SaschaSalamander

Blogeinträge (Tag-sortiert)

Tag: Romantik

Trapped

minden_trapped_1.JPGTRAPPED ist eine weitere Kurzgeschichte von Inka Loreen Minden. Diesmal handelt sie von zwei jungen Indianern: Naska ist ein "Two Spirit", ein Mann, der Männer begehert. Er trägt Frauenkleider und hat in seinem Stamm die angesehene Position des Heilers inne. Schon als Jugendlicher begehrte er seinen Freund Yuko vom Nachbarstamm, doch ein Kuss führte zum Bruch der Freundschaft, Yuko wandte sich von ihm ab. Noch immer beobachtet Naska ihn heimlich, und eines Tages gerät er in eine Falle. Yuko befreit ihn, und somit schuldet der andere ihm sein Leben und soll ihm als Sklave dienen. Was sich in Naskas Träumen immer so erregend anfühlte, ist in der Realität nun recht beängistend: Soll er wirklich nur ein Diener sein, ständig mit ansehen, wie sein Angebeteter seine eigenen Frauen beglückt, und soll er womöglich zukünftig Felle gerben und einfach nur ein Statussymbol werden? Das war es nicht, was er sich erhofft hatte ...

"Und wenn sie nicht gestorben sind, dann lieben sie noch heute". Mit diesen Worten müssten eigentlich alle Geschichten aus Inkas Feder enden. Wie Märchen muten sie an, ideal zum Dahinschmelzen und Träumen. Was sie aber von vielen anderen Geschichten des Erotikgenres abhebt sind die vielen Details. Zum einen die Recherche, die hinter der Story steckt (wie lebten "Two Spirits" bei den Indianern, welche Aufgaben hatten sie, wie kleideten sie sich, welche Rituale mussten sie begehen, welchen Stellenwert hatten sie im sozialen Gefüge des Stammes) und kleinen Andeutungen einfließt und die Figuren zum Leben erweckt. Zum anderen das Knistern. Klar kann man schreiben "sie lieben sich", aber hier spürt man es, es ist nachvollziehbar und baut sich trotz der Kürze der Geschichte schrittweise auf (oder wird wie in diesem Fall, wenn es von Anfang an vorhanden ist, rückblickend beschrieben).

Was mir ebenfalls positiv an TRAPPED auffällt: es gibt meist klassische Rollenverteilungen (im Manga nennt man es Seme und Uke, bei uns einfach simpel den männlichen und weiblichen Part). Ist zwar hier auch gegeben, aber dennoch stehen sich zwei ebenbürtige Partner gegenüber. Die Autorin reitet nicht auf Klischees herum, erschafft statt dessen zwei individuelle Menschen, die sowohl männliche als auch weibliche Anteile in sich vereinen, dadurch sympathisch und sehr realistisch erscheinen.

Und es wird sehr gut unterschieden zwischen Traum und Realität. Viele Geschichten sind sehr unglaubwürdig, und ich frage mich oft, wie das, was da alles an Praktiken beschrieben wird, tatsächlich funktionieren soll. Hier dagegen stößt der Protagonist an seine Grenzen, als er erkennen muss, dass er vor dem, wovon er immer träumte, nun plötzlich Angst hat. Inka ist hier sanft und gibt ihren Figuren die Chance, das erste Mal wirklich zu zelebrieren, gesteht ihnen Ängste zu und lasst sie Vorsichtsmaßnahmen ergreifen, um es nicht allzu heftig werden zu lassen. Romantik ohne Schnulz aber mit viel Gefühl.

