SaschaSalamander

Blogeinträge (themensortiert)

Thema: Aktuelles

After.Life

Liam Neeson und Christina Ricci. Gibt es zwei bessere Gründe, einen Film anzusehen? Noch dazu, wenn es sich um einen Mindfuck bzw Mystery-Thriller handelt? Beide zählen zu meinen liebsten Schauspielern.

Die junge Lehrerin Anna verlässt nach einem Streit mit ihrem Verlobten das Restaurant und fährt mit dem Auto nach Hause. Dabei geschieht ein Unfall. Sie wacht auf im Haus des Bestatters, liegt auf dem Tisch zur Präparation, und der Bestatter offenbart ihr - dass sie tot ist. Sie müsse es nur akzeptieren. Sie glaubt an eine Entführung, hält sich selbst nicht für tot. Sie bewegt sich, sie atmet, sie spricht mit dem Bestatter, also muss sie doch lebendig sein! Einer ihrer Schüler sieht sie sogar am Fenster stehen, er informiert ihren Verlobten, und dieser will nicht an den Tod seiner Freundin glauben, doch die Polizei tut nichts, denn Anna ist nachweislich tot. Ist sie tot? Oder ist sie es nicht? Perfides Spiel oder Afterlife?

Vom ersten Moment an ist der Zuschauer zwiegespalten, für beide Varianten gibt es sehr viele Hinweise. Immer wieder einmal denkt man "ja, klar, sie kann gar nicht tot sein", und kurz darauf "natürlich sie ist tot, das lässt sich ganz leicht erklären".

Der Film zeigt viel nackte Haut, macht auf Mystery, ist in ruhigen Tönen erzählt, Suspense und Mindfuck wo man nur hinsieht, man kann gar nicht wegsehen. Ebensowenig wie man wegsehen kann, wenn sich mal wieder einer von ihren riesigen ... äh, heute mal eine jugendfreue Rezension, belassen wir es davon, dass sich alle Rundungen und Knochen mit viel nackter Haut in die Kamera strecken. Das ist Kunst und gehört so. Ein Schelm, wer etwas anderes unterstellt. Sie zeigt ihren Körper in allen erdenklichen Posen, mal hübsch mit Kleidchen, mal nackt, und sie sieht gut darin aus. Auch abgesehen von diesen Momenten gibt es viel zu sehen, der Film spielt gut mit der Optik, ist sehr ästhetisch.

Außerdem wirkt der Film sehr lange nach, die Bilder bleiben im Kopf, sind sehr (im positiven Sinne) sehr eindringlich. Die Macher spielen gut mit der Wirkung ihrer in Szene gesetzten Motive. Es war ein Genuss, diesen Film auf einer Leinwand zu sehen, gestochen scharf und in Lebensgröße, das ist hier wirklich anzuraten, falls möglich.

Trotzdem war ich am Ende recht enttäuscht. Es bleibt vieles offen, auch wenn ich das Ende und die "Lösung" ziemlich klar und deutlich fand. Ich erwarte kein komplett erklärendes Ende, denn ein Mindfuck ist dazu da, dass man interpretiert und sich unsicher ist. Dennoch gibt ein Film dieses Genres dem Zuschauer das Gefühl, dass die Zeit nicht umsonst war. Hier allerdings hatte ich am Ende das Gefühl, dass ich nach den eineinhalb Stunden nicht klüger war als vorher. Es wurde bewusst alles offen gehalten, und mir scheint, als hätten die Macher selbst nicht gewusst, für welche Lösung (oder vielleicht eine andere sogar) sie sich entscheiden wollten und dann spontan eine Lösung hergezaubert (die andere hätte es auch getan, und auch dafür hätte es im Film genügend Hinweise gegeben).

Es werden viele Themen angeschnitten, etwa der Sinn des Lebens, die Frage nach Tod und Sterben, der Inhalt von Liebe, eine besondere Gabe oder doch Wahnsinn, und die Frage "was würdest Du tun, wenn Du weißt, dass Du nicht tot bist". Dazu die Frage, was ein Leben lebenswert macht und wer seines Lebens würdig ist. für mich zuviel cineastisches Geschwurbel ohne Aussage. Gab eine Menge Leute, denen der Film gefiel, auch mein Mann fand ihn nicht schlecht. Und ja, ich habe ihn gern gesehen, Ricci sieht gut aus und Neeson ist sowieso klasse, schade nur dass das alleine nicht genügt. Wollte ein Mystery-Thriller sein, ist statt dessen ein sexy Hingucker geworden.

Optik: Sehr sexy, viel Klinik und Nylon und nackte Haut. Beeindruckend in Szene gesetzt, die Bilder klingen noch lange nach.

