieren. Er klingt lustlos und gelangweilt, zumindest meiner Ansicht nach. Und das sogar, als die Schwester des Hauptcharakterers stirbt. Die vielen Szenenwechsel sind nicht etwa an einzelne Tracks im Hörspiel gebunden, sondern wechseln innerhalb eines Tracks mehrfach, obgleich die Tracks nicht etwa länger wären als bei Hörspielen üblich. Andererseits kommt es vor, dass mitten in einer Szene plötzlich der nächste Track erscheint. Es fällt mir schwer, der Handlung zu folgen, oft verpasse ich den Anschluss. Wenn ich endlich folgen kann, muss ich wieder die vielen Namen in Zusammenhang bringen und überlegen, wer in welcher Szene wann mit wem zuletzt worüber gesprochen hatte und was nun die Folgerung für die aktuelle Szene ist, wie ich sie zu bewerten habe. Nun habe ich etwa die Hälfte des Hörspieles gehört und habe noch immer Schwierigkeiten, für diese Rezension eine Art kurzen Klappentext für die Leser zu schreiben. Normalerweise ein Kinderspiel für mich nach wenigen Seiten.

Natürlich ist es einige Wochen nach dem Lesen eines Buches kompliziert, genaue Handlungsabläufe nachzuvollziehen, zu rekonstruieren, wo und wie der Hauptcharakter im Thriller den nächsten Hinweis der Verschwörung aufgedeckt hatte. Doch wenn ich es nicht einmal während des Lesens / Hören so recht nachvollziehen kann, fühle ich mich einfach nur dumm.

Wenn ich eine Geschichte aufnehme, entstehen Bilder in meinem Kopf. Die Figuren haben ihre Stimme, ihr Aussehen, die Landschaft prägt ein Bild, und ich sehe alles direkt vor mir, als wäre ich dazwischen. Doch bei "Assassini" kann nicht nicht einmal verschwommen irgendetwas erkennen. Es ist einfach nur schwarz vor mir, während ich dieses Hörbuch höre. Die Figuren erscheinen mir flach und konturlos. Ich habe keine Vorstellung von den Charakterzügen, markanten Eigenheiten, kann mich nicht in sie hineinversetzen, fühle nicht mit ihnen. Dieses Buch löst absolut nichts in mir aus, keinerlei Emotion. Kein Mitfiebern, keine Spannung, nichts. Nichts außer Langeweile und das Bedürfnis, sobald als möglich zum nächsten Hörspiel zu wechseln. Die Gedanken driften ab in alle Richtungen, nur Hauptsache fort von diesem Hörbuch. Höre ich oft bis zu zwei CDs täglich, habe ich hier knapp eine Woche für dreieinhalb Scheiben gebraucht.

Vielleicht werde ich mir eines Tages das Buch ausleihen und in Muse lesen; vielleicht komme ich besser in die Handlung, wenn ich die Namen vor mir sehe, die Kapitelwechsel konkret sichtbar gekennzeichnet sind und ich auch mal ein paar Seiten zurückblättern kann. Aber vorerst lasse ich die Finger davon. Kein Leser mag es, wenn er sich nach dem Genuss eines Buches dumm fühlt. Und falls der Autor nicht unfähig ist, bin ich vermutlich einfach zu ungebildet, diesem gehobenen Niveau zu folgen. Das ist beschämend ...

SaschaSalamander 05.10.2005, 10.12 | (6/5) Kommentare (RSS) | PL

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