Auch gefällt mir, dass Konflikte clever gelöst werden. Die Wendung, wie man sie hier erlebt, kennen Stammleser schon aus einer anderen Geschichte, aber ich hätte dann doch nicht damit gerechnet, dass es hier ebenso gelöst wird, es hatte mich jedoch sehr gefreut. Es gibt dafür ein sehr schönes Fachwort, aber damit würde ich da das Ende verraten ;-)

Zur zweiten Kurzgeschichte, die als Bonus dabei ist, möchte ich nicht viel schreiben. Fans kennen sie bereits aus dem Buch GAYLÜSTE oder als einzeln verlegte Story, trotzdem finde ich es nett, sie nochmals zu lesen, sie hatte mir damals sehr gefallen. Für mich ist sie etwas ganz Besonderes, denn sie war das Erste, was ich von dieser Autorin zu lesen bekam, und obwohl sie schon etwas älter ist, konnte sie mich sofort überzeugen. Sie erzählt aus der Sicht eines Cowboys von seiner Liebe zu einem Indianermann, ist sehr kurz und doch sehr liebevoll ausgearbeitet.

Einziges Manko, dass diese Geschichte natürlich viel zu schnell gelesen ist. Aber dafür ist sie recht günstig, ein Vorteil von Kurzgeschichten. Schnell geladen, schnell gelesen und lange im Gedächtnis.

SaschaSalamander 12.09.2011, 08.41 | (2/2) Kommentare (RSS) | PL

Die Lustsklavin

palmer_lustsklavin_1.jpgDieser Tage stieß ich auf DIE LUSTSKLAVIN von Lucy Palmer. Ich gebe zu, langsam wird es kompliziert, denn da gibt es die Bücher "mach mich scharf", "mach mich wild" usw mit wechselnden Adjektiven, und dann gibt es daraus Kurzgeschichten, die einzeln vermarktet werden, etwa WELLSEX, DIE LUSTSKLAVIN oder andere. Trotzdem eine klasse Idee! Denn in einer Sammlung von Kurzgeschichten gefallen oft nicht alle gleich gut, und da ist es praktisch, wenn man sich die Favoriten heraussuchen kann und nicht das gesamte Buch kaufen muss. Und so picke ich mir von Lucy Palmer gerne genau DAS heraus, worauf ich gerade Lust habe ;-)

Trish leitet einen SM-Club und muss eines Abends ausnahmsweise selbst als Sklavin für einen der Gäste dienen. Sie ist aufgeregt, denn sie kennt den Kunden: er war ihr früherer Herr. Wird er sie erkennen? Wie wird er reagieren?

Eine Kurzgeschichte, vorgetragen von Magdalena Berlusconi, rund 45 Minuten. Ich habe schon einige erotischen Hörbücher oder Hörspiele gehört, aber bisher war es für mich keines wert, es hier vorzustellen, da meistens zu pornographisch oder zu platt und billig. DIE LUSTSKLAVIN allerdings ist anders, sehr ansprechend und sinnlich.

Es geht rein um die Session, eine Rahmenhandlung im eigentlichen Sinne gibt es nicht. Und doch erhalten die Personen eine Persönlichkeit, wird eine Geschichte in der Geschichte erzählt. Und es gibt sogar ein Happy End, was ich dann für diese Art der erotischen Erzählung dann doch sehr ungewohnt und angenehm finde (normalerweise gibt es gar kein "End", sondern nur ein "die Session ist vorbei, und tschüss", die meisten Autoren lassen ihre Erotik nach dem Höhepunkt enden, wen interessiert schon, was nach dem Sex passiert).

Lucy Palmer und Magdalena Berlusconi lassen Bilder im Kopf des Hörers entstehen, die hungrig auf mehr machen. Ich kann diese CD wirklich empfehlen. Sowohl für Freunde des klassischen SM, als auch für experimentierfreudige Blümchenfreunde. Es gibt nur wenig erotische Literatur, die guten Geschmack beweist und gleichzeitig die Lust zu wecken versteht. Lucy Palmer gehört definitiv dazu!

SaschaSalamander 01.08.2011, 08.31 | (0/0) Kommentare | PL

Temptations

minden_temptations_1.jpgEs kann ja nicht alles Hardcore oder Thriller sein, was ich lese. Manchmal liebe ich angenehm leichte Kost zwischendurch. Und Kurzgeschichten sind sowieso toll, da kann man vor dem Schlafengehen mal eine genießen und das Buch gemütlich über ein paar Tage verteilen, ohne sich vor dem Einschlafen noch mit komplizierten komplexen Gedankengängen der Romane oder Fachbücher auseinandersetzen zu müssen.