Christina Ricci: Ebenfalls sehr sexy, viel nackte Haut, viele Knochen und zwei ... äh, ihr wisst schon was ...

Liam Neeson: sehr gut, sehr subtil und undurchsichtig

Gesamteindruck: will viel hermachen, kriegt aber nicht die Kurve vom Mindfuck zum Film mit Sinn ...

Wertung: 6 von 10 nackte Brüste


SaschaSalamander 31.08.2012, 08.46 | (0/0) Kommentare | PL

Beastly

beastly_1.jpgAm Wochenende habe ich BEASTLY mit meinem Mann gesehen. Wir wussten beide kaum etwas über den Film, bei mir war es das Cover, bei ihm der Trailer, was uns dazu bewegte. Auch hatte ich im Groben gewusst, dass es eine moderne Variante von "Die Schöne und das Biest" darstellen soll.

Von daher gibt es auch nichts zum Inhalt zu sagen außer: er legt Wert auf Äußerlichkeiten und ist kaltherzig. Zur Strafe wird er verwandelt in ein hässliches Monster. Nur, wenn jemand ihn von Herzen lieben kann, bevor seine Zeit abgelaufen ist, wird er erlöst werden. Er verkriecht sich, dann trifft er auf SIE, und sie verliebt sich in ihn und er in sie, und gerade im letzten Moment und so weiter.

Die Bilder waren ganz nett, auch wenn ich die Maske und die Effekte recht billig fand für heutige Verhältnisse. Muss nicht immer aufwändig sein, und die Tattoos auf seinem kompletten Körper waren recht ansehnlich (hässlich ist wohl verschieden definiert, ich fand ihn als "Monster" wesentlich hübscher. Klar laden Furunkel im Gesicht nicht sofort dazu ein, ihm zärtlich mit dem Finger über die Wange zu streichen, aber hässlich ist trotzdem was anderes).

Was konsequent stört ist, wiesehr der Film an der Oberfläche kratzt. Ständig wird dem Zuschauer um die Ohren geballert, dass nur das Innere zählt, und es ist egal wie ein Mensch aussieht. Statt solche Momente zu zeigen, wird immer nur darüber geredet. Das führt zu teilweise absurden Dialogen (absurd, wenn man ein Mensch ist, für den so etwas selbstverständlich ist) wie "hey, Dein Tip war gut, vorher darüber nachzudenken hat wirklich etwas genutzt".

Es wird nicht wirklich eine Veränderung gezeigt, bzw wurde sie nicht glaubhaft umgesetzt, er legte auch als Monster noch immer Wert auf Schein statt Sein, zwar nicht mehr auf den optischen, dafür aber den intellektuellen, liebenden usw Schein, ihm geht es nur darum etwas darzustellen, in das sie sich verlieben kann, mehr nicht.

Ab der zweiten Hälfte wurde es auch extremst kitisch, einige Male habe ich laut aufgeseufzte, nicht vor Romantik sondern eher entnervt. Hier wurden wirklich jede Menge Klischees von Romantik bedient, sowohl an Themen wie auch Charakterdartsellung. Und wer nicht dahinter blickt und es bei den Äußerlichkeiten des Films belässt, der wird sicher auch davon angetan sein, denn es kommt alles vor, was zu einer ordentlichen Romanze gehört: Rosen im Übermaß, eine dramatische Wendung, fast ein Kuss und dann kurz davor die Störung, Kerzenlicht und noch mehr Kerzen, Gedichte, handgeschriebene Briefe usw.

Auch die Botschaften hinter der vordergründigen Aussage finde ich schrecklich. Schönheit ist subjektiv, aber dass jemand mit Tattoos und Hautverletzungen als hässliches Monster dargestellt wird, ist sehr oberflächlich. Ebenso dass die Leute, die wirklich hübsch waren, hier abgestempelt wurden, nur weil sie eben ein Tattoo im Gesicht haben (die Hexe) oder eine recht ungewöhnliche Frisur. Da wurde ein Teenie-Trend gehypt. Und wenn jetzt einer sagt "aber genau darum geht es doch" - nein, eben nicht, hier hätte es darum gehen sollen zu zeigen, was wahre Schönheit ist. Wurde hier aber leider versäumt. Auch das Ende um den Lehrer fand ich sehr klischeebeladen und komplett an der angeblichen Botschaft vorbei, doch dies zu erklären würde leider spoilern.

Aber: was den Film enorm aufwertet, und warum ich ihn glatt ein zweites Mal gucken würde und was mich absolut begeistert hat: >Neil Patrick Harris< als blinder Lehrer. Mmh, DER ist hübsch, und er spielt seine Rolle hervorragend. Auch die Haushälterin ist sehr sympathisch und hat so einige Weisheiten auf Lager, die zwar der Oberflächlichkeit des Films entsprechen aber wenigstens nicht ganz so plump daherkommen. Die beiden reißen ´ne Menge wieder raus, und ich werde mich begeistert nach weiteren Filmvon von Harris umsehen.