Über Inka Loreen Minden habe ich schon viel gehört, ein paar Leseproben habe ich mir auch schon angesehen, die mir recht gefielen. Da freute ich mich, dass mir nun also vor einiger Zeit TEMPTATIONS bei Tauschticket über den Weg lief: gerade mal 108 Seiten, vier Kurzgeschichten von jeweils rund 25 Seiten, ideal zum Kennenlernen der Autorin.

Die erste Geschichte erzählt von einem Marquess, der sich die Gefühle für seinen Stallburschen nur ungern eingestehen will. Danach schreibt Minden über einen Captain und seinen Ersten Offizier, die in der Vergangenheit einige Probleme miteinander hatten und nun den Grund dahinter erkennen. Die dritte Story handelt von der Entführung eines jungen Adligen durch einen Räuberhauptmann, die anders endet als geplant. Und zu guter Letzt müssen ein im Krieg verwundeter Soldat und sein Leibarzt erkennen, dass es vielleicht doch einen Weg geben könnte, ihre Gefühle nicht mehr verstecken zu müssen.

Inhaltlich gefiel mir der Räuberhauptmann doch am besten. Aber in der vierten Geschichte kann man tatsächlich von einer "Wendung" sprechen, und sie gefiel mir außerordentlich gut. Clevere Idee, und ich bin sicher, dass das nicht nur Fiktion ist sondern in dieser und ähnlicher Form bestimmt schon einige Male praktikziert wurde / wird ...

Die Handlung ist jeweils eigentlich nur ein Alibi. Klar könnte man den Marquess durch eine Gräfin ersetzen und den Stallburschen durch den Küchenjungen und so weiter. Alles schon dagewesen. Na und? Was zählt ist die Unterhaltung, und das gelingt Minden sehr gut. Ich stolpere nicht über kitschige Formulierungen, sondern alles liest sich flüssig und angenehm. Die Worte sind perfekt gewählt, sie sind weder zu abgedroschen noch wären sie ungewöhnlich. Sondern, wie gesagt, es ist ein Fluss, dem der Leser gerne folgt, und schon sind 25 Seiten vorbei, ehe man richtig angefangen hat zu lesen. Eigentlich wünscht man sich am Ende nur, dass es jetzt weitergehen könne. Denn grade jetzt wurde es erst richtig spannend!

Ja, es ist banal. Ja, es ist immer wieder das Selbe. Und, ja, manchmal tut es gut, so etwas zu lesen. Und dann bitte mit Stil und angenehmer Sprache. Während ich das lese, will ich nicht ständig das Gefühl habe, ich hielte Schmuddelzeug in der Hand. Ich will aber auch nicht ständig lachen müssen wegen unfreiwillig komischer Sätze. Und genau das ist es, was mir an Minden gefällt: ich kann mein Hirn abschalten und einfach nur für ein paar Minuten die Geschichte genießen, mit einem Lächeln zurückkommen und sagen "ach, das war jetzt richtig romantisch und sexy" ...

Wer anspruchsvolle Erotik mag, kann gerne ein wenig in meinem Blog wühlen (es werden demnächst einige weitere Titel folgen). Aber wer zwischendurch was Nettes, Unkompliziertes will, der kann hier eigentlich gar nichts falsch machen.

Ich jedenfalls weiß nach diesem Buch: MEHR! Dies war zwar mein erstes, aber ganz sicher nicht mein letztes Buch dieser Autorin :-)

SaschaSalamander 09.05.2011, 15.33 | (3/3) Kommentare (RSS) | PL

Snowflake

baeumerich_snowflake_1.jpg"Snowflake" ist das Erstlingswerk der deutschen Nachwuchszeichnerin Christina Bäumerich. Früher kaufte ich ja noch jeden Shonen Ai, der in die Regale kam. Dann wurde das Angebot immer größer, und ich muss zugeben, auch die Qualität hat teilweise nachgelassen. Es wurde gut verkauft, also musste mehr her. Inzwischen bin ich sehr wählerisch geworden und greife mir nur noch vereinzelte Titel heraus. Meistens lese ich sie, vergesse sie wieder und greife bald zum nächsten. Vielleicht bin ich aus dem Alter heraus, vielleicht bin ich zu anspruchsvoll geworden, vielleicht hat sich das Angebot auf dem Markt verändert, vielleicht von allem ein bisschen?