Zielgruppe: Girlies zwischen 14 und 20.
Alle anderen: unterhaltsamer Film mit netter Optik aber null Aussage.
Oder besser gesagt: keiner Aussage, die wir nicht spätestens seit "man sieht nur mit dem Herzen gut" irgendwann nicht mehr hören können, weil es zu offensichtlich ist. Holzhammer - Gutmenschentum, das klischeeüberladen daherkommt.

Wertung: 4,5 von 10 zwinkernde Rosen

SaschaSalamander 29.08.2012, 15.31 | (0/0) Kommentare | PL

Toast

toast_1.jpgKeine Rezension, dafür ein paar Gedanken kurz nach dem Ansehen von TOAST. Ein Film, der in groben Zügen auf der Biographie des Kochs und Kochbuchautors >Nigel Slater< basiert. Seine Mutter konnte nicht wirklich kochen, und gelegentlich versuchte er sich an eigenen Kreationen, die aber an der Akzeptanz der Eltern scheiterten. Auch sonst ging einiges schief, war er eher ein Außenseiter und Eigenbrötler. Nachdem seine Mutter an einer Lungenkrankheit verstarb, holte der Vater sich eine Putzfrau ins Haus, die bald mehr tat als nur zu putzen: abgesehen davon, dass sie sich an den Vater heranmachte, kochte sie auch. Nigel und sie versuchen in einem Krieg gegeneinander um die Gunst des Vaters zu werben. Bald besucht Neil den Haushaltskurs der Schule, knüpft erste zarte Bande, erleidet seine nächsten Misserfolge, gibt aber nicht auf.

Der Film ist anders. Positiv anders. Die Handlung spielt im England der 60er Jahre, entsprechend die Musik, Kleidung, Frisuren, die Gestaltung des Films. Dabei weniger knallig, bunt und lebendig (ich denke bei "England" und 60er, 70er eher an Rockmusik), sondern eher ruhig, still, noch etwas altbacken und ländlich.

Was mir gefiel war der subtile Humor, die wirklich sehr gut gewählten Schauspieler und das ungewöhnliche Thema des Filmes, mit Essen kann man mich immer begeistern, auf diese Weise eine Biographie darzustellen war wirklich eine gelungene Umsetzung.

Schade fand ich allerdings den fehlenden Spannungsbogen. Es gab eine Handlung, ein Ziel, trotzdem wäre es mir jederzeit möglich gewesen, den Film zu pausieren, es drängte mich nicht unbedingt sofort weiterzusehen. An manchen Stellen zog es sich etwas in die Länge. Ich hätte mir gewünscht, dass man die ersten beiden Drittel stark rafft und dafür etwas mehr Gewicht auf das letzte Drittel legt. Doch der Großteil befasst sich mit der Kindheit, ein kleiner nur mit der Jugend. Und genau da, wo es dann spannend wird, hört der Film auf.

Auch hätte ich mir gewünscht, dass man etwas konkreter auf einzelne Chraaktere eingeht. Ja, mit Nigel fühlt man mit, dennoch empfand ich alles als recht distanziert und fand alle außer dem Jungen ziemlich blass. Bonham Carter spielt ihre Rolle großartig, doch statt ihrer Schauspielkunst und der Darstellung immer wieder mehr oder weniger sexy Posen hätte ich mir etwas mehr Gewicht auf ihre Rolle an sich gelegt, ich fand vieles widersprüchlich bzw nicht nachvollziehbar, klar ließe sich dies interpretieren, doch etwas mehr Info und etwas weniger Optik hätte dem gesamten Film gut getan.

Trotzdem, er hat mir sehr gut gefallen, ich habe ihn gerne gesehen und fand ihn erfrischend ungewöhnlich, ein Lob an die Macher. Mit der Bitte, das nächste Mal die Charaktere und den Plot etwas weniger zu vernachlässigen. Aber dennoch empfehle ich ihn gerne, denn man sollte ihn gesehen haben, einfach weil er positiv aus der Masse hervorsticht.

Wertung: 6,9 von 10 verbrannte Dosen mit Fertigessen

SaschaSalamander 29.08.2012, 08.20 | (0/0) Kommentare | PL

Prometheus

Am Wochenende habe ich PROMETHEUS mit meinem Mann und einer Freundin im Kino gesehen. Die Mehrheit (sie und ich) waren recht ernüchtert, er dagegen war begeistert und wird sich auch die Blue-Ray kaufen, sobald sie erhältlich ist. Eine ausführliche Rezension möchte ich nicht schreiben, da müsste ich jetzt erstmal gliedern, sortieren, kürzen, zusammentragen, das haben schon genügend andere getan. Eine sehr gute Rezension findet sich zum Beispiel >hier< im Blog der >Fünf Filmfreunde<. Ein paar meiner Gedanken möchte ich hier trotzdem kurz zusammentragen:

Grundsätzlich erstmal das Positive: der Film hat super unterhalten, er war ordentlich was fürs Auge, Alienfans haben jede Menge Stoff zum Diskutieren (manche finden ihn perfekt passend in die Reihe, andere sehen zu große Differenzen. Spannend, diese Diskussionen im Web), Nicht-Alien-Kenner können den Film auch ohne Kenntnis der erfolgreichen Reihe ansehen. Ich habe PROMETHEUS in 3D gesehen, und das hat sich wirklich gelohnt, allein einige der Landschaften, mächtigen Kreaturen und weitreichenden Räume waren den Kinoeintritt wert. Bereut habe ich den Film nicht, ich habe ihn gerne gesehen. Der Androide war sehr, sehr gut verkörpert und hat hat wettgemacht, was andere Schauspieler komplett vergeigt haben. Aber:

die Handlung ist stellenweise schon arg unlogisch. Klar gehört es dazu, dass Leute sich im Film dämlich verhalten, aber in einem Machwerk von Ridley Scott hätte ich erwartet, dass die Protagonisten ein bisschen Hirn haben. Mehr Hirn als jemand, der mit dem Finger "dutzidutzi" direkt vor der Nase eines bösartig wirkenden Aliens macht a la "ach ist das Tierchen süß". Mehr Hirn als jemand, der nach vorne flieht, wenn es seitlich ohne Probleme ginge. Mehr Hirn als jemand, der einfach auf einem wildfremden erstmals besuchten Planeten einfach seinen Helm vom Kopf reißt, weil hier Sauerstoff ist wie auf der Erde. Mehr Hirn als jemand, der den Infizierten nicht an Board lässt, alle anderen Expeditionsteilnehmer aber schon (weil die ja garantiert NICHT infiziert sind, das spürt man einfach).

Dazu die Charaktere, die entsprechend wenig Tiefe haben. Bis auf den Androiden, die Leiterin und zwei leitende Biologen weiß eigentlich niemand, warum man überhaupt auf diesem Planeten ist und was das Ziel der Reise sein soll. Auch dem Zuschauer sind einige der Rollen und Funktionen unklar, oder besser gesagt, sie erfüllen ihre Rollen nicht entsprechend sondern sind eben einfach da, um als Kanonenfutter zu fungieren. Man erfährt ihre Namen, aber die Charaktere werden nicht vertieft, haben keine wirkliche Beziehung zueinander, und ihr Schicksal rührt mich nicht. "Ah, schon wieder einer tot, na sowas, wen erwischt es wohl als nächstes? - Ui, hey, der lebt ja wieder - ach, jetzt ist er wieder tot. Komisch, dass keiner fragt, warum der zwischendurch wieder lebte. Egal, jetzt ist es ja eh vorbei, der steht nicht mehr auf". Und weiter an den Nachos geknabbert.

Die Dialoge fand ich stellenweise recht albern. So fragt der Kapitän: "Wo sind (Name) und (Name)?" - Antwort: "Sind sie nicht bei Euch?" Und ich dachte nur "klar sind sie bei mir. Ich wollte Euch nur foppen und mal gucken, ob Ihr wisst, wo die stecken, die Frage war nur Spaß um Euch mal zu testen". Solche Momente gab es häufiger.

Ähnlich auch bei den Szenen, die sich stellenweise beinahe zusammenhanglos aneinanderreihen. Da werden Andeutungen gemacht, die zu offensichtlich sind um als subtil zu gelten. Der Zuschauer wird mit der Nase darauf gestoßen. Konflikte werden begonnen, jedoch nie beendet. Mein Mann fand das ja ein Stilmittel, mit dem der Zuschauer zum Denken angeregt werden soll, und die seltsamen Dialoge oder unlogischen Momente einen stillen Humor. Unsere Freundin und ich dagegen fanden, dass die FilmCrew scheinbar selbst nicht so recht wusste, worauf sie eigentlich hinauswill. Eine Menge andeuten, vieles fragen, aber keine Antworten geben und dabei möglichst mystisch rüberkommen, die Fans werden es schon schlucken und dann umso begeisterter in den zweiten Teil gehen, der sicher bald folgen wird.