Beim Stöbern in meinem Mangaladen stieß ich also auf Snowflake, und ich war sehr neugierig. Es geht auf Weihnachten zu (Anmerkung: die Rezi wurde im Dezember geschrieben), und das Cover passte gerade herrlich zu meiner Stimmung mitten in Schnee und Kälte. Die Story klang auch sehr interessant:

Kurai steht am Weihnachtsabend unter dem Sternenhimmel. Er wünscht sich etwas, und dieser Wunsch wird ihm tatsächlich erfüllt: vom Himmel steigt ein Mann herab, der genauso aussieht wie seine verstorbene Liebe. Er tauft in Yuki, und Kurai kann sein Glück nicht fassen, er weigert sich zu binden und fürchtet sich vor einem erneuten Verlust. Und wirklich, je inniger seine Gefühle für den geheimnisvollen Fremden werden, desto schwächer und kränker scheint dieser zu werden. Ein Geschöpf aus Eis und Schnee, ob diese Liebe jemals Bestand haben wird?

Eine Geschichte, die perfekt in die winterliche Zeit passt, und ich habe den Kauf des Mangas während des Lesens keine Minute bereut. Die Autorin hat ein feines Gespür für die Untertöne, welche nicht alleine durch Worte vermittelt werden können. Den Zeichnungen sieht man an, dass sie am Anfang steht, aber dennoch gefallen die weichen, gefühlvollen Panels sehr. Die Unsicherheit Kurais, seine Angst vor erneutem Verlust, aber auch Yukis Drängen nach Zärtlichkeit und wahrer Liebe werden von den Bildern äußerst gelungen transportiert. Und obwohl die Geschichte im Gegensatz zu den meisten Mangas dieses Genres auch einige Male deutlicher wird in den Zeichnungen, bleibt es dennoch angenehm erotisch, ohne in Yaoi abzudriften.

Ich musste während des Lesens einige Male an Simon Rhys Beck denken. Würde er Mangas zeichnen, so wäre wohl "Snowflake" dabei herausgekommen. Inhaltlich keinerlei Parallelen, aber das warme, innige Gefühl während des Lesens erinnerte mich stark an seine Geschichte "Zimt und Vanille" aus der Anthologie "La Methode" sowie an einige fantasylastigere Titel aus "2 men kissing". Beck kann auch anders, aber wer seine soften Geschichten mag, sollte es auch einmal mit "Snowflake" probieren.

Allen Fans des Shonen Ai kann ich "Snowflake" uneingeschränkt empfehlen. Softe Erotik, tiefe Gefühle, attraktive Bishonen, hübsche Zeichnungen und ein junges Nachwuchstalent, das man im Auge behalten sollte :-)

SaschaSalamander 28.01.2011, 10.44 | (0/0) Kommentare | PL

Love Revolution 1

fujinari_revo_1.jpgIn letzter Zeit stelle ich nur noch extrem selten Mangas vor (>Lollypop or Bullet< der allererste seit langem). Ich werde mich aber bemühen, zukünftig wieder etwas öfter über dieses Genre zu schreiben. Wäre schade, wenn es hier zwischen all der Belletristik und den Hörbüchern untergeht, dazu liegen mir diese Hefte doch zusehr am Herzen ;-)

Und ich starte gleich einmal mit "Love Revolution", bereits abgeschlossen in vier Bänden. Der Klappentext klingt toll und verspricht gute Unterhaltung und einen Manga des Genres "Comedy": Hitomi war früher einmal Gewinnerin vieler Schönheitswettbewerbe. Als Kind. Inzwischen ist sie eine Jugendliche, die gut 100 Kilo auf die Waage bringt. Vergeblich müht sie sich abzunehmen, doch die Verlockungen sind zu stark. Aber ihr Bruder und seine vier Freunde sind einfach zu sexy, und mit dieser Motivation im Rücken muss es doch irgendwann klappen, nicht nur durch Herz und Verstand, sondern auch einen attraktiven Körper zu gefallen!