Die Handlung fand ich sehr vorhersehbar, gegruselt habe ich mich nicht, die Schockmomente waren auf die Sekunde genau wie erwartet, sodass man nicht erschrak. Die Themen des Films waren alle schonmal dagewesen, mit Innovation konnte der Film leider nicht punkten. Gut, man kann das Rad nicht neu erfinden, aber selbst ich, die im Sci-Fi Genre weniger ambitioniert bin, konnte alles ganz exakt vorhersagen und konnte in jeder Szene Parallelen zu anderen Filmen ziehen, die das woanders schonmal umgesetzt hatten, meistens sogar ausführlicher und besser.

Naja, wie gesagt, trotz all der Dinge, die mich störten, ich habe mich grandios unterhalten, wenigstens das konnte der Film sehr gut. Und danach haben wir noch ausführlich und lange diskutiert und viel gelacht, Meinungen ausgetauscht, verschiedene Szenen analysiert, da gab der Film sehr viel her. Man sollte, wenn man PROMETHEUS im Kino sieht, die Logik, die Handlung, den Charakteraufbau und solche Dinge vergessen. Sondern einfach die 3D Brille aufsetzen, die Bilder bestaunen, dem Soundtrack lauschen und sagen "yeah, tolle Bilder, echt toller Film". Es gab sehr viele beeindruckende Szenen, die mir noch lange im Gedächtnis bleiben werden mit ihrer Optik. Und ich werde ihn, wenn er dann als Blu-Ray bei uns liegt, gerne noch einmal ansehen. Mit ein paar Gläschen Wodka Orange oder ein paar leckeren Bierchen aus der Region, und ich werde wieder viel Spaß mit dem Film haben :-)

(dies alles hier nur ein Bruchteil, die Diskussion ging um einiges tiefer, und es gäbe noch mehr, was ich bemängeln, aber auch positiv anmerken könnte. Dies allerdings waren die Hauptpunkte, die mir sofort ins Auge stachen)


SaschaSalamander 22.08.2012, 08.27 | (1/1) Kommentare (RSS) | PL

Das Geheimnis von Ashton Place 01

Dachte, ich hör mal was, das nicht ganz so aktuell ist, das nicht von deutschen Autoren ist, bei dem ich einfach abschalte und mir keine Gedanken um Rezi mache. Aber das wird nicht gelingen, schon jetzt bin ich nach der ersten von drei CDs so begeistert, dass ich am liebsten sofort lostippen würde!

Die 15jährige Penny ist ausgebildete Kinderpflegerin, und sie wird eingestellt von Lord Ashton. Ihre drei Schützlinge entpuppen sich als Wolfskinder, drei Menschenkinder großgezogen vermutlich von Wölfen. Der Hausherr und seine Frau sind den Kindern abgeneigt, doch Penny setzt sich für sie ein und erzieht sie sogut als möglich.

Ich bin SO hingerissen! Die Protagonisten ist mir unglaublich sympathisch, im Grunde noch ein Kind und doch schon so reif (klar, damals waren die Verhältnisse anders als heute, da war man teils mit 15 schon erwachsen, bzw stand zumindest mitten im Leben). Und die drei Kinder, oooooh, ich will sie alle herzen und drücken, sie sind wirklich zum Fressen niedlich! Vielleicht ohne zivilisierte Manieren, aber sie haben mehr Herz und Wärme als die Menschen um sie herum. Die Erziehungsmethoden, der Umgang miteinander, die kleinen Erfolge, ich liebe dieses Buch schon jetzt! Und die Sprecherin kannte ich bis dato nicht, aber sie macht ihre Sache prima, es ist eine Freude ihr zuzuhören. Die Handlung, die Charaktere, die Erzählweise, die angenehme Stimme, ich möchte das Hörbuch momentan gar nicht beiseite legen!


SaschaSalamander 20.08.2012, 17.04 | (1/1) Kommentare (RSS) | PL

Eine besondere Perle

Ein ganz besonderes Buch möchte ich Euch in den nächsten Tagen vorstellen. Ein Buch, das mich wirklich bewegt und überwältigt hat, nachdem ich anfangs eher zögerlich heranging: KÄMPFE FÜR DEIN LEBEN von >Charly Graf< und Armin Himmelrath.

Biographien lese ich eher selten, viele sind recht trocken. Und die Leute, die mich interessieren, schreiben eh keine. Und dann noch die Biographie eines Sportlers? Zweimal nein! Eines Boxers? Dreimal nein!

Aber dieser Boxer war lange Zeit inhaftiert, und inzwischen arbeitet er mit verhaltensauffälligen Kindern. Zwei Themen, die für mich dann doch interessant sind, erst recht in dieser Kombination. Wie kam es, dass er sosehr abrutschte, was hielt ihn aufrecht, wie kam er wieder nach oben? Und mit welcher Einstellung trainiert er die Kinder, was kann er ihnen auf den Weg mitgeben? Ich warf also trotz meiner Bedenken einen Blick in das Buch und war überwältigt.  Charlys Leben ist weit spannender, als jeder fiktive Roman es sein könnte! Seine Biographie wäre die perfekte Vorlage für einen Spielfilm im Stil von MILLION DOLLAR BABY und ähnliche des Genres, doch Charlys Geschichte ist wahr.

Am 12. Juni war die Erstausstrahlung der Doku CHARLY GRAF - EIN DEUTSCHER BOXER, am 4. August wird sie um 22.45 im NDR wiederholt. >Hier< kann man sich über den Film informieren. In einer >NDR-Talkshow< erzählt er einzelne Etappen seines Lebens, in der Sendung >DAS< war er ebenfalls zu Gast, bei den angegebenen Links kann man das jeweilige Video streamen. Ich empfehle unbedingt den Film am 4. August, denn das Buch ist sehr spannend, dennoch liest man nur von Charly (als Ich-Erzähler) und Armin (als Beobachter), im Film dagegen kommen z.B. auch Peter-Jürgen Boock (ehem. RAF-Terrorist, der ihm im Gefängnis ein guter Freund wurde), Thomas Classen (sein letzter Gegner im Ring, der ihm den Titel - zu Unrecht? - abrang), ein Ex-Promoter und viele andere zu Wort. Unbedingt sehenswert! :-)


SaschaSalamander 25.06.2012, 15.00 | (0/0) Kommentare | PL

Straßenkreuzer - Juni 2012

Jede größere Stadt hat ihr Sozialmagazin, in Nürnberg ist das der >STRAßENKREUZER<. Das Projekt vorzustellen, würde recht lange dauern, denn es gibt unglaublich viel darüber zu erzählen. Da gibt es nämlich das Magazin, das von Verkäufern an verschiedenen Ecken der Stadt verkauft wird. Aber auch Seminare, Stadtführungen, Bücher, eine CD und immer wieder Veranstaltungen. Auf der >Homepage< kann man sich umfassend darüber informieren. Seit ich hier wohne, habe ich immer wieder einmal ein Heft gekauft, seit ein paar Jahren kaufe ich regelmässig und kann die neue Ausgabe kaum erwarten. Die Beiträge sind prima geschrieben, gut zu lesen, die Themen sind sehr gut ausgewählt und jedes Mal interessant. Was für eine Zeitschrift ungewöhnlich ist: ich lese nahezu jeden Artikel und lasse nur selten einen Beitrag aus!

Die aktuelle Ausgabe finde ich für mich persönlich besonders gelungen, weil es mich dieses Mal persönlich anspricht und meine Lebenswelt in verschiedenen Bereichen berührt. Klar, da ist das Heft dann noch spannender als sowieso schon. Aber weil ich diesmal so begeistert bin, möchte ich Euch das Heft kurz vorstellen:

VON OPFERN UND TÄTERN ist das Thema im Juni 2012. Natürlich findet man die üblichen Rubriken an gewohnter Stelle: Vorstellung einzelner Verkäufer, Gruß an die Leser, Kulturtipps, Cartoons, >Schreibwerkstatt<, >Rezept<, Preisrätsel.

Und rund um das Thema Täter / Opfer findet man unter anderem folgende Beiträge:

- Die provokante Frage, weshalb Senioren trotz der Pflegeskandale keine Angst vor einem Leben im Heim haben sollen

- Der Sozialpsychologe Harald Welzer stellt sich in einem Interview den Fragen darüber, was einen Menschen zum Täter werden lässt

- der >Treffpunkt e.V.< stellt sein Projekt Täter-Opfer-Ausgleich unter Leitung von Frau Michaela Franke vor, die Schwierigkeiten aber auch Möglichkeiten werden beleuchtet.

- Rosemarie und Ingrid Geier erlitten einen Angriff ihres schizophrenen Verwandten, erlebten Ausgrenzung, Scham und Stigma. Vor 13 Jahren gründete Frau Rosemarie Geier die Nürnberger Selbsthilfegruppe von Angehörigen psychisch Kranker.

- Nürnberg und Mafia? Oh ja, Werner Mikulasch, ehemaliger Chef der Nürnberger Kripo und heute Vizepräsident des Polizeipräsidiums Oberfranken berichtet vom Einfluss der italienischen Mafia in Nürnberg

- Oliver Bottini, Wolfgang Zdral und Petra Nacke, alle drei Krimiautoren aus Nürnberg. Was treibt einen Menschen vom Schreibtisch in den Mord? ;-)

- Ein Beitrag über die Sendung STRAFZEIT des Senders >RADIO Z<, die eine Verbindung zwischen Angehörigen und Inhaftierten des Nürnberger Gefängnisses darstellt

- ein offener Brief des Journalisten Michael Schwab an den Bundespräsidenten Joachim Gauck über das Thema Freiheit.