Vielversprechend, ich war richtig begeistert und dachte, den muss ich haben. Beim Lesen allerdings war ich anfangs irritiert, dann etwas gefrustet, und am Ende enttäuscht: Es werden erst mal alle fünf Jungs vorgestellt, und erst nach einem knappen Kapitel trifft man auf Hitomi. Klar, sie ist klein und pummelig, aber selbst SD-Zeichnungen wirken gegen sie detailliert. Ihre Figur ist so stark karikiert, dass es stellenweise schon fast unangenehm ist. Von ihren Bemühungen, abzunehmen erfährt man erst gegen Ende in einem kurzen Kapitel. Bis dahin sind es eigentlich nur sechs Freunde, die gemeinsam etwas unternehmen, Spaß haben oder untereinander versuchen sich eine Freude zu machen. Mittendrin ab und zu ein paar Teenies auf der Schule, die schmachtend danebenstehen.

Den versprochenen Humor habe ich vermisst. Hier und da mal ein kurzes Schmunzeln, dabei bleibt es. Es gibt keine stringente Handlung, nur einzelne Episoden. Am Ende des Mangas im Nachwort der Autorin erfährt man, dass es sich um den Manga zu einem Computerspiel handelt. Worum auch immer es im Spiel gehen mag, es scheint wohl zu schwierig gewesen zu sein, es als Manga umzusetzen. Leider in meinen Augen ein Reinfall. War anfangs nett zu lesen, aber gegen Ende las ich eigentlich nur noch weiter, weil ich hoffte, dass es endlich einmal einen Einstieg in die Handlung gäbe oder es endlich witzig würde.

Schade, ein Mange mit extrem viel Potential, das leider verschenkt wurde. Gelesen und wieder beiseite gelegt. Bei diesem großen Angebot an Love-Comedy inzwischen rate ich, doch lieber zu anderne Titeln zu greifen.

SaschaSalamander 10.12.2010, 10.36 | (0/0) Kommentare | PL

Biss zum ersten Sonnenstrahl

meyer_bissspinoff_1.jpg"Spin Off" nennt man es, wenn aus einem Buch oder Film bestimmte Elemente oder Figuren herausgenommen werden und einen eigenen Auftritt in Roman, Film oder Serie bekommen. So ist "Beedle der Barde" eigentlich eine kleine Randerscheinung in Harry Potter. Der "King of Queens" tauchte erstmals in der Serie "Hör mal, wer da hämmert" auf. Und viele Beispiele mehr, aber um die soll es nicht gehen.

Diesmal geht es um die Bestseller von Stephenie Meyer. Bella und Edward dürften inzwischen fast jedem Fan des Genres bekannt sein, und sie spalten fleißig die Gemüter in Liebhaber des Genres und diejenigen, die es nicht mehr sehen können.

Ungeachtet dessen sind die Bücher ein riesiger Erfolg. Mit sinnlosen Fortsetzungen kann man Geld verdienen, kommt aber nicht so gut beim Publikum an. Besser also Spin-Offs, die zusätzliche Geschichten erzählen. Bree Tanner ist ein neugeborener Vampir, welcher im dritten Band gegen die Cullens kämpfen soll, sich jedoch ergibt und bei ihnen leben möchte. Ihr tragisches Ende ist den Fans der Reihe leider bekannt und stellt kein großes Geheimnis mehr dar.

Im Buch "Biss zum ersten Sonnenstrahl" wird nun das kurze Leben dieser Jungvampirin geschildert. Sie lernt Diego kennen, der ihr von einer faszinierenden Beobachtung erzählt. Außerdem überlegen sie beide, warum wohl so viele neue Vampire geschaffen werden, ob sie vielleicht eine neue Armee werden sollen. Doch gegen wen? Und warum? Diego beschließt mit dem Anführer zu reden und verschwindet plötzlich. Bree steht nun alleine und muss sich den kämpfenden Vampiren anschließen.