Ältere Hefte kann man gerne >kostenlos downloaden< (wobei ich finde, eine kleine Spende ist angebracht, wenn einem die Hefte gefallen, es steckt viel Liebe und Mühe in jeder einzelnen Ausgabe), das aktuelle Heft kann man in Nürnberg vielerorts bei den Verkäufern beziehen.


SaschaSalamander 13.06.2012, 09.30 | (0/0) Kommentare | PL

Darling, fesselst Du schon mal die Kinder?

Heute kam das Buch bei mir an, und ich musste sofort einen Blick hineinwerfen: DARLING- FESSELST DU SCHON MAL DIE KINDER? - DAS HEIMLICHE TAGEBUCH DER EDNA FRY

Edna Fry, Ehefrau *muahaha* von >Stephen Fry< hat in einem ergreifenden Tagebuch von den Schwierigkeiten mit dem Zusammenleben ihres Gatten geschrieben. Ich habe bereits ein paar Blicke in das Buch geworfen, und ich muss mich zusammenreißen, nicht alles stehen und liegen zu lassen nur um das Buch komplett zu verschlingen.

Ein paar kleine Häppchen?

9. März, Mittwoch
Stephen ist zu seiner CD Klänge des Regenwalds eingeschlafen. Er fand das Rauschen der Kettensägen schon immer beruhigend.

1. April, Freitag
Wir haben den Kindern gesagt, dass im Schrank heute ein gemeingefährlicher Clown haust. Es war kein Aprilscherz, wir fanden einfach, sie sollten es wissen.

8. Juli, Freitag
Es ist eine so warme Nacht, dass Stephen keine Pyjamahose anhat. Wahrscheinlich ist das im Pub gar nicht weiter aufgefallen.

6. Februar, Sonntag
Bin heute Morgen vom Klang der Kirchenglocken erwacht. Muss den Kindern noch sagen, sie sollen sie zurückbringen, bevor der Pfarrer was merkt.

31. August, Mittwoch
Der Nachurlaubskater ist noch immer nicht ganz weg, und ich habe mir in der Stadt ein bisschen Shoppingtherapie verordnet. Der neue Adventskalender und die Ostereier haben mich auch gleich aufgeheitert.

SaschaSalamander 12.06.2012, 17.49 | (0/0) Kommentare | PL

Die 30 besten englischen Kinderlieder

kinderlieder_1.jpg>DIE 30 BESTEN ENGLISCHEN KINDERLIEDER< ist eine kleine Sammlung aus der Reihe "die besten 30 -Lieder". Da gibt es Bewegungslieder, Partylieder, klassische Kinderlieder, und in diesem Fall eben typisch englische Songs. Eine nette Idee, die mir als Erwachsenem genauso gefiel wie wohl auch den Kindern.

Englisch als Sprache wird immer häufiger, und gerade junge Menschen lernen Sprachen einfacher als später die Erwachsenen. Spielerisch mit Musik und Spiel wird oft schon im Kindergarten der erste Weg zum Lernen einer Fremdsprache gelegt, und diese CD ist dafür eine nette Ergänzung. So gibt es Aktionslieder wie etwa IF YOU´RE HAPPY (clap your hands / stomp your feet etc) oder HEAD, SHOULDERS, KNEES AND TOES, lehrreiche Lieder wie ABC, Lieder zum Zählen wie FIVE LITTLE DUCKS oder PETER HAMMERS oder international bekannte Songs wie OLD McDONALD HAD A FARM, auch klassische Texte wie HUMPTY DUMPTY dürfen nicht fehlen. Und der Spaß kommt mit lustigen Titeln wie A HOLE IN THE BUCKET oder I´M A LITTLE TEAPOT und anderen natürlich nicht zu kurz.

Als Erwachsener habe ich es ebenso genossen: ich fand es spannend, wie bekannte Lieder in unterschiedlichen Ländern gesungen werden, etwa die Melodie von "es regnet, es regnet, die Erde wird nass" ist hier mit anderem Text (ebenfalls ein Regenlied, aber anderer Kontext) zu hören. "Bruder Jakob", dachte ich, sei international überall gleich (ich denke an "Frere Jaques" aus Frankreich), aber hier ist die Melodie, ebenfalls als Kanon, mit dem Text I HEAR THUNDER zu hören. Dann kamen natürlich viele Erinnerungen auf, von einigen Liedern kennt man aus dem Alltag nur die Melodie, sei es aus der musikalischen Früherziehung oder weil sie in den Medien immer wiederkehren (ein solcher Klassiker ist zum Beispiel TWINKLE, TWINKLE, LITTLE STAR, dem man immer wieder begegnet). Wieder andere Songs waren mir komplett unbekannt, sodass es auch für mich noch einiges zu entdecken gab.