Es ist überaus spannend, weitere Hintergründe zu den Biss-Romanen zu erfahren. Denn im Hintergrund verliefen wohl einige Fäden, die sich dem Leser bisher nicht erschlossen, und obwohl der dritte Band auch ohne dieses Werk komplett wäre, ist es doch eine packende Ergänzung. Ein kleiner Bonus, den man als Fan auf keinen Fall verpassen sollte und der die Geschichte richtig schön abrundet. Traurig, tragisch, aber doch romantisch. Eben so, wie die anderen Bücher auch sind.

Mag sein, dass Stephenie Meyer damit den Verkauf ihrer Bücher ankurbeln wollte. Mag sein, dass sie einfach nur ein eigenes Buch mit Hintergrundinfos herausbrachte, die sie schon hatte und nicht im Hauptwerk unterbringen wollte. Egal, wem die anderen Bücher gefielen, der wird an diesem Titel auf jeden Fall seine Freude haben. Wenn ich ganz ehrlich sein soll, mir persönlich gefiel dieses Buch sogar etwas besser als die anderen. Während mich in den anderen vier Bänden die ganzen Verstrickungen irgendwann nerven (Jakob oder Edward, Vampirwerden oder Menschsein, Sex vor der Ehe oder doch lieber warten, eben das übliche Gerangel endloser Lovestories), ist hier die Geschichte kurz, prägnant und knackig ohne Umschweife.

(Soll nichts gegen lange Erzählungen in mehreren Bänden sein. Allerdings ist das Mode geworden, und ich bin der Ansicht, dass weniger manchmal mehr ist. Aber das ist Geschmackssache)

Also, kurz gesagt: ein wirklich lohnenswertes Büchlein, das jede Bella- und Edward-Sammlung endlich vervollständigt.

SaschaSalamander 24.11.2010, 18.27 | (0/0) Kommentare | PL

Biss zum ersten Sonnenstrahl

meyer_bissspinoff_1.jpgFür die Ohren habe ich aktuell das neueste Buch von Stephenie Meyer. Ich fand die Serie nett, kann den Hype verstehen, zähle mich aber nicht zu den Fans. Dennoch, ich will ja informiert sein und mitreden können, und auch das neue Buch verspricht gute Unterhaltung.

"Biss zum ersten Sonnenstrahl" ist ein Spin-Off zur Biss Reihe Teil 3, ich habe bereits das erste Drittel rasch hinter mich gebracht und bin sicher, dass das Buch schneller zu Ende ist als ich "Vampir" sagen kann. Es ist auch nur eine kurze Geschichte, das gefällt mir. Schön, wenn Autoren nicht mit ihren kompletten gesammelten Hintergrundinformationen das Buch überladen und unnötig in die Länge ziehen (ich denke spontan an Schätzing), sondern diesen gesondert verkaufen. So etwa Rowling mit ihren Büchern über die magischen Kreaturen oder die Spielregeln über Quidditch. Manche nennen es Kommerz (was es ja auch irgendwie ist, aber das stört mich nicht), sondern ich finde es eine nette Zugabe für Fans und freue mich darüber.

Wie gesagt: ein Drittel habe ich bereits gehört, und mein erster Eindruck ist prima. Momentan habe ich Lust auf einfache, unkomplizierte Unterhaltung. Und da ist die Biss-Reihe einfach perfekt :-)

SaschaSalamander 08.11.2010, 14.59 | (0/0) Kommentare | PL

Romeo und Julia mal anders

fortier_julia_150_1.jpgIch habe mir extra "Julia" von Anne Fortier reservieren lassen. Ich mag Shakespeare sehr in jeder Form, und gerne lese ich dann auch Werke moderner Autoren, die sich mit seinen Gedichten, Sonetten, Tragödien, Komödien befassen. "Julia" wurde überall riesig groß beworben als DAS Buchereignis 2010, die Bücher lagen stapelweise in den Buchhandlungen, überall nur allerbeste Rezensionen.

Und wieder einmal zeigt sich, dass die Menschen glücklicherweise alle komplett verschieden sind in ihrem Geschmack. Denn ich kann bisher sowas von überhaupt nichts damit anfangen. Die Protagonistin war nun bei dem Schließfach, hat das Kästchen geöffnet, weiter bin ich noch nicht. Aber bisher war es alles eher enttäuschend, und ich musste mich sehr quälen, weiterzuhören. Ich möchte das Buch nicht schlechtreden, denn der Schreibstil ist warm und angenehm, ich kann den Reiz auf manchen Leser durchaus verstehen. Doch mich spricht er eben nicht an. Allerdings werde ich mich bemühen und weiterhören. Vielleicht kommt ja noch ein bisschen was. Die Rückblenden waren bisher sehr schön, vielleicht werden es mehr. Oder vielleicht taucht nun bald eine weitere Person auf (schließlich braucht die moderne Julia doch noch ihren Romeo!), und was es mit den Palio auf sich hat und wie sie verlaufen, wüsste ich auch gerne. Und ob die Dame der gegnerischen Familie ihr nun gut oder böse gesonnen ist. Ich werde es halt nebenbei hören, auf das Ende hoffen und vielleicht irgendwann noch mitgerissen. Wenn nicht, dann hat es eben nicht sollen sein ...

SaschaSalamander 19.07.2010, 11.24 | (0/0) Kommentare | PL

Der Sternenwanderer

Eher zufällig bin ich auf den Film "der Sternenwanderer" gestoßen. Er lief schon vor zwei oder drei Jahren im Kino, ich hatte immer mal wieder das Plakat gesehen, aber irgendwie habe ich ihn dennoch nicht so richtig wahrgenommen. Dies liegt vielleicht daran, dass ein einfaches Cover nicht vermitteln kann, was dieser Film zu bieten hat, und Trailer sehe ich mir eher nicht an. In diesem Fall sehr bedauerlich, aber ich habe ihn ja nun endlich gesehen ;-)

Ein kleines englisches Dorf, dessen Außenmauer streng bewacht wird. Niemand darf hinaus. Doch ein junger Bursche wagt es, und er entdeckt eine magische, wunderbare Welt. Er findet seine Liebe, doch er muss zurückkehren, und neun Monate später liegt das Ergebnis seines kleinen Ausfluges vor der Tür: sein Sohn Tristan.

Tristan ist nun ein junger Mann, abenteuerlustig und lebensfroh. Seine Liebe, Victoria, liebt einen anderen, doch für sie würde Tristan sogar die Sterne vom Himmel holen. Also macht er sich auf den Weg, um einen eben vom Himmel gefallenen Stern zu holen und ihr zu bringen. Doch dieser Stern kam in Gestalt einer jungen Frau auf die Erde, und sie wird nun von Prinzen gejagt, die mit ihrer Macht den Thron beanspruchen wollen. Und dann wären da noch die Hexen, welche das Herz des Sterns für ein Jugendelixier brauchen. Tristan will doch nur seine Liebe für sich gewinnen, und statt dessen muss er nun den Stern beschützen, sich auf einem Wolkenschiff behaupten, gefährliche Gegner überwinden und erkennen, was seine wahre Bestimmung ist ...

Ach ja, wann habe ich das letzte Mal so einen schönen klassischen Fantasy gesehen? Er ist opulent inszeniert, die Schauspieler sind hervorragend gewählt (Robert de Niro, Michelle Pfeiffer, Claire Danes, Peter ´O Toole, Rupert Everett usw),  die deutschen Synchronsprecher sind ebenso namhaft, die Geschichte stammt von Neil Gaiman, da kann kaum etwas schiefgehen.

Entgegen meiner Art möchte ich ihn gar nicht näher auseinandernehmen, sondern einfach nur sagen: "wooow, war das schön". Man könnte bemängeln, dass der Film sehr straight aufgebaut ist, sehr vorhersehbar, aber das macht nichts. Es sind eben die klassischen Erfolgsrezepte, die immer wieder gut ankommen. Und hier passt einfach alles: Bilder, Schauspieler, Musik, Story, Kamera, Effekte.