Die Songs sind nett eingespielt von Simone Sommerland, Karsten Glück und den Kita-Fröschen, die Stimmen sind angenehm und sehr gut zu verstehen, die Aussprache ist klar und deutlich. Die Musik selbst klingt für mich leider ein wenig steril, erinnert mich an meinen Keyboardunterricht: Rhythmus einstellen, automatischer Beat im Hintergrund, und dann straff durchgezogen ohne Punktierung, Betonung, künstlich und unpersönlich. Es wird nicht am Tempo variiert, auch die Lautstärke bleibt weitgehend gleich. Aber gut, es ist kein klassisches Werk mit Dirigent und persönlicher Interpretation, es ist eine Kinderliedersammlung, und dafür ist es okay und gerade richtig: die Kinder lernen den Rhythmus, können prima folgen und vermutlich schneller mitsingen als die Großen. Eine ganze CD am Stück ist dann aufgrund dieser Machart ermüdend, aber das dürften für Erwachsene wohl alle Kinderlieder-CDs sein ;-)

Auch, wenn ich mich jetzt womöglich oute, aber - ich lasse einige der Songs für unterwegs auf meinem Player. Heute früh auf dem Weg zur Arbeit habe ich die CD gehört, und das war richtig aufbauend. Witzig, zum Munterwerden, und ich ertappte mich einige Male dabei, wie ich mit dem Fuß mitwippte und am liebsten dazu getanzt hätte. Genau das Richtige, wenn man an einem grauen Tag noch nicht richtig wach ist und ein wenig gute Laune braucht. Meine Arbeit startete ich heute mit einem Lächeln im Gesicht.

SaschaSalamander 12.06.2012, 09.20 | (0/0) Kommentare | PL

Der Tod ist ein bleibender Schaden

colfer_tod_1.jpgZu einer Rezension reicht es nicht, denn ich habe das Buch nach knapp über der Hälfte abgebrochen. Irgendwie hat es mich nicht gepackt, ich habe es lange vor mir hergeschoben und musste mich auch bemühen, es zur Hand zu nehmen.

Schlecht war es nicht, nein, auf keinen Fall. Ich kann auch gar nicht so recht sagen, was mich störte. Denn ich mag das Genre, also den Hardboiled Krimi. Mag die Art dieses Humors. Und Colfer mag ich sowieso.

Vielleicht war es mir hier einfach ein bisschen zuviel. Zuviel Irischer Protagonist, zuviel kernige Sprüche, zuviel "harte Schale weicher Kern", zuviel Gedanken über Haarausfall, zuviel absurde Szenen und Wendungen.

An sich nicht übel, es hat was, und WENN ich es las, dann hat es mich gut unterhalten. Aber es reizte mich nicht, weiterzulesen. Vielleicht, weil die Handlung mich nicht gepackt hat. Sie ist schräg, absurd und komisch, derb. Aber irgendwie nicht freaky genug, um wirklich abgefahren und außergewöhnlich zu sein. Ein Tick mehr, und es wäre fast aus dem Level sinnloser Gewalt wie Pulp Fiction und Co, aber dazu fehlte gelegentlich ein Zacken. Das Buch ist überstilisiert, aber für meinen Geschmack hätte Colfer es entweder wie einen normalen Krimi schreiben müssen, oder aber wirklich extrem überspitzt, so jedoch ist es halt ein Zwischending, zu brav fürs eine, zu abgefahren fürs andere.

Mögen andere mit dem Buch glücklich werden, ich gönne es ihnen von Herzen. Es ist gut, und der Autor ist einer, dem ich jeden Erfolg von Herzen gönne. Ich möchte keinem davon abraten, aber ein paar Seiten Leseprobe sollte man sich gönnen. Wenn der Stil zusagt, dann sollte man es schnappen. Mir hat er von Beginn an nicht zugesagt, ich hatte gehofft, dass es noch kommt, aber dem war nicht so (und ich muss schmerzlich eingestehen, dass Colfer also tatsächlich einen Roman geschrieben hat, mit dem ich nichts anfangen kann, so gerne ich möchte). Doch wie gesagt, bereits die ersten Seiten geben einen recht guten Eindruck vom Kommenden, also einfach mal die Leseprobe genießen ;-)

SaschaSalamander 04.06.2012, 09.50 | (0/0) Kommentare | PL

Einträge ges.: 3848
ø pro Tag: 0,6
Kommentare: 2802
ø pro Eintrag: 0,7
Online seit dem: 21.04.2005
in Tagen: 6938
RSS 2.0 RDF 1.0 Atom 0.3