Märchenhaftes Kino für die ganze Familie :-)

SaschaSalamander 17.05.2010, 20.08 | (0/0) Kommentare | PL

Abschluß des Jahres 2009

barbery_eleganzbuch_150.jpgUnd bevor ich nachher den Blog beschließe, bevor ich 2009 für mich selbst literarisch beende und mich dann in Partyvorbereitungen ergehe und kein Buch mehr für den Rest des Jahres berühren werde, bin ich glücklich. Darüber, dass das Ende dieses Jahres mit einem solch schönen Gedanken, einem solch schönen Buch enden durfte. Wenn ich ein Buch beginne, weiß ich selten, was mich erwarten wird. Und so ist es ein unglaubliches Glück, mit einem solch wunderbaren Werk das Jahr beenden zu dürfen. Zeit für eine Rezension habe ich heute nicht. Und die werde ich mir nehmen müssen, denn alleine meine Notizen und Gedanken, die ich zu diesem Buch gemacht habe, sind länger als mehrere Rezensionen zusammen. Wie soll ich dies nur in Kürze fassen?

"Die Eleganz des Igels". Es ist mir normalerweise erst nach vielen Wochen oder oft auch Monaten möglich zu sagen, ob ein Buch mich bereichert hat. Denn ob ein Buch für mich wertvoll ist, erkenne ich erst daran, wenn ich nach langer Zeit noch immer daran zurückdenke, wenn mich Gedanken des Buches im Alltag begleiten. Ich denke an bestimmte Momente der Handlung und fühle mich mit Einzelfiguren der Handlung verbunden.

Bücher, die mir sofort nach dem Lesen sosehr ins Bewusstsein gehen, gibt es nur selten. Ein solches Beispiel war "Die Stadt der träumenden Bücher" von Moers, "Monsieur Linh und die Gabe der Hoffnung" von Claudel, "Seide" von Baricco oder "11 Minuten" von Coelho, "Briefe in die chinesische Vergangenheit" von Rosendorfer oder die Snicket-Reihe. Doch diese Bücher sind selten. Pro Jahr ist es vielleicht ein Buch, mit sehr viel Glück sogar zwei. Und ich bin dankbar für den Genuss eines jeden einzelnen. Und unbeschreiblich dankbar und glücklich bin ich, das Jahr nun mit einem Solchen Roman abschließen zu dürfen. Mit der "Eleganz des Igels".

Warum ich weiß, dass dieses Buch sich in mich gegraben hat, dass es nicht morgen vergessen sein wird, sondern in mir ist und mich begleiten wird? Weil ich vorhin etwas feststellen durfte, das eine so große Seltenheit ist, dass es in diesem Fall erwähnenswert ist. Denn ich habe ja schon darüber geschrieben, dass ich ohne Lesezeichen hoffnungslos verloren wäre. Ich finde nicht mehr die Stelle, wo ich war, zumindest nicht ohne Aufwand. Ich überfliege die Texte, und der Inhalt ist klar, doch die Worte sind vergänglich. Anhand eines Absatzes kann ich nicht sagen, wie weit zurück ich mich befinde und worum es gerade geht und wieviel weiter ich schon gelesen habe. Manchmal nicht einmal, ob ich es überhaupt schon gelesen habe.

Doch dieses Werk ist für mich eindeutig. Ich schlug eine beliebige Seite im Buch auf. Las nur einen einzigen Satz. Und ich wusste sofort, um welchen Gedanken es ging, welche Handlung damit verknüpft war, wo im Buch ich mich gerade befand. Dachte daran zurück, erfreute mich daran. Ich werde es ganz vorne in mein Regal stellen. Damit ich genauso wie in einige der anderen Werke, die ich oben nannte, immer wieder einmal ins Regal greifen kann, ein beliebiges dieser Bücher an einer beliebigen Stelle aufschlagen und mich dann lächelnd zu erinnern ...

SaschaSalamander 31.12.2009, 15.12 | (2/1) Kommentare (RSS) | PL